Schostakowitsch mit Kyrill Kondraschin

  • Hallo Schostakowitsch-Freunde,


    über Schostakowitsch und seine Aufnahmen ist schon viel in diesem Forum geschrieben worden. Das passt auch zum Schostakowitsch - Jahr gut und ist mehr als angemessen über diesen großen Komponisten zu schreiben.


    :]Meine Favoriten für die Schostakowitsch-Sinfonien sind einerseits die Roshdestwensky - Aufnahmen auf Eurodisc (CD). Ropshdestwensky bietet den härtesten Zugriff auf die Sinfonien die den Hörer zugleich umhaut und begeistert.
    Diese großen Aufnahmen sind aber derzeit gestrichen sind und nur vereinzelt als Einzel-CD´s von Anbietern bei amazon teuer zu haben. Da sind Einzelpreise von über 60,-€/pro CD nicht selten.
    Zum Glück habe ich diese CD-Schätze !


    :]Ebenso hervorzuheben sind die Schostakowitsch-Sinfonien mit Kyrill Kondraschin, der nicht so "prügelt" wie Roshdestwensky und dadurch hier und da noch mehr Tiefe erreicht. Über diese wunderbaren Aufnahmen habe ich die Schostakowitsch-Sinfonien kennen gelernt - und habe alle auf LP.
    Der Wunsch diese großen Aufnahmen auch auf CD zu haben (die 25Jahre alten Platten knistern natürlich heute) ist bei mir durch erneutes hören in den letzten Tagen wieder wach geworden. Warum gibt es diese Schätze nicht auf CD - zur Zeit ebenfalls gestrichen ?


    Mit einer Einzel-CD der Sinfonien Nr.9 und 15 habe ich für einen erträglichen Preis von 8,-€ mal den Bestellanfang gemacht (die anderen sind für Wucherpreise zum Teil auch dabei):



    Kondraschin, Moskauer PH
    Eurodisc - Melodia C1994 , Aufnahme 70er Jahre


    Den Spielwitz der Sinf.Nr.9 wird man nirgendwo besser umgesetzt finden - die Aufnahme ist perfekt !


    :hello: Wer kann mir einen heißen Tipp geben, wo ich weitere Schostakowitsch-Kondraschin-Aufnahmen der Sinfonien preiswert bekommen kann ??? Für einige Eurodisc-Einzel-CD´s werden bei amazon auch 62,-€ fällig - das muß nicht sein !!!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Warum gibt es diese Schätze nicht auf CD - zur Zeit ebenfalls gestrichen ?


    Hallo Wolfgang, es gibt sie schon, die Kondraschin-Aufnahmen, wenn auch als ganzes Paket sicher alles andre als billig. Schick einfach mal eine PN an Edwin; der wird dir die genaue Bezuigsquelle nennen können.
    Ich selber habe die Aufnahmen auch nur unvollständig. Nr. 11, 12, 6, 7 fehlen, aber das sind die, die ich eh fast nie (11,12) höre, Nr.7 bin ich siet einigen Jahren über und für Nr. 6 hab ich Alternativen. LG

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Danke BBB, für deine INFO,


    aber die Bezugsquelle von Edwin für über 150,-€ habe ich schon in einem anderen Schostakowitsch-Thread gelesen. Das ist mir zu viel - ich suche eine "heiße Quelle" und das heißt für mich zu einem anständigen Preis.


    Außerdem will ich die Kondraschin-CD´s lieber als Einzel-CD´s haben.
    Wie Du gelesen hast, habe ich bereits damit angefangen und wenn es mir im Endeffekt nicht gelingt - OK, dann müssen die LP´s reichen und ich brenne mir die CD´s selber. Ich habe auch zwei Plextor-Brenner zum auslesen und brennen, damit dies gut gelingt. Michael Schlechtrim weis wovon ich schreibe.


    Aber ich habe Geduld, da ich ohnehin mit den Schostakowitsch-Sinfonien mehrfach bestückt bin.
    Außerdem habe ich jetzt in einem BMG-Katalog bei deinem CD-Händler in Bonn gesehen, das die BMG mehrere alte Mrawinsky-Stereo-Aufnahmen auf CD wiederauflegen. Vielleicht ist demnächst auch Kondraschin dabei.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ein amerikanischer Ebay-Anbieter (auch mit eigener Website "russiandvd.com" bietet den kompletten Zyklus (wiederveröffentlicht von Aulos) für $80, internationale Versandkosten auf Anfrage. Mein Kontingent für diesen Monat is erschöpft, aber vielleicht werde ich da demnächst zuschlagen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Noch ein Tipp - hiermit öffentlich gemacht: "www.hmv.co.jp/". Dort gibt es den Roschdestwenskij (Rozhdestvensky transkribiert) komplett auf einem russischen Label, für das ich sonst keine Bezugsquelle gefunden habe (nicht mal eine Homepage haben die Genossen!).

    ...

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  • Hallo,


    für alle, die ein paar Probleme mit dem Japanischen haben, hier der link zur englischen Version der von Edwin genannten Seite: "http://www.hmv.co.jp/index.asp?lang=en"


    1 Euro entspricht momentan etwa 140 japanische Yen.


    liebe Grüße,
    Thomas, Tamino Service Zentrale

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Son Mist, und da dachte ich schon, Thomas würde sich jetzt auch für Schostakowitsch interessieren.... :motz:

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Son Mist, und da dachte ich schon, Thomas würde sich jetzt auch für Schostakowitsch interessieren.... :motz:


    :D


    Ein klein wenig tue ich das. Immerhin habe ich schon seit längerem die Sinfonien komplett zuhause stehen (Brilliant-Box mit Barshai). Weitere Anschaffungen sind geplant, wofür ich aber erst eine kleine Beratung brauche. Entsprechende Fragen demnächst... :angel:



    :hello:
    Thomas



    Nachtrag: Hab auch noch Sinfonien 9, 11 & 12 mit Roschdestwenskij auf alten Eterna-LP (in Lizenz von Melodia), die ich mal beim Schallplatten-Abverkauf der Unibibliothek in Freiberg zu je 50 Pfennig erstanden habe. Die habe ich aber noch nie gehört. Vielleicht sollte ich das mal nachholen... :D

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Nachtrag: Hab auch noch Sinfonien 9, 11 & 12 mit Roschdestwenskij auf alten Eterna-LP (in Lizenz von Melodia), die ich mal beim Schallplatten-Abverkauf der Unibibliothek in Freiberg zu je 50 Pfennig erstanden habe. Die habe ich aber noch nie gehört. Vielleicht sollte ich das mal nachholen...


    So du nicht noch vorher irgendwo um 1,50 einen Plattendreher auftreiben musst....

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Nicht notwendig, ich habe einen guten alten Lenco. Wie auf diesem Bild zu erahnen war....



    LG,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
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    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • teleton hat schon im Eingangsbeitrag darauf hingewiesen, daß es zwei Zyklen der Schostakowitsch-Symphonien gibt, die alle anderen übertreffen: Kondraschin und Roschdestwenskij. Was diese Zyklen so außergewöhnlich macht: Kein anderer wird ausschließlich von russischen Orchestern gespielt.
    Im Zusammenhang mit Schostakowitschs Musik haben russische Orchester einen unschätzbaren Vorteil: Sie produzieren den Klang, den Schostakowitsch im Ohr hatte.
    Das bedeutet: Körnige Holzbläser mit im Baß rumorenden Fagotten, scharf konturiertes Blech (mit Vibrato, wenn solistische Melodien gespielt werden), Streicher in riesiger Besetzung (etwa mit 10 Kontrabässen), deren Klangkraft es ermöglicht, ohne extremen Bogendruck präsent zu sein und an den Höhepunkten wirklich durchdringend zu klingen.
    Dazu kommt die ungeheure Spannung, unter die sich russische Orchester setzen: Auch die Ruhe vibriert geradezu und die Höhepunkte sind von einer Klanggewalt, die unvergleichlich ist.


    Kondraschin und Roschdestwenskij kommen aus der gleichen sozialen Schicht wie Schostakowitsch: Hoch gebildet auch in Bezug auf nicht-musikalische Belange, vor allem Literatur. Klassiker etwa können seitenweise aus dem Gedächtnis zitiert werden.


    Kondraschin ist Schostakowitsch obendrein durch die gemeinsame Liebe zu Mahler verbunden, und zwar zu einem eigenwilligen Mahler-Bild, das der umfassend gebildete Musikwissenschaftler Ivan Sollertinskij geprägt hat. Die Symphonie wird darin als Kosmos verstanden, allerdings eher als individueller Kosmos, als Bestandsaufnahme eines mit der Gesellschaft konfrontierten Individuums. Diese Deutung mit Schwerpunkt auf dem Individuum ist den Kommunisten natürlich ebenso suspekt, wie die Idee einer durch Chiffren kommunizierenden Musik, die Botschaften enthält, ohne sie durch einen Text ausdrücken zu müssen.
    Diese Haltung manifestiert sich in Kondraschins Einspielungen: Schostakowitschs Symphonien sind hier eine "Klangrede", klar, leidenschaftlich, intellektuell dennoch genau kontrolliert.


    Roschdestwenskijs Ansatz ist vielleicht leidenschaftlicher, in gewisser Weise "russischer". Letzteres versteht man besser, wenn man sich vor Augen hält, was Satire in der russischen Literatur bedeutet.


    In der russischen Satire werden beklemmende Vorgänge so erzählt, daß man darüber lachen kann. Gogols "Nase" ist so ein Fall. Wer (wie ich auch) herzlich über diese absurde Geschichte lacht, möge sich überlegen, wie er sich fühlen würde, wenn eines Tages die Nase weg ist. Eine Entstellung im Gesicht hat durchaus gesellschaftliche Relevanz. Nur die Art der Erzählung und die gnadenlose Übersteigerung der Handlung machen aus einem bitteren Erlebnis eine Geschichte zum Totlachen.
    Die russische Satire ist für den Nicht-Russen manchmal schwer verständlich, weil sie auf Klassiker anspielt, die der russische Leser sofort assoziiert, die dem nicht-russischen Leser aber unbekannt oder nicht genug bekannt sind. Die russische Satire umfaßt auch Erzählungen und Romane, die absolut nicht heiter sind, sondern bestimmte Zustände aufzeigen. Saltykow-Schtschedrins "Herren Golowljow" etwa sind im Grunde eine Tragödie. Zur Satire werden sie nach russischem Verständnis, weil der Autor den Niedergang einer Landadelsfamilie völlig unbarmherzig schildert und deren Verkommenheit genau berichtet.


    Diesen Kontext der russischen Satire hat Roschdestwenskij im Hinterkopf, wenn er Schostakowitsch dirigiert - nicht nur bei den Scherzi. Ein Tonfall der Bitterkeit, der Schärfe mischt sich in seine Lesart, der manchmal unvermittelt, manchmal fast unmerklich zur großen Emotionalen Beschwörung wird. Mir fallen da immer Gogols "Tote Seelen" ein: Satirische Portraits der Menschen, ihrer Bedürfnisse, Eitelkeiten, Schwächen - aber durchaus unter dem Aspekt "menschlich verständlich"; und dann Hymnen auf Rußland, das eben noch karikierte Volk des Landes miteinbezogen, die an Prosa-Gedichte erinnern; ganz stark etwa am Ende des ersten Teils.
    Das ist genau der Tonfall, den Roschdestwenskij bei Schostakowitsch erweckt: Mitleidslose Blicke auf Menschen, auf menschliche Schwächen, auf das Leben selbst - aber daraus erwächst diese Leidenschaft, dieses Bekenntnis zum geschundenen Menschen und zur unterdrückten Heimat.


    So gesehen habe ich immer das Gefühl, Roschdestwenskijs Interpretationen entsprechen den gogol'schen Zügen, Kondraschins hingegen den tschechow'schen. Zweifellos sind beide Zyklen unbedingt wert, daß man sie kennenlernt, für mich sind sie der bisher von keinem anderen Zyklus erreichte Maßstab bei den Gesamteinspielungen.

    ...

  • ES ist ja beeindruckend, was man da alles heraushören kann ;)


    Ich kenne beide Einspielungen und liebe die Symphonien Schostakowitschs - größtenteils. In der nächsten Zeit werde ich die Schostakowitsch-Threads wohl mal nützen, um mein Bild zu vervollständigen und zu ergänzen.


    Teilweise habe ich in den Jahren, wo etwa bei jpc die genannten Zyklen günstig zu habe waren, die Gunst der Stunde genutzt, um mir aus Einzelaufnahmen die gesamten Symphonien zusammenzustellen. Von Kondrashin ist mir v.a. die 7. in sehr gutem Gedächtnis, hab sie lange nicht mehr gehört, früher aber über einige Wochen fast täglich. Meine Haupterinnerung ist eine beeindruckende Schärfe der Musik, iherer Konturen, die ich aus anderen Aufnahmen nicht kenne, lediglich aus Aufführeungen unter Gergiev (etwa 4.). Bei den Aufnahmen unter Roshdestvenkij stört mich das teilweise etwas unausgeglichene Klangbild, was aber eher an der Tontechnik liegt (bei Melodiya nicht so selten).


    Gogol oder Tschechow vermag ich allerdings nicht speziell im Vergleich herauszuhören, werde mich aber gelegentlich mal zurückziehen und das versuchen, nachzuvollziehen.


    Gruß von
    vitelozzo-tamare

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  • Hallo zusammen,


    kann jemand etwas zu der Gesamteinspielung unter Kitaenko sagen, viellecht auch im Vergleich zu Kondrashin oder Roshd. ??


    Vielen Dank im voraus!


    :hello:
    Wulf.

  • Zitat

    Gogol oder Tschechow vermag ich allerdings nicht speziell im Vergleich herauszuhören


    Der Vergleich hinkt - wie alle Vergleiche. Er bezieht sich auf Roschdestwenskijs Versuch, sozusagen ein Abbild Rußlands aus den Symphonien zu machen, wobei dieses Abbild individuelle Züge beinhaltet, während Kondraschin von vorne herein den menschlicheren Zugang wählt.
    Auf den Zuhörer wirkt sich das plakativ gesagt so aus, daß Roschdestwenskij der wuchtigere ist, der einen schon einmal mit der schieren Klanggewalt niederprügelt, während Kondraschin solche Exzesse nur punktuell einsetzt.


    Im Vergleich Kondraschin - Roschdestwenskij ist vielleicht auch ganz interessant, welche anderen Symphoniker im Brennpunkt ihres Interesses stehen: Kondraschin hat sich für Mahler interessiert und als erster Mahlers Symphonien beinahe komplett in der Sowjetunion aufgeführt - die 2. und die 8. brachte er wegen der religiösen Inhalte nicht an den Behörden vorbei, das schaffte erst Swetlanow.
    Roschdestwenskij hingegen hat es geschafft, in der Sowjetunion einen kompletten Bruckner-Zyklus aufzuführen. Der Trick war, den Behörden zu erklären, es ginge um einen pantheistischen Glauben, der mit herkömmlicher Religion nichts zu tun habe. Weiters hat sich Roschdestwenskij für Sibelius eingesetzt, der für Kondraschin nur am Rand interessant war.

    ...

  • Hallo,


    ich habe mir nach langem Nachdenken nun bei RussianDVD die Kompletteinspielung unter Kondraschin gekauft.
    Die 10 CD's werden mittlerweile für 99,-US-Dollar angeboten und ich muß gestehen, daß dies sehr, sehr gut angelegtes Geld für mich war.


    Ich bin total von den Socken!
    Nachdem ich diese Einspielungen in allen Reinkarnationen kannte(LP:Melodija, EMI, Eurodisc CD:BMG, EMI)hatte ich nicht damit gerechnet, eine solche Klangqualität wie in dieser Ausgabe der Firma Aulos erleben zu können.


    Der große Unterschied zu allen anderen Veröffentlichungen liegt nämlich darin, daß diesmal ein Südkoreanisches Team mit DSD Equipment (DSD steht für" Digital Stream Digital", dies wird für allerhöchstwertige SACD-Veröffentlichungen verwendet und ist dem üblichen PCM-Verfahren, welches für "normale" CD oder DVD-Aufnahmen verwendet wird, haushoch überlegen)nach Moskau gereist ist und an Ort und Stelle die Orginal-Bänder von Melodija mit dieser Technik neu überspielt hat.
    Das Ergebnis ist für mich umwerfend. :jubel:


    Selbst die Aufnahmen der 8.oder 4.Sinfonie, welche bislang immer klanglich problematisch waren, erklingen nun völlig "sauber", überhaupt nicht mehr eingeengt oder schrill, sondern wunderbar rund und natürlich.


    Natürlich haben alle anderen Aufnahmen auch profitiert.


    Ich finde es sehr interessant, nun hören zu können, was in den alten Melodija-Aufnahmen wirklich drinsteckt.
    Sicher, der Einsatz von Limitern und Multimiking ist immer noch hörbar, allerdings in solch abgeschwächter Form, daß es so gut wie nicht mehr stört.
    Der Detailreichtum ist sehr gestiegen und jetzt gefällt mir auch seine Leseart der 7.Sinfonie ganz außerordentlich.Bisher fand ich diese immer zu undramatisch, was aber eindeutig an zu schlechten Überspielungen lag.
    Die 11. und 13.Sinfonie bieten nun eine Räumlichkeit und klangliche Wucht, welche ich bisher so annäherungsweise nur in den LP-Ausgaben gefunden habe.


    Natürlich, 99,-US-Dollar sind immer noch viel Geld, etwa 79,-Euro, allerdings ist dies nicht zuviel für 10 CD's und ich möchte noch einmal betonen, daß ich sehr begeistert bin und daß diese CD's jeden Cent wert sind.
    Ich schenke jetzt jedenfalls meine BMG und EMI-CD's einem lieben Freund, da es keine Veranlassung mehr gibt, diese jemals wieder anzuhören.


    Begeisterte Grüße,


    Michael


    Ach ja, ich denke, daß es ok ist, hier den Link zu RussianDVD einzufügen:


    http://www.russiandvd.com/store/product.asp?sku=33905

  • Schostakowitsch-Fans können dort übrigens auch eine CD mit Schosta am Klavier bestellen: 1. und 2. Konzert (mit einem russischen Orchester!), Concertino für 2 Klaviere, Klaviertrio 2. Was soll man da noch sagen? Außer, daß man mit diesem Zusatzschnäppchen in den Genuß eines Preisnachlasses kommt, den es ab 100 Dollar gibt. Insgesamt also :jubel: :jubel: :jubel:

    ...

  • In Ermangelung eines allgemeinen Threads über Schostakowitschs Sinfonien und deren Einspielungen, stelle ich die Frage einfach mal hier:


    In einigen Tagen kommt ja der Jansons-Zyklus (verschiedene Orchester) für ca. 35 Euro auf den Markt...



    Ich habe etwa die Hälfte des Kondrashin-Zyklus, große Teile des Roshdestwensky-Zyklus, Haitink fast komplett, zudem einige wenige Sinfonien mit Mrawinsky, Rostropowitsch, Bernstein (Sony) und Neeme Järvi (DG). Jetzt will ich mir noch einen kompletten Zyklus gönnen und liebäugle mit Jansons...


    Was haltet Ihr von Jansons´Einspielungen? Der beste ausserrussische Zyklus? Wesentlich lebendiger als die Haitink-Aufnahmen (die mir eigentlich großteils recht gut gefallen)? Oder ist der Kölner Barshai-Zyklus eine echte Alternative? Und der Kölner Kitajenko-Zyklus mit dem Gürzenich-Orchester???



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  • Wenn es unbedingt ein nicht-russischer Zyklus sein muss, rate ich am ehesten zu Barschai. Das Orchester läßt zwar etwas die Schärfe vermissen und ist an den Höhepunkten etwas zu kraftlos, aber das macht Barschais Lesart wett!


    Ad Jansons: Das ist ein unglaublich kluger Dirigent, der seinen Schostakowitsch aus dem ff kennt und sich leidenschaftlich für ihn einsetzt. Ich habe allerdings Probleme mit den Orchestern. Die Wiener Philharmoniker etwa sind auch unter Jansons kein Schostakowitsch-Orchester, die US-Klangkörper spielen Brass-Sound, der im Zusammenhang stilistisch falsch ist.


    Kitajenko war früher ein wirklich interessanter Dirigent, hat aber einen Hang zum Pompösen entwickelt und dirigiert die Symphonien offenbar nur auf das Aufnahmeverfahren hin, also mit mehr Augenmerk darauf, was SACD alles möglich macht als auf die musikalische Substanz.


    Für mich gilt nach wie vor: Kondraschin und Roschdestwenskij sind unersetzbar. Von den anderen ist Barschai der einzige, der sein hohes Niveau ausnahmslos hält. Barschai ist auch wesentlich besser als der Rostropowitsch-Zyklus, der mit viel Liebe gemacht, aber in einigen Fällen höchst problematisch ist. Der Inbal-Zyklus wiederum (derzeit wahrscheinlich nur noch in Japan zu bekommen) leidet unter dem trockenen Zugriff des Dirigenten und dem mehr bemühten als erfüllenden Spiel der Wiener Symphoniker, die eben auch kein rechtes Schostakowitsch-Orchester sind.

    ...

  • Hallo Edwin


    Oh, Danke für die Einschätzung, ich dachte, Du würdest Jansons uneingeschränkt empfehlen... (ich denke an Deine Rezension zu Jansons "Leningrader" Einspielung der "Leningrader")


    Naja, dann werde ich vielleicht doch zu Barshai greifen und zu Jansons aber vielleicht auch. Ist ja zum großen Teil mit dem RSO des Bayerischen Rundfunks aufgenommen, und wenn Dir der Klang der Wiener Philharmoniker und des Philadelphia Orchestra zu wenig russisch klingt, kann ich das gut verstehen, mich wird es aber sicherlich weit weniger stören.


    Nachtrag: Edwin hat sich ja auch hier schon ausführlich zu Jansons/Schostakowitsch geäussert.
    Dmitri Schostakowitsch

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    ich habe mir nach langem Nachdenken nun bei RussianDVD die Kompletteinspielung unter Kondraschin gekauft.
    Die 10 CD's werden mittlerweile für 99,-US-Dollar angeboten und ich muß gestehen, daß dies sehr, sehr gut angelegtes Geld für mich war.


    Ich bin total von den Socken!
    Nachdem ich diese Einspielungen in allen Reinkarnationen kannte(LP:Melodija, EMI, Eurodisc CD:BMG, EMI)hatte ich nicht damit gerechnet, eine solche Klangqualität wie in dieser Ausgabe der Firma Aulos erleben zu können.
    [/URL]



    In wenigen Tage erscheint eine neuerliche Auflage der Kondraschin-Aufnahmen, die dann auch bei den hiesigen Händlern erhältlich sein wird:



    Neben den 15 Symphonien sind zusätzlich enthalten:
    October op. 131;
    The Sun Shines on Our Motherland op. 90;
    The Execution of Stpan Razin op. 119;
    Violinkonzert Nr. 2 op. 129


    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • ja, hab ich auch schon gelesen ..mich würde BRENNEND interessieren, ob die remastering-qualität identisch mit der aulus-ausgabe ist? vermute aber, wohl nicht. falls irgendjemand bescheid weiß...bitte melden ...danke im voraus

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

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  • Hallo Heinz,


    das russische Label Melodiya wurde ja aus der Versenkung geholt und die haben offenbar diese Box neu aufgelegt. Bei jpc (Preis: 79,99 Euro) und amazon (Preis: 71,99 Euro) kann man bereits bestellen, als Erscheinungsdatum ist der 17.11. angegeben.


    herliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo salsburgensis,


    hast Du meine Informationen im Thread der Schostakowitsch: Sinfonie Nr.11 nicht gelesen ?


    Es ist noch völlig unbekannt, ob die Melodia-Box (bei jpc ab20.11.06) ein neues Remastering ist, ob das hervorragende AULOS-Remastering verwendet wurde oder ob es nur eine Wiederauflage des alten Remasterings ist.
    Sollte letzteres der Fall sein, so sollte man sich unbedingt um die AULOS-Box bemühen, die leider nur umständlich im Ausland (russin.DVD.com) erhältlich ist.
    Wer das weiß sollte sich melden.


    Siehe auch meine Eindrücke zur
    Neuaufnahme der Sinfonien mit Maxim Schostakowitsch auf Supraphon
    im Vergleich zur
    Kondraschin-Aufnahme auf AULOS
    im entsprechenden Thread "Schostakowitsch-Sinfonien mit Maxim Schostakowitsch".

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton
    hast Du meine Informationen im Thread der Schostakowitsch: Sinfonie Nr.11 nicht gelesen ?



    Hallo teleton,


    doch, natürlich. Nur ist dieser Thread hier der passendere Ort für diese Ankündigung. Und ich habe fast eine Woche gewartet, ob du das nicht hier wiederholen wirst. Hast du nicht, also fühlte ich mich bemüßigt, das an deiner Stelle zu tun.



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo salisburgensis,


    Danke, Du hast ja Recht.
    Das Thema Neuauflage Melodia-Schostakowitsch-Sinfonien-Kondraschin gehört hier hin.
    Ich wollte nur eine Wiederholung vermeiden und hatte es deshalb im Thread zur Sinfonie Nr.11 belassen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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