Genau, so Sachen wie die Affektenlehre, Seufzermotive, passus duriusculus etc.
Das "Handbuch der musikalischen Figurenlehre" ist hier sicher ganz hilfreich, allerdings ist das schon sehr auf die barocke Musik bezogen, die ich aber praktisch kaum höre, von daher habe ich das auch gar nicht weiter vertieft. (Ich hätte so wahnsinnig gern eine kritische Partitur von Telemanns "Alster-Ouvertüre", die ich vor einiger Zeit in einer sehr schönen HIP-Einspielung gehört habe!)
In dem Buch werden auch unterschiedliche Quellen zitiert, was diese und jene Figur bedeutet, aber das ist schon etwas, wo man sich einarbeiten muss. Aber interessant ist es auf alle Fälle!
Oder solche Bücher wie dieses wären auch empfehlenswert:
In dem Beschreibungstext dazu heißt es: (fett von mir)
Zitat`Die Theile und Vortheile, welche die Ausarbeitung eines musikalischen Stücks mit der Rednerkunst gemein hat, kennet Bach so vollkommen,...seine Einsicht in die Dichtkunst ist so gut, als man sie nur von einem großen Componisten verlangen kann´. So beschreibt Johann Birnbaum, Rhetorikdozent, J. S. Bach in einer seiner Schriften von 1739. Seit Beginn des Humanismus wurde die Lehre von der Rhetorik an nahezu allen Schulen unterrichtet und war somit ein fester Bestandteil der Allgemeinbildung. Die Musik des Barock und somit natürlich J. S. Bachs war unabdingbar mit der rhetorischen Figurenlehre verbunden; sie zu verstehen gehörte damals zur Allgemeinbildung. Die musikalisch-rhetorische Figurenlehre entstand aus dem Bedürfnis heraus, bestehende musikalische Phänomene und Affekte zu beschreiben. Die Sonaten für Violine und obligates Cembalo BWV 1014-1019 beherbergen eine Fülle jener musikalisch-rhetorischen Figuren und zeigen durch deren Verständis einen vielleicht völlig anderen Interpretationszugang auf.
Es kann sicher nicht schaden, sich um ein besseres Verständnis dieser Musik zu bemühen, wenn man sie gerne hört, schon deswegen, weil man sie dann ganz neu entdecken kann.
LG,
Hosenrolle1