Die Pastorale scheint hier bei einigen leider nicht so beliebt zu sein, für mich ist es aber ein Werk das mir in gewisser Weise schon viel bedeutet.
Zwar dürfte das hier wohl sicherlich nicht die vielschichtigste, tiefgründigste Sinfonie Beethovens sein aber gerade die eingängige, fliessende, bildhafte Klangsprache ist es die mir gefällt und mir eine gute Alternative in den Momenten bietet wo ich mal nicht die Konzentration auf jedes Detail legen möchte und gerade mal keine Überflut an Raffinessen und Überrschungen brauche - wobei diese Sinfonie hier auch ein paar eher subtile Überraschungen und Feinheiten bietet (ich mag zB sehr gerne manche überraschend harmonische Wendung die bei 1.maligem hören so nicht vorhersehbar wäre), kann mir aber durchaus vorstellen das man sich auch bei zu oftem hören an ihr übersättigen kann wie meist bei Werken die von prägnanten Motiven und Themen geprägt sind.
Wie beim Eröffnungsposting geschrieben war sie zuerst bei der Uraufführung als 5. betitelt was aber nach heutigem Wissensstand chronologisch eigentlich nicht korrekt wäre da er die Schiksalssinfonie
schon etwa März 1808 komplettierte während diese erst später (wahrscheinlich wenige Monate) ganz abgeschlossen war.
Komponiert hatte er sie ungefähr im Raum des heutigen Nußdorf/Grinzing, letzte Forschungsergebnisse führen anhand der Skizzenbücher Dornbach als den Ort an wo er mit den Arbeiten begonnen haben soll. (erste Skizzen wurden ja schon Sommer 1807 angefertigt, die hauptsächliche Arbeit daran fand im Frühjahr/Sommer 1808 statt)
Vielleicht mag es daran liegen das ich nicht unweit dieser Gegend lebe die Beethoven damals wohl dazu inspiriert hat oder es ist Zufall, jedenfalls trifft Beethovens Vorstellung der Natur exakt auch meine (vor allem wenn ich mich dazu noch ungefähr in dieses Jhdt. hineinversetzen würde) und finde es schade das ich nicht mehr die Möglichkeit hätte diese Sätze mal im Blindtest hören zu können um zu testen auf welche Bildsprache ich kommen würde (da müßte ich schon dieses Werk und dessen Bezeichnung schon komplett aus meinem Gedächtnis löschen was selbst ein Vollrausch nicht zustande bringen würde )
Trotz allem habe ich aber nur 3 Einspielungen mit denen ich vergleichen kann, vielleicht auch deswegen weil ich mit einer davon schon so zufrieden bin das ich irgendwie kein Verlangen habe hier weiter zu suchen.
Meine Einspielungen sind unter Zinman, Bernstein sowie Abbado (die Version mit den Wienern)
Letzte ist es dir mir am Besten gefällt, sie mag zwar vielleicht an manchen Stellen nicht so transparent wie diese unter Zinman sein, mag sich überhaupt nicht korrekt an die Metronomvorgaben halten und dennoch finde ich viele gute Vorzüge darin.
Komischerweise wurde sie bislang hier noch nicht erwähnt, vielleicht habe ich ja auch einen ganz merkwürdig extravaganten Geschmack?
In Immereel möchte ich aber auch noch aufgrund manch hier euphorischer Bekundung reinhören wenn nur meine Wunschliste nicht schon so lange wäre - ich glaub dazu werde ich erst nächstes Jahr kommen.
Ein Wunsch an die 2 Ullis oder an irgendjemanden der noch die Box besitzt, könnte jemand mal die Zeiten zu den hier einzelnen Sätzen aufschreiben? Tempimäßig vergleichbar mit Zinman?
lg
Thomas