Wieslav Ochman - der lyrische Tenor

  • Bei Operette denke ich gleich an den mir in guter Erinnerung gebliebenen polnischen Tenor, Wieslav Ochman.
    Als ich jetzt bei Jpc nach seinen Aufnahmen suchte, fand ich das Video: Der Zarewitsch von Franz Lehar.
    Mitwirkende u. a.: Wieslav Ochman, Teresa Stratas und Harald Juhnke.



    Lang schon ist es hierzulande still um ihn geworden. Doch in seiner Heimat ist er offenbar sehr erfolgreich gewesen und wurde mit Auszeichnungen geehrte. Ich bedauere schon ein bisschen, dass er hier so sang- und klanglos von den Operettenbühnen verschwand. Lag es daran, dass er das Deutsch mit einem deutlichen Akzent aussprach, und/oder waren es gar stimmliche Defizite?
    Wer von Euch kannte ihn und wie beurteilt Ihr sein Können?


    Mit lieben Grüßen aus kassel,


    diotima.

  • Liebe Diotima,



    den Tenor Wieslav Ochman habe ich mit einer schönen lyrischen Stimme in Erinnerung, und ich werde mich gleich mal auf die Suche nach der Aufnahme des Eugen Onegin machen, wo er den Lenski singt.


    Darf ich aber zuvor anregen, dass Du den thread umbennenst, denn wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir primär tatsächlich um den Sänger....



    LG, Elisabeth

  • Wieslaw Ochman wurde am 6.2.1937 in Warschau geboren.


    Er hatte aber anfangs nicht vor Gesang zu studieren.


    Er begann seine Studien an der Hochschule für Bergbau und Metallurgie in Krakau. Sein Studium drehte sich um Verzierungen in technischer Keramik.
    Bei einem Hochschulkonzert seiner Klasse hörte ihn Gustav Serafin, der dann sein Geangslehrer wurde.
    Er studierte dann nur mehr Gesang, und konnte ein Jahr danach auf einem lokalen Wettbewerb den ersten Preis erlangen.
    1960 kam es dann zu seinem Abschluss des Gesangstudiums.


    Er wurde für drei Jahre an die National Oper von Schlesien engagiert, wechselte seinen Gesangslehrer, und kam zu Frau Professor Maria Slapak, sang das lyrische Tenorfach aber auch den Edgardo in "Lucia die Lammermoor".


    Ein Jahr später (1964) gastierte er an der Oper in Krakau und wieder ein Jahr später sang er zur Eröffnung der wiederaufgebauten Großen Oper in Warschau (1965).


    Dieser Abend, im Jahr 1965, wurde ein Wendepunkt in seiner Karriere und er wurde von der inländischen und ausländischen Kritik hochgelobt.


    Er sang die Titelpartie in Gounods "Faust" und es kam eine Verpflichtung an die Berliner Staatsoper unter den Linden das war damals bei besonders guten Sängern üblich, da die Theater in den ehemaligen Ostblockländern eng zusammenarbeiteten, wo er den Turridu im "Bajazzo" sang, sowie den Alfred in "La Traviata", den er auch in München sang.


    1967 kam er an die Hamburger Staatsoper als Cavaradossi in der "Tosca".


    Bald darauf sang er in Glyndebourne die Rolle die ihn berühmt machte, den Lenski in "Eugen Onegin" und den Tamino in der "Zauberflöte" in Salzburg, sowie den Don Ottavio im "Don Giovanni" und eine besondere Anerkennung brachte ihm Mozarts "Idomeneo".


    1972 trat Wieslaw Ochman an der Grande Opera in Paris, sowie in Chicago und San Francisco auf.


    Auch wurden zahlreiche Schallplatten - Aufnahmen in Polen mit ihm gemacht, aber auch mit der Deutschen Grammophon, wie "Idomeneo", den Narraboth in der "Salome" und das Mozart Requiem sowie Moniuszkos "Halka" und die Aufzeichnung des "Zarewitsch" mit Teresa Stratas.


    Im Jahr 1973 bekam den staatlichen polnischen Kunstpreis zweiter Klasse, und den Preis der Stadt Krakau 1976.


    Wieslaw Ochman erweiterte sein Repertoire im italienischen Fach in der Hamburger Staatsoper mit dem in Arrigo in Verdis "Sizilianischen Vesper", dieses Haus sollte für Jahrzehnte seine künstlerische Heimat werden, dies in Zusammenarbeit mit der Grande Opera in Paris.


    Später kam er mit "Eugen Onegin" als Lenski an die Scala Milano, und er nahm 1982 unter Claudio Abbado Mozarts "C-Dur Messe" auf,


    1987 sang er dann den Herodes in der "Salome" in Houston und in San Francisco, in West-Berlin, Genf und Zürich auch den Laca in Janaceks "Jenufa", und in Berlin auch den Erik im "Holländer".


    Er blieb aber trotz den Auslandsengagements seiner Oper, der Warschauer Oper treu, wo er den Alfred in der "Traviata"und den Cavaradossi in der "Tosca", sowie den Edgardo in der "Lucia" immer wieder sang.


    Wieslaw Ochman widmete sich aber auch der zeitgenössischen Musik, die auch auf Schallplatten aufgenommen wurden.



  • Liebe Elisabeth,


    es gibt eine Aufnahme mit Wieslav Ochman als Lenski, und zwar die von mir im Onegin-Thread und, soweit ich erinnere, auch in einem meiner Rätsel abgesprochene TV-Inszenierung des ZDF von Vaclav Kaslik unter Vaclav Neumann, die wir seinerzeit bei Topaz Classic als Video herausgebracht hatten. Leider ist die derzeit nicht am Markt zu bekommen.


    Die Umbenennung des Threads werde ich gleich vornehmen. Wenn Du dazu einen besseren Vorschlag hast, liebe Diotima, gib bitte Bescheid, und ich ändere ihn gerne entsprechend.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Schön, daß es jetzt auch für Wieslaw Ochman einen eigenen Thread gibt, vielen Dank dafür an Diotima!


    Ich bin schon seit 40 Jahren ein Fan dieses Sängers, von seiner ersten "Carmina Burana" unter Jochum 1965 - die letzte mir bekannte Aufnahme war die "Armida" von Dvorak 1995.


    Ein äußerst interessante und intelligenter Sänger: Das zeigt z.B. die "da capo" - Sendung mit August Everding vom 23. März 1996, m.E. die beste Sendung, die Everding in dieser Reihe gemacht hat und in der das weit verbreitete Vorurteil, daß Tenöre dumm sind, eindeutig widerlegt wird!


    Bei dieser Gelegenheit noch der Hinweis auf die polnische Nationaloper "Halka" von Stanislaw Moniuszko, mit der ich mich seit langem beschäftige, und auf eine Aufnahme, in der Wieslaw Ochman den Jontek singt:



    Aufnahme: 14.10. 1986, live, Warschau
    Dirigent: Robert Satanowski
    Orchestra of the Wielki-Theatre Warsaw
    Chorus of the Wielki-Theatre Warsaw
    Chorleitung: Bogdan Gola


    Diener: Pjotr Czaikowski
    Diener: Kazimierz Dluha
    Diener: Andrzej Zagdanski
    Dudasz: Robert Mlynarski
    Dziemba: Marek Woiciechowski
    Góral: Jaroslav Klos
    Góral: Jerzy Kosjanik
    Góral: Anita Pietrewicz
    Góral: Barbara Sulkowska
    Halka: Barbara Zagorzanka
    Janusz: Andrzej Hiolski
    Jontek: Wieslaw Ochman
    Stolnik: Jerzy Ostapiuk
    Wiesnack: Bogdan Paprocki


    Die Aufnahme ist bei cpo erschienen, Hörproben gibt es beim Werbepartner jpc.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Besonders schätze ich Ochman in dieser überaus empfehlenswerten Einspielung von Janaceks Jenufa:





    Wegen der beiden grandiosen Frauenrollen vergisst man bei Jenufa immer sehr schnell, dass diese Oper auch zwei gute Tenöre benötigt. Hier ist die Besetzung hervorragend gelungen: Peter Dvorsky gibt als Steva den tenoralen Strahlemann, während Ochman die vielfältigen Wandlungen des Laca (vom unbeherrschten eifersüchtigen Gewalttäter über den orientierungslos Büßenden bis hin zum über sich hinauswachsenden Angetrauten) stimmlich suggestiv vermittelt - sehr berührend, eine große Leistung gerade in einer Studioeinspielung.


    Ansonsten war Ochman ja eine Zeitlang in der Salome so etwas wie der Narraboth vom Dienst (z.B. auf der Böhm-DVD oder in der Karajan-Aufnahme). Ich kann aber nicht sagen, dass er mir da groß positiv oder negativ aufgefallen wäre.


    Außerdem sang er auch die Titelrolle des Idomeneo in der Böhm-Aufnahme (Wiener Fassung, mit Peter Schreier als Idamante). In dieser Interpretation habe ich die Oper kennengelernt. Später wurde sie von Harnoncourt und Gardiner aus dem Feld geschlagen. Ich weiß deshalb nicht mehr, wie sich Ochman hier im Koloraturengewitter bewährt.


    In diversen Werken seines Landmanns Szymanowski wirkt Ochman ebenfalls mit, etwa in der Naxos-Aufnahme des Krol Roger.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Liebe Elisabeth,
    nun hat mir Jacques Rideamus freundlicherweise auf mein Bitte hin schon den Threadtitel geändert, noch bevor ich Deinen guten Vorschlag mit einbeziehen konnte.
    Leider bin ich noch nicht so gut mit den technischen Gegebenheiten vertraut, sonst hätte ich die Änderung natürlich selbst vorgenommen. :O
    Doch Tag um Tag finde ich mich hier im Forum immer besser zurecht, und allmählich fühle ich mich auch schon ein bisschen heimisch. :yes:


    Mit lieben Grüßen aus Kassel,


    diotima. :hello:

  • Auf der sehr schönen Einspielung von Beethovens 9. mit Rafael Kubelik ist Wieslav Ochman ebenfalls zu hören.


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo oper337,
    herzlichen Dank für Dein sehr informatives Posting!
    Ja, es ist schon interessant, auf welchen Umwegen so mancher Künstler seine Karriere begann. Und es ist ein großes Glück, dass Wieslav Ochman hier offenbar doch populärer ist als ich bislang dachte. :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Leider, leider hatte ich in der Vergangenheit nur sehr selten die Gelegenheit zu einem Theater- oder Konzertbesuch - und bislang noch niemals in Deiner wunderschönen Heimatstadt Wien! :(
    Ich bin sehr froh, dass ich den Weg ins Tamino-Forum gefunden habe, denn hier bekomme ich so viele interessante Informationen, davon ich zuvor nichts wußte. :O
    Nochmals vielen Dank uind ganz liebe Grüße von Kassel nach Wien sendet,


    diotima. :hello:

  • Liebe Diotima!


    Gerne, wenn ich etwas weiß, gebe ich es gerne weiter.


    Ich kann mich noch an seinen Tamino in Salzburg erinnern, er ist ein wunderbarer Mensch gewesen. Immer freundlich und mit Humor.


    Es hat ja einen polnischen Tenor - Kollegen, Jan Kiepura, den er immer zitierte.


    Ich war damals der 1. Knabe in der "Zauberflöte" - lang ists her.


    Weiß jetzt gar nicht mehr wer die Pamina war.


    Danke, dass Du so freundlich geantwortet hast.


    Liebe Grüße sendet Dir, nach Kassel, Peter aus Wien. :hello: :hello: :hello:

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  • Hier noch eine interessante Aufnahme, die ich bei Jpc entdeckte.



    Pressestimmen
    FonoForum 02 / 07: "Ein Werk insgesamt, das wie mit dem Rücken zum Fortschritt steht - sich ungeniert in traditionellen Harmonien ergeht, in Dreiklängen und atmosphärischen Assoziationen an die A-cappella-Klangwelten Palestrinas. Ein mehrheitlich homophoner Chorsatz erleichtert zusätzlich den Zugang zum Werk, das hier in einer zweifellos authentischen Einspielung vorliegt."

  • Hallo Harald,


    auch Dir danke ich ganz herzlich für Deinen interessanten Kommentar! Es freut mich sehr, dass sich hier doch einige User finden, die Wieslav Ochman kennen und seine wunderbare Stimme offenbar sehr schätzen!!! :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    Wie bereits in meiner Antwort an oper337 erwähnt, hatte ich in der Vergangenheit nur selten Gelgenheit zu Oper- und Konzertbesuchen. Daher wohl auch meine Wissenslücken in diesen Bereichen. :(
    Doch Dank all Eurer tollen informativen Postings erfahre ich hier täglich Neuigkeiten, die mich aufhorchen lassen und mich neugierig machen.
    Zudem bin ich jederzeit für Kritiken (positiv oder negativ!) und Anregungen dankbar! :yes:


    Mit lieben Grüßen aus Kassel,


    diotima. :hello:

  • Zwielicht und Norbert


    Auch Euch sage ich herzlichen Dank für Eure Hinweise zu Wieslav Ochman. :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    So, wie oper337, schon erwähnte, ist mir auch der einst so berühmte polnische Vorgänger von Wieslav Ochman, Jan Kiepura, bekannt. :yes:
    Meine Mutter hörte ihn sehr gerne und auch mir gefiel sein Gesang sehr!


    Mit lieben Grüßen aus Kassel verbleibe ich,


    herzlich,


    diotima. :hello: :hello:

  • Hier habe ich noch eine Aufnahme in der u. a. auch Wieslav Ochman mitwirkt! Aufgenommen wurde dies offenbar in seiner polnischen Heimat.
    Ich habe mal reingehört und ich muss sagen, mir persönlich gefällt sie.



    Detailinformationen
    (Nr. 3 "Lied der Nacht";Nr. 4 "Symphonie concertante für
    Klavier & Orchester")
    +Violinkonzerte Nr. 1 & 2;Litanei an die Jungfrau Maria
    op. 59;Demeter op. 37b;Stabat Mater op. 53


    * Künstler: Konstantin Kulka, Piotr Paleczny, Wieslaw Ochman, Jadwiga Gadulanka, Jadwiga Rappe, Polish RSO & Chorus, Jerzy Maksymiuk, Konstanti

  • Liebe Diotima!


    Die Deutsche Gramophon hat relativ viele Einspielungen mit Wieslav Ochman gemacht,


    denke aber die Vertretung in der ehmaligen DDR, und in Polen müsste auch genug liegen,


    was noch nicht zu uns gekommen ist.


    Da heißt es warten, ich suche auch eine Zauberflöte aus der DDR als DVD aber bekomme sie nicht.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

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  • Zitat

    Original von Jaques Rideamus

    Liebe Elisabeth,


    es gibt eine Aufnahme mit Wieslav Ochman als Lenski, und zwar die von mir im Onegin-Thread und, soweit ich erinnere, auch in einem meiner Rätsel abgesprochene TV-Inszenierung des ZDF von Vaclav Kaslik unter Vaclav Neumann, die wir seinerzeit bei Topaz Classic als Video herausgebracht hatten. Leider ist die derzeit nicht am Markt zu bekommen.


    Der ZDF-Theaterkanal hat diese Oper vor einiger Zeit (September 2006) nochmals ausgestrahlt, wer damals aufgenommen hat, kann sich die Mühe ersparen, die DVD in USA zu bestellen, wo sie zwar nur 5 Dollar kostet, aber von schlechter Bildqualität ist und Wartezeiten von rund 3 Monaten üblich sind.


    Das ist die Besetzung:
    Aufnahme: 1972, Video
    Dirigent: Václav Neumann
    Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Inszenierung: Vaclav Kaslik
    Choreographie: Hannes Winkler
    Szenenbild: Gerd Krauss
    ( gekürzte Fernsehfassung von Gerhard Reutter mit Zwischentexten von A. Puschkin, deutsche Fassung von Rudolf Hartmann)


    Eugen Onegin: Hermann Prey
    Filipjevna: Inge Nerius
    Fürst Gremin: Peter Lagger
    Larina: Hertha Töpper
    Lensky: Wieslaw Ochman
    Monsieur Triquet: Gerhard Stolze
    Olga: Julia Hamari
    Tatyana: Teresa Stratas


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Habe eben in meiner LP Gesamtaufnahmen Stellage dieses gefunden:



    Wieslav Ochman als Idomeneo unter Karl Böhm.


    DG 4er LP Stereo - 2740-202


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Wieslaw Ochmann wurde am 06.02.1937 in Warschau geboren und betrieb sein Gesangsstudium zu Anfang als pure Freizeitbeschäftigung.
    Er zählte zu jener Sorte lyrischer Tenöre dessen Art Arien zu singen in musikalischer Hinsicht von einer selten zu erlebenden Geschmackssicherheit zeugten.
    Bestes Beispiel ist hierfür sein Operettenalbum in polnischer Sprache, sowie auch die Operette der Zarewitch mit Teresa Stratas ( wunderbar in Weill Lieder und als Lulu Interpretin)
    Auch seine beiden Schallplatten mit neapolitanischen Canzonen zeugen ebenfalls von seinem erlesenen Geschmack.
    Um zum Beispiel das Lied la Marechiare ähnlich geschmackvoll gesungen zu hören, muß man bis zu Tito Schipa zurück gehen.
    Auch eine Schallplatte mit polnischen Weihnachtslieder ist hörenswert und bietet eine willkommene Abwechslung zum alljährlichen weihnachtseinerlei.
    Hochinteressant auch eine LP mit polnischen Opernarien von Paderewski Moniuszko, dessen Halka er komplett aufnahm, und anderen interessanten Werken polnischer Komponisten
    Seine 3 anderen Opernrecitel unter Zdzislaw Gorzynski, Mieczyslaw Nowakowski und Marek Janowski bieten Arien von Puccini, Verdi, Tschaikovsky, Mascagni, Ponchielli, Donizetti, Giordano, Leoncavallo Bizet und Flotow.
    Seine Perlenfischerarie kommt ganz dicht an jene Interpretation von Nicolai Gedda heran und um die Arie aus Martha so zu hören muß man fast schon bis zu Richard Tauber zurück gehen.
    Neben lyrische Arien, sang er auch die Arie des Radames auf einem ähnlich hohem Niveau wie Carlo Bergonzi.
    Auch die Arien des Cavaradossi, E lucevan le stelle und Recondita armonia ebenso wie Calafs Nessun d’orma oder die Arie aus Luisa Miller lagen nicht außerhalb seiner stimmlichen Möglichkeiten und wurden von ihm geschmackssicher gemeistert.
    Die Arie Kuda Kuda , die bis zum Ende seiner Karriere zu seinem Repertoire gehörte ( ich erinnere mich noch sehr gut an seinen letzten Liederabend in Hamburg ) bewiesen das wenn man mit seinen stimmlichen Mitteln hauszuhalten versteht, die Stimme zum Ende einer Karriere nicht zwingend notwendig hörbare Verschleißerscheinungen haben muß.
    Zu seinen besonders zu empfehlenden Gesamtaufnahmen zählen unter anderen seine Rusalka neben Gabriela Benackova, seine Jenufa neben Elisabeth Söderström und die Krieg und Frieden Aufnahme unter Rostropovitch.


    LP / CD: Slymne Arie Operetkowe/ Pisne-Ktore Zdobyly Swiat/ Canzone Napoletane/ Narodzilia nam sle, Dobroc/ Polski Arie operowe/ Best loved operatic arias / Opera Recitel / Ruslka/ Jenufa/ Halka/ Idomeneo/ Krieg und Frieden / Salome (Böhm, Karajan)/ König Roger/ Pique Dame
    DVD Salome

  • 1973 Salzburg - einmaliges Erlebnis !!!
    IDOMENEO - besser als jede Konserve !
    Ich war dabei.


    Karl Böhm, Dirigent
    Gustav Rudolf Sellner, Inszenierung
    Jörg Zimmermann, Bühne
    Jörg Zimmermann, Kostüme
    Walter Hagen-Groll, Choreinstudierung


    BESETZUNG


    Wieslaw Ochman, Idomeneo
    Peter Schreier, Idamante
    Helen Donath, Ilia
    Edith Mathis, Ilia
    Annabelle Bernard, Elettra
    Jörn W. Wilsing, Arbace
    Dieter Ellenbeck, Gran Sacerdote di Nettuno
    Kurt Moll, La Voce
    Olga Warla, Cretesi
    Gunda Spiluttini, Cretesi
    Evamaria Hurdes, Cretesi
    Niki Liontas, Cretesi
    Johann Pipal, Due Troiani
    Walter Zeh, Due Troiani
    Walter Taussig, Cembalo
    Chor der Wiener Staatsoper
    Wiener Philharmoniker


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Guten Abend!


    Da ich auch ein Fan von Wieslaw Ochman bin, habe ich mir gleich ein Portrait von ihm rausgesucht.


    Er singt da Arien aus "Don Giovanni", "Tosca", "La Gioconda", "Cavalleria rusticana", "Manon Lescout", "Fedora", "La Boheme", "Andrea Chenier" und "Bajazzo". Bei diesen Aufnahmen kann man sich gleich ein Bild von dem Opernsänger Ochman machen, der mehr kann als die bekannten Operetten zu singen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Auch ich erinnere mich gern an W. Ochmann, nicht nur als Intepret, den ich vom Rundfunk her kannte, sondern auch als sehr liebenswürdigen Zeitgenossen. Mein Chor (in dem ich singe) war im Jahr 1974 in Salzburg in das grosse Festspielhaus eingeladen und wir sangen das Requiem von H. Berlioz. Wieslav Ochmann sang das Tenorsolo im Sanctus. Nach der Probe haben wir (vor allen Dingen wir Tenöre) ihn umlagert und uns ein Autogramm in den Klavierauszug eintragen lassen. Wir sind in einer Gruppe dann auch mit ihm zum Essen gegangen und uns unterhalten. Er war absolut liebenswürdig und völlig frei von "Staralluren" obwohl er ja damals wirklich ein "Star" war. Leider war das die einzige Begegnung mit ihm für mich, denn als Solist konnten wir uns ihn bei unseren "normalen" Konzerten natürlich nicht leisten ! Aber ich freue mich immer, wenn ich von ihm höre oder lese.

  • Er singt da Arien aus "Don Giovanni", "Tosca", "La Gioconda", "Cavalleria rusticana", "Manon Lescout", "Fedora", "La Boheme", "Andrea Chenier" und "Bajazzo". Bei diesen Aufnahmen kann man sich gleich ein Bild von dem Opernsänger Ochman machen, der mehr kann als die bekannten Operetten zu singen.

    Hallo zusammen,


    die von Wolfgang erwähnte Schallplatte habe ich auch. Es wird Zeit, sie wieder einmal zu hören. Vorbildlich sein "Il mio tesoro" aus "Don Giovanni". Eine weitere Platte, ebenfalls erschienen bei dem Label "Muza" in Polen, enthält die großen Puccini-Arien von "Nessun dorma" bis "E lucevan le stelle", etwas Verdi, Tschaikowsky und Zelenski. Die für meinen Geschmack beste Aufnahme auf dieser LP ist die Romanze des Nadir aus "Die Perlenfischer". Dass ich seine Operettenlieder bislang nicht oft gehört habe liegt wohl daran, dass er sie in polnischer Sprache singt (Label: Muza). Schließlich habe ich noch eine Doppel-LP von ihm: ein Konzertmitschnitt von 1977 - aufgezeichnet vom polnischen Fernsehen - mit der wunderbaren Sopranistin Teresa Zylis-Gara als Partnerin. Besonders die Duette aus "La Traviata" und "Tosca" sind wirklich kleine Kostbarkeiten.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hi, liebe Melomanen!


    Ganz toll, dass hier so viel über Wieslav Ochman zusammengetragen wird.
    Das war wirklich ein ganz aussergewöhnlicher Künstler.


    Wenn ich das nicht übersehen habe, ist bisher noch gar nicht auf sein Recital bei der DGG hingewiesen worden:


    Wieslaw Ochman singt Opern-Arien von Verdi und Puccini
    Orchester der Hamburgischen Staatsoper Dirigent: Marek Janowski

    SEITE 1:
    TOSCA
    Recondita armonia / E lueevan le stelle


    LA FANCfuLLA DEL WEST
    Das Mädchen aus dem goldenen Westen
    Ch'ella mi ereda libero e lontano


    MANON LESCAUT
    Donna non vidi mai / Che avvien - Ah, non v'avvicinate , .. Guardate, pazzo son
    mit Franz Grundheber, Bariton


    TURANDOT
    Non piangere, Liul

    GIANNI SCHICCHI
    Firenze e eome un'albe,ro fiorito


    SEITE 2:


    RIGOLETTO
    Ella mi fu rapita / Parmi veder le laerime


    I VESPRI SICILIANI Die sizilianische Vesper
    ehe resta a me di speme / 0 tu ehe ho si eara


    LUISA MILLER
    Ohr fede negar potessi / Quando le sere al placido


    UN BALLO IN MASCHERA Ein Maskenball
    Forse la soglia attinse / Ma se m'e forza perderti


    Leider etwas wenig für eine CD - aber die DGG sollte die Aufnahmen unbedingt wieder veröffentlichen!!!


    Man muss natürlich zugeben, dass die Stimme gewisse Grenzen - vor allem in der Höhe - hatte, aber er gleicht das mit seiner vorzüglichen Technik, seiner musikalischen Intelligenz und seiner gestalterischen Intensität mehr als aus. Für mich ist etwa die Aufnahme der Arie des Rodolfo aus LUISA MILLER eine der überzeugendsten Einspielungen, die ich kenne. Und wer hätte den dramaturgischen Sinn der Arie des Herzogs aus RIGOLETTO ähnlich stimmig erfasst?

    Von seinen vielen Recitals bei MUZA ist das POLSKI ARIE OPERONE besonders attraktiv. Neben bekannten Arien von Moniuszko (HALKA und STRASNY DWOR) singt er auch weniger bekannte von Nowowiejski (LEGENDA BALTYKU), Paderewski (MANRU), Statkowski (MARIA) und ZELENSKI (GOPLANA und JANEK) Wirklich ohne alle Einschränkung großartig!!! Weiss jemand, ob die inzwischen auf CD erschienen sind?


    Noch ein Hinweis: Der WDR hat ziemlich viele Aufnahmen von ihm, die immer mal wieder gesendet werden. Einiges davon habe ich mir mitgeschnitten. Besonders toll Siegmungds "Winterstürme" aus WALKÜRE und das Terzett aus LOMBARDI mit van Jüten und Stamm. Es wäre wundervoll, wenn man die mal irgendwo veröffentlichen könnte.


    Last not Least: Aus dem Internet kann man einen MP3-Mitschnitt von Verdis VESPRI von 1982 oder 83 herunterladen, auf dem Ochman den Arrigo singt (neben Scotto, Elvira und Raimondi) Leider machen ihm da die Höhen schon so seine Probleme. Aber dafür entschädigen wieder viele wunderschön gesungene und klug gestaltete Passagen.




    Und noch eine Frage: Kennt Ihr den großartigen Vorgänger Ochmans: Bogdan Paprocki? Eine sehr lohnende Begegnung!!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo!


    Ich habe heute meinen Vinyltag. Daher konnte ich Wieslaw Ochman auf einer Doppel-LP der polnischen Firma MUZA hören. In Arien aus "La Traviata", "Don Giovanni", "Tosca", "Carmen", "La Boheme", "Turandot", "Faust" und der "Bajazzo". Seine ebenbürtige Partnerin ist Teresa Zylis-Gara.


    Eine herrliche Stimme mit einer sicheren Höhe, die mir besonders bei Puccini gefällt.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Hallo Wolfgang,


    ich habe von Wieslaw Ochmann noch diverse Recitals (Schallplatten) vom Label MUZA mit Opern- und Operettenaufnahmen - ein sympathischer Künstler mit großer Stimme ...


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Ich hatte schon mal den Wunsch artikuliert, dass die DGG das Ochman-Prtrait mit Verdi und Puccini auf CD veröffentlichen sollte:


    Wieslaw Ochman (30cm-LP von DGG) auf dieses Recital mit Arien von Verdi und Puccini hatte ich schon kurz im Ochman-Thread hingewiesen. Zumal die Verdi-Arien gehören zu den besten Tenor-Aufnahmen der 50er und 60er Jahre!

    Sonderbarerweise sind etliche ausführlichere Beiträge, die ich und andere Taminos im Dezember 2010 eingestellt hatten verloren gegangen. Zumindest stehen sie nicht mehr in dem Thread und ich kann sie auch nicht finden, wenn ich unter dem Stichwort Ochman suche. Schade, denn da wurde seine große Kunst sehr eingehend beschrieben und gewürdigt.

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das war in einem anderen Thread:


    Holt die Schätze aus den Archiven! - Was sollte auf CD veröffentlicht werden?


    LG



    Was das Zitat angeht hast Du Recht. Ich habe es aus dem "Holt die Schätze aus den Archiven"-Thread kopiert.


    Nachdem ich den gesucht und gefunden hatte, wollte ich mal schauen, was ich und andere über Ochman im Ochman-Thread im Dezember 2010 diskutiert haben. Ich fand es nicht. Auch jetzt sind keinerlei Beiträge für die Zeit zwischen November 2008 und "Gestern" angezeigt. Wo sind die denn geblieben? Führt da die Technik ein Eigenleben? Ich weiss genau, dass da auch verschiedene Beiträge mit Hinweisen auf Aufnahmen ausgetauscht wurden, die früher im Handel waren.
    Selbst wenn ich Ochman in die Suchfunktion eingebe, findet die Maschine keine Beiträge aus dieser Zeit. Sehr sonderbar!! Vielleicht kann einer der ADMINSTRATOREN helfen?

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Die fehlenden Beiträge findet man, wenn man in die Suchmaschine "Ochmann" (also mit 2 "n" am Ende) eingibt.
    Da findet man auch einen Beitrag, dass es ursprünglich 2 Threads über Ochman gab, die von Reinhard zusammengelegt wurden. Vielleicht ist da was auf der Strecke verlorengegangen.....

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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