Er ist, wie der Regisseur Mel Gibson, zurecht höchst umstritten. Ich entsinne mich, dass ich ihn seinerzeit (2004) im Kino sah und die Hälfte des Publikums bei der wahrlich heftigen Geißelung angewidert hinaus flüchtete. Theologen kritisierten seinerzeit zumeist die verkürzte Darstellung, die Brutalität sowie die antijüdischen Tendenzen. Allerdings wurde eine antike Folterung in all ihrer Unmenschlichkeit wohl noch nie realistischer dargestellt. Alle 15 Jahre kann man sich das mal antun, aber ich betrachte diese Verfilmung heute noch weit kritischer als damals.
Ich habe damals Ausschnitte gesehen und es ist genau so, wie Du es beschreibst - die gezeigte Brutalität hat mich abgehalten,
mir diesen Film anzusehen.
Die Rede ist vom Passions-Film des Regisseurs Mel Gibson. Ich habe ihn auch gesehen und tapfer durchgehalten. In der Tat halte ich den Streifen für ein meisterliches Werk. Ich möchte ihn aber nie wieder sehen. Einmal reicht. Für mich ist diese Leidensgeschichte etwas, was sich in unserem Innersten abspielen sollte. So verlockend es scheinen mag, sie braucht keine Bilder. Ich erinnere mich genau, wie ich bei Jerusalem an der Stelle weilte, die der Kreuzeshügel gewesen sein könnten. Mit mir bestand die Reisegruppe aus nur drei Leuten. Das ist ein großer Vorteil gewesen. Unser israelischer Begleiter, ließ uns für eine halbe Stunde allein. Er sagte, wir sollten versuchen, uns das, was geschehen sein könnte an dieser Stelle, im Geiste aufzurufen. Er überlasse uns nun unserer Phantasie und unserem Glauben. Und er sagte noch: "Warum brauchen die Menschen für alles Bilder. Die sind doch kein Beweis."