Eileen Farrell, *13.2.1920 in Connecticut, gestorben am 23.3.2002 in New Jersey.
Sie bekam ihre erste musikalische Ausbildung bei Merle Alcott, die ihr auch empfahl, bei CBS vorzusingen. Sie bekam von 1942 bis 1947 regelmäßige Radioauftritte und eine eigene Sendung "Eileen Farrell presents". Ihr Programm reichte vom Schlager bis zur Opernarie.
1947 kam Farrell zu der Gesangspädagogin Eleanor McLellan, die ihre Gesangs und Atemtechnik stark verbesserte. Von 1947 bis 1950 gab sie Konkerte in den USA und in Südamerika. 1950 wurde sie für die Aufnahme der 9. Sinfonie von Beethoven, unter Toscanini engagiert.
1951 sang sie zum ersten mal in einer vollständigen konzertanten Aufführing von Alban Bergs Wozzeck die Marie, unter der Leitung von Dimitri Mitropoulos. Ihr Operndebüt auf der Bühne fand 1956 in Tampa (Florida)statt. Es war die Santuzza in Cavalleria rusticana von Mascagni. Über San Francisco und Chicago gelangte sie 1960 an die "Met", deren Mitglied sie bis 1966 blieb. Ihre Antrittsrolle an der "Met" war die Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck. Einen ihrer größten Erfolge hatte sie als Rezia in Oberon von Weber. Ihr Repertoire an der "Met" umfasste, u.a. Santuzza, La Gioconda, Maddalena in Andrea Chenier und Leonore in Trovatore. Zahlreiche Szenen aus Wagneropern trug sie nur in Konzerten vor. Ihre Konzertkarriere gestaltete sich fast noch erfolgreicher als ihre Bühnenauftritte.
Eilen Farrell besaß voluminöse Stimme, die warm und geschmeidig, ohne Schärfe bis in die hohen Lagen blieb, auch ihre Gestaltungskraft war bewundernswert.
Von den Gesangsfachleuten wurde sie als bedeutenste amerikanische dramatische Sopranistin ihrer Zeit betrachtet. Weil sie den Starbetrieb der Opernbühne nicht mit ihrem Familienleben vereinbaren konnte, machte sie nicht die ihrem Können entsprechene Bühnenkarriere. Außerdem hatte sie, wie einige ihrer Kollegen Probleme mit Rudolf Bing, weil dieser die Ausflüge der MET Sänger ins Unterhaltungsfach nicht dulden wollte.
(Bei You Tube kann man zahlreiche Beispiele ihrer Kunst hören, vom Schubertlied über Opernauschnitte bis zum Jazz.)
Herbert