Bernd Weikl - Sänger, Kämpfer und Philosoph

  • Hier ist die - leider nicht leicht zu bekommende - Verdi-CD von Bernd Weikl:


    [timg]http://ecx.images-amazon.com/i…L500_AA300_.jpg;l;300;300[/timg]
    Bernd Weikl, Bariton
    Münchner Rundfunkorchester
    Dirigent: Heinz Wallberg
    Acanta, DDD 1982


    Hier singt er Arien und Szenen aus Trovatore, Forza del destino, Traviata, Don Carlos, Otello, Rigoletto, Macbeth und Maskenball. Besonders die Arie des René aus letzterer "Alzati ... Eri tu" hat es mir angetan.
    Gute Verdi-Baritone sind ja selten geworden...


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Hier ist die - leider nicht leicht zu bekommende - Verdi-CD von Bernd Weikl:


    Für mich unverständlich, daß diese Aufnahmen kaum mehr zu bekommen sind. Ich bin sehr froh, daß ich sie habe.

    W.S.

  • Kürzlich tauchte auf YouTube ein seltener Mitschnitt des ORF von der Wiederaufnahme der Meistersinger-Produktion von Otto Schenk im Jahre 1995 auf, wo Bernd Weikl den Hans Sachs sang. Diese Inszenierung ist Gott sei Dank noch immer im Repertoire der Wiener Staatsoper.



    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph II,


    eine ganze Reihe von Inszenierungen von Otto Schenk haben nahezu "Ewigkeitswert". Durch ihre Qualität nutzen sie sich auch nach vielen Jahren Spieldauer nicht ab. Wenn man dagegen viele moderne Inszenierungen betrachtet, wenn der Überraschungseffekt weg und die Provokation verdaut ist hängen einem diese Machwerke schnell zum Hals raus und irre teure Inszenierungen verschwinden ganz rasch wieder in der Versenkung.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich melde mich heute in diesem Thread, weil Bernd Weikl Geburtstag hat. Dazu habe ich Folgendes ausgesucht:



    Bernd Weikl feiert heute seinen 73. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Es gibt nach meiner Erfahrung Sänger, die man erst mit der Zeit immer mehr zu schätzen weiß - und vor allem dann, wenn sie nicht mehr singen. Dann nämlich wird einem klar, was man an ihnen hatte. Dazu gehört für mich Bernd Weikl. Den Mandryka in "Arabella" habe ich aber von Anfang an geschätzt. Deshalb ist meine Empfehlung genau diese Aufnahme. Weikl ist nicht nur in Stimme sondern auch in der Erscheinung ein nahezu idealer Mandryka. Er macht die Geschichte glaubhaft. Es ist eine Weile her, dass ich vor dem Bayreuther Festspielhaus am Bücherstand weilte. Da höre ich hinter mir eine Stimme, und ich wußte: das ist Mandryka!

    Theophilus hatte bereits weiter vorn die Loewe-CD eingestellt, die ich noch einmal abbilden möchte, weil sie so wunderbar ist:


    [timg]http://ecx.images-amazon.com/i…SmL.jpg;l;300;300;*;Bernd Weikl - Loewe[/timg]
    Weikl verbreitet eine große stimmliche Ruhe. Die kommt Loewe entgegen. Er lässt sich viel Zeit, ohne sich in Details zu verlieren. Er hält sich mit seiner gewaltigen Stimme sehr zurück, ist fast schon zärtlich. Es klingt, als würde er sich an Loewe herantasten und ihn staunend ergründen. Das gefällt mir gut, weil ich den deklamatorischen, überdramatischen und teutonischen Zugriff auf diesen Komponisten für mich ablehne. Mit dieser einzigen CD hat Weikl für Loewe vielleicht mehr getan als manch andere, der viel mehr aufgenommen hat. Die Programmauswahl ist ehr ungewöhnlich - keine "Uhr", kein "Prinz Eugen", wobei ich nichts gegen diese Balladen habe.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Gerade habe ich mit Bernd Weikl telefoniert und ihm gratuliert. Er ist wohlauf und in bewährter Kämpferlaune. Das ist bei ihm immer das beste Zeichen. Ansonsten arbeitet er fleißig an der Englischausgabe seines 2. Wagner Buches "Richard Wagner sollte in Deutschland verboten werden". Der Titel wird bei der Englischausgabe anders lauten. Wer Weikl und sein Anliegen kennt weiß natürlich sofort, dass der deutsche Titel die bewusste Provokation des Lesers ist. Weikl kämpft wie René Kollo entschieden dagegen, Wagner in die antisemitische Ecke zu stellen. Um seine Thesen zu belegen arbeitet er mit bedeutenden Historikern zusammen.
    Ich möchte unserem großen Sänger, Philosophen und Kämpfer jedoch auch hier im Forum mit allen guten Wünschen zum Geburtstag gratulieren.
    So wie es zur Zeit aussieht wird Bernd Weikl am 17./18. Oktober bei diesjährigen Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft wieder dabei sein. Die Teilnahme von Weikl hat einige unserer Tamino-Gäste interessiert.


    Herzlichst
    Operus

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  • Die Tage fiel mir wieder auf, was für ein bezwingender Hans Sachs in Wagners "Meistersingern" Bernd Weikl doch war.


    Dazu ein Video des ORF aus dem Jahre 1995, als er die Rolle an der Wiener Staatsoper sang. Es ist der komplette Schlussmonolog mitgefilmt (ab 5:05):



    :hail:


    M. E. hatte Weikl genau die richtige Stimme und Klangfarbe für den Sachs. Durchaus autoritär zwar, aber auch menschlich und sympathisch. Noch dazu kein alter Tattergreis, sondern durchaus eine Option für Eva, besonders in seinen früheren Jahren (etwa in Bayreuth Anfang der 80er Jahre).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der Weltklassebariton Bernd Weikl verbrachte einen großen Teil seiner Jugendzeit in Bodenmais. Dort wurde ihm zu Ehren jetzt ein Museum eingerichtet. Das "Kammersänger Bernd Weikl-Museum" zeigt die Karriere des international gefeierten Künstlers. Plakate und weitere Exponate zur Illustration dieser beeindruckenden Künstlerlaufbahn hängen an den Wänden des Museums. Preise, Auszeichnungen und Bücher über den Sänger sowie von ihm selbst verfasste Bücher sind in den Vitrinen zu sehen. Eine Videostation mit Kopfhörern bietet Gelegenheit, Filme zu sehen, bedeutende Aufnahmen zu hören, weitere Einzelheiten seiner Biografie zu lesen, private Fotos und solche mit berühmten Kollegen zu besichtigen.
    Neben seiner Opern- und Konzerttätigkeit macht Weikl auch als Regisseur, Buchautor, Dozent und Redner bei Diskussionsforen auf sich aufmerksam. Entsprechende Veröffentlichungen, Informationsmaterial oder Hinweise sind ebenfalls in den Vitrinen ersichtlich. Darüber hinaus wurde noch eine Büste von Bernd Weikl in Bodenmais ausgestellt.


    Kammersänger Bernd Weikl-Museum, Altes Rathaus, Bergknappenstraße 10, 1. Etage, 94249 Bodenmais. Öffnungszeiten täglich von 10.00 - 17.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen geschlossen, Führungen auf Anfrage. Mail:museum@bodenmais.de, www. museum-bodenmais.de.


    Besonders interessant für Tamino-Mitglieder und Opernfreunde dürfte die Information sein, dass Bernd Weikl mehrmals jährlich persönlich Veranstaltungen und Symposien in seinem Museum durchführen wird. Sobald ich die Termine kenne, werde ich diese hier im Forum bekanntgeben. In jedem Fall dürfte Bodenmais und der Besuch des "Kammersänger Bernd Weikl Museums" eine Reise wert sein.


    Herzlichst
    Operus

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  • Mit dieser einzigen CD hat Weikl für Loewe vielleicht mehr getan als manch andere, der viel mehr aufgenommen hat. Die Programmauswahl ist ehr ungewöhnlich - keine "Uhr", kein "Prinz Eugen", wobei ich nichts gegen diese Balladen habe.


    Gerade nochmal angehört. Berückend schön gesungen ist "Der heilige Franziskus". Toll!

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Auch an anderer Stelle wird dem Jubilar Bernd Weikl anlässlich seines 75. Geburtstags eine Laudatio gewidmet,
    erschienen im "Neuen Merker" und verfasst vom Ehrenpräsidenten der "Gottlob Frick Gesellschaft", der ein äußerst aktives Mitglied des Tamino Klassikform ist, und hier die Position des "Aussenministers" bekleidet.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred Schmidt

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mitglied des Tamino Klassikform ist, und hier die Position des "Aussenministers" bekleidet.

    Lieber Alfred,


    danke, dass Du als Regierungschef des Forums die dienende Aufgabe des Einstellens eines Berichtes übernommen hast. Danke, dass ich völlig unerwartet zum Aussenminister befördert wurde. Ich will versuchen, so weit dies möglich ist, diese Position zu erfüllen - und nun wird es enrsthaft - weil ich überzeugt bin, dass in der Aussenwirkung des Tamino-Klassik-Forums hohe Potentiale liegen. Gerne möchte ich jedoch auch im Inneren eine Vermittlerrolle übernehmen und auch diskussionsfähige Beiträge liefern. Ach und wenn man nach einem Alterspräsidenten sucht, wüßte ich vielleicht auch noch einen...


    Herzlichst
    Operus

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  • Eine sehr schönes Operettenrecital hat Bernd Weikl 1983 mit dem ORF-Symphonieorchester unter Kurt Eichhorn für Orfeo eingespielt:


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    Dem in Wien geborenen Weikl liegt das Idiom naturgemäß. Ich habe sowieso eine Schwäche für sein Timbre. Auf ihrem Höhepunkt in den 1970er und 80er Jahren stellte die seinige m. E. eine der charakteristischsten Baritonstimmen überhaupt dar.


    Beispielhaft hieraus "Wenn auch die Jahre enteilen ... Es war einmal" aus Paul Linckes Im Reiche des Indra:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Bereits weiter oben wurde auf die Qualitäten von Bernd Weikl als Lieder- und Balladensänger verwiesen. Und das zu Recht! Eine meiner liebsten Einspielungen des Genres mit ihm ist diese Produktion, die zunächst als LP, später dann auch als CD veröffentlicht worden. Sie enthält zwei Balladen von Johann Rudolf Zumsteeg auf Texte von Gottfried August Bürger, der in seiner Zeit höchst populär war und viel gelesen wurde. Die eine braucht 25, die andere 20 Minuten. Wer nicht über die erforderliche Gestaltungskraft verfügt, ist aufgeschmissen. Nicht Weikle. Der kann singend erzählen. Jeder Wort ist zu verstehen. Er hält die Spannung über diese ungewöhnlich langen Zeiträume, wie ich das bei keinem anderen Sänger vernommen habe. Daran hat auch Sawallisch als Pianist seinen erklecklichen Anteil. Es bietet sich an, auf Bemerkungen on Helmut im Thread über die Lieder Beethovens zurückzukommen:


    Alle vorangehenden liedkompositorischen Richtungen und Schulen, von Abraham Peter Schulz, Karl Friedrich Zelter, bis zu Johann Friedrich Reichardt und Zumsteeg, verstanden das Lied als vertonte Dichtung, wobei die Musik primär, ja ausschließlich die Funktion hatte, einen besseren Zugang zur Dichtung zu erschließen, in dem Sinne, dass sie, wie Schulz dies in höchst treffender Weise formuliert hat, "einen leichteren Eingang zum Gedächtniß und zum Herzen" findet.


    Schön, dass Joseph nach fast drei Jahren wieder einmal Weikl als ausübenden Sänger ins Gespräch bringt - und zwar mit seinem Operettenrecital, das ich teils zwar etwas schwerblütig fand. Perfekt gesungen ist es schon. :) Es wird Zeit, es wieder einmal in Gänze zu hören, um eigene Eindrücke zu überprüfen.

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  • Kennengelernt habe ich die sonore Stimme Bernd Weikls sicherlich durch Wagner, der einen Großteil seines Repertoires ausmachte, auch wenn sich Weikl sicher nicht auf ihn beschränkte, wie man im Zuge dieses Threads gut ersehen kann. Wirklich brillant empfinde ich ihn ja als Amfortas, einer Rolle, die er in Bayreuth zum ersten Mal 1975 sang und mit der er sich 1996 auch dort verabschiedete. Besonders gut verkörperte er diese schwierige Figur in der Gesamteinspielung unter Kubelík von 1980. Eine weitere Paradepartie für den sympathischen Kammersänger aus Wien war natürlich der Wolfram, mit dem er 1972 auf dem Grünen Hügel debütierte. Seine zurecht gelobten Qualitäten als Liedsänger kamen ihm gewiss sehr zugute. Er war ohne Frage einer der dominierenden Wolframe der 1970er bis 90er Jahre. In den frühen 80ern kam natürlich noch der Sachs hinzu, den er in der Bayreuther Wolfgang-Wagner-Inszenierung zwischen 1981 und 1988 gleichsam abonniert hatte. Die Verfilmung von 1984 unter Horst Stein zeigt Weikl auf der absoluten Höhe seiner Kunst als Schusterpoet. Er hat meinem Empfinden nach ein ganz anderes Sachs-Bild gezeichnet als dies bei den "großen Alten" der Fall war, gleichwohl genauso legitim und schlüssig. Bei ihm war der Sachs nahbar, leutselig und eigentlich auch immer eine realistische Alternative für die Eva. Weikl verband die handfesten Schusterqualitäten, die man ihm schon optisch abnahm, mit einem wachen Geist und großem Intellekt, der ja auch die Persönlichkeit Bernd Weikl auszeichnet. 1993 spielte er die Partie dann unter Wolfgang Sawallisch nochmal im Studio für die Schallplatte ein. Mindestens bis 1998 blieb der Sachs fester Bestandteil seines Repertoires; an der Wiener Staatsoper verkörperte er ihn zwischen 1985 und 1998. Sein Debüt am Haus am Ring erfolgte übrigens schon 1972 als Figaro im Barbiere di Siviglia. Zum letzten Mal ist er dort 2003 als Scarpia in Tosca aufgetreten. Als Holländer muss ich ihn noch entdecken, denn auch diesen sang er international mit Erfolg. Den Wotan/Wanderer scheint er sich, vielleicht aus Weisheit, verkniffen zu haben. Meine große Bewunderung für diesen Sänger wurde gewiss deutlich, dessen Klangfarbe unverkennbar ist und der sich stets durch vorbildliche Diktion auszeichnet. Ich würde ihn ohne Wenn und Aber zu den bedeutendsten Sängerpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte rechnen.


    Hier die genannten Meistersinger aus Bayreuth 1984:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo!


    Danke, Joseph II., dass Du wieder an Bernd Weikl erinnert hast. Die in diesem Thread bisher genannten Solo-Platten mit Bernd Weikl habe ich alle auch, allerdings fehlen zwei sehr schöne Schallplatten und beide sind m. W. bis heute nicht auf CD erschienen:


    „Lieder von Hugo Wolf, Hermann Reutter und Franz Liszt“ / Drei Mörike-Lieder: Der Tambour – Abschied – Fußreise (Wolf) / Drei Gesänge nach Gedichten von Friedrich Hölderlin: An die Parzen – Hälfte des Lebens – Abendphantasie (Reutter) / Drei Petrarca-Sonette: Benedetto sia 'l giorno, e 'l mese e l'anno – Pace non trovo e non ho da far guerra – In vidi in terra angelici costumi (Liszt) / Cord Garben (Klavier) / (Berlin, Studio Lankwitz, November 1974) 'Da Camera Magna' SM 90020 (LP, 1975)


    „Lieder von Richard Strauss“: Zueignung – Wie sollten wir geheim sie halten – Ach, Lieb, ich muss nun scheiden – Winternacht – Frühlingsgedränge – Breit' über mein Haupt – Nichts – Heimliche Aufforderung – Ruhe, meine Seele – Morgen – Cäcilie – Ach, weh mir unglückhaftem Mann – Für finfzehn Pfennige – Ich trage meine Minne – Nachtgang – Die Nacht – Geduld – Traum durch die Dämmerung – O süßer Mai / Cord Garben (Klavier) / 'Deutsche Grammophon Gesellschaft' 2531 076 (LP, 1978) Aufnahmedatum und -ort kann ich leider nicht nennen. Weiß einer der 'Taminos' das?


    Da fällt mir noch eine kleines Erlebnis mit Bernd Weikl ein. Als er noch ganz neu im Ensemble der Deutschen Oper am Rhein war – das erstemal hörte ich ihn dort am 31. 3. 1970 in der Titelrolle von „Zar und Zimmermann“ - habe ich mir am 15. 6. 1971 nach einer Aufführung von Händels „Deidamia“ ein Autogramm geben lassen. Ich hatte ein neues Autogramm-Buch, das ich alphabetisch anlegen wollte, gerade erst angefangen und ließ Bernd Weikl, dem Alphabet entsprechend, weit hinten unterschreiben. Er blätterte es durch, sah die vielen leeren Seiten und fragte etwas 'grantig': „Warum am Ende?“. Ich bin sonst nicht sehr schlagfertig, aber ich antwortete ihm mit dem Zitat „Die Letzten werden die Ersten sein!“, worauf er nur meinte: „Ihr Wort in Gottes Gehörgang!“ und sein Autogramm schrieb: 'Sehr herzlich als Phönix. "Achill unter den Mädchen"' (Unter diesem Titel wurde die "Deidamia" aufgeführt. Ich weiß auch noch, wie elegant er mal über eine Barriere gegenüber dem Düsseldorfer Opernhaus sprang, um die Straße zu überqueren.) Als ich ihm zehn Jahre später - am 1. 5. 1981 nach einer Vorstellung von Donizettis „Liebestrank“ (mit Sona Ghazarian, Peter Dvorský und Giuseppe Taddei unter Francesco Molinari-Pradelli) an der Wiener Staatsoper - davon erzählte, musste er laut lachen und meinte augenzwinkernd: „Da haben Sie ja Recht gehabt!".


    Carlo

  • Zitat von Carlo

    Weiß einer der 'Taminos das?

    81HiWSkUgPL._SX300_.jpgKlick AD 1978


    A1 Zueignung, Op. 10 Nr. 1 »Ja, Du Weißt Es, Teure Seele« 1:46

    A2 Wie Sollten Wir Geheim Sie Halten, Op. 19 Nr. 4 »Wie Sollten Wir Geheim Sie Halten« 1:29

    A3 Ach Lieb, Ich Muß Nun Scheiden, Op. 21 Nr. 3 »Ach Lieb, Ich Muß Nun Scheiden« 1:36

    A4 Winternacht, Op. 15 Nr. 2 »Mit Regen Und Sturmgebrause« 1:41

    A5 Frühlingsgedränge, Op. 26 Nr. 1 »Frühlingskinder Im Bunten Gedränge« 1:54

    A6 Breit Über Mein Haupt, Op. 19 Nr. 2 »Breit Über Mein Haupt Dein Schwarzes Haar« 1:26

    A7 Nichts, Op. 10 Nr. 2 »Nennen Soll Ich, Sagt Ihr« 1:19

    Vier Lieder op. 27

    A8 Heimliche Aufforderung, Op. 27 Nr. 3 »Auf, Hebe Die Funkelnde Schale Empor Zum Mund« 3:05

    A9 Ruhe, Meine Seele, Op. 27 Nr. 1 »Nicht Ein Lüftchen Regt Sich Leise« 3:12

    A10 Morgen, Op. 27 Nr. 4 »Und Morgen Wird Die Sonne Wieder Scheinen« 3:23

    A11 Cäcilie, Op. 27 Nr. 2 »Wenn Du Es Wüßtest, Was Träumen Heißt« 1:56

    B1 Ach Weh Mir Unglückhaftem Mann, Op. 21 Nr. 4 »Ach Weh Mir Unglückhaftem Mann« 1:59

    B2 Für Fünfzehn Pfennige, Op. 36 Nr. 2 »Das Mägdlein Will Ein Freier Habn« 2:13

    B3 Ich Trage Meine Minne, Op. 32 Nr. 2 »Ich Trage Meine Minne Vor Wonne Stumm« 1:57

    B4 Nachtgang, Op. 29 Nr. 3 »Wir Gingen Durch Die Stille Milde Nacht« 2:28

    B5 Die Nacht, Op. 10 Nr. 3 »Aus Dem Walde Tritt Die Nacht« 2:41

    B6 Geduld, Op. 10 Nr. 5 »Geduld, Sagst Du« 4:24

    B7 Traum Durch Die Dämmerung, Op. 29 Nr. 1 »Weite Wiesen Im Dämmergrau« 2:51

    B8 O Süßer Mai, Op. 32 Nr. 4 »O Süßer Mai, O Habe Du Erbarmen« 1:12


    Baritone: Bernd Weikl • Piano: Cord Garben


    Deutsche Grammophon Records

    Aufnahmeort konnte ich nicht herausfinden, habe einen Freund angerufen der mir die LP überspielt hat, auf dem Rückcover steht auch nichts!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Deutsche Grammophon Records

    Aufnahmeort konnte ich nicht herausfinden, habe einen Freund angerufen der mir die LP überspielt hat, auf dem Rückcover steht auch nichts!

    Lieber Fiesco, ersichtlich auf der Rückseite der LP ist, dass Werner Mayer die Aufnahmeleitung hatte. Der nun wirkte in den Emil-Berliner-Studios in Hannover, die bis 2008 das hauseigene Studio der Deutschen Grammophon gewesen sind. Auch Carlos Kleiber hat dort aufgenommen. Zumindest liegt die Vermutung nahe, dass auch die Weikl-Platte in Hannover produziert wurde.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bernd Weikl verfügt auch über eine faszinierende Sprechstimme, seiner Gesangsstimme ungemein ähnlich. Bei einer Generalprobe in Bayreuth, die genau so ablaufen wie die Vorstellungen, stand ich in einer Pause am Bücherstand vor dem Festspielhaus. Plötzlich fing jemand hinter meinem Rücken zu reden an. Die Stimm'! Die kennst du doch, sagte ich zu mir. Und noch bevor ich mich vergewissernd umdrehen wollte, fiel es mir ein: Das kann nur der Weikl sein. Und er war es. Da stand er dann, raumgreifend mit seinem schönen maßgeschneiderten Janker. Mir fiel sofort sein Mandryka im "Arabella-Film ein. Ein Präsenz, die ich nur mit ihm so wahrgenommen habe.


    Arabella:

    Siehst du - da war ein fremder Mensch heut vormittag -
    (sie geht gegen das Fenster)
    wie ich hier aus dem Haus gegangen bin,
    dort drüben war er, an der Ecke, gross, in einem Reisepelz,
    und hinter ihm ein Leibhusar - ein Fremder halt
    aus Ungarn oder aus der Wallachei…



    Die Verfilmung von 1984 unter Horst Stein zeigt Weikl auf der absoluten Höhe seiner Kunst als Schusterpoet. Er hat meinem Empfinden nach ein ganz anderes Sachs-Bild gezeichnet als dies bei den "großen Alten" der Fall war, gleichwohl genauso legitim und schlüssig. Bei ihm war der Sachs nahbar, leutselig und eigentlich auch immer eine realistische Alternative für die Eva. Weikl verband die handfesten Schusterqualitäten, die man ihm schon optisch abnahm, mit einem wachen Geist und großem Intellekt, der ja auch die Persönlichkeit Bernd Weikl auszeichnet.

    Ähnlich starke Eindrücke schilderte Joseph bereist sehr treffen und genau weiter oben.

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    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Unter Sir Georg Solti hat Bernd Weikl an der Seite von Kiri Te Kanawa 1978 die Bariton-Soli im DEUTSCHEN REQUIEM von Johannes Brahms gesungen:

    Eine schöne Aufnahme mit dem CSO, die aber, aus welchen Gründen auch immer, nie eine rechte Würdigung erfahren hat und inzwischen nur noch unter "ferner liefen" im Angebot zu finden ist.


    Und hier noch die Cover von zwei Recitals, die in diesem Thread bereits mehrfach genannt, aber nie abgebildet worden sind:

    Bernd Weikl - Verdi Favorites (1982-08-02)   Arias by Bernd Weikl


    Bei mir im Regal steht noch diese schöne GA:

    CORNELIUS: DER BARBIER VON BAGDAD

    in einer hochkarätigen Besetzung, in der Bernd Weikl die kleine, aber feine Titelrolle singt.


    LG Nemorino


    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Weil es oft vergessen (bzw. nicht der Erwähnung für Wert befunden) wird, noch der Hinweis, daß Bernd Weikl in der berühmten, inzwischen schon zur Legende gewordenen Aufnahme des FREISCHÜTZ unter Carlos Kleiber von 1972 die Rolle des Fürsten Ottokar übernommen hatte:

    Sein Name wird auch auf dem Titelcover nicht genannt (ist ja auch nur eine Nebenrolle).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Beim Lesen eurer Beiträge habe ich mich mit Freude an seine "Jugendjahre" erinnert, z.B. als "Billy" in Ro+Ha. "Carousel" und seinen Rossini-Figaro, der schon etwas "Wagnerisch" daherkam.


    Erich

  • Zitat von nemorino

    Und hier noch die Cover von zwei Recitals, die in diesem Thread bereits mehrfach genannt, aber nie abgebildet worden sind:

    ....dann mache ich mal die Links :)dazu.


    91X8CWoDPJL._SX300_.jpgKlick 41THKY0CQKL.jpgKlick


    Die nachfolgenden Aufnahmen sind für mich wichtig im Repertoire von Bernd Weikl, ich bin nämlich nicht generell mit seinem Gesang und Interpretation einverstanden.


    41GJKKXCWPL.jpgKlick



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • [...] ich bin nämlich nicht generell mit seinem Gesang und Interpretation einverstanden.

    Das reizt zu der Nachfrage: Welche Aufnahmen meinst Du beispielsweise?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Beim Lesen eurer Beiträge habe ich mich mit Freude an seine "Jugendjahre" erinnert, z.B. als "Billy" in Ro+Ha. "Carousel" und seinen Rossini-Figaro, der schon etwas "Wagnerisch" daherkam.


    Erich

    Lieber Erich,


    weißt Du, ob es von der Deutschen Erstaufführung von Richard Rodgers' „Carousel“ am 15. 10. 1972 in der Wiener Volksoper mit Bernd Weikl (Billy Bigelow), Hildegard Heichele (Julie Jordan), Dagmar Koller (Carrie Piggeridge) und Hugo Thimig (Sternwart) irgendwelche Ton- oder Filmdokumente gibt? Dies war ja, abgesehen von einem frühen Liederabend, das Wien-Debüt Bernd Weikls in seiner Geburtsstadt (aufgewachsen ist er im bayerischen Bodenmais, woher sein Vater stammte, und in Mainz), kurze Zeit nach dem Bayreuther „Tannhäuser“; der erste Auftritt an der Wiener Staatsoper - als 'Figaro' im „Barbier von Sevilla“ - folgte am 27. 12. 1972 an der Seite seines Düsseldorfer Rheinopern-Kollegen Karl Ridderbusch.


    Marcel Prawy hatte das Musical mit einem excellenten Produktionsteam (u. a. die legendäre Agnes de Mille, die schon die Uraufführung 1945 choreographierte, der früh verstorbene Dirigent Christopher Keene von der New York City Opera und der Theater- und Fernseh-Regisseur Dietrich Haugk) nach Wien geholt; doch schon nach 15 Vorstellungen war unbegreiflicherweise Schluss. An der Musik von Richard Rodgers – berühmt sind der „Carousel“-Waltz, Billys 'Selbstgespräch' „Soliloquy“, das Duett „If I loved you“ und das Lied „You'll never walk alone“ (ob die Fußball-Fans wissen, was sie da grölen?) - und auch an den Solisten kann es nicht gelegen haben. Vielleicht kam das damalige Wiener Publikum mit der für ein Musical ungewöhnlichen Handlung vom Karussell-Ausrufer, der bei einem Raubüberfall ums Leben kommt und nach 15 Jahren aus dem Himmel für einen Tag zurück auf die Erde darf, um seine - bei seinem Tod noch ungeborene - Tochter kennen zu lernen, nicht klar, obwohl sie ihnen durch die Vorlage (Franz Molnars „Liliom“) vertraut gewesen sein müsste. (Der Neu-Inszenierung an der Wiener Volksoper im März 2018 mit Daniel Schmutzhard war wohl mehr Glück beschieden?)


    In einem Interview mit der Münchner Zeitschrift „Oper und Konzert“ hat Bernd Weikl zu 'seiner' Rolle gesagt: „Ein Sänger von heute sollte in der Lage sein, so Verschiedenes zu gestalten. Er sollte über ein entsprechend weites Spektrum von Ausdrucksmöglichkeiten verfügen. Billy Bigelow ist sowohl eine große Sprechpartie wie auch eine viel fordernde Gesangspartie, dazu muss er tanzen, äusserst beweglich sein. Ich habe diese Partie als eine sehr schwere empfunden, schwerer als alle bisherigen Opernrollen, die ich gesungen habe. Allein schon der Monolog Billys enthält alle Möglichkeiten des Ausdrucks: singen, sprechen, schreien, jede Nuance eines Tones ist verlangt.“


    Ich habe ein LP-Doppelalbum von 'Preiser' (1975) „10 Jahre Musical im Theater an der Wien“ (u. a. mit der leider früh verstorbenen, wunderbaren Blanche Aubry, mit Josef Meinrad und Fritz Muliar im „Mann von La Mancha“, Marika Rökk in „Hello Dolly“, Yossi Yadin in „Anatevka“, Gabriele Jacoby und Josef Meinrad in „My Fair Lady“, Blanche Aubry und die ebenfalls großartige Violetta Ferrari in „Cabaret“, Julia Migenes und Michael Heltau in Udo Jürgens' „Helden, Helden“, Johannes Heesters in der Maurice-Chevalier-Rolle in "Gigi" und die unvergessene Susanne von Almassy in „Das Lächeln einer Sommernacht“ von Stephen Sondheim). Könnte man so etwas nicht auch mit den nicht weniger großartigen Musical-Produktionen vergangener Jahre an der Wiener Volksoper herausgeben? Oder gibt es das schon und ich bin ahnungslos?


    Viele Grüße nach Wien!


    Carlo

  • Lieber Carlo,

    leider gibt es von "Carousel" keine irgendwelchen Aufnahmen. Von der letzten Produktion gibt (gab) es noch einen Trailer. Es hatten beide Produktionen ihre Meriten, doch die letzte Produktion wurde in zwei Saisonen nicht von Publikum angenommen. Das Haus war leider immer sehr leer, was bei anderen Musical-Produktionen nicht der Fall war.

    (Ich habe Daniel Schmutzhard nicht gehört - meine besuchten Vorstellungen waren mit Ben Connor, der mir stimmlich besser erschien.)

    Natürlich wäre es eine tolle Sache, wenn ein Bildband über die vielen guten Musical-Produktionen erscheinen würde.

    Leider kann ich Weikl's Rossini - Figaro datummäßig nicht festmachen, da ich ihn anscheinend als "Nicht-offizieller-Besucher" an der Volksoper gehört habe.


    Erich

  • Leider kann ich Weikl's Rossini - Figaro datummäßig nicht festmachen, da ich ihn anscheinend als "Nicht-offizieller-Besucher" an der Volksoper gehört habe.

    Lieber Erich,


    zumindest kann ich Dir die Auftritte Weikls als Rossinis Figaro an der Staatsoper benennen: 21 Mal zwischen 27. Dezember 1972 und 13. Oktober 1981. Alle Details hier. Von daher dürften die 70er Jahre wohl gut hinkommen. Kein Wunder, dass er die Rolle 1981 zuletzt sang: Im selben Jahre debütierte er kurz zuvor bereits als Sachs in Bayreuth. Die Volksoper hat leider kein Online-Archiv, aber eventuell würde ein Mail helfen. Den Mozart'schen Figaro scheint Weikl übrigens nicht im Repertoire gehabt zu haben, dafür den Conte Almaviva (an der Staatsoper zwischen 1975 und 1988 19 Mal).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões