Produkt einer unglücklichen Liebe - Hector Berlioz: Symphonie fantastique

  • Liebe Forianer,


    eine wahrhaft unglückliche Liebe (sie endete in einer ebenfalls unglücklichen aber kurzen Ehe)ist die Ursache für dieses Werk.
    Der junge Berlioz war in die Schauspielerin Harrieth Smithson unglücklich verliebt, sie nahm einfach keine Notiz von ihm.
    Da komponiert Berlioz dieses Werk, das einen Opiumrausch eines unglücklich Verliebten darstellen soll der aus Eifersucht die Geliebte ermordet und dafür durch die Guillotine geköpft wird. Beim Hexensabbat im Jenseits begegnet er ihr wieder Die "Idee fixe" stellt die Geliebte dar, die in allen 5 Sätzen wiederkehrt. Die Sätze sind mit Programmnamen versehen.
    Dieses einzigartige Werk wurde von kaum einem der großen Dirigenten ausgelassen, mit unterschiedlichen Ergebnissen ...


    Interessanterweise gehört dieses Werk zu jenen, wo jede neue Einspielung von der Kritik als bahnbrechend beurteilt wird.


    Ich habe einige dieser einst hochgelobten Einspielungen daheim, die Aber längst von anderen, ebenso hochgelobten abgelöst wurden....





    ...sei es nun die vor Jahren mit einem Fono-Forum Stern ausgezeichnete Abbado-Aufnahme oder jene mit den Wiener Symphonikern unter George Pretre....


    Was sind denn so eure Favoriten ?


    fragt
    Euer Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Neulich habe ich die weniger bekannte Aufnahme mit Bruno Walter bekommen, aus dem Jahre 1954 mit New York Philharmonic Orchestra, live. Noch nie habe ich Walter in so einer frischen und romantischen Interpretation erlebt.


    Diese Aufnahme lässt sich sogar (!) mit der Referenzaufnahme von Charles Munch (Boston 1954) vergleichen, was eine ganz besondere Leistung ist. Munch bleibt unübertroffen, jugendlich expressiv, vital, außerordentlich leidenschaftlich.

  • Hallo,


    eine sehr solide Leistung bei hervorragendem Klang liefern die Wiener Philharmoniker mit Valerie Gergiev auf dem Label Philips ab.


    Ich habe die SACD der Aufnahme und bin hochzufrieden.


    Ich kann die Aufnahme jedem nur wärmstens empfehlen.


    Gruß
    Frank

  • Kurz und knapp meine beiden Lieblingseinspielungen:
    Munch, Boston SO
    Dutoit, Montreal SO
    Ich kenne allerdings noch nicht die hochgelobte Einspielung von Colin Davis.
    Gruß
    Achim

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo Alfred,


    mir ging es, ehrlich gesagt, anfangs ebenso wie der guten Mrs. Smithson: Berlioz war anfangs nicht der, der mich unbedingt umhaute oder beeindruckte, im Gegenteil, die Symphonie Fantastique fand ich sterbenslangweilig. Auch wenn sie immer noch nicht zu meinen Lieblingsstücken gehört, so kann ich sie doch immerhin dann und wann hören, ohne mit der Müdigkeit kämpfen zu müssen.
    Ich habe mir die von dir erwähnte Fassung von G.Pretre, die seinerzeit vom Fono Forum über alle Maßen gelobt wurde, damals auch zugelegt und fand sie nur öde. Auch heute noch.
    Meine Favoriten sind daher zum einen J.E.Gardiner mit dem Orchestre Revolutionaire etc. und diese hier:



    Igor Markevitch mit den Berliner Philharmonikern 1953. Es gibt noch eine weitere Aufnahme von ihm mit dem Orchestre Lamoureux de Paris (1962), aber die bringt's nicht.


    Gruß aus (dem endlich einmal warmen) Hamburg
    Uwe

  • Hi,


    wie immer bei Berlioz sollte man sich anhören, was Colin Davis zu sagen hat. Aber besonders möchte ich auf Leonard Bernsteins Aufnahme mit dem New York Philharmonic Orchestra ( 1968 ) hinweisen. Lennys überschäumendes Temperament passt sehr gut zu dieser Musik.


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo,


    Colin Davis hat da bestimmt ein Wort mitzureden.



    Seine Einspielung mit dem LSO gefällt mir außerordentlich gut,
    wobei ich nicht sagen will, dass es nicht noch bessere Aufnahmen gibt.


    Bis jetzt kenne ich ja nur diese Aufnahme. :D



    Gruß, Peter.

  • Hallo,


    Hier mein Eindruck von dem Werk.


    Als ich es das erstmal hörte war ich etwas über 20, und ich war beeindruckt, natürlich besonders vom Marsch auf den Richtplatz, die Sinfonie als ausgewogenes Gesamtkunstwerk begriff ich erst später.


    Nun zu Frage nach meiner Lieblingsaufnahme: Ich habe keine.
    Für mich war, im Gegensatz zu Uwe, das Werk nie langweilig, allerdings hat mich keine der mir bekannten Aufnahmen, und das sind einige, bis heute voll befriedigt. Als besonders mißglückt habe ich die alte Aufnahme unter Herbert von Karajan in Erinnerung, solch "ordinär ausbrechende " Werke lagen ihm wohl nicht. Ich müsste allerdings mein Urteil heute durch Wiederhören hinterfragen, etwas das mir allerdings nicht möglich ist, die besaß ein Freund zu dem ich heute keinen Kontakt mehr habe.
    Da ich ähniches auch über Berlioz Requiem sagen könnte , habe ich den
    Verdacht, daß es sich bei diesen Werken um solche handelt, die nur im Konzert wirklich ädiquat wiedergegeben werden können. Zwar wäre es heute (theoretisch) möglich, den Dynymikumfang voll auf die CD zu übertragen, jedoch wäre das dann in Wohnzimmern und selbst in Salons nicht zu ertragen....


    Velleicht aber kommt doch eines Tages die ultimative Aufnahme.


    Wenn Interese besteht, höre ich am Wochenende in die mir zur Verfügung stehenden CDs rein und mache eine vergleichende Besprechung, entsprechend meinem heutigen aktuellen Geschmack.


    Es wundert mich eigentlich, daß Berlioz heutzutage nicht populärer ist, war er doch einer der ersten "wilden" im sinfonischen Sektor, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Hexenkessel zum Brodeln brachte.


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Berlioz-Hörer !


    Wenn man in den 70er-Jahren in den Schallplattenladen ging und sich eine Markenfirma und einen "Markendirigenten" aussuchte, war man auf der sicheren Seite und hatte keinen Fehlkauf getätigt. Heute gibt es eine viel größere Auswahl von allen Werken auf CD, SACD und DVD-Audio, sodaß man seine Auswahl viel bedachter erledigen sollte.


    So war es damals auch bei Berlioz: Sinfonie fantastique.
    :) Ich hatte die DG-LP von 1962 mit Igor Markevitch/Orchestre Lamoureux ausgewählt und hatte damit über viele Jahre eine Aufnahme, die einfach Klasse war. Wenn ich die Kritiken zu dieser Einspielung heute lese, so finde ich meine damalige Auswahl mehr als bestätigt.
    (Wenn Uwe hier in Beitrag schreibt, das Markevitschs berliner Mono-Aufnahme von 1953 mehr bringt, so halte ich das für nicht möglich-da Mono; für dieses Werk brauche ich eine ausgewogene räumliche Klangqualität um Spaß daran zu haben.)


    :( Später kaufte ich mir zum Vergleich einige Vergleichsaufnahmen, die mich alle nicht überzeugen konnten. Dabei auch die Karajan-Aufnahme, die mir diesesmal gar nicht gefallen wollte.
    ?( Die Sixten Ehrling - Aufnahme machte mich durch die Kritik neugierig - gekauft - das war bisher der größte Reinfall in meiner CD/LP-Geschichte überhaupt - schnell weiter verhökert. Ich habe mit Ehrling schon viele Konzerte begeistert gehört, auch Live in der Beethovenhalle Bonn, aber diesesmal war es ein Versuch mal etwas ganz anders zu machen als seine Kollegen - das war nichts.


    =) Eine LP-Philips-Kassette mit allen Berlioz-Sinfonien und der Leitung von Colin Davis war interessant, aber seine Sinfonie fantastique konnte mich nie begeistern; das kann nur der verstehen, der die Markewitsch-Aufnahme im Ohr hat. Mit Colin Davis höre ich lieber alle Berlioz-Ouvertüren.


    :] Der große Durchbruch kam dann mit dieser Aufnahme, die ich vorher ungehört gekauft habe ( und das kann man bei diesem Dirigenten fast immer) :
    Georg Solti / Chicago SO auf DECCA (ADD)


    Das ist die Interpretation die mir vollends gefällt - eine andere brauche ich nicht mehr. Die Aufnahme ist bei DECCA schon mehrfach im CD-Programm gewesen - ich habe sie in der Decca-Solti-CD-Serie.


    Gruß aus Bonn
    Wolfgang

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schließe mich Uwes Meinung an. In Punkto Klangqualität hat die spätere Aufnahme nur gerade einen marginalen Vorteil, auch weil bei der Wiederöffentlichung der früheren Aufnahme wesentlich bessere Restaurationsarbeit geleistet wurde. Dieser kleine Vorteil wird allerdings restlos durch das Spiel der Berliner Philharmoniker wettgemacht, das dem des Orchestre de Lamoureux deutlich überlegen ist. Hinzu kommt der noch um einen Tick frenetischere Interpretationsansatz von Markevitch, der in der späteren Aufnahme um fast 5 Minuten langsamer ist. Die Berliner Aufnahme brodelt vor nervöser Spannung.


    Daneben gibt es natürlich noch die Munch-Aufnahme von 1962, die mir persönlich mehr zusagt als die frühere von 1954.



    sowie in jüngster Zeit, die hervorragende Einspielung von Michael Tilson Thomas:



    Mir sagen die Aufnahmen von Davis (1971, 1990, 2000) auch nicht sonderlich zu.

    Gruß,
    Gerrit

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  • Auf Alfreds gestrigen Wink mit den Zaunpfahl hin, ein ganz kurzes Statement zu Norringtons neuer Aufnahme:



    Kurz: Unbedingt empfehlenswert! Was Norrington mit den Stuttgartern macht, ist neben Michael Tilson Thomas' Aufnahme, die ich auch sehr schätze, eine der spannendsten Interpretationen der Sinfonie. Ungewöhnlich vielleicht der weitgehende Verzicht auf Vibrato, was hohe Anforderungen an die Musiker stellt - mit denen die Stuttgarter aber problemlos zurechtkommen. Keine aufgesetzten Mätzchen hier, Norrington lässt die Musik sprechen: Und sie spricht für sich!


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Hallo liebe Taminoianer,


    wir haben vor langer Zeit bei einem Bekannten die Symphonie Fantastique gehört. Leider haben wir uns nicht gemerkt um welche Einspielung es sich handelt und daraufhin die von Karajan besorgt. Einmal gehört und nie mehr wieder!


    Liebe Grüße
    B&W

  • Hallo Bettina und Wilfried,


    wegen dem Negativerlebnis solltet ihr jetzt aber nicht Karajan verdammen. Leider ist so etwas häufig - nach dem Motto: Einmal und nie wieder.
    Es stimmt die Karajan - Interpretation ist tatsächlich nicht so gut gelungen, auch ich war nach dem Hören dieser Aufnahme bei einer Freundin etwas enttäuscht und habe damals lieber meine Igoir Markewitsch-DG-Aufnahme aufgelegt.


    Fragt doch einfach mal nach welche Aufnahme Euch seinerzeit so begeistert hat - das interessiert mich jetzt aber.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Niemand verdammt Karajan (abgesehen davon, daß er das locker verkraften könnte.


    Etliches daß man heute Karajan anlastet geht IMO zu Lasten der Aufnahmetechnik. Es ist sicher wahr daß "vulgäre, animalische" Werke wie das "Sacre" oder die "Symphonie Fantastiqu", Karajan nicht besonders lagen. Im speziellen Fall kommt aber, soweit ich mich nach so vielen Jahren erinnern kann, noch eine Aufnahmetechnik dazu, die die Dynamik stark einebnete und von einer räumlichen Tiefenstaffelung, die gerade dieses Werk braucht, ist überhaupt nichts zu bemerken. So wirkt die Aufnahme eingenartig leblos und langweilig im Vergleich mit etlichen anderen Aufnahmen.
    Karajan wurde eigentlich erst nach seinem Tod für manche seiner Aufnahmen "gerügt". Die Ursache dürfte sein, daß jene, die ihn live gehört haben, wussten wie er in Wirklichkeit klingt. Nachfolgegenerationen sind jedoch auf seine Aufnahmen angewiesen. un derern Technik lässt in Bezug auf Dynamik, Räumlichkeit und Natürlichkeit oft zu wünschen übrig.


    Solti, der IMO weniger faszinierende Dirigent, hatte hier ein Riesenplus:
    Die DECCA-Aufnahmetechnik, die große Klangkörper und ihre Erruptionen wesentlich besser abzubilden imstande war als das jene der Deutschen Grammophon im allgemeinen vermochte.



    Beste Grüße


    Alfred


    Beste Grüße


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was mich an Karajans Aufnahme der Sinfonie fantastique (er hat sie möglicherweise mehrfach aufgenommen, ich hatte eine aus der Resonance-Reihe der DG) vor allem gestört hat, war, dass Karajan fortwährend so dirigierte, als wäre das Stück von einem anderen B, nämlich von Bruckner. Kann ich allerdings nicht mehr nachhören, ich habe sie schon lange nicht mehr. Wohlbemerkt, Kritik an dieser einen Aufnahme ist nicht Verdammung Karajans....


    Beste Grüsse,


    Claus

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Alfreds Thesen lassen sich relativ leicht verifizieren:


    1. Wo immer man einer Studioeinspielung einen Live-Mitschnitt gegenüberstellen kann, ist die Live-Version in der Regel musikalisch überzeugender (wenn auch nicht so perfekt und genau realisiert wie im Studio; Karajan war trotz seines Perfektionsdranges ein exzellenter Praktiker, der aus der Gunst heraus so manche Sternstunde gestaltete).


    2. Die wenigen Aufnahmen, die er für Decca machte, zeigen wohl am schönsten jenes technisch-musikalische Ideal, das er zeitlebens angestrebt hat, und das auch ihm nur in wenigen Fällen zu erreichen vergönnt war.



    Noch etwas zu Punkt 1. Eine Tatsache, die vielleicht vielen jüngeren Forumsmitgliedern nicht direkt bewusst ist, die aber bei der Beurteilung älterer Aufnahmen berücksichtigt werden muss (oder zumindest sollte): Ein Künstler, der in den 50er, 60er und frühen 70er-Jahren ins Studio ging, tat dies im Bewusstsein, ein Werk in der Regel nur einmal für die Mit- und Nachwelt einzuspielen zu können. Er versuchte also, die Summe seiner Erfahrung und seines Könnens in eine objektiv möglichst gültige Sicht des betreffenden Werkes zu konzentrieren. Das führte zu Aufnahmen, die sehr präzise, korrekt und genauer nach dem Notentext gespielt sind, als es dieselben Künstler im Konzert oder in der Oper gezeigt haben. Live spielt der Künstler natürlich auf der gleichen Basis wie im Studio, dennoch gibt er viel mehr der jeweiligen Stimmung und seiner Tagesverfassung nach, was fast immer spontaneres und lebendigeres Musizieren bedeutet, trotz aller technischen Mängel (die Ausnahmen, die es gab, sind uns ja ohnehin bekannt und werden entsprechend geschätzt).
    Karajan war der erste, der Mehrfacheinspielungen im großen Stil gemacht hat, und heute hat sich die Bedeutung einer Schallplatteneinspielung sehr geändert. Sie ist jetzt zumeist ganz bewusst eine Momentaufnahme, und die Zahl der von der Intention her möglichst 'gültigen' Interpretationen ist eher gering.
    Das führt zu vielen Aufnahmen mit nicht mehr zu überbietendem Subjektivismus, wie sie früher fast undenkbar waren, heute aber ein dankbares Publikum finden. Dagegen ist grundsätzlich auch gar nichts einzuwenden, ich wehre mich lediglich entschieden dagegen, dass - zugegebenermaßen hochinteressanten - Aufnahmen Referenzcharakter eingeräumt wird, wo der Notentext weit jenseits aller Notenblattgrenzen gedehnt wurde.


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von teleton
    Hallo Bettina und Wilfried,


    wegen dem Negativerlebnis solltet ihr jetzt aber nicht Karajan verdammen. .


    Hallo teleton,


    wir wollen Karajan doch nicht verdammen,es war eben diese eine CD, mit der wir einen Fehlgriff getätigt haben.
    Leider haben wir zu besagtem Bekannten keinen Kontakt mehr, wir hätten sonst längst nachgefragt. Bleibt also nichts anderes übrig, als das wir uns durch die Aufnahmen hören, die hier vorgestellt wurden. Vielleicht finden wir "unsere"...


    Liebe Grüße
    Bettina und Wilfried

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Etliches daß man heute Karajan anlastet geht IMO zu Lasten der Aufnahmetechnik.


    und


    Zitat

    Karajan wurde eigentlich erst nach seinem Tod für manche seiner Aufnahmen "gerügt". Die Ursache dürfte sein, daß jene, die ihn live gehört haben, wussten wie er in Wirklichkeit klingt. Nachfolgegenerationen sind jedoch auf seine Aufnahmen angewiesen. un derern Technik lässt in Bezug auf Dynamik, Räumlichkeit und Natürlichkeit oft zu wünschen übrig.


    Diese Argumentation widerspricht allerdings der Tatsache, dass kaum ein Künstler so fundierte Kenntnisse und dezidierte Vorstellungen von der Aufnahmetechnik hatte wie Karajan. Was wir von Karajan auf CD hören, ist das Resultat seines Willens - er hatte die Zeit zu proben, die Zeit, Probeaufnahmen zu machen, diese abzuhören und die Macht (vor allem in den 70er- und 80er-Jahren), Veränderungen VOR der Aufnahmen zu veranlassen. Dazu kommen von ihm veranlasste Veränderungen/Retuschen an Aufnahmen - Karajan war ein vehementer Befürworter von zusammengeschnittenen (manipulierten?) Aufnahmen, wenn es das Resultat rechtfertigte. Im Konzertsaal hat man den wirklichen , von ihm selbst nicht gewollten Klang gehört. Auf CD hört man den wirklichen, von ihm gewollten Klang.

    Gruß,
    Gerrit

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  • Hallo Wolfgang und Theophilus!


    Ich habe mir mal eure beiden Aufnahmen herausgepickt,
    aber will mich noch einmal vergewissern, ob es wirklich die richtigen sind:



    Da hätten wir einmal Solti mit dem Chicago SO.



    Und dann noch Bernstein mit dem New York PO.



    Tendieren tue ich eher zu Bernstein...



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik,


    der Bernstein dürfte richtig sein (auf meiner LP steht 1968 ). Es ist eine jener hitzigen (vielleicht sogar objektiv überhitzten) Interpretationen, die die Gefahr beinhalten, dass man durch sie für andere Einspielungen fast verloren ist. Aber mich stört das gar nicht...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus,


    schade, aus diesem Grund wollte ich nachfragen. Denn entweder bin ich blind oder bei Amazon steht das Jahr nicht...


    Mich stört es keinesfalls, wenn ich letztlich nur diese eine will und brauch. Spart ja Geld ;)
    So lange wie ich mit einem genialen Gefühl danach die CD wechseln kann, weil ich einfach mal begeistert bin, dann kann es mir nur recht sein.



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat


    Mich stört es keinesfalls, wenn ich letztlich nur diese eine will und braucht. Spart ja Geld.


    Das sehe ich durchaus auch so. Der Untertitel "Berlioz Takes a Trip" ist ein zusätzlicher Hinweis, da die LP damals anlässlich einer großen Tournee des New York Philharmonic Orchestra veröffentlicht wurde. Eine heiße Scheibe...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich dachte es steht irgendwie dafür, dass es ja noch einen weiteren Teil auf der CD gibt.
    Nämlich das Bernstein wieder näher auf Einzelheiten des Werkes eingeht. Vorgestellt hatte ich mir das so, wie sein Young Person's concerts...

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Theophilus


    Das sehe ich durchaus auch so. Der Untertitel "Berlioz Takes a Trip" ist ein zusätzlicher Hinweis, da die LP damals anlässlich einer großen Tournee des New York Philharmonic Orchestra veröffentlicht wurde. Eine heiße Scheibe...


    Ich dachte zuerst an einen "Opium-Trip"... 8o


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ja sicher, "Berlioz takes a Trip" ist eine Werkeinführung zur Symphonie fantsatique, gesprochen von Bernstein und bezieht sich tatsächlich auf den Opium-Trip!!


    Eine der besten Einspielungen, die ich kenne!

  • Hallo Maik, Theophilus und Johannes R.,


    heute morgen entdeckte ich das der Thread zu Berlioz-Sinfonie fantastique eine interessante Erweiterung erfahren hat.
    Der Hinweis auf die Bernstein-Aufnahme, die ich noch nicht kenne. Danke für den Hinweis - als Bernstein-Fan werde ich mir diese Aufnahme auch zulegen.


    Ich muß sagen, das mir die Solti-Decca-Aufnahme mit dem CSO, die maik jetzt auch hat (die gibt es bei Decca in den unterschiedlichsten Auifmachungen und Kopplungen, bei mit mit der Berlioz-Ouvertüre Die Femrichter) bisher am Besten gefallen hat.
    Und da es mir auch so geht, wie maik: Wenn ich einmal eine TOP-Aufnahme habe, dann brauche ich eigendlich keine weitere. So bin ich jetzt über Jahre bei Solti fantastischer Aufnahme "stehen geblieben".
    Mit der Aufnahme kann man wirklich zufrieden sein.


    :]Aaaaaaaaaaaber wenn nun Bernstein ins Spiel kommt, dann werden die Würfel neu gerollt und es heißt für mich: Kaufen-kaufen-freuen-begeistert sein !
    :hello: Ich werde berichten wie mir die Bernstein-CBS-Aufnahme von 1968 gefällt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    da hast du etwas missverstanden.
    Ich besitze weder die Bernstein noch die Solti Aufnahme. Jedoch habe ich mir diese beiden aus diesem Thread hier herausgepickt, weil sie mein größtes Interesse geweckt haben.


    Eine dieser beiden wollte ich kaufen, mit Versicherung, dass es auch diese sind...
    Ich werde mir auch Bernstein holen...


    Solti kommt vielleicht in ein paar Jahren, wenn ich eine neue Interpretation kennenlernen möchte oder Bernstein mir gar nicht gefällt - nach dem was ich bei Classica mit ihm und diesem Werk gesehen habe, denke ich aber nicht, dass ich enttäuscht werde.



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo maik,


    den von Johannes R. und T.Bernhard angekündigten OpiumTrip müssen wir uns als Nichtrauschgiftsüchtige durch die CD holen - die oben von Dir abgebildete SONY-Bernstein-CD ist bestellt.


    Ein anderer Anbieter hat diese Aufnahme auch in der Sony-ROYAL´´s-Edition (hier sind noch Berlioz-Ouvertüren mit drauf) für sage und schreibe 35,95Euro angeboten - die Berlioz-Bernstein - Aufnahme der Sinfonie fantastique muß ein heißer TIPP sein !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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