Auch wenn es die wenigen Befürworter solchen Unfugs nervt (was mich im Grunde eher freut), ich werde weiterhin die Verunstaltungen an deutschen Bühnen beanstanden.
Wenn ich in den Kritiken zu der neuen Inszenierung in Köln von Maschinengewehren und Pistolenschüssen lese
wenn
- Jochanaan lebendig auf die Bühne geschleppt und dort eigenhändig von Salome erstochen und anschließend mit einem tuch erstickt wird,
- das Schlusswort des Herodes "Man töte dieses Weib" dazu führt, dass die Frauen ein blutiges Gemetzel unter den Männern herbei zu führen, bei dem Salome überlebt,
- man sich dazu die Vorschau noch ansieht,
dann genügt das völlig, um eindeutig festzustellen, dass hier nicht die Oper nach dem Libretto von Oscar Wilde, sondern eine absurde Phantasie eine Regisseurs unter Missbrauch der Musik von Richard Strauss gespielt wird, die ich mir auf keinen Fall ansehen würde.
Das dieser gewaltsam verunstaltete Inhalt der Oper an vielen Stellen nicht mit dem Text harmoniert, scheint - wie leider bei vielen modischen Inszenierungen - die Regisseure überhaupt nicht mehr zu interessieren.
Liebe Grüße
Gerhard