Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade
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Exkurs
Im Vorwort zum Hüsch-Buch, das Henryk M. Broder verfasst hat, lese ich: Zitat
"wie Hüsch sagen würde - dass man darauf achten muss, "wie die Welt zusammenhängt und wie sie auseinanderfällt".
Letzthin war ich im Bahnhof in Basel, um Freunde abzuholen. Ich wartete auf die verspätete Ankunft des Zuges der DB aus Dortmund und sass im Sitzbereich bei Gleis 11 und 12. Mein Blick fiel auf die Wand mit einem geschwungenen Gestell. Darin untergebracht standen oder lagen Bücher von Reisenden, die sie nach einer Zugreise der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Ich dachte mir, es gibt sie noch die Lesenden.
Aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden Bücher mehr und mehr. Oder gibt es die Buchhandlung noch, in der du Bücher in die Hand nehmen und darin lesen konntest? Die fünf, die ich besuchte und in denen ich meine Funde machte, sind allesamt verschwunden. Ich muss eine halbe Tagesreise machen, um eine Buchhandlung aufzusuchen.
Die Zufallsbegegnungen mit Büchern werden immer seltener. Wenn ich in einer Stadt auf ein Schaufenster mit einer Buchauslage treffe, trete ich immer in das Geschäft ein. Ich brauche die Gegenwart der Buchrücken, um eine Auswahl treffen zu können und suche nach den Titeln von Autoren, die mir etwas bedeuten.
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Das ist hier im Ruhrgebiet noch anders. Hier in den Mülheimer Ortsteilen Saarn und Broich haben wir zwei von Inhaberinnen geführte kleine Buchhandlungen, die sehr frequentiert werden, auch bei Lesungen. Die älteren Inhaberinnen haben sich zurückgezogen und zwei neue Frauen haben direkt weiter gemacht. Statt der obligatorischen Buchhandlungskatze haben sie einen Hund namens Paul. Was der liest, wollte er mir nicht sagen.
Im Mülheimer Zentrum gibt es eine Buchhandlung (Kette Thalia). In einem der größten Einkaufszentren Europas, dem Centro in Oberhausen, gibt es eine riesige Buchhandlung; dort gibt es sogar Klassiker.
Eine Sache ist hier sehr beliebt, die sog. Büchertürme. Das sind Kästen wie früher die gelben Telefonhäuschen, sie sind verglast und haben etwa 12 Regale, von 2 Seiten begehbar. Hier kann jeder seine gebrauchten Bücher abgeben und dort befindliche mitnehmen. Es gibt sogar wissenschaftliche Bücher,Reiseführer und Kinderbücher Alles ohne Kontrolle und immer gut gefüllt. Mein Geschmack ist das meiste nicht, aber es gibt auch tolle Sachen. So bin ich an eine 5bändige Schillerausgabe gekommen. Sogar englische Bücher findet man. Es gibt ein paar unsichtbare Ordner (wie ich, ab und zu), die für Ordnung sorgen. Ab und zu gibt es Liebesromane, Arztromane und Landserhefte. Die nehme ich schon mal mit; sie landen dann im Papierkorb.
Geschlossen wurde noch keines dieser kleinen Boutiquen, es kommen eher neue dazu, auch in den Nachbarstädte wie Essen und Duisburg, sodass ich hier gut versorgt bin. Gebrauchte Bücher kaufe ich schon mal bei amazon. Natürlich niemals neue Bücher oder Klassiker. Ich brauche aber immer irgendein englisches Buch, wobei ich auch gebrauchte nehme. Die bekommt man preiswert beim Angeln am Fluss. Manchmal ist ein Stempel drin, etwa: "Ausgeschieden aus der Zuchthausbibliothek Toledo, Ohio". Leider waren noch nie Dollarscheine drin und auch keine Kassiber.
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Auch in der Stadt, aus der der Zug nach Basel fuhr, ist es besser (logisch, Dortmund iss auch Ruhrpott). In Dortmund haben eher die Ketten ein zähes Geschäft, in Hörde hingegen gibt's die fabelhafte transfer-Buchhandlung, wo ich nahezu meinen kompletten Bedarf decke. Auch in anderen Dortmund Vororten gibt's noch kleine, inhabergeführte Geschäfte. In Essen fiele mir Proust-Wörter und Töne ein, ein sensationelles Geschäft, und ein paar Meter weiter ist schon Köln (die ganz und gar erstaunlichste Stadt des Universums ), und da gibt's nun wirklich alles, was das Herz begehrt, Lengfeldsche, Bittner, König umd nur drei aus dem Zentrum zu nennen (Thalia habe ich jetzt bewusst unterschlagen, das nenne ich eher Buchabverkaufsrampe), in Köln-Zollstock, wo ich lange wohnte, gab's und gibt es Bücher Weyer. Zurück in Dortmund: auch bei uns gibt's allenthalben die von Dr. Pingel beschrieben Bücherschränke. In Bochum war ich schon seit meinen Studienzeiten nicht mehr auf Büchertour, da weiß ich nicht, wie's da heute aussieht.
Offenbar habe ich stets das Glück, Buchhändler in greifbarer oder auch zufälliger Nähe zu haben. In Nürnberg auf dem Weg zum Bahnhof gabs's in der Fußgängerzone einen Bukinisten mit seinem Wagen. Auf dem erspähten meine trüben Augen eine Suhrkamp-Ausgabe der "Suche nach der verlorenen Zeit" Für 18 Euro wechselte das Werk den Besitzer. Bruckners 8. unter Böhm hatte der Händler auch auf dem Wagen alles zusammen für 20. Bei der nachfolgenden Zugfahrt (damals noch nach Köln) traf dann der Eingangssatz der "Suche" zu. "Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen..."
Liebe Grüße vom Thomas
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Die großen Uni-Buchhandlungen sind verschwunden, sowohl in Köln wie auch in Bonn. Allerdings konnte ich vermehrt einen Schwund an Kompetenz des Personals feststellen. Zu Beginn meines Studiums bekam ich noch Ratschläge von der Bedienung bei Bouvier. Ein paar Jahr(zehnt)e später half ich der Bedienung den Titel richtig in die Suchmaske einzugeben ... Das war der Augenblick, wo ich mir dachte, dass ich das einfacher zuhause in der amazon-Maske tun kann.
Das Verschwinden dieser Buchläden ist schon irgendwie schade .... aber auch nicht allzusehr Kleine Buchgeschäfte mit quirligem Personal halten sich da besser ....
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Wir haben hier bei einer Einwohnerzahl von 24 000 immer noch 2 Buchladen.
Das Problem ist nur sie haben nicht immer das von mir gesuchte da, bei Thalia ist das gut gelöst, es wird bestellt und kostenfrei geliefert!
LG Fiesco
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Ich lese gerade mit nachdenklichem Vergnügen
Ich mag diese kluge Frau. Das Buch wurde posthum veröffentlicht und basiert auf Vorlesungen aus dem Jahre 1965. Sie diskutiert in hoher Flughöhe Ethik von Sokrates bis Kant und ihre Anwendungen im zwanzigsten Jahrhundert. Der englische Titel Some Questions of Moral Philosophy ist weniger plakativ, beschreibt den Inhalt aber besser.
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Wir haben hier bei einer Einwohnerzahl von 24 000 immer noch 2 Buchladen.
Das Problem ist nur sie haben nicht immer das von mir gesuchte da, bei Thalia ist das gut gelöst, es wird bestellt und kostenfrei geliefert!
LG Fiesco
Das ist der übliche Weg, ein Buch zu bestellen und zu bekommen, meist schon am nächsten Tag. Das kenne ich seit meiner Jugend nicht anders.
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Der 10-tägige Jahresurlaub steht an, und ich habe meiner Bibliothek eine neue Ausgabe von Marcel Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit" gegönnt. Und bin eigens dazu zur Lengfeld'schen nach Köln gefahren, jenem Hort der Proustpflege und Sitz der Proust-Gesellschaft. In Langlesungen hat man dort die gesamte "Recherche" öffentlich gelesen und später auf 143 CDs veröffentlicht. Bei der Ausgabe handelt es sich um die von Lucius Keller revidierte und kommentierte Übersetzung von Eva Rechel-Mertens. Die Revision erfolgte wohl im Umfeld der Revision des französischen Ursprungstextes.
Bei der neuen Übersetzung durch Bernd Jürgen Fischer bin ich noch ein wenig skeptisch, zumal er auf den Zeitgeist der Sprache abhebt, werde aber über kurz oder lang bestimmt schwach werden. Jener legendäre Satz „Et tout d'un coup le souvenir m'est apparu“ beim Zumundeführen einer in Lindenblütente getauchten Madeleine scheint mir ohnehin nicht adäquat und sinnentsprechend übersetzbar. Wer aber je ein solches Proust-Moment erlebt hat, hält an der Stelle erst einmal inne. Zunächst also Eva Rechel Mertens. "Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen...", so beginnt diese Reise über über 4.000 Seiten.
Liebe Grüße vom Thomas
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Wir haben hier bei einer Einwohnerzahl von 24 000 immer noch 2 Buchladen.
Das Problem ist nur sie haben nicht immer das von mir gesuchte da, bei Thalia ist das gut gelöst, es wird bestellt und kostenfrei geliefert!
LG Fiesco
Das ist der übliche Weg, ein Buch zu bestellen und zu bekommen, meist schon am nächsten Tag. Das kenne ich seit meiner Jugend nicht anders.
Ich denke, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Thalia liefert zu Dir nach Hause. Das war früher nicht generell üblich.
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Ich denke, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Thalia liefert zu Dir nach Hause. Das war früher nicht generell üblich.
Lieber astewes, genau so ist es, wie schon gesagt, früher war das aber eben nicht so der Fall mit dem nach Hause liefern, da musste man noch in der bestellten Filliale abholen!
LG Fiesco
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Der 10-tägige Jahresurlaub steht an, und ich habe meiner Bibliothek eine neue Ausgabe von Marcel Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit" gegönnt. Und bin eigens dazu zur Lengfeld'schen nach Köln gefahren, jenem Hort der Proustpflege und Sitz der Proust-Gesellschaft. In Langlesungen hat man dort die gesamte "Recherche" öffentlich gelesen und später auf 143 CDs veröffentlicht. Bei der Ausgabe handelt es sich um die von Lucius Keller revidierte und kommentierte Übersetzung von Eva Rechel-Mertens. Die Revision erfolgte wohl im Umfeld der Revision des französischen Ursprungstextes.
Bei der neuen Übersetzung durch Bernd Jürgen Fischer bin ich noch ein wenig skeptisch, zumal er auf den Zeitgeist der Sprache abhebt, werde aber über kurz oder lang bestimmt schwach werden. Jener legendäre Satz „Et tout d'un coup le souvenir m'est apparu“ beim Zumundeführen einer in Lindenblütente getauchten Madeleine scheint mir ohnehin nicht adäquat und sinnentsprechend übersetzbar. Wer aber je ein solches Proust-Moment erlebt hat, hält an der Stelle erst einmal inne. Zunächst also Eva Rechel Mertens. "Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen...", so beginnt diese Reise über über 4.000 Seiten.
Liebe Grüße vom Thomas
Hallo lieber Thomas, mein Türöffner für Proust, war das Buch "Monsieur Proust" von Céleste Albaret!
Danach habe ich mir so manche Nacht um die Ohren gehauen/gelesen auf der der Suche nach der verlorenen Zeit!
Wenn es sich lohnt die Neue Übersetzung zu besitzen lass es mich wissen !
LG Fiesco
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Wenn es sich lohnt die Neue Übersetzung zu besitzen lass es mich wissen !
Lieber Fiesco, die gerade angeschaffte ist nicht wirklich neu übersetzt. Lucius Keller hat vorsichtig in die vertraute Übersetzung von Eva Rechel-Mertens eingegriffen. Bernd Jürgen Fischer muss noch warten. Ich werde aber berichten.
Liebe Grüße vom Thomas
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Lieber Thomas, viel Vergnügen mit diesem wunderbaren und anspruchsvollen Werk! Es lohnt sich unbedingt dranzubleiben, ich kenne teilweise auch die Übersetzung von Fischer, sie ist anders, aber nicht schlechter. Manchmal finde ich sie geschmeidiger. Prousts lange Perioden sind durch die deutsche Verbletztstellung für Überstzer und Leser eine Herausforderung. Das Tolle an diesem Buch ist, dass man sich lange und wiederholt damit beschäftigen kann und immer Neues entdeckt. Und der entlarvende Blick auf den Menschen ist einzigartig, sowas gibt es im deutschen Sprachraum nicht. Proust befindet sich hier in der Tradition der französischen Moralistik (La Rochfoucualt, Montaigne). Es ist wirklich ein Meisterwerk - und streckenweise auch sehr komisch, was zumeist verschwiegen wird. Ich bin vor zwei Jahren fertig geworden und werde mich bald wieder damit auseinandersetzen.
Viele Grüße
Christian
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Ich denke, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Thalia liefert zu Dir nach Hause. Das war früher nicht generell üblich.
Ah ja. Da hast du Recht, das war mir nicht bekannt. Es ist wohl so eine Liefermentalität, die sich eher an den Getränke- und Lebensmittellieferdiensten orientiert. Ich als analoger Büchermensch würde das nie in Anspruch nehmen, denn wenn ich ein Buch abhole, kann ich in der Buchhandlung noch weiter stöbern...
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Kürzlich zu Ende gelesen. Eine der profundesten Biographien, die ich überhaupt gelesen habe. Man merkt Geoffrey Parker die Jahrzehnte lange Beschäftigung mit dem hier sehr plastisch und differenziert porträtierten König Philipp II. von Spanien an. Erstmals erschien Parkers von der Kritik bald als Standardwerk gefeierte Biographie bereits 1978; hier handelt es sich um aktualisierte und überarbeitete letzte englischsprachige Auflage von 2015, die allerdings leider gegenüber der spanischen Ausgabe "Felipe II: La biografía definitiva" von 2012, besonders im Anmerkungsapparat, drastisch gekürzt wurde (438 statt 1.436 Seiten). Eine bis heute ausstehende deutsche Übersetzung stellt ein unverständliches Desiderat dar.
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Franz Hohler
Der Enkeltrick
Ungeahnten Wendungen im Alltag begegnet man in 11 kurzen Geschichten
Du weißt ja, wer da gleich morgen in seine "Feinkost"-Buchhandlung geht, um dieses Werklein zu erstehen!
Parole: Made in Hongkong!
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Lieber Dr. Pingel
Gibt es gebunden und als preiswertes Taschenbuch.
Als Schweizer ist für mich der Lesespass noch grösser, weil ich lokale Bezüge herstellen kann. An manchen der erwähnten Orten war ich schon.
In einer der Geschichten kommt das Maskentragen vor. Wie weit liegt das nun schon zurück.
Einen musikalischen Bezug findet man im Text Abschied, in der Joseph Haydn vorkommt. Hohler hat ihn für eine Aufführungsreihe aller Sinfonien des Meisters in Basel geschrieben. Dort ist ein Fussballstadion. Mehr will ich nicht verraten.
LG moderato
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Masarykova univerzita
Filozofická fakulta
Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky
Jürgen Fehlings, Wieland Wagners und Götz Friedrichs Tannhäuser-Inszenierungen als kritischer Spiegel der (deutschen) Gesellschaft
Dissertation von Mgr. Miroslav Urbanec
diese 268 Seiten als PDF mit deutschem Text sind der ideale Lesestoff für alle Wagnerianer.
Download und Ausdruck ist möglich.
https://is.muni.cz/th/ej7qp/Dissertation.pdf
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Danke lieber Orfeo für den Link!
LG Fiesco
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Gelesen .......
Monteverdi Marienvesper
Klappentext
An der Schnittstelle zweier Epochen komponierte Monteverdi seine "Marienvesper". Der musikalische Reichtum dieses Werkes begeistert bis heute - die vielstimmigen Psalmvertonungen ebenso wie die intim besetzten Solokonzerte, die mit Neudichtungen und Texten des Hohenliedes Maria besingen.
Bis heute rätseln Forscher und Interpreten über die Bestimmung der "Marienvesper". War sie lediglich als Bewerbungsmappe für Papst Paul V. gedacht?
Olaf Matthias Roth erschließt den Entstehungskontext des Werkes und zeigt in Besprechungen der einzelnen Sätze, wie Monteverdi den traditionellen Cantus firmus in immer neuen Formen verarbeitete und die Entwicklungen der gerade entstandenen Oper auf die geistliche Musik übertrug.
Ein Kapitel zur Rezeptionsgeschichte und Aufführungspraxis ergänzt die Einführung in dieses Werk, das sich im Zuge der Alte-Musik-Bewegung zu einem der wichtigsten Kirchenmusikwerke des 17. Jahrhunderts entwickelt hat.
. Große Vielfalt musikalischer Formen
. Eines der wichtigsten geistlichen Werke des 17. Jahrhunderts
. Mit einem diskografischen Anhang, der auch die Entwicklung der Alte-Musik-Bewegung widerspiegelt****************************
.....am lesen dransein.....und bin begeistert.....
Barry Kosky »Und Vorhang auf, hallo!«
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.........wird danach gelesen!
"Wenn Bach trauert"
- Die Motetten Johann Sebastian Bachs neu verstanden
Klappentext
Meinolf Brüsers Buch bietet eine völlig neue Sicht auf Bachs Motetten und auf Bach selbst. Bachs Motetten sind in ihrer historischen Entstehung für die Musikwissenschaft ein Rätsel geblieben. Sie galten bisher als bürgerliche Auftragsmusiken. Tatsächlich gelingt es, durch eingehende Analysen und eine akribische historische Untersuchung ihre wirklichen Kompositionsanlässe offenzulegen:
- Keine der Motetten war eine bürgerliche Auftragsmusik, alle waren als Trauermusik persönlich und zum Teil gar familiär motiviert.
- Einblicke sind zu gewinnen in die musikalischen und textlichen Mittel, mit denen Bach auf die Traueranlässe Bezug nahm.
- Wir erlangen ein grundlegend neues Verständnis von den Motetten - auch mit Konsequenzen für die Aufführungspraxis.
Brüsers Buch zeichnet ein verändertes Bild von Johann Sebastian Bach. Frei vom Bach-Bild des 19. Jahrhunderts und von Bachs theologischer Indienstnahme zeigt es ihn als Musiker und Komponisten in seinem persönlichen, ja privaten Handeln, in seinen Emotionen, seinem Reichtum an Fantasie, seinem Traditionsbewusstsein und nicht zuletzt in seinem Selbstverständnis als Musiker.LG Fiesco
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Alex Ross: The Rest is Noise . Trotz des englischen Titels eine deutsche Übersetzung
Eine Art Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Gefällt mir bis jetzt (nach über 100 Seiten) sehr gut. Der Autor beginnt mit der Uraufführung von Richard Strauss' Salomé 1906 und berichtet von ihm und Mahler ausgehend informativ und unterhaltsam über die Entwicklung insbesondere der E-Musik im 20. Jahrhundert. Musiktheoretisches Wissen, das ich leider nicht besitze, setzt er an einigen Stellen schon voraus, aber da kann einem ja die Suchmaschine helfen. Neben der musikalischen Entwicklung im soziohistorischen Kontext analysiert er auch viele Hauptwerke. Dazu gibt es eine Internetseite mit Hörbeispielen und Videodokumenten (die letzteren sind leider inzwischen nicht mehr aufrufbar, aber man kann sie oder Ähnliches über Youtube bekommen). Eine runde Sache, die mir hoffentlich zu mehr Hintergrundwissen verhilft und mein Verständnis für die Musik der Moderne erhöhen wird.Hat jemand von euch das Buch schon gelesen? Es ist ja schon eine ganze Weile (seit 2009) auf dem deutschen Markt.