Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade


  • Das Christkind hat's gebracht, ich habe bereits damit begonnen; wenn's so hervorragend gemacht ist wie dieses ältere Werk von Peter Heather über das Ende des Imperium Romanum, dann wird das sicherlich eine interessante Leseerfahrung.


    Grüße,
    Garaguly

  • Vor dem Urknall: Eine Reise hinter den Anfang der Zeit von Brian Clegg


    Daß Brian Clegg weiß, was vor dem Urknall war, habe ich nicht erwartet. Ich wurde also nicht enttäuscht.
    Der knallige Titel des Buches soll ja ein Leseanreiz sein.
    Ich habe etliche Bücher über Kosmologie gelesen und oft feststellen müssen, daß einer vom anderen abgeschrieben hat.
    In manchen Büchern wird gefaselt, was das Zeug hält, ohne Sinn und Verstand. Im Prinzip kann jeder Trottel ein Buch über den Urknall schreiben und seiner Fantasie freien Lauf lassen. Quantenfeldtheorie mit Vakuumfluktationen muß natürlich erwähnt werden und schon läßt sich ein Buch verkaufen.
    Tatsache ist, daß niemand genau weiß, was vor oder nach dem Urknall passierte. Es steht auch nicht fest, ob es einen Urknall gegeben hat.
    Das Buch von Brian Clegg ist sehr zu empfehlen. Es ist leicht verständlich und mit grosser Sachkenntnis geschrieben. Der Author zeigt die verchiedenen Möglichkeiten auf, wie das Universum entstanden sein könnte. Ausführlich beschäftigt er sich mit den Personen, die in der Geschichte der Kosmologie zum derzeitigen Stand der Wissenschaft beigetragen haben.
    Wer wissen will, wie alles begonnen haben könnte oder auch nicht, der ist mit diesem Buch gut bedient.

    mfG
    Michael

  • Peter Watson: The German Genius: Europe's Third Renaissance, the Second Scientific Revolution and the Twentieth Century



    Auch auf Deutsch erschienen. Sehr lesenswert, und eine gute Ergänzung zu Dorns/Wagners "Die deutsche Seele"-


    Das steht tatsächlich auch schon auf meinem Einkaufszettel - und auf Deine Empfehlung hin werde ich mich nun verstärkt bemühen, meine stattliche Reihe von Büchern, die ich sowieso schon keine Zeit habe zu lesen, damit noch zu verlängern. :P ;)



    Im Moment lese ich:



    Ich dachte, mir selbst ein wenig den geistigen Weg zu neuer(er) Musik zu ebnen, könne nicht schaden. Und ich muß sagen, das Buch erfüllt auf durchaus angenehme Weise seinen Zweck.




    Und:



    Thomas Bernhard geht einfach immer.

  • Wer wissen will, wie alles begonnen haben könnte oder auch nicht, der ist mit diesem Buch gut bedient.


    Liebes Schneewittchen,


    herzlichen Dank für das Vorstellen dieses Buchs. Ich bin selbst als Laie an diesem Gebiet interessiert und möchte gern eine Empfehlung anfügen, für den Fall, dass dir diese unbekannt ist.




    Dieses Buch ist spannend und rührend wie ein Roman und stellt den Weg zur Entstehung und Ausarbeitung der Urknalltheorie vom Beginn der menschlischen Mytholgieschreibung bis zur Gegenwart dar. Die Art und Weise, wie Simon Singh dabei komplexe Inhalte vereinfacht und verständlich macht, ist mir so in noch keinem Sachbuch begegnet. Für mich ist dieses Buch das beste populärwissenschaftliche Werk, das mir bekannt ist.

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)


  • Das steht tatsächlich auch schon auf meinem Einkaufszettel - und auf Deine Empfehlung hin werde ich mich nun verstärkt bemühen, meine stattliche Reihe von Büchern, die ich sowieso schon keine Zeit habe zu lesen, damit noch zu verlängern. :P ;)


    Hat das Buch schon irgendwer gelesen? Schreib- und Nachttisch brechen zwar schon fast zusammen ob der Biografien von Wagner, Verdi, Mendelssohn etc., aber das klingt ja wirklich spannend. Allerdings 1000 Seiten und nicht billig ... 8-)

  • (...) Schreib- und Nachttisch brechen zwar schon fast zusammen ob der Biografien von Wagner, Verdi, Mendelssohn etc., (...)

    Das kenne ich noch aus längst vergangenen Zeiten. Stapel doch einfach auf dem Boden, auf Treppenstufen nach oben oder unten. Dann nimmst Du Dir einige Wochen Auszeit und liest, liest, liest - und dann ist der Stapel plötzlich kleiner, klein, weg... :stumm:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Das kenne ich noch aus längst vergangenen Zeiten. Stapel doch einfach auf dem Boden, auf Treppenstufen nach oben oder unten. Dann nimmst Du Dir einige Wochen Auszeit und liest, liest, liest - und dann ist der Stapel plötzlich kleiner, klein, weg... :stumm:

    :)


    Ein süßer Traum, vier Zimmer meines Hauses stehen schon voll mit Büchern und trotzdem stapeln sich welche auf Tischen, Schreibtischen und in allen möglichen Ecken. Ich lese schon immer sehr viel und durch meine mehrmonatige Auszeit wegen des kaputten Knies noch mehr; aber du kennst das sicherlich: Ein Buch verweist auf das nächste und so fort; dazu seit Foreneintritt die vielen CD-Hinweise, denen ich nachgehen muss ... der Tag müsste 30 Stunden haben, man bräuchte vier Augen und acht Ohren ... 8-)

  • Da hast Du vollkommen recht! Ich habe für mich einen Weg gefunden - ziemlich (sagen wir) extravagant. Kann auch nicht jeder nachvollziehen, Du bestimmt am allerwenigsten. Also: Ich kaufe keine Bücher mehr! Schluß! Aus! Keine Stapel mehr, keinen Ärger mit der Putz...äh...besten Ehefrau der Welt, Frieden in allen Räumen.


    Obwohl, das mit dem Frieden stimmt so auch nicht, denn die CDs...
    Und das sieht dann die beste Ehefrau der Welt so: X(


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Da hast Du vollkommen recht! Ich habe für mich einen Weg gefunden - ziemlich (sagen wir) extravagant. Kann auch nicht jeder nachvollziehen, Du bestimmt am allerwenigsten. Also: Ich kaufe keine Bücher mehr! Schluß! Aus! Keine Stapel mehr, keinen Ärger mit der Putz...äh...besten Ehefrau der Welt, Frieden in allen Räumen.

    Ich bin seinerzeit von Jena wieder zurück auf den Erbhof aufs Land gezogen, damit ich Platz für meine Bücher und Hunde habe. Aber es nimmt mit den Jahren überhand. Wie oft habe ich mir das vorgenommen: Nichts mehr kaufen und ausmisten! 8-) Probiere es aus! Stelle dich mit dem festen Vorsatz vor deine Bücherwände, alles auszusortieren, was du nicht mehr brauchst, was du aller Voraussicht nach nie wieder in die Hand nehmen wirst. Zunächst, mit der Euphorie des Anfangs, des Beginnens, klappt das ganz gut – aber schon nach zehn Minuten verraucht der große Zorn und stockt die große Arbeitswut: Sicher, lesen wird man diese alte Darstellung der indischen Literatur in diesem Leben nicht mehr, aber hat man nicht jüngst in einer Fernsehdokumentation einen interessanten Namen erwähnen hören, den man hier hätte auch nachschlagen können? Sicher, man hat inzwischen bessere Ausgaben von Fontane, aber die hier hat man zuerst gelesen, da hängen Erinnerungen dran; das da ist ein Geschenk eines Freundes, das ein Zufallsfund in einem Winkelantiquariat und so weiter und so fort. Es gibt tausend Gründe für tausend Bücher, ihnen eine weitere Aufenthaltsgenehmigung nicht zu versagen. Am Ende sind es vielleicht zwanzig oder dreißig Bücher meiner 1000-bändigen Hand- bzw. Präsenzbibliothek und vielleicht hundert meiner insgesamt etwa 7000 Bücher, die da plötzlich durch ihren Landesherren ihrer Regalien verlustig gehen; aber auch die landeten nicht beim Antiquar oder gar auf dem Hausmüll, sondern wanderten lediglich in die Regale der elterlichen Bibliothek und wenn es brutal hart wurde, in die vielen diversen Kisten auf dem ausgebauten Dachboden. Bücher haben eine Seele und verborgte kommen nicht wieder, heißt es – wie um Himmels Willen sollte man da eines seiner adoptierten Kinder seiner Heimstatt verweisen? Ich vermag es nicht, aber wo ist die Grenze zwischen Sammelleidenschaft und dem Messie-Syndrom? Das gilt übrigens auch für CDs ... 8-)



    Zitat

    Obwohl, das mit dem Frieden stimmt so auch nicht, denn die CDs... Und das sieht dann die beste Ehefrau der Welt so: X(

    Deshalb wohnt meine LAG in ihrem eigenen Haus! :)


  • Nach Jahren wieder aus dem Bücherregal gezogen: Beklemmende Literatur, ein Lebenstrauma in Sprache gegossen:


    George-Arthur Goldschmidt


    Der unterbrochene Wald (* scheint nur noch antiquarisch erhältlich zu sein)


    Die Absonderung


    Die Aussetzung


    Die Befreiung
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Wolfgang Hohlbein (59) verkaufte weltweit mehr als 40 Millionen Bücher.
    Er ist von den nach 1950 geborenen deutschen Autoren der Erfolgreichste.
    Vor 30 Jahren gelang ihm mit "Märchenmond" der Beginn einer fantastischen Erfolgsgeschichte.
    Anläßlich seines 30jährigen Bestseller-Jubiläums startet heute bei RTL II um 22.15 Uhr die TV-Doku "Die Hohlbeins".

    mfG
    Michael

  • Auf meinem Weihnachtsgabentisch lag u. a. auch dieses Buch. Für alle, die sich ein wenig mit der deutsch/ deutschen Geschichte näher beschäftigen wollen, bzw. sich dafür interessieren, sei dieses Buch empfohlen. Ich selbst bin zwar noch nicht zum Lesen gekommen, kenne aber grob den Inhalt, weil der Autor des Buches ein langjähriger enger Freund von mir ist. Er ist im münsterländischen Coesfeld beheimatet. Das Buch umfaßt 412 Seiten, ist eine autobiografische Beschreibung und wurde in vierjähriger Arbeit fertiggestellt. Meine Frau hat es in ganz kurzer Zeit ausgelesen, um nicht zu sagen verschlungen, und war total begeistert. Ich selbst werde mit dem Lesen noch in dieser Woche beginnen.


    Über den Autor
    Paul Küch, Jahrgang 1963, wuchs als einziges gemeinsames Kind seiner Eltern in einem kleinen Dorf im Brandenburgischen auf. Den Traumberuf eines Sportjournalisten konnte er nicht verwirklichen, weil ihm das notwendige Volontariat bei der Bezirkszeitung verwehrt blieb.
    Nach erfolgreichem Abitur absolvierte er seinen Grundwehrdienst bei den Grenztruppen der DDR, studierte an der Humboldt-Universität in Berlin und ist heute in der Lebensmittelindustrie tätig.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...



  • Ein Blick hinter die Kulissen des Parfumeurs, eines der berühmtesten in diesem Fall. :hello:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • E.T.A. Hoffmann: Kreisleriana


    Nach dem ich mich in Schumanns Kreisleriana op. 16 vertieft habe, ist es Zeit mich nach Jahren wieder in die literarische Quelle einzulesen. Jahre ist es her, seitdem ich dieses Buch im Gymnasium gelesen hatte.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Einmal mehr: Thomas Bernhard


    Wie so oft geht es um die Abgründe des menschlichen Charakters, der Marotten auslöst, fixe Ideen und schließlich in einen unausweichlichen Strudel in den Wahnsinn führt. Wobei die Hauptperson hier nicht nur Objekt der Beschreibung ist (obwohl gerade das wesentliches Merkmal des Textes ist) sondern durchaus Züge aufweist, die sonst die Bernhardschen Ich-Erzähler auszeichnen.


    Ein Buch, das ich als ungeheuer fesselnd empfinde und das trotz des typischen kreisenden Bernhard-Stils keinerlei Längen hat: mit Sicherheit eines der besten seiner Werke, die ich bisher gelesen habe.

  • Alfred Brendel - Nachdenken über Musik
    (irgendeine ältere Auflage aus den 80er Jahren)



    Ich bin noch nicht allzu weit im Buch, meine aber dennoch schon sagen zu können, daß Brendel (zumindest über Beethoven) einiges sehr aufschlußreiches wie interessantes zu sagen hat. Manches scheint sich zumindest auch an den Musiker zu richten, das tut Lesbarkeit und Gehalt für Otto Normalleser aber keinen Abbruch.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Mal wieder einen Ausflug in die deutsche Klassik der literarischen Art:



    Eine Art Schilda oder Lalenburg der Antike: Hier wird den Zeitgenossen Wielands und auch uns der Spiegel vorgehalten!


    Den liebenswürdigen Wieland mit seiner toleranten und humorvollen Art, die menschlichen Schwächen zu nehmen, ohne sie zu übersehen, lese ich immer wieder mal gerne.
    Hier zusätzlich eine schöne Beigabe: Man begegnet einigen Persönlichkeiten der Antike und hat Spaß, sich (wieder mal) über deren Denken und Wirken zu informieren.


    tukan

  • In Sachen Wagner-Grundbildung:



    Sven Friedrich - Richard Wagners Opern: Ein musikalischer Werkführer


    Das schien mir gemessen an seiner Kürze ein sehr guter und gehaltvoller Einstieg zumindest für völlig Ahnungslose, wie mich. :)




    Und gerade habe ich angefangen zu lesen (daher noch ohne Meinung):



    Martin-Gregor Dellin - Richard Wagner: Sein Leben · Sein Werk · Sein Jahrhundert

  • Eine Empfehlung ist es aber nicht. Ich empfehle, das Buch nicht zu kaufen. Oliver Sacks kann ja sehr unterhaltsam schreiben, das hat er bewiesen. Aber hier mangelt es am Sujet. Es geht immer wieder darum, dass jemand nicht mehr Musik machen/hören kann oder so ähnlich. Mich ermüdet das, ich weiß nicht, warum mich das interessieren sollte. Ich erfahre nichts oder sehr wenig über Musik, wenig darüber, was Musik mit uns Menschen macht. Dafür einiges über Hirnschäden. Na ja.

    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Es geht immer wieder darum, dass jemand nicht mehr Musik machen/hören kann oder so ähnlich. Mich ermüdet das, ich weiß nicht, warum mich das interessieren sollte. Ich erfahre nichts oder sehr wenig über Musik, wenig darüber, was Musik mit uns Menschen macht. Dafür einiges über Hiernschäden. Na ja.


    Ich kenne zwar dieses Buch nicht, aber anderes von Sacks und so hätte ich hier - ohne jeglichen abwertenden Unterton - nichts anderes erwartet.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Obwohl doch der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte gut lesbar ist und Spaß macht, dabei aber informativ ist.

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Hallo Klaus,


    Obwohl doch der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte gut lesbar ist und Spaß macht, dabei aber informativ ist.


    dann habe ich Dich vielleicht auch nur falsch verstanden. Ich dachte, Du hättest angenommen, in dem Buch ginge es primär um Musik bzw. die Wirkung von Musik auf den Menschen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.


  • Mit diesem Buch bin ich gerade angefangen, von dem ich hoffe, dass es mir das eine oder andere Neue über Mozart verrät


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Nix Tiefschürfendes, aber geradezu unterhaltsam, die zwei alten Großmeister bundesdeutscher Politik in anekdotischer Form zu erleben. Liest sich gut.



    Grüße,
    Garaguly

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose