ernste und andere Musik

  • Der Pop-Hörer ist auf den vordergründigen, in kurzzeitiger Abfolge hintereinander sich ereignenden rhythmischen, harmonischen oder melodischen Effekt ausgerichtet. Das macht es ihm sehr schwer, wenn nicht nahezu unmöglich, den sich über größere zeitliche Einheit sich entfaltenden und entwickelnden musikalischen Strukturen deines klassischen Musikwerkes zu folgen.


    Nicht notwendigerweise. Ich (leider kann ich nur mich als Gegenbeispiel nennen) hörte jahrzehntelang elektronische Musik, sowas hier: http://www.youtube.com/watch?v=Z1RrVa_axRY (oft komplexe und subtile Strukturen auf kleinem Raum) - ehe ich mich vor vielleicht 10 Jahren intensiv zur Klassik und Werken mit großen Ausdehnungen und Zusammenhängen zuwandte. Warum? Ich hatte sie "im Hinterkopf" (mein Vater hörte Mainstream-Klassik: Beethoven 5 usw. - ich war also Passivhörer) - Die Zeit für die großen Werke nahm ich mir also - und wurde belohnt.
    Der Punkt, dass man grundsätzlich irgendwo in Berührung kommen muss(te), ohne Zwang, dass Klassik also irgendwo im Leben vorkommen muss(te), der wurde genannt und scheint auch wichtig zu sein.


    Empörung, wie ich sie eben bei Chrissy lese, ist unangebracht.
    Natürlich kann man Pop-Musik auch anders hören, in intensiver und aufmerksamer Zuwendung nämlich. Das ist aber leider nicht der Regelfall!


    Dies ist eine unzulässige Verallgemeinerung, ich protestiere.

  • Zit. Theophilus: "Das ist snobistischer Unsinn!"

    Zunächst einmal:
    Ich finde die Wortwahl bemerkenswert, die hier ein Administrator des Forums pflegt, von dem ich eigentlich erwarte, dass er auf die Wahrung der diskursiv-sprachlichen Kultur im Tamino-Forum bedacht sein sollte.


    Davon jetzt aber mal abgesehen.
    Hinter meiner Feststellung steht kein "Snobismus" meinerseits, sondern schlichter Realismus. Pop-Musik wird im Regelfall - und von dem sprach ich - wenig bewusst rezipiert. Das ist bedauerlich, aber schlichte Realität. Oder findet sich hier im Forum jemand, der behauptet, der Regelfall sei, dass ein Hörer eines Werkes der Pop-Musik aufmerksam lauschend vor seinem Radio sitzt und nichts anders anderes tut, als bewusst zu verfolgen, was sich da musikalisch eben gerade tut? Möglicherweise dem Sinn des Textes nachsinnend, die melodischen Figuren bewusst wahrnehmend und die Raffinesse der Harmonik erfassend?


    Mir ging es, um das noch einmal deutlich zu machen, in meinen letzten Beiträgen nicht um ein Verdikt der Pop-Musik. Ich wollte deutlich machen, dass sie eine Hörer-Haltung fördert, die derjenigen abträglich ist, die für die Rezeption klassischer Musik nun einmal erforderlich ist.


    Mein Grundproblem ist nämlich:
    Wie erschließt man jungen Menschen, die im permanenten Konsum von Pop-Musik aufwachsen, klassische Musik und das, was sie zu sagen hat? Und ich denke, und bin mir da ziemlich sicher, dass das Hörverhalten, das durch Pop-Musik von ihrem Wesen und ihrer spezifischen musikalischen Struktur her gleichsam konditioniert wird, diesbezüglich keine guten Vorbedingungen schafft.

  • Mich stört zunehmend diese klare U/E Unterteilung. Klassik ist nicht gleicht Klassik und Pop nicht gleich Pop. Setzen wir hier wirklich D.Bohlen und Zappa oder Emerson zusammen in eine Kategorie. Zappa hatte während seiner "Popmusikzeit" sehr gute, komplizierte, elaborierte Musik geschrieben, die stilbildend war und sicher nicht sehr oft nur so nebenher gehört wurde. Und eine direkte Wirkung als rein emotionales Gift hat sie bestimmt nicht bewirkt. Ähnliches kann man über unzählige mUSIKER sagen, die bestimmt nicht in die Kategorie Klassik fallen. The Who hatten Musik, die man immer wieder hören konnte und trotzdem neue Feinheiten finden konnte. Prince und teilweise auch Qeen hatten Arrangements geschaffen, die wahre Kunst waren.
    Andererseits gibt es in der Klassik ja wohl auch eine ganze Menge belangloses Zeug und wohlfeiles Geklingel.
    (Ich bin nicht bekloppt genug, jetzt hier Beispiele zu bringen :stumm: )
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Und dann gibt es sowieso noch die völlig verwaschene Grenze. Ist Terry Riley Klassik?? Oder Philipp Glass? Und ich könnte hier noch viele aufzählen, wenn mir welche einfielen.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Dass es Grenzfälle gibt, hebt den Nutzen einer Unterteilung nicht auf. Es geht doch um allgemeine Tendenzen, nicht darum, dass es keine Ausnahmen gäbe oder etwas notwendigerweise der Fall wäre.
    Gewiss gab/gibt es "Art Rock" oder was auch immer und vielleicht fallen auch ein paar populäre Sachen von Queen darunter. Zum einen ist das aber nicht die Musik, die heute unter 25jährige bevorzugt hören, zum andern sind es ganz klar die Ausnahmen im Popbereich (und schließlich, würde ich behaupten, ist selbst ein ungewöhnlich raffinierter Popsong wie Bohemian Rhapsody inkl. Opernparodie immer noch erheblich leichter zu konsumieren als ein typischer klassischer Sonatensatz).


    Das Grönemeyer-Konzert ist natürlich noch was anderes. Gewiss wird hier die Musik "bewusst" gehört. Allerdings, das wurde ja weiter oben im thread schon angeführt, geht es bei Rock/Pop-Konzerten oft in ganz anderer Weise um das Erlebnis, de Show, die Massenhysterie das Bad in der Menge usw., dass ich mir gar nicht sicher bin, wie hoch der Anteil der Musik an diesem Erlebnis überhaupt ist (selbst wenn sie den Anlass bildet).


    Ich finde es ja schon leicht schräg, dass man in einem Klassikforum so vorsichtig sein muss, wenn man Klassik für die weit überlegene Musik hält :D
    Es ging aber in den Thesen von mir (und Helmut, so wie ich es verstehe) nicht darum, andere Musik runterzumachen (obwohl viele es verdient hätte) und auch nicht denjenigen, die Klassik UND andere Musik hören, abzuwerten, sondern darauf hinzuweisen, dass es nicht folgenlos für die Offenheit gegenüber Klassik sein dürfte, wenn man von Kind auf mit Pop überflutet wird. Nicht nur weil sich gewisse Vorlieben ausgebildet haben, sondern Muster in Wahrnehmung und mentaler Datenverarbeitung.
    Diese überflutende Dominanz der Populärmusik scheint vielen nicht bewusst zu sein oder nicht mehr aufzufallen. Sie findet sich aber doch bis in die Datenverwaltung von I-pod u.ä., die klar auf songs/titles ausgerichtet ist und in den idiotischen Angeboten bei Klassik-mp3s, dass jeder einzelne Satz einer Sinfonie als einzelner "Titel" zählt usw.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • vielleicht ist es ja einfach auffällig, dass wir hier, anstatt uns über unsere Musik auszutauschen, immer wieder andere niedermachen müssen.
    Es wird ja hier selten nur gesagt, "mir gefällt Klassik besser", sondern die andere wird regelrecht verteufelt. Daher ja auch der Name des Threads, der ja recht erfolgreich ist und einen Nerv getroffen hat.
    Das meine Beispiele alt sind, rührt daher, dass ich nicht auf dem Laufenden bin. Aber bestimmt gibt es auch heute noch wertvolle neue Musik.
    Und das Argument de Schwierigkeit will ich nicht gelten lassen. Ich höre doch etwas nicht, weil es mir schwerer fällt!
    Ich persönlich bin bei Klassik auch immer auf der Jagd nach emotionalen Sensationen , die dürfen mich gern ganz unbewußt treffen.
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Hinter meiner Feststellung steht kein "Snobismus" meinerseits, sondern schlichter Realismus. Pop-Musik wird im Regelfall - und von dem sprach ich - wenig bewusst rezipiert. Das ist bedauerlich, aber schlichte Realität.


    Das stimmt schlicht und einfach nicht! Du wirfst völlig unzusammenhängende Dinge in einen Topf - und ich kommentiere dies nicht weiter, damit du aus deinem Staunen auch wieder herauskommst! ;)


    Noch einmal: die akustische Geräuschwolke, die uns heute allzu oft aufgezwungen wird (und die oft aus Gewohnheit schon selbst weiter produziert wird, weil man die Stille gar nicht mehr erträgt), hat nichts mit Musikhören zu tun! Und dass hier Popmusik häufiger vorkommt als "klassische", hat wahrscheinlich einzig und alleine den Grund, weil sich die Verursacher hier prozentmäßig eine höhere Akzeptanz bei den "beglückten" erwarten. Tatsächlich ist aber auffallend, dass gerade bei Liftmusiken, Kaufhaushintergrundmusik und Warteschleifenmusik bei Telephonanlagen sehr viel häufiger "klassische" Musik zu hören ist, als ihrem Anteil in der Verkaufsstatistik entspricht (sie wirkt offenbar "seriöser").


    Und JRs Beispiel beim Autofahren ist ganz schlecht, weil gerade das Gegenteil wahrer ist. Hat man ein geräuschvolles Gefährt, wird jede Art von Musik, die beim Fahren produziert wird, zum Hintergrundgedudel. Da ist es weitgehend egal, was gespielt wird. Hat man aber ein laufruhiges Fahrzeug und eine brauchbare Musikanlage, dann kann mir niemand erzählen, dass leichtere Musik weniger bewusst aufgenommen wird, als die sogenannte "ernste". Das ist nur ein Wiederaufguss der überheblichen Vorurteile jener Klassikhörer, die sich auf dem Gebiet Musikkonsum für etwas besseres halten. Dabei sollten diese sich einmal bei den Popmusikhörern ein wenig schlau machen. Da gibt es genügend Fans, die bei ihren Lieblingen und dem dazugehörigen Musikstil über ein enzyklopädisches Wissen verfügen, dem gegenüber der durchschnittliche Klassikhörer nur vor Neid erblassen kann. Und die hören "ihre" Musik um keinen Deut weniger bewusst als wir "unsere" Klassik, allerdings erleben sie Musik anders, mehr emotional denn intellektuell - so wie Musik von Anfang an immer empfunden wurde.


    Beethovens große Fuge ist völlig unnatürliche Musik, und die Leute, die einen Ehrgeiz darin entwickeln, sich daran zu erfreuen, sind die eigentlichen Sonderlinge. Sie können sich zwar ins Fäustchen lachen, weil sie etwas erreicht haben, was nur einem kleinen Bruchteil der menschlichen Rasse vergönnt ist. Sie sind aber ansonsten als Musikhörer um keinen Deut besser als der Jazz-Hörer, der versonnen einem Solo von Miles Davis zuhört oder dem Pop-Fan, der einem alle bekannten Bootlegs von Jimmy Hendrix herunterbetet...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • :jubel::jubel::jubel:


    ... wobei die Frage, was an Musik überhaupt "natürlich" ist oder nicht, nochmal zu diskutieren wäre. Mal abgesehen von physikalischen Gegebenheiten wie Schwingungsverhältnisse (in reiner Stimmung, d. h. schon auf dem Flügel nicht die Spur, außer bei Oktaven - und noch nicht mal die wegen der Oktavspreizung).

  • Zit.Theophilus: "...die akustische Geräuschwolke, die uns heute allzu oft aufgezwungen wird (und die oft aus Gewohnheit schon selbst weiter produziert wird, weil man die Stille gar nicht mehr erträgt), hat nichts mit Musikhören zu tun!


    Das war überhaupt nicht der Gegenstand meiner letzten Beiträge hier. Es geht mir um ein bestimmtes, durch die spezifische musikalische Struktur der Pop-Musik und ihrer medialen Präsentation konditioniertes Rezeptionsverhalten. Meine These war, dass dieses der für die Rezeption von klassischer Musik grundlegenden und wesentlichen Haltung des Hörens und Aufnehmens abträglich ist.


    Johannes Roehl drückt das so aus: "...dass es nicht folgenlos für die Offenheit gegenüber Klassik sein dürfte, wenn man von Kind auf mit Pop überflutet wird. Nicht nur weil sich gewisse Vorlieben ausgebildet haben, sondern Muster in Wahrnehmung und mentaler Datenverarbeitung. "


    Ich stimme ihm darin völlig zu.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Man kann freilich hingehen und 90 oder 95% des faktischen Musikhörens in der Bevölkerung als Nicht-Musikhören definieren. Es ist doch unbestritten so, dass sehr viele Leute sehr viel Musik als mehr oder minder wahrgenommene Hintergrundmusik "konsumieren". Und zwar nicht unabsichtlich im Einkaufszentrum, sondern weil zu Hause den ganzen Tag ein Radio oder ein eigenes mp3 Mix im Hintergrund läuft. Wenn man das alles ausklammert und so tut, als ob nicht im Einkaufszentrum, Restaurant usw. sehr häufig Popmusik dudelt, verleugnet man schlicht diesen Aspekt der modernen Welt, nämlich die von mir angesprochene Überflutung mit Popmusik zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten. Mag ja sein, dass Ihr das irrelevant findet, weil Ihr das überhören oder ausblenden könnt. Ich halte es nicht für irrelevant, was musikalische Wahrnehmung und Aufnahmefähigkeit betrifft bzw. halte ich es für fahrlässig, einfach so von Irrelevanz auszugehen.


    Dass manche Fans von Populärmusik "enzyklopädisches Wissen" über ihre Idole, Trivia, zig Subschubladen (Thrash Metal oder Deathmetal oder Speedmetal oder what the hell...) haben, sei unbestritten (um mich neidisch werden zu lassen, braucht's ein wenig mehr, fürchte ich). Und natürlich sind manche dieser Hörer musikalisch und urteilsfähig (es ist ja nicht so, dass ich niemanden kennen würde, auf den das zutrifft).


    Man muss m.E. aber blind und taub sein, um die angesprochenen grundsätzlichen Tendenzen zu leugnen. (Und um die ging es, nicht darum, irgendwelche Forianer runterzumachen, woher diese Überempfindlichkeit?) Wie käme denn der Schrott in die Charts, wenn die Populärhörer eigentlich alle etwas anderes, nämlich "Rock-Klassiker", anspruchsvolle Geheimtipps oder irgendein Nischenzeugs hören? Warum dudelt denn das unsägliche Zeug im Radio, was da eben dudelt? Natürlich weil es viele Leute doch (gern) hören, wenn auch nicht die in Ehren ergrauten Stones- oder Beatles- oder Pink-Floyd-Fans hier im Forum. Aber um die ging es nicht. Sondern um junge Leute, für die Musik ohne Beat und Gesang keine Musik ist. Die nicht länger als fünf Minuten stillsitzen und zuhören können usw.


    Auf eine Diskussion über "Natürlichkeit" lasse ich mich nicht ein; was an Musik, die ohne moderne Elektronik unmöglich wäre (was auf ALLE Populärmusik der letzten 40 Jahre zutrifft), "natürlich" sein soll, verstehe ich eh nicht, aber abgesehen davon, ist das eine ganz untaugliche Kategorie.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Dass manche Fans von Populärmusik "enzyklopädisches Wissen" über ihre Idole, Trivia, zig Subschubladen (Thrash Metal oder Deathmetal oder Speedmetal oder what the hell...) haben, sei unbestritten (um mich neidisch werden zu lassen, braucht's ein wenig mehr, fürchte ich). Und natürlich sind manche dieser Hörer musikalisch und urteilsfähig (es ist ja nicht so, dass ich niemanden kennen würde, auf den das zutrifft).

    Das ist doch der springende Punkt - über den Aspekt der mangelnden Konzentrationsfähigkeit des typischen Nur-Popmusikhörers hinaus. Solange wir freilich solche Kategorisierungen dulden und uns als "Klassik-Minoritätenhörer" selbst herabwürdigen, leisten wir dem Vorschub, sind wir selbst schuld.


    Deathmetal, Speedmetal, Thrash Metal - oder - Tango, Lambada, Salsa. :cursing: Sollen das "Stile" sein??


    Dann sage ich eben: Poulenc, Martinu, Milhaud ...


    Ich mag das Wort "Klassik" nicht, ich kann es immer weniger leiden - und wenn ich mir den teilweise enervierenden Verlauf dieses Threads ansehe - und mit dem Titel beginnt das Problem -, dann weiß ich warum.


    Leute, lasst uns über Musik in ihrer unendlichen Breite sprechen, die zehn Leben nicht erfassen können.


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ich bestreite, dass die "Musikwolke" bzw. Dauerberieselung in Zusammenhang mit der Rezeptionsfähigkeit von Musik stehen. So etwas wie Kaufhausmusik und Hintergrundgedudel betrachte ich als überhaupt keinen Konsum. Ich stimme Theophilius zu, wenn er schreibt: "Noch einmal: die akustische Geräuschwolke, die uns heute allzu oft aufgezwungen wird (und die oft aus Gewohnheit schon selbst weiter produziert wird, weil man die Stille gar nicht mehr erträgt), hat nichts mit Musikhören zu tun!". Dieser nicht vorhandene Konsum steht folglich auch nicht in Zusammenhang mit Rezeptionsfähigkeit. Von einem Dauerkonsum, der quasi allumfassend ist und das Hirn komplett erweicht, gehe ich ebenfalls nicht aus und übrigens auch nicht von den "dummen Massen" in dem Sinne, als nicht in der Regel der Einzelne immer in der Lage sein wird, "höheres" (im Sinne der Schwierigkeit) zu erreichen - hier also die Rezeption komplexer Werke.
    Ich sehe hier im Forum starke Elfenbeinturm-Tendenzen von Taminoanern, deren Lebenswelt wahrscheinlich kaum geeignet ist, sich generalsierende Urteile über andere Konsumenten bilden zu können. "Snobismus" war schon ein sehr richtiger Einwurf. Klaus 2 liegt mit der angenommenen Ausgrenzung sicher nicht daneben, wenn er schreibt: "dass wir hier, anstatt uns über unsere Musik auszutauschen, immer wieder andere niedermachen müssen".

  • Klaus 2 liegt mit der angenommenen Ausgrenzung sicher nicht daneben, wenn er schreibt: "dass wir hier, anstatt uns über unsere Musik auszutauschen, immer wieder andere niedermachen müssen".

    Das Problem ist aber, dass sich, sobald man damit beginnt über die Qualitäten unterschiedlicher Musikrichtungen zu diskutieren, garantiert einer findet, der urplötzlich damit anfängt sich - in grenzenloser Verkennung der Stoßrichtung der Debatte - persönlich angegriffen und beleidigt zu fühlen. Es ist einfach nicht zum Aushalten. Man kann hier kaum eine sachliche Diskussion führen, ohne dass urplötzlich die gesamte diskursive Bewegung aufgehalten wird durch Vorwürfe der Arroganz gegenüber anderen Menschen, obwohl zuvor niemand in diese Richtung argumentiert hatte.
    Grüße,
    Garaguly

  • Es gibt natürlich noch einen Unterschied, ob Musik im Kaufhaus rieselt oder ob das Radio im Auto oder zu Hause läuft. Meiner Erfahrung nach ist der typische Populärkonsum zwar nicht reine Hintergrundberieselung, aber eben auch nicht ein konzentriertes Hören und Fokus allein auf die Musik. Sondern etwas dazwischen, oft das Erzeugen einer Atmosphäre, Lückenfüller (Stille wäre ja unerträglich), Zerstreuung oder in Stimmungen versetzen.
    Beispiel: Bei einer Fete ist keineswegs egal, welche Musik läuft; bei größeren Parties geht man zum DJ und wünscht sich ein Lied. Aber natürlich ist die Party-Atmophäre keine, in der man konzentriert Musik hört, man unterhält sich weiterhin, oder man möchte zu dem Lieblingslied tanzen usw.
    Und ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass die Menschen, die beinahe den ganzen Tag mit mp3-Stöpseln im Ohr rumlaufen die ganze Zeit bewusst Musik hören?


    Was ich zur Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit vermute, ist teilweise Spekulation. Meines Wissens hat aber zB Manfred Spitzer bzgl. Fernsehen u.ä. entsprechende Studien angestellt und ähnliche Ergebnisse erhalten. Und dass schlichte (Hör-)Gewohnheit an kurze Stücke mit Gesang, Beat und "Popmusikstruktur" Leute von der Klassik abschreckt, halte ich für sehr plausibel (Mir ist es selbst bei manchen klass. Komponisten so ergangen, weil ich andere Strukturen gewöhnt war). Jedenfalls für sehr viel plausibler als dass das angeblich arrogante Gebaren der Klassikhörer und Musiker daran schuld sei. Soziologisch war die Hemmschwelle noch nie so niedrig wie heute, ohne Krawattenzwang, mit Downloadmöglichkeiten usw.


    Gewiss sollte man unterscheiden zwischen dem "Hörmodus" (Hintergrund, konzentriert, Zwischenstufen) und der gehörten Musik. Es ist aber doch kaum zu bestreiten, dass Populärmusik nicht in der Weise auf konzentriertes Gehörtwerden ausgelegt ist (sonst wäre sie kaum so erfolgreich als mehr oder minder Hintergrundmusik) wie klassische Musik.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich schließe mich hier Johannes Roehl und Helmut Hofmann an und weiß deren Ausführungen nichts Wesentliches hinzuzufügen.


    Während andere sich bei den Zuteilungen zu den Bereichen E und U schwer tun, tue ich mich einigermaßen schwer, im U-Bereich zu unterscheiden, was "Klassiker", was "alternatives" hohes Niveau ohne Breitenwirkung sein soll und was bereits negativ zu verstehender Mainstream.

  • Das sind lustige Unterscheidungen hier:


    - U-Mainstream ist schlecht (weil die Massen es mögen? Sozusagen das umgekehrte Fliegen-Argument ?)
    - Altes, immer noch bekanntes U ist nicht sooo schlecht, weil heute "Klassiker" - vor 50 Jahren war es "Negermusik"
    - Alternatives U ist gut, weil es nur wenige mögen, die Situation erinnert doch irgendwie an die klassische Klassik...


    Konzentrationsschwache Leute hat es immer gegeben, heute wird vermutlich ihre Konzentrationsschwäche offensichtlicher, weil sie mehr abgelenkt werden, dumme Leute hat es auch schon immer gegeben, jetzt, wo 30% eines Jahrgangs studieren wollen, sind sie eben auch massenhaft in die Hochschulen hineingeschwappt. Trotzdem kein Grund für eine erneute Heraufbeschwörung des Untergangs des Abendlandes, die Spitze (die besten 5% eines Jahrganges) muß aufpassen, daß sie nicht von der Masse verschluckt wird, aber sie wird schon Mittel und Wege finden.


    Daß diese Spitze weniger Klassik hört als früher, macht sie nicht dümmer oder weniger konzentrationsfähig.


    Es ist ein solches Kreuz mit den Kausalketten - Ursache und Wirkung sind nicht immer klar erkennbar. Daß in vielen Ami-Haushalten 16 Stunden lang am Tag der Fernseher läuft, von denen 8 Stunden der Werbung gewidmet sind, und keine 2 Stunden lang schauen die Leute bewußt auf den Fernseher, ist doch nur ein Beleg dafür, daß der "Horror vacui" recht umfassend ist. Glaubt denn jemand ernsthaft, der Cowboy, der früher 16 Stunden lang in der frischen Luft vom Sattel aus die Herde zusammengehalten hat, sei umfassender gebildet oder weniger borniert gewesen, weil er weniger fern gesehen hat?


    In Filmen werden einzelne Sequenzen kürzer, in den Städten stürzen überall bunte Plakate auf uns ein, das Gedüdel im Supermarkt wurde schon erwähnt: offensichtlich sind die Leute abwechslungskompatibel.


    Mir ist das auch ein Greuel, "Soundbetten" bei Verkehrsnachrichten bringen mich zum überstürzten Abschalten, ansonsten ist das Autoradio aus (es sei denn, ich muß für einen Chorauftritt üben), einkaufen gehe ich nicht gern, fern sehe ich schon lange nicht mehr (außer Nachrichten, und die unregelmäßig), aber, wie Bob Dylan schon sagte, "the times they are a changing", junge Leute ticken eben anders als wir älteren - als wir jung waren, haben wir auch anders getickt als die Generationen vor uns.


    Bezug zur Klassik? Der Tendenz zur Beschleunigung wird doch schon durch viele "Aussteiger" eine Tendenz zur "Entschleunigung" entgegengesetzt. Es ist ja fast auch schon "Mainstream" in Managerkreisen", mehr "Quality-Time" zu verbringen, also das Gegenteil davon, Entscheidungen zu treffen. Und "Quality-Time" wird auch immer mit Kultur zu tun haben. Ein Teil davon wird bei der klassischen Musik landen, schon allein deshalb, um sich von der Masse absetzen zu können. Langfristig ist die Klassik die bunte Kuh im Grau des Mao-Einheitsdresses der "Soundbetten" (schaffe ich es hiermit mal in die "Stilblüten"???), deshalb ist mir um die Zukunft der Klassik nicht bang.

  • Das sind lustige Unterscheidungen hier:


    - U-Mainstream ist schlecht (weil die Massen es mögen? Sozusagen das umgekehrte Fliegen-Argument ?)
    - Altes, immer noch bekanntes U ist nicht sooo schlecht, weil heute "Klassiker" - vor 50 Jahren war es "Negermusik"
    - Alternatives U ist gut, weil es nur wenige mögen, die Situation erinnert doch irgendwie an die klassische Klassik...


    Genau dahin habe ich auch gezielt. Sgt. Pepper war eine der meistverkauften Platten und gilt auch heute sicher als ein "Hauptwerk" in U, ähnlich "Dark Side of the Moon". Was ist dann mit dem "Alternativen"? Ist Zappa wirklich so alternativ und sind ABBA wirklich "zu mainstreamig"? Sind das jetzt alles Klassiker der U-Musik? Ich würde annehmen: Ja. Wobei ABBA sicher ein paar Reihen hinter den Beatles kommt. Aber dass das alles keine klassische Musik ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren.

  • Zitat

    Beethovens große Fuge ist völlig unnatürliche Musik, und die Leute, die einen Ehrgeiz darin entwickeln, sich daran zu erfreuen, sind die eigentlichen Sonderlinge. Sie können sich zwar ins Fäustchen lachen, weil sie etwas erreicht haben, was nur einem kleinen Bruchteil der menschlichen Rasse vergönnt ist. Sie sind aber ansonsten als Musikhörer um keinen Deut besser als der Jazz-Hörer, der versonnen einem Solo von Miles Davis zuhört oder dem Pop-Fan, der einem alle bekannten Bootlegs von Jimmy Hendrix herunterbetet...


    Ich kann für mich sehr gut begründen, was mir an der großen Fuge gefällt.


    Sie ist wirklich revolutionär, visionär, exaltiert und anders, Begriffe, die oft mit der Popgeschichte in Verbindung gebracht werden, aber hier nur selten zutreffen.


    Die Beatles waren ein populistischer Abklatsch einer ganzen Musikrichtung. Damals gab es eine Reihe Bands, die um Klassen besser waren, aber nicht den Erfolg hatten.


    Ich bin kein Deut besser als andere, im Gespräch mit anderen höre ich aber oft eine Unzufriedenheit mit ihrer Lebenssituation, die ich nicht nachvollziehen kann. Da wird Zeitmangel angeführt, aber gleichzeitig den ganzen Tag dummes Zeug "getwittert".


    Man kann machen was man will, ich weiss genau, was mir gefällt und lasse mir in diesem privaten Bereich nicht vorschreiben, was ich höre.


    Mein Musikgeschmack hat sich über dreißig Jahre bewußt herausgebildet und ich habe mir von Yes die LP 90125 so oft komplett angehört (wann war das, 1983?) , das die Nadel schon auf dem Plattenteller kratzte.


    Schöne Zeiten, aber jetzt ist Beethoven dran, na und?

  • Eine persönliche Notiz, - aber sehr wohl hierher gehörend.


    Gerade habe ich, bei einer Tasse Kaffee und auf die Nachrichten wartend, im Radio den Song "Sweet about me" von Gabriela Cilmt gehört. Hübsche, jugendlich-weibliche Stimme, spielt melodisch mit dem Nonenfall und dem Quartfall, und immerzu hört man dasselbe: Die Worte "Sweet about me", von einem schlichten, leicht synkopisch rhythmisierten Vierviertelakt getragen.


    Mit halbem Ohr habe ich das wahrgenommen, und ich hatte nicht das Gefühl - und deshalb mache ich diese Notiz hier - , dass ich der Musik dabei etwas schuldig blieb, - in dem Sinne, dass ich ihr hörend nicht gerecht geworden wäre. Ich bin mir sicher, dass ich alles erfasst habe, was sie zu sagen hatte.


    Danach die Beschäftigung mit einem Lied von Felix Mendelssohn ("Allnächtlich im Traume"). Es ist musikalisch noch nicht einmal sehr anspruchsvoll. Aber mit halbem Ohr konnte ich ihm auf keinen Fall gerecht werden. Allein das musikalische Aufgreifen des lyrischen Textes von Heinrich Heine erforderte hohe Aufmerksamkeit. Ich muss der Bewegung der melodischen Linie folgen und darauf achten, in welcher Form das Klavier sie begleitet. Konzentriertes Hinhören wird von mir verlangt, will ich auch nur annähernd als Hörer der komplexen musikalischen Faktur gerecht werden.


    Beide Lieder haben mich als Hörer erfreut. Aber mir kam hinterher die oben mehrfach geäußerte Auffassung in den Sinn, es sei doch unsinnig, qualitative Differenzierungen zwischen Pop-Musik und klassischer Musik vorzunehmen, - wobei in einem Fall sogar der Begriff "Klassische Musik" verworfen wurde. Es komme, so die These, doch allein auf die musikalische Qualität an, das sei die entscheidende und maßgebliche Kategorie. Der Begriff "Qualität" erweist sich hier in seiner nichtssagenden Allgemeinheit als von Grund auf obsolet.


    Ich kann da nicht folgen. Beim besten Willen kann ich es nicht. Und im übrigen: Auch meine These hat sich bestätigt: Es gibt natürlich einen gleichsam qualitativen Sprung in der Art und Weise der Rezeption von Pop-Musik und klassischer Musik. Und für den, der aus dem permanenten Konsum von Pop-Muik kommt, ist es eine gewaltige Anforderung, diesen qualitativen Sprung in der Rezeption von Musik zu vollziehen.


    Mit Hochnäsigkeit oder "Snobismus" (wie mir vorgehalten wurde) hat eine solche Feststellung überhaupt nichts zu tun. Es ist schlicht die Feststellung einer Tatsache, - die jeder nachvollziehen kann, der das mal als Hörer so macht wie ich eben gerade.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Beide Lieder haben mich als Hörer erfreut. Aber mir kam hinterher die oben mehrfach geäußerte Auffassung in den Sinn, es sei doch unsinnig, qualitative Differenzierungen zwischen Pop-Musik und klassischer Musik vorzunehmen, - wobei in einem Fall sogar der Begriff "Klassische Musik" verworfen wurde. Es komme, so die These, doch allein auf die musikalische Qualität an, das sei die entscheidende und maßgebliche Kategorie. Der Begriff "Qualität" erweist sich hier in seiner nichtssagenden Allgemeinheit als von Grund auf obsolet.


    Sehr guter Beitrag, von solchen Beobachtungen lebt die Diskussion.
    Ich verstehe die Idee bzgl. des Verzichts auf den Begriff "Klassische Musik" in dem Zusammenhang, dass wir über notwendige Aufmerksamkeit sprechen. Deine Beobachtung hat doch nichts mit der Kategorie der Musik zu tun, sondern ausschließlich mit der Komplexität und Länge des Werkes. Eine 10. Symphonie von Pettersson kann man sicher kaum nebenbei genießen, aber z.B. das feine Andantino aus Sibelius' dritter Symphonie ist wesentlich einfacher zu verstehen und zudem beschwingt-fröhlich, so dass man es nebenbei konsumieren und mit einem Pfeifen begleiten könnte.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Popmusik kurze Werke vorherrschen und sie schon allein deshalb leichter zu konsumieren sind, ist sicher groß. Aber bei der sog. Klassik bin ich mir da nicht ganz sicher - es gibt doch auch unendlich viele kurze Werke, die sicher auch leicht verständlich und kurz sind (und das ist gewiss nicht abfällig gemeint).
    P.S.: Ich meine, sie heißt Gabriella Cilmi.

  • Also ich komme definitiv von der Pop- bzw. Rochseite. Und was hier immer wieder erwähnt wird, dass man das mit halbem Ohr hören kann, will ich nicht so stehen lassen. Obwohl vielleicht: Kann. Mag sein. Aber man kann bei sehr vielen Stücken sehr wohl sehr genau und aufmerksam zuhören, muss sich zum vollen Verständnis sehr darauf einlassen. Ich erinnere mich, wie wir die Kraan-LPs immer wieder hörten, immer neue Dinge bemerkten.
    Und ich weiß noch sehr genau, als mein Bass-Lehrer mich Stücke von Chic nachspielen ließ, wie es mich wahnsinnig machte, bis ich die Rythmik auch nur einigermaßen hinbekam. So etwas geht vom anspruch her sehr in Richtung eines "Konzertes für E-Bass".
    Keiner muss so etwas hören. Aber wer es sich erarbeitet (und mein Eindruck ist, dass sich einige Forianer sich so etwas erarbeiten müssten, wie ich eben die Klassik) der findet auch hier eine riesige Quelle der Freude und Erfüllung!
    So!
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Zit. Klaus 2: " ...dass man das mit halbem Ohr hören kann, will ich nicht so stehen lassen. Obwohl vielleicht: Kann. Mag sein. "

    Wenn Du genau hinschaust, lieber Klaus, wird Dir auffallen, dass ich bei den gedanklichen Ausführungen meines letzten Beitrages auf die Anforderungen abgestellt habe, die das musikalische Werk an den Hörer stellt.


    Ich behaupte nach wie vor: Sie sind bei einem Werk der Pop-Musik qualitativ (nicht wertend gemeint, sondern deskriptiv!) anderer Art als bei einem Werk der klassischen (oder E-) Musik.


    Nur darum geht es mir in meinen Beiträgen zu diesem Thread. In gar keinem Fall um eine qualitative Abwertung von Pop-Musik. (Nebenbei: Ich bin ein langjähriger und durchaus interessierter Hörer der Sendungen von Werner Reinke im Hessischen Rundfunk. Will sagen: So fremd und unbekannt ist mir die Pop-Musik nicht).

  • Lieber Helmut,


    Deine Beobachtungen beim Vergleich von Sweet about me und Allnächtlich im Traume sind durchaus richtig. Ich möchte auch einräumen, dass Du die Statistik auf Deiner Seite hast,
    wenn Du sagst, dass in den meisten Fällen die klassische Musik dem Hörer mehr Konzentration abverlangt als die - wie soll ich´s nennen? - nichtklassische.


    Es drängt mich trotzdem, mit einem Gegenbeispiel Deine Überzeugung zu provozieren.


    In den Siebzigerjahren gab es eine Rockgruppe ´Gentle Giant´, die dem Hörer keine Gelegenheit gab, nur mit einem Ohr hinzuhören, wogegen man das könnte - jetzt wirst Du mir komplette Debilität bestätigen - bei Di provenza il mar, il suol ... , was für mich allerdings kein Kriterium für Qualität darstellt.



    Viele Grüße
    hami1799

  • Die Beatles....... Damals gab es eine Reihe Bands, die um Klassen besser waren,

    Hallo, Thomas
    Bist Du so freundlich und nennst ein paar? Meine Frage ist weder hintergründig noch ironisch. Nein, sie ist tatsächlich ehrlich gemeint. Mich interessiert hier wirklich, wie andere das sehen.
    Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Gleich ein paar? Also dann ein paar Jahre später: Gentle Giant !!!


    Obwohl ich in meinem Leben wohl summa summarum mehr Stunden Gentle Giant als den Beatles zuhörend verbacht habe, siehe meine Einlassungen hier, so halte ich einen Vergleich mit den Beatles für nicht angebracht: Völlig andere Musik, völlig andere.
    Auch wenn sehr wahrscheinlich Gentle Giant ohne die Beatles nicht denkar wären.
    Die Brücke geht so: Die Beatles mit ihrem (imho besten) Album "Revolver" befruchten "Simon Dupree and the Big Sound", die die Beatles nachmachen und sich später in Gentle Giant umbenennen inkl. Personalwechsel, aber immer die "Shulman Brüder"!
    Auf jeden Fall waren Gentle Giant eine Sensation: Ich habe sie das erste Mal in HH Klein Flottbek am 20.6.1970 live gesehen. Umwerfend!
    Und manche Songs können es locker mit klassischen Themen aufnehmen: "Funny Ways", oder "The moon is down", "Black Cat" und natürlich: "Think of me with kindness".
    Da kann man nur schwach werden: Ganz großes Kino!


    Das mal so als Einschub.
    Gruß aus Kiel

  • Gentle Giant hatte ich praktisch vergessen. Aber das war wirklich was ganz tolles.
    vielleicht sollte man CAN erwähnen. Was Glass und Konsorten so machen, hatten die locker drauf.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Völlig andere Musik, völlig andere.


    Völlig richtig auch.


    Wenn ich auch kein Kenner dieses Genres bin, so kommt mir doch die Beatle-Musik mehr homogen vor als die der Gentle Giant, die mich an Tschechovs Novellen erinnert.


    Man weiß nie was kommt und jedes Thema gelingt. Darin finde ich sie vielseitiger als die Beatles, die ohne jeden Einspruch, große Erneuerer waren. Ein Qualitätsvergleich ist natürlich immer gewagt.


    MfG
    hami1799

  • Hallo, Thomas
    Bist Du so freundlich und nennst ein paar? Meine Frage ist weder hintergründig noch ironisch. Nein, sie ist tatsächlich ehrlich gemeint. Mich interessiert hier wirklich, wie andere das sehen.
    Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße
    CHRISSY


    Schau einmal bei Wiki unter Beat nach.


    Ein elementares Erscheinungsmerkmal bei Rock und Pop ist immer ein Instrument in der Band/Gruppe, die sauber den Takt hält, zumeist die Bassgitarre. Sie ist der Kit, der die Stücke zusammenhält.


    Erschliest sich erst durch genaues Hinhören.


    Beethoven zaubert dagegen teilweise völlig frei und "ohne doppelten Boden" , der Zusammenhalt des Musikstückes wird oft schwer verständlich, aber ist immer vorhanden und nicht an ein Instrument gebunden.



    Erschliest sich erst durch genaues Hinhören.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner