http://videos.arte.tv/de/video…don_giovanni-4297872.html
Dann verfasse ich jetzt auch mal da einen Kommentar.
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Dann verfasse ich jetzt auch mal da einen Kommentar.
Liebe Opernfreunde,
noch bin ich am Verdauen einer sehr durchwachsenen DG Premiere.
Durch das Einleitungsgeplänkel und das Gequatsche einer total unkompetenten Ansagerin namens Annette Gerlach ("Ach, war das eine Weltklasse-Besetzung!"..."Und der Applaus ist einfach überwältigend!") hat sich der Übertragungsbeginn und damit auch die Sendezeit verschoben, so daß ich den Schluß der Oper nicht mehr aufgezeichnet bekam.
Doch das ist nach heutigem Kenntnisstand das kleinere Übel.
Problematisch fand ich die Inszenierung: 3 Schiebewände und ein Zerrspiegel sowie die Spiegelung der leeren Scala-Ränge als Kulisse ist mir für ein Haus mit Weltrang einfach zu wenig. Und warum mußte Donna Elviras splitternackte Kammerzofe (eine von der Regie hinzugedichtete Komparsenrolle) ihre Schamhaare dem Parkettpublikum darbieten?
Die musikalische Leitung ließ gestern den für diese Oper nötigen Esprit vermissen. Daniel Barenboim wirkte ausgebrannt und leer. Er kann keine neuen Akzente mehr setzen.
Nun die Darsteller:
Peter Mattei ist und wird auch nie ein Don Giovanni. Falls er einen Hauch von Charme besitzen sollte, hat er diesen in der Garderobe gelassen. Welche Putzfrau würde mit so Jemand etwas anfangen wollen?
Das Ständchen war akustisch gut, das Duett mit Zerlina auch noch, alles andere, besonders die Champagner-Arie wirkten gehetzt und z.T. schlampig gesungen. Vom darstellerischen Manko ganz zu schweigen. Man sehnt sich geradezu die Zeiten eines Cesare Siepi oder George London herbei!
Bryn Terfel gab seinem Leporello all das mit, wofür er bekannt geworden ist: Stimmfülle, Spielwitz, erstaunliche Beweglichkeit trotz massiger Gestalt. Seine Rollengestaltung war für mich nahezu ideal.
Štefan Kocán hat aus der Rolle des Masetto herausgeholt, was er konnte. Seine Art, dem armen Tölpel Gestalt zu verleihen, war ohne Tadel.
Die Stimme von Kwangchul Youn als Commendatore hörte sich an, als ob sie von Schimmelkäse befallen wäre. Typisch koreanischer Gesangsstil.
Das Schlechteste kommt aber noch: Giuseppe Filianoti sollte den Don Ottavio verkörpern. Doch was tat er? Er hat dieser Rolle wieder mal den Stempel aufgedrückt, der ihr zu Unrecht anhaftet: Ein impotentes Weichei, ein Schlappschwanz von Annas Gnaden ohne Hintern in der Hose. So sang er und so agierte er. Ich bin mir sicher: Seine beiden Arien hätte die Regie an diesem Abend streichen können, und niemand hätte es bemerkt. Auf meiner Besetzungsliste käme dieser Sänger über den 1. Geharnischten oder den 1.Gefangenen nicht hinaus. Das ist durchaus positiv zu sehen: Wenigstens einmal der Erste zu sein, ist schon was.
Wie so oft, kommen die Damen besser weg:
Anna Prohaska sang ihre Zerlina sehr sicher und schön, ihre Rollendeutung war mir etwas zu biestig angelegt. Wenn ihr Masetto sich schon schmerzverzerrt am Boden wälzt, warum muß sie dann noch mit ihren Stöckelabsätzen seine Weichteile malträtieren? Ein Regie-Gag, der bei mir nicht ankam.
Barbara Frittoli als Donna Elvira im großen und ganzen ordentlich, ihr teilweise gewagtes Outfit lenkte wenigstens von einigen stimmlichen Unregelmäßigkeiten ab. Neben der Bauernmagd die zweite Darstellerin, die den Abend auf der Bühne überwiegend im Negligé verbrachte.
Anna Netrebko ist die Rolle der Donna Anna seit ihrem sensationellen Salzburg-Erfolg von 2002 buchstäblich auf den Leib geschneidert. Sie ist natürlich fülliger geworden, was ihrer Stimme anzuhören ist, doch es gelingt ihr immer noch beispielgebend, Dramatik und Schmerz dieser Rolle in ihrem Gesang zu verwirklichen. Bald wird ihre Stimme jedoch zu groß für diese Rolle sein. Ein Eindruck, der sich schon 4 Wochen zuvor im Züricher Opernhaus andeutete.
Was bleibt von diesem Opernabend? Zumindest eine Erkenntnis: Wer an solche Ereignisse wie gestern zu große Erwartungen knüpft, wird zwangsläufig enttäuscht. Ich versuche dann immer, mir wenigstens die positiven Aspekte zu bewahren. Der Rest ist schnell vergessen.
Lieber Siegfried,
danke für Deinen Bericht. Gestern Abend hätte ich mich noch vor Ärger in den Hintern beißen können, weil wir partout arte nicht empfangen konnten. Dies wäre allerdings bei meiner Figur allerdings kaum gelungen. Nach Deinem Bericht bin ich wieder aufgerichtet, zumal ich Frau Nedrebko auch schon auf der Bühne als Donna Anna erleben durfte.
Übrigens schön, dass Du wieder schreibst. Wie wär's denn mit ein bißchen mehr Siegfried der einfach zu unseren unentbehrlichen Diskussionspartnern gehört?
Herzlichst
Operus
Die Enttäuschung des Abends war für mich Anna Nebtreko. Sie wirkte wie eine Aufziehpuppe und technisch sang sie auch sehr unsauber und vor allem sehr lustlos. Sehr gut hat mir Anna Prohaska gefallen. Barbara Frittolli war zwar nicht schlecht aber mehr auch nicht. Bei den Herren hat mir am besten Bryn Terfel gefallen. Herr Fillanotti war eine Zumutung . Und das DIrigat von Barenboim , dafür das er sich angeblich schon so lange mit der Oper beschäftigt, war eine Frechheit. Jeder Kapellmeister hätte das genauso gut wenn nicht noch besser gekonnt.
Dass manche Opernfreunde schon ihre Meinung ins Netz stellen während die Aufführung noch läuft, zeugt nicht gerade von der Bereitschaft, eine Aufführung konzentriert zu verfolgen.
Nachdem ich eben gelesen habe, was so die ersten Reaktionen waren, hat mich doch sehr gefreut, dass Siegfried bis heute Mittag gewartet und sich die Mühe gemacht hat, die Leistungen im einzelnen zu beschreiben und zu beurteilen. Ich würde ihm auch weitgehend zustimmen. Ein paar Bemerkungen würde ich aber gerne beisteuern!
Dabei beschäftige ich mich jetzt mal nur mit der musikalischen Seite, da ich gelernt habe, dass hier im Forum die Bereitschaft, sich mit szenischen Deutungen auseinanderzusetzen, die nicht dem Wortlaut des Textbuches folgen, wenig ausgeprägt ist!
Also nur zur musikalischen Interpretation! Es ist schon schwer genug, sich da kurz zu fassen!
Das zentrale Problem ist natürlich, dass die meisten von uns bereits viele verschiedene Giovanni-Aufführungen im Opernhaus, im Fernsehen, auf Schallplatten oder anderen Tonträgern gehört und dabei sehr präzise Erwartungen herausgebildet haben.
Wenn ich vor diesem Hintergrund urteile und wirklich erste Maßstäbe anlegen würde, liesse sich an der Aufführung und insbesondere an Sängerleistungen nicht viel Lobenswertes finden. Aber versuchen wir fair zu sein!
Den kritischen Anmerkungen zu Barenboim kann ich nur zustimmen. Ihm fehlt offenbar ein eigenes Konzept, aber vielleicht auch einfach die Leidenschaft für dieses Werk.
Verstehen kann ich auch die Unzufriedenheit mit Mattei als Giovanni. Denkt man an Siepi, London, Fischer-Dieskau, Allen und van Dam - um nur einige Namen zu nennen - dann fehlen ihm für die Partie doch Format und Profil. Das wird natürlich durch die Fernsehregie, die ihn ständig in Großaufnahme zeigt, gnadenlos herausgestellt. Aber nach einer gewissen Anlaufzeit fand er immerhin zu einer stimmlich trefflichen und sängerisch überzeugenden Leistung. Er gehört zu den wenigen Sängern, die mit der heiklen Tessitura der Partie keine Probleme haben. Und er hat Technik, Sitlempfinden, Kultur und Geschmack!
Terfel habe ich schon genauer singen, sorgfältiger und feiner phrasieren und differenzierter gestalten gehört. Von Barenboim wohl ermutigt setzte er allzu unbekümmert auf pralle Stimmentfaltung und Effekt. Aber ist das so schlimm bei der Partie? Ich fand ihn insgesamt durchaus erfreulich!
Für Filianoti positive Argumente zu finden, fällt mir hingegen schwer. Die Stimme ist unschön, die Intonation ist skandalös! Technische Mängel und phantasieloses Phrasieren machen das Zuhören nicht gerade zu einem Vergügen!
Kocan gehört sicher zu den vielversprechenden Talenten. Sein Masetto braucht nicht viele Vergleiche zu scheuen!
Prohaska fand ich insgesamt erfrischend. Dass die Zerline nicht so süß und herzig angelegt wird, wie ich das in früheren Jahren (von Lisa Otto bis Graziella Sciutti) immer gehört habe, hat mir gefallen. Und stimmlich und gesanglich wird sie gewiss noch besser, wenn sie nicht so aufgeregt ist, wie sie es offensichtlich und deutlich hörbar war. Also: Abstriche, aber eine höchst erfreuliche Leistung, die zu schönen Hoffnungen für die Zukunft berechtigt!
Frittoli hingegen scheint nun wirklich ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Man ahnt gerade mal noch, dass sie einst eine gute Mozartsängerin war, aber die Stimme ist in einem bemittleidenswerten Zustand und technisch ist sie manchen Anforderungen beim besten Willen nicht mehr gewachsen!
Netrebko hat mich fast im ganzen ersten Akt durchaus positiv überrascht. Stimmlich und sängerisch war sie weithin durchaus auf der Höhe der Anforderungen, die diese ausserordentliche Partie stellt (Seinerzeit in Salzburg fehlte da doch noch viel!) Eine Sängerin, die gestalterische Akzente setzen, differenzieren und musikalischen Phrasen gleichsam von innen erleuchten könnte, wird sie gewiss nie werden.
Im zweiten Akt war ich dann nicht mehr so zufrieden. Da hatte sie immer wieder Probleme, die richtigen Tonhöhen zu treffen und gerade ungewohnte Intervalle bewältigte sie nicht wirklich mit der Souveränität, die den Intervallsprüngen überhaupt erst ihren Sinn geben. Besondrs die zweite Arie zeigte dann auch noch, dass ihre Koloraturtechnik nicht ausreicht für diese Partie. Da war sie denn auch so beschäftigt damit, nicht aus der Kurve zu fliegen, dass für eine feinere Ausformung der Koloraturen und für die Entdeckung ihres musikalischen und dramatischen Gehaltes keine Zeit mehr blieb. Da gibt es doch auch heute noch entschieden überzeugendere Interpretinnen.
Nun wurde von Siegfried festgestellt, die Stimme sei bald zu groß für die Partie. So eine Feststellung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Die Anna ist gewissermaßen die Hochdramatische der Mozart-Zeit. Zumal wenn das Werk mit einem vollen Orchester gegeben wird, verlangt sie eine große Stimme!
Ich lasse mal Lilli Lehmann und Frida Leider, Rosa Ponselle und Ljuba Welitsch, Zinka Milanow und viele weitere Soprane beiseite, die die Donna Anna mit großen Stimmen ganz hervorragend gesungen haben! Auch in jüngster Zeit hat eine Tomova-Sintow noch eine ausgezeichnete Anna gesungen als sie schon längst als Aida, Leonora in der Forza und Maddalena im Chenier Erfolge feierte. Und haben nicht Leontyne Price und Margret Price, Martina Arroyo und Maria Bjeschu gezeigt, wie man mit großen Stimmen, die sich auch im Spinto-Fach oder im jugendlich-dramatischen Fach bewährt haben, den Anforderungen der Donna-Anna-Partie gerecht werden kann? Die Größe und die Fülle der Stimme sollten niemanden hindern, als Anna zu bestehen. Allerdings muss die Sängerin dann die Fähigkeit haben, die Stimme schlank zu führen und beweglich zu halten, Koloraturen sauber und locker zu singen und Phrasen geschmeidig zu formen.
Vielleicht kommt ja diese Fähigkeit der größer und schwerer werdenden Stimme der Netrebko anhanden?
Schon die Anna Bolena in Wien deutete darauf hin. Luca hat das in seiner präzisen Analyse ihrer gesanglichen Leistung seinerzeit hier im Forum unnachsichtig angesprochen und damit einen riesigen Aufstand ausgelöst. Ich denke: Nach der Anna wird man sich darauf einstellen müssen, dass Netrebko viele Partien des Faches, die sie bisher gesungen hat, bald abgeben muss.
Alles in allem: Strengste Maßstäbe konnte man an die Aufführung nicht anlegen. Wobei für mich das größte Problem war, dass die Stimmen nicht recht zusammen passten und zudem unterschiedlich geführt wurden, sodass in nahezu allen Ensemble-Szenen schreckliche Unstimmigkeiten auftraten. Selbst wer meint, die aufgebotenen Sänger seien Weltklasse gewesen, wird ja wohl kaum behaupten können, sie hätten ein Ensemble dargestellt! Aber wo bitte bekommt man das im heutigen Opernbetrieb überhaupt noch?
Caruso41
Die Arie des Ottavio (Filianoti) habe ich schon lange nicht mehr so unschön gehört. Mattei hat als Don Giovanni nicht die geringste Ausstrahlung.
Meine Aufnahme habe ich schon abgebrochen.
Ich habe diesen Don Giovanni verpaßt, da ich nicht zu Hause war. Aber so wie es scheint, hat man ja eh nichts verpaßt.
Es ist schade zu hören, dass Filianoti so schwach war. Er schien doch nach der Überwindung seiner schweren Krankheit wieder auf dem Weg der (stimmlichen) Besserung zu sein. Hoffentlich war es nur eine schlechte Tagesverfassung.
Dass Frittoli nicht gut war, überrascht mich jetzt nicht so sehr. Sie hat in letzter Zeit leider stark abgebaut. Schon nach ihrer New Yorker-Donna Elvira habe ich mich gefragt, was aus dieser einst so guten Mozart-Sängerin geworden ist.
Gregor
Vielen Dank Caruso. Aber so richtig anfreunden konnten sich alle "Professionellen" mit der Aufführung nicht.
LG, Bernward
Vielen Dank Caruso. Aber so richtig anfreunden konnten sich alle "Professionellen" mit der Aufführung nicht.
Das ist richtig!
Aber - wie Du vielleicht gelesen hast - ich habe mich ja nun auch nicht gerade begeistert geäussert!
Immerhin muss ich jetzt doch sagen, dass mir die Inszenierung schon einige Gedankenanstöße gegeben hat. Über die Inszenierung hatte ich ja - aus erwähnten Gründen - oben in meinem ersten Beitrag nichts gesagt. Ich werde das auch jetzt nicht tun, weil ich bisher alle Streiterein über "Regietheater" hier im Forum höchst unergiebig fand.
Immerhin möchte ich zu bedenken geben, dass Carsen vielleicht gar nicht die Möglichkeit hatte, die Radikalität seines Ansatzes mit diesen Protagonisten überzeugend zu realisieren.
Diese weltweit tätigen Stars lassen sich doch nur sehr begrenzt auf eine neue Deutung ein!
Zum Glück gibt es Ausnahmen: In der Deutschen Oper Berlin konnte man ja Carsens Inszenierung der "Ariadne auf Naxos" erleben und dass die allgemein als so aufregend gepriesen wird, lag gewiss auch daran, dass sich dort alle Protagonisten vorbehaltlos für sein Konzept eingesetzt, es gleichsam zu ihrem Anliegen gemacht haben!
Caruso41
Immerhin möchte ich zu bedenken geben, dass Carsen vielleicht gar nicht die Möglichkeit hatte, die Radikalität seines Ansatzes mit diesen Protagonisten überzeugend zu realisieren.
Diese weltweit tätigen Stars lassen sich doch nur sehr begrenzt auf eine neue Deutung ein!
Das ist aber eine eindimensionale Betrachtung und auch gewagte Äußerung. Heißt das, es liegt immer an den Sängern wenn eine Inszenierung nicht funktioniert?
Ich habe genügend Sängerstars in modernen Inszenierungen gesehen. Sänger, die sich absolut an ihre Interpretationen verschrieben haben und trotzdem wurde oft nichts daraus. Einfach weil die Regie nicht funktioniert hat. Obwohl anzumerken ist, dass ein guter Darsteller auch in einer schlechten Regie überzeugen und begeistern kann.
Wenn man doch mit Sängern heute nur genauso verständnisvoll umgehen würde wie mit Regisseuren.
Ja ja, die armen unverstandenen Regisseure.
Gregor
Ich finde es nur peinlich wenn einem Regisseur nichts mehr einfällt und er bei seinen eigenen Produktionen abkupfern muss. Diese Idee mit dem Theater im Theater ist nun wirklich nichts neues und kam mir gleich so bekannt vor. Das gleiche Regiekonzept hat Carsem bei seiner Inszenierung von Hoffmans Erzählungen aus Paris angewendet die ich auf DVD habe.
ZitatDiese weltweit tätigen Stars lassen sich doch nur sehr begrenzt auf eine neue Deutung ein!
Und recht haben sie damit, müssen sie den Unmut des Publikums direkt oder indirekt ertragen. Denn sie müssen oft etwas darstellen was ihnen selbst zuwider ist - und wenn sie sich weigern werden sie auf subtile oder weniger subtile Weise "ausgeschaltet". Nun aber scheint die Zeit gekommen zu sein wo der passive Widerstand vieler Sänger in einen aktiven umschlägt. Da konservative Publikum indes - lange Zeit in Agonie und Resignation verharrend - wartet nur auf den geeigneten Augenblick die Restaurierung in Gang zu setzen....
Ich mag mich irren - aber ich bin fest davon überzeugt: In 5-6 Jahren sind die sogenannten "radikalen Regieansätze" Geschichte und ihre Vertreter in der berühmten Versenkung verschwunden.....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
In 5-6 Jahren sind die sogenannten "radikalen Regieansätze" Geschichte und ihre Vertreter in der berühmten Versenkung verschwunden.....
Dein Wort, lieber Alfred, in der Intendanten und Operndirektoren Ohr. Wir leben alle in der Hoffnung...
CHRISSY
ZitatDein Wort, lieber Alfred, in der Intendanten und Operndirektoren Ohr. Wir leben alle in der Hoffnung...
Ja, Alfred!
Ich kann mich da nur Chrissy anschließen. "Dein Wort in Gottes Ohr" und "Die Hoffnung stirbt zuletzt": Es gibt einige Leute in meinem Freundeskreis, die sofort wieder ein Jahres-Abonnement kaufen würden, gäbe es mal wieder Oper oder Operette, wie sie ein echter Liebhaber wieder herbeisehnen würde. Wunschdenken?
Ich mag mich irren - aber ich bin fest davon überzeugt: In 5-6 Jahren sind die sogenannten "radikalen Regieansätze" Geschichte und ihre Vertreter in der berühmten Versenkung verschwunden.....
Auch ich bin fest davon überzeugt, dass Du Dich irrst. In fünf bis sechs Jahren wird niemand mehr wissen, wie Oper inszeniert werden muss, nämlich vom Text und von der Musik her. Die künftigen Regisseure gehen doch jetzt bei denen in die Schule, die solchen Stuss wie an der Scala verzapfen. In dieser Inszenierung stimmt nichts, deshalb war sie so bleiern langweilig. Sie zeigte nämlich all das als gegeben, was sich im DON GIOVANNI nicht zuträgt und wodurch das Stück erst möglich und genial wird. Andeutungen, Phantasien werden zu plumper Realität herunter gebrochen. Die Sänger hatten inhaltlich nichts zu sagen. Die machten ihre Sache allenfalls technisch ganz ordentlich. Und der Dirigent hatte auch nichts, rein gar nichts mitzuteilen. Ausgebrannter und grauer habe ich Barenboim nie gehört. So wird Oper nun auch an diesem wunderbaren Haus kaputt gemacht. Inzwischen ist mir das egal. Ich gehe fast nur noch in Konzerte.
Rheingold
Die Sänger hatten inhaltlich nichts zu sagen. Die machten ihre Sache allenfalls technisch ganz ordentlich. Und der Dirigent hatte auch nichts, rein gar nichts mitzuteilen. Ausgebrannter und grauer habe ich Barenboim nie gehört. So wird Oper nun auch an diesem wunderbaren Haus kaputt gemacht. Inzwischen ist mir das egal. Ich gehe fast nur noch in Konzerte.
Danke, lieber Rheingold, dass Du auf die musikalische Seite der Produktion zurücklenkst!
Ich wusste vorher, dass eine Debatte über die Inszenierung kaum was bringen wird und habe deshalb gleich darauf verzichtet, mich darüber zu äußern.
Aber dass sie keine Leidenschaft für das Werk (und für den Inszenierungsansatz - wie unsinnig der auch immer gewesen sein mag) hatten, war ja nun wirklich zu hören und zu sehen!
Caruso41
Alles anzeigenZitat von »Rheingold1876« Die Sänger hatten inhaltlich nichts zu sagen. Die machten ihre Sache allenfalls technisch ganz ordentlich. Und der Dirigent hatte auch nichts, rein gar nichts mitzuteilen. Ausgebrannter und grauer habe ich Barenboim nie gehört. So wird Oper nun auch an diesem wunderbaren Haus kaputt gemacht. Inzwischen ist mir das egal. Ich gehe fast nur noch in Konzerte.
Danke, lieber Rheingold, dass Du auf die musikalische Seite der Produktion zurücklenkst!
Ich wusste vorher, dass eine Debatte über die Inszenierung kaum was bringen wird und habe deshalb gleich darauf verzichtet, mich darüber zu äußern.
Aber dass sie keine Leidenschaft für das Werk (und für den Inszenierungsansatz - wie unsinnig der auch immer gewesen sein mag) hatten, war ja nun wirklich zu hören und zu sehen!
Caruso41
Irgendwie ist die Logik meiner Antwort auf Rheingolds Bemerkung nicht erkennbar gewesen. Deshalb also zur Klärung noch mal:
Danke, lieber Rheingold, dass Du auf die musikalische Seite der Produktion zurücklenkst!
Ich wusste vorher, dass eine Debatte über die Inszenierung kaum was bringen wird und habe deshalb gleich darauf verzichtet, mich darüber zu äußern.
Aber dass sie keine Leidenschaft für das Werk (und für den Inszenierungsansatz - wie unsinnig der auch immer gewesen sein mag) hatten, war ja nun wirklich zu hören und zu sehen!
Mit "sie" waren die Sänger gemeint- Sorry, dass dieser Bezug zu dem ersten Satz von Rheingold kaum erkennbar war!
Caruso41
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Donnerstag, 15. Dezember 2011 - Radio NDR Kultur
20:05 Uhr - Opernkonzert
„Don Giovanni“
von Wolfgang Amadeus Mozart
Don Giovanni: Peter Mattei
Donna Anna: Anna Netrebko
Leprello: Bryn Terfel
II Vommendatore: Kwangchul Youn
Don Ottavio: Giuseppe Filianoti
Masetto: Stefan Kocan
Zerlina: Anna Prohaska
Chor und Orchester der Mailänder Scala
Leitung: Daniel Barenboim
Aufzeichnung vom 07.12.2011 in der Mailänder Scala
Hier gibt es die Oper im Radio zum Nachhören - man kann sich also ganz auf die Musik konzentrieren, ohne durch die Inszenierung oder durch "wogende Busen" abgelenkt zu werden!
LG