Nicht nur bei sogenannten Ausgrabungen angeblich zu unrecht vergessener Werke - nein oft auch bei durchaus etabliertem Repertoire will sich manchmal die rechte Begeisterung nicht einstellen, wir hatten unlängst Lous Spohr als Beispiel - und er ist bei Gott nicht der Einzige.
Vorweg: Es geht hier nicht um "schlechte Musik" - sondern lediglich um solche, die uns persönlich eben nicht anspricht - die Gründe dafür können vielfältig sein.Wenn aber Musik das gesamte Klassikpublikum einer Epoche - oder zwei hinereinanderfolgender Epochen nicht zu überzeugen vermag, dann landet das Werk zumeist in den Archiven.
Es mag geschmacklos erscheinen, längst verstorbenen - sich nicht wehren könnende - Komponisten in diesem Zusammenhang zu erwähnen - aber ich gebe zu bedenken - daß jederzeit die Möglichkeit gegeben ist hier zu widersprechen - das macht ja den Unterschied zu einem Einweg-Medium (Fachbuch, Zeitung, Rundfunk) aus.
Manchmal wurden die Ursachen für mässigen Erfolg oder Anklang schon zu Lebzeiten erkannt und eventuell sogar in einer Kritik in Worte gefasst. Aber so krass wie im Falle Draeseke s, wo ein guter Freund, Hans von Bülow es dem Komponisten persönlich in Worte fasste (sie auch noch überliefert sind) findet man derlei selten:
Zitat„Werke wie die Deinigen können im Laufe der Dinge nur analegomena figuriren. Vulgus will ergötzt, sagen wir erquickt sein und solche „niedere“ Tendenz ist Dir allzubekanntlich wildfremd. Man wird Deiner Musik – von Sachverständiger Seite – stets den gebührenden Respekt entgegenbringen, aber auf besondere Sympathie darfst Du nirgends rechnen.“
und damit sind wir auch schon mitten im Thema....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred