Die MET im Kino

  • ...also ich kann mich Brangäne nur anschließen und bin froh, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin. Als Neuling hätte ich mich nicht getraut, die Dinge so beim Namen zu nennen. Danke!
    Ansonsten bin ich von der Met-im-Kino-Idee ganz begeistert und freue mich für die Opernwelt, dass dieses Medium so gut angenommen wird.


    Naja Karl-Friedrich,


    vor allen Dingen in den ländlichen Bereichen, von denen die Häuser durchaus weit entfern liegen und es Bürger gibt die nicht aus dem Haus können. Kinos die digitalisiert sind, sind leider rah, noch. Das Internet, wenn es denn endlich mal Flächendeckend so weit ist, kommt überall ins Haus und somit hat dann die breite Öffentlichkeit die Möglichkeit an solchen Veranstaltungen teilzuhaben. Leider ist immer noch so, das Breitband bis vor zwei Jahren hier in der BRD in 2400 Kreisen noch immer nicht zu haben war. Das bedeutet für nach wie vor für Schulen, usw. eine große Lücke die von solchen Angeboten leider keinen Gebrauch machen können.


    LD, Dirk ;)

    Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. Bewahret sie. Sie sinkt mit euch, mit euch wird sie sich heben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dirk ()

  • Ich bin immer noch ein Bißchen skeptisch. Bei uns läuft da was in kleineren Programmkinos - weiss noch nicht genau was und wie teuer.


    Aber ich bin immer noch skeptisch: bei den letzten Malen, wenn ich im Kino war, ist mir (bei Filmen, zugegeben) immer die Lautstärke unangenehm aufgefallen. Ich weiss ja, dass wir in einer Zeit der Gehörkranken jungen Leute leben, aber das war denn doch stets des Guten zuviel.
    Ich mag Oper in Originallautstärke, aber irgendwie habe ich Angst, dass die dann noch verstärkt wird.


    Wie sind denn da so Eure Erfahrungen

    Hallo Travinius, da kann ich dir nur recht geben. Die Kinos sind einfach total überzogen in der Lautstärke. Ich habe mich mal darüber beschwert und bekam zur Antwort: " Die Leute wollen das so" Da meine liebe Ehefrau die geringsten Geräusche war nimmt mit extrem empfindlichen Gehör, grenzt für sie das schon an Körperverletzung. Alles redet von der gesundheitschädlichen Discomusik mit 120 db und alles rennt hin. Die Werbetrailer in den Kinos sprengen dir das Hirn weg. Darum sind Kinoabende für uns gestorben und ich habe mir mein eigenes eingerichtet. Viel gemütlicher. :thumbup:

    Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. Bewahret sie. Sie sinkt mit euch, mit euch wird sie sich heben.

  • Also liebes Rheingold, wenn man nicht ein bißchen Toleranz walten lässt, dann muss man deinen Beitrag schon als arrogant bezeichnen. Sorry for...., aber hier platzt mir der Kragen. X(
    Bitte bedenke mal, wieviele Menschen es gibt die nicht in die Met oder nach Bayreuthfahren können, egal auch aus welchen Gründen. Jene aber, die trotzdem einen Hauch von der Athmo, der Musik, usw. etwas abzubekommen mit ihren kleinen Möglichkeiten, denen sei es gegönnt. Und das ist auch gut so.


    Gruß, Dirk ;(

    Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. Bewahret sie. Sie sinkt mit euch, mit euch wird sie sich heben.

  • So, das wars. Ich konnte mich frueher loseisen, bin nach Oberhausen in das voellig abartige Centro geduest, wo Scharen dem Konsum froehnten zu Stille Nacht, Heilige Nacht und bin in den Kinosessel gesunken, um eine meiner Lieblingsopern zu geniessen. Ich muss es leider mal Wort fuer Wort aussprechen


    WAS FUER EINE GEQUIRLTE SCHEISSE!


    Schon die bebilderte Ouvertuere veranlasste mich, den Kopf zu schuetteln, doch als Faust dann zu den Klaengen der Morgenroete dem Alkohol froehnte, war mein erster Impuls> Hau ab! Da ich aber noch ein paar akustische Eindruecke sammeln wollte, habe ich ausgeharrt. Ich werde nicht beschreiben, was da an Banalitaeten ueber die einst so bedeutenden METbuehnenbretter ging, dafuer ist mir die Zeit zu schade.


    Als dann in der Pause, der Produktionsverantwortliche meinte, es gebe eben immer noch einige, die sich solchen Inszenierungen verweigern wuerden, weil sie lieber Mephisto mit Schnabelschuhen und Federhut sehen moegen, da dachte ich, so ist es. Und warum tu ich mir das hier ueberhaupt an? So bin ich dann das allererste Mal in meinem Leben fruehzeitig aus einer Oper gegangen.




    Ich habe es satt, staendig miterleben zu muessen, wie meine Lieblingsopern vergewaltigt werden und dazu gibt es dann noch doofe, belehrende Kommentare. Hastalavista opera / wir sehen uns erst live wieder, wenn Du die Pest ueberlebt hast.



    Und ich muss Rheingold recht geben, das Ganze ist doch nur reine Geldmacherei, womit sich die MET saniert.

  • Also liebes Rheingold, wenn man nicht ein bißchen Toleranz walten lässt, dann muss man deinen Beitrag schon als arrogant bezeichnen.


    Lieber Dirk, darf ich trotzdem bei meiner Meinung bleiben? Ich akzeptiere natürlich auch die Deine. Niemand , ich zuletzt, will Dich um die Freuden eines Kinobesuches bringen. Mich treibt nur die Frage um, warum in dieser medialen Zeit das Abbild im Vergleich zum Original so einen hohen Stellenwert hat. Opern- oder Konzertübertragungen in Kinos sind für mich nun mal die ästhetische Verneinung des Theaters mit allem was zum Theater gehört. Das Publikum wird zum Zaungast. Es kann eine Aufführung nicht mehr selbst beeinflussen durch Beifall oder Protest oder einfach nur durch Anwesenheit. Die Kinoleinwand ist wie eine gläserne Mauer. Da kommt nichts durch.

    Es grüßt herzlich Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • WAS FUER EINE GEQUIRLTE SCHEISSE!


    Nun, ob dieses Fazit einem stimmlich mehr als gelungenen Opernabend so gerecht wird?


    Was die Inszenierung angeht, möge man vielleicht zu einem differenzierteren, aber inhaltlich wahrscheinlich ähnlichen Ergebnis kommen. Die Idee, die Handlung in die Zeit der Atombombenabwürfe zu verlegen, passte so schlecht wie Des McAnuffs Anzug, der wohl noch von einer Karnevalssitzung aus den frühen 80ern übrig geblieben war. Der dem Werk gegebene Rahmen wirkte gestelzt und existierte sinnfrei neben der Handlung. Positiver Nebeneffekt war, dass durch die sehr dreidimensionale Gestaltung des Bühnenbildes mit den sich seitlich jeweils aufwindenden Treppenaufgängen, sehr schöne Bühnenbilder und bestimmt auch im Theater - bei der Übertragung im Kino natürlich nicht hörbare - Stimmbilder entstanden.


    Die Darsteller waren einfach herrlich, stimmlich gut aufgelegt, das Dirigat flüssig und frisch, so dass auch die melodiöse Reichhaltigkeit dieses Werkes gut heraus kam.


    Mann des Abends war für mich René Pape. Ich ziehe meinen Hut, mit welchem stimmlichen Glanz und welcher majestätischen Würde er durch die Rolle kam. Seine Diktion war wunderbar, wie auch die von Marina Poplavskaja, nur Kaufmann fiel da geringfügig ab.


    Mein Fazit: Man hätte sich die Übertragung gleichwohl besser im Radio angehört, das hätte einem dann die durch das Regietheater erzeugten Irritationen erspart.

    Beste Grüße, KFB


    _____________________________________________


    Being individual is more important than being popular

  • Ich hab mir gestern die 30 Euro gespart und mir die Faust Übertragung im Radio angehört. Und stimmlich war eis ein reiner Genuss. Mann des Abends war für mich auch Rene Pape. Nicht Rollengerecht besetzt fand ich Frau Poplaskaya . Sie ist zwar eine sehr gute Violetta aber eine Magerithe ist sie nicht. Und bei Kaufmann klingt fast alles immer gleich. Ansonsten hat er sich aber ordentlich geschlagen auch die Arie war sehr gut. Sehr gelungen fand ich auch das Dirigat . Und bei den Nebenrollen hat mir noch Russel Brun als Valentin gefallen.

  • Ganz kurz zu der Inszenierung: Der Regisseur McAnuff siedelt diesen Faust in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts an, entsprechend waren auch die Kostüme. Im Gegensatz zu Knuspi (wir saßen übrigens im gleichen Kino) konnte ich mich mit dieser Inszenierung zumindest anfreunden, d.h. sie störte meinen Musikgenuss nicht.
    Alle Sänger waren hervorragend und man weiß eigentlich nicht, wem man den Vorzug geben soll.l
    Jonas Kaufmann mit sicherer Höhe war auch optisch ein idealer Faust. René Pape hervorragend mit balsamisch strömenden Bass, dem man die Spielfreude ansah. Auch Russell Braun gefiel mir außerordentlich. Marina Poplavskaya verfügt über eine schöne lyrische Stimme und konnte ihre Rolle überaus glaubhaft darstellen.
    Für mich war es ein schöner Abend und ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, an solchen Vorstellungen teilnehmen zu können, wenn auch nur im Kino.
    :hello:
    Jolanthe

  • Mich treibt nur die Frage um, warum in dieser medialen Zeit das Abbild im Vergleich zum Original so einen hohen Stellenwert hat. Opern- oder Konzertübertragungen in Kinos sind für mich nun mal die ästhetische Verneinung des Theaters mit allem was zum Theater gehört.


    Ich glaube nicht, dass das Abbild im Vergleich zum Original einen hohen Stellenwert hat. Wie kommst du darauf? Aber für wenigstens 99% der Menschen ist die MET als "Original" unerreichbar, warum also nicht als Ersatz das "Abbild" nehmen? Er ist bei weitem nicht vollständig, aber dank moderner Technik merklich besser als "gar keine MET".


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Dirk, darf ich trotzdem bei meiner Meinung bleiben? Ich akzeptiere natürlich auch die Deine. Niemand , ich zuletzt, will Dich um die Freuden eines Kinobesuches bringen. Mich treibt nur die Frage um, warum in dieser medialen Zeit das Abbild im Vergleich zum Original so einen hohen Stellenwert hat. Opern- oder Konzertübertragungen in Kinos sind für mich nun mal die ästhetische Verneinung des Theaters mit allem was zum Theater gehört. Das Publikum wird zum Zaungast. Es kann eine Aufführung nicht mehr selbst beeinflussen durch Beifall oder Protest oder einfach nur durch Anwesenheit. Die Kinoleinwand ist wie eine gläserne Mauer. Da kommt nichts durch.


    Es grüßt herzlich Rheingold


    Lieber Dirk, darf ich trotzdem bei meiner Meinung bleiben? Ich akzeptiere natürlich auch die Deine. Niemand , ich zuletzt, will Dich um die Freuden eines Kinobesuches bringen. Mich treibt nur die Frage um, warum in dieser medialen Zeit das Abbild im Vergleich zum Original so einen hohen Stellenwert hat. Opern- oder Konzertübertragungen in Kinos sind für mich nun mal die ästhetische Verneinung des Theaters mit allem was zum Theater gehört. Das Publikum wird zum Zaungast. Es kann eine Aufführung nicht mehr selbst beeinflussen durch Beifall oder Protest oder einfach nur durch Anwesenheit. Die Kinoleinwand ist wie eine gläserne Mauer. Da kommt nichts durch.


    Es grüßt herzlich Rheingold

    Liebes Rheingolg,
    grundsätzlich gebe ich dir recht wenn du von einem Live-Erlebnis sprichst das durch kein Mediales zu ersetzen ist. Ganz klar. Nur, man stelle sich mal vor alles was an so einem Erlebnis interessiert ist und auch noch die Möglichkeit hätte dort hinzukommen, das würde die Kapazität sprengen. Alle Sportveranstaltungen die im Fernsehen übertragen werden, da sind die Zuschauer doch auch nur Zaungäste. :rolleyes: So, und all jene die aus Entfernungstechnischen, Finaziellen oder sonstigen Gründen nicht die Möglichkeit haben Live dabei sein zu können, für die ist doch das kulturelle Leben damit nicht zu Ende. Im Gegenteil, die mediale Möglichkeit bietet doch vielen Menschen die Chance noch/einmal daran teil zu haben. Wenn ich einen Kleinbus hätte, dann würde ich sogar Menschen aus dem Alten und Pflegeheim in ein digitales Kino fahren um diesen solch eine Übertragung zu ermöglichen. Sicherlich gibt es viele Menschen, die ihr Gehör und ihre Sehkraft noch haben, aber aus sonstigen Gründen nicht mehr in die MET können. Ich werde mir jetzt jedefalls mal eine Vorstellung in einem digitalen Kino ansehen/hören um mir ein Urteil zu erlauben. Also nichts für ungut. Wir haben ja diese digitale Möglichkeit uns auszutauschen, obwohl ein handgeschriebener Brief, oder ein pers. Gespräch von Mensch zu Mensch so etwas hätte wie eine Liveaufführung. :pfeif:


    LG, Dirk ;)

    Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. Bewahret sie. Sie sinkt mit euch, mit euch wird sie sich heben.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • :angel::angel::angel::angel::angel::angel::angel::angel::angel::angel: :angel::angel::angel::angel:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Mich treibt nur die Frage um, warum in dieser medialen Zeit das Abbild im Vergleich zum Original so einen hohen Stellenwert hat. Opern- oder Konzertübertragungen in Kinos sind für mich nun mal die ästhetische Verneinung des Theaters mit allem was zum Theater gehört.


    Was gäbe ich darum, die Uraufführung des Orfeo, der Matthäus-Passion, des Don Giovanni, der 9. Sinfonie von Beethoven, des "Ring", des Parsifal usw. usw. im Kino sehen zu dürfen ... Kopfgeschraube wie "ästhetische Verneinung" wäre mir da so was von egal ...


    ... aber SO WAS von egal ... :hello:

  • Gibt es eigentlich irgendeine "Faust"-DVD, die nicht dem Regietheater verpflichtet ist?????


    Auf youtube sah ich mal Schnipsel einer Inszenierung mit Freni und Krauss: Da ist alles wie es sein soll. Mittelalterliche Kleidung und sogar projizierte Engel zum Schluss. Allerdings spielt der 1. Akt im Freien, was aber keinen Bruch darstellt. Leider gibt es diese Inszenierung nicht auf DVD zu kaufen.


    Auch die alte Londoner Inszenierung war sehr malerisch. Gibt es die auf DVD? Die neue in Covent GArden hat zwar ein paar gute Ansätze, ist mir aber auch schon wieder zu verstellend mit der ständigen Orgelpräsenz.


    Bin für Empfehlungen sehr, sehr dankbar!!!

  • Was gäbe ich darum, die Uraufführung des Orfeo, der Matthäus-Passion, des Don Giovanni, der 9. Sinfonie von Beethoven, des "Ring", des Parsifal usw. usw. im Kino sehen zu dürfen ... Kopfgeschraube wie "ästhetische Verneinung" wäre mir da so was von egal


    Na, ob das so erbauend wäre mit den Uraufführungen der genannten Stück. Man weiß ja, wie unglücklich die jeweiligen Meister selbst damit waren. Die Rekonstruktionen von Ring-Bühnenbildern von 1876 in Bayreuth sind beklagenswert und haben den guten Richard fast um den Verstand gebracht.


    Und so viel ich weiß, werden doch keine Uraufführungen in Kinos übertragen.


    Im Übrigen gefällt mir der Ausdruck "Kopfgeschraube" sehr gut. Ich darf ihn verwenden?


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,


    ob es erbauend wäre, sei dahingestellt - aber es sollte doch etwas von den Absichten der Komponisten erkennbar werden, was uns leider verborgen bleiben muss.


    Auf den Ausdruck "Kopfgeschraube" erhebe ich keine urheberrechtlichen Ansprüche ... :hello: ... ich hatte einen etwas stärkeren Ausdruck im Sinne, der in Richtung von cerebraler Onanie geht, wollte diesen aber im Kontext dieses erhabenen Forums nicht verweden. Beginnt auch mit "Kopfw ... " .

  • Lieber Wolfram, da bin ich ja gut weggekommen. ;)


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Na, das nenne ich doch mal gute Öffentlichkeitsarbeit. Deutsche Opernhäuser haben es ja seltenst nötig auf Zuschauerwünsche bzw. -klagen einzugehen. Nachfolgend ein Auszug aus dem, was mir die MET schrieb nach dem FAUST:


    Please know that your comments have been forwarded for consideration as we plan future seasons. Thank you for taking the time to share your thoughts and concerns with us.



    Ich möchte Euch ermuntern, Zeitungen und Theater Eure Meinung mitzuteilen. Besser als auschließllich passiver Widerstand!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Knuspi,


    Sehr interessant, was die MET geantwortet hat. Aber das wirst du wohl bei Zuschriften an deutsche Bühnen nicht finden, dass man bereit ist, über die Meinungen und Reaktionen von Zuschauern überhaupt einmal nachzudenken, im Gegenteil. Bezeichnend ist doch der Ausspruch des Herrn Bachler in der vorgestrigen Sendung im WDR, dass (sinngemäß) ihn der Zuschauer überhaupt nicht interessiere. Der Zuschauer hat gefälligst das zu konservieren, was der "Künstler" liefert. Nur ist ihm wahrscheinlich noch nicht zu Ohren gekommen, dass der Künstler, der das Werk geliefert hat, der Textautor und Komponist ist und nicht der Verunstalter des Werks, den er wohl als " Künstler" betrachtet.
    Und wenn du dich bei Bühnen und Zeitungen um Begründungen für den von ihnen angebotenen oder hochgejubelten Müll bemühst, erhältst du entweder gar keine Antwort, dein Leserbrief wird nicht veröffentlicht, wie es mir mehrfach passiert ist, oder die Antwort ist völlig nichtssagend (Meist der Hinweis, dass die "verstaubten" Werke endlich entstaubt werden müssten oder große und beliebte Werke seien so langweilig, dass endlich jemand kommen müsse, der Pop und Pep hineinbringt. Dann entstehen die immer gleichen, noch langweiligeren Inszenierungen auf leerer Bühne und in der Straßenkleidung, die wir täglich um uns sehen oder Blödelshows, wie kürzlich der "Barbier von Sevilla", den man wirklich nicht als verstaubt und langweilig betrachten kann, in der Rheinoper Düsseldorf). Man merkt, wie wenig sich diese Leute mit dem Originalwerk auseinander gesetzt haben
    Insofern ist die Anwort der MET ein Lichtblick, den du bei uns aber wohl kaum erleben wirst.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Please know that your comments have been forwarded for consideration as we plan future seasons. Thank you for taking the time to share your thoughts and concerns with us.


    Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die amerikanische Gesellschaft deutlich dienstleistungsorientierter und (vordergründig) höflicher ist als unsere. Man gibt zu verstehen, dass die Meinungsäußerung berücksichtigt wird, man dankt für die Zeit. Das ist dort Standard. Alles andere würde als grob unhöflich gelten.


    Was es bewirkt, ist fraglich. Vermutlich nichts.

  • Lieber Herbert,



    wie schön, noch mal was von Dir zu lesen:-) Vielen Dank für den Hinweis, aber diese Inszenierung ist mir auch schon zu modern. ich suche eine, die im Mittelalter angesiedelt ist und nicht in der Entstehungszeit. Gibt es da irgendwas auf dem Markt - oder hat jemand einen alten Sendemitschnitt?


  • Gott sei Dank dass sie so konservativ sind.
    Meine Meinung nach eine sehr gute Produktion. Ein einzigen kleine minus der Alagna ist nicht mehr so lyrisch wie er für diese Rolle sein müsste.
    :hello:

    Pourqoi me reveiller....

  • Lieber Knuspi,


    schau auch mal unter "Opernfilme" nach, welche Aufnahme von "Faust" Strano Sognator dort eingestellt hat. Dort kannst du dir auch die einzelnen Szenen als Video ansehen und danach urteilen, ob das eine Aufnahme ist, die dir gefallen würde.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Heute


    Das Pasticcio, gemixt aus "Sturm" und "Sommernachtstraum", der Musik von Händel, Vivaldi,Rameau, war grossartig.


    1. Der erfahrene Dirigent William Christie animierte das MET-Orchester zu hoch passable Spiel.
    2. Es standen so viele Sänger zur Verfügung


    - der alte Domingo kann mit 71 noch immer schmettern :angel:
    - mit Joyce di Donato und Danielle de Niese standen ausgesprochene Barockexperten zur Verfügung :angel:
    - Luca Pisaroni war ein ebenso fabelhafter Mime wie Kolotursänger. :angel:


    Auch die Nebenrollen, vielleicht kann jemand sie mal einstellen?, waren fabelhaft beset


    Die Kostüme waren fabelhaft :angel:
    die Regie sehr farbenfroh, Computer machen es möglich
    die Tanzeinlagen hoch gelungen.


    Bis auf die Umstände, sobald man auf Toilette muss, wird man übelst bespielt, mit Schrott erster Güte,
    hat sich der Abend gelohnt.


    Sogar die Anlage war mal in Ordnung.
    Und der Betreiber konnte stolz mitteilen, Bremen sei eine der Hochburgen der MET-Übertragungen, allein für die Traviata im April sind tausend Karten verkauft.

  • Auch die Nebenrollen, vielleicht kann jemand sie mal einstellen?, waren fabelhaft beset


    Conductor: William Christie
    Ariel: Danielle de Niese
    Miranda: Lisette Oropesa
    Sycorax: Joyce DiDonato
    Prospero: David Daniels
    Ferdinand: Anthony Roth Costanzo
    Neptune: Plácido Domingo
    Caliban: Luca Pisaroni



    :hello:
    Jolanthe

  • Die komplette Besetzung findest Du hier: Oper - heute im Radio


    LG


    8)


    Danke und leider auch bei weitem nicht komplett, es fehlt das HerrenDUO zu Hermia und Helena und ein weiteres Quartett, das solistisch sang.
    Es gab also reichlich Solisten, die es teilweise sehr wert wären, erwähnt zu werden. Die Hermia zB hatte eine sehr hörenswerte Stimme.

  • Es gab also reichlich Solisten


    Lieber Hans,
    die österreichische Rundfunk hat die Oper bzw das Pasticcio zeitversetzt auch übertragen.
    Alle Einzelheiten stehen auf der Websteite von Ö1.
    Vielleicht findest Du dort die fehlenden infos.
    Hier ist der Link: http://oe1.orf.at/programm/294210


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose