Liebe Taminos,
vor einiger Zeit habe ich mal meine Opernsammlung durchforstet und festgestellt, dass ich z.Zt. knapp 1000 Opernaufnahmen mein Eigen nenne. Dabei sind ca. 300 Opernquerschnitte. Es bleiben also ca. 700 Gesamtaufnahmen. Schaue ich in die Fachliteratur, dann sind z.B. im Opernführer Harenberg, Oper der Welt (Kurt Pahlen) ca. . 500 Opern besprochen. Also müsste man doch sagen, ich besitze jede Oper. Weit gefehlt!
Meine Liebe zur Oper hört bei Richard Strauss auf. Fast alles, was danach komponiert wurde, befindet sich nicht in meinem Besitz. Es liegt daran, dass mir einfach die „Melodie“ fehlt. Z.B. konnte ich der Musik eines Alban Berg nie etwas abgewinnen. Das ist und bleibt also „Geschmackssache“ Die Oper ist für mich eben auch immer Melodie geblieben.
Schaut einmal in Eure Opernsammlung...
und dann beantwortet mal die Frage, wie oft die Gesamtaufnahme des Rigoletto, der Boheme, der Traviata, des Holländers etc…etc….in Euren Regalen steht. Also ich könnte diese Frage, einfach auf die o.g. Werke so beantworten: Rigoletto: 8 Gesamtaufnahmen, 3 Querschnitte / La Boheme: 5 Gesamtaufnahmen, 3 Querschnitte/ La Traviata: 5 Gesamtaufnahmen, 2 Querschnitte/ Der fliegende Holländer: 5 Gesamtaufnahmen, 1 Querschnitt usw…usw….!
Mal ehrlich. War der Kauf immer sinnvoll? Oft hat man doch eine schlechtere Aufnahme erworben, als die, die man eigentlich schon besitzt. Am gravierendsten fiel mir das bei einem Tamino auf, der sich besonders für Wagner interessierte und den „Ring des Nibelungen“ 19 x in seinem Besitz hatte. Immer verschiedenste Interpretationen. Da frage ich mich wirklich, was kann man dann noch an einem Werk Neues entdecken? Aber da stehen wohl viele Forenser vor der gleichen Frage.
Unsere bekannten Komponisten haben nämlich noch ganz andere wunderbare Werke geschrieben, die nicht so bekannt sind und die es sich lohnt zu erwerben und vor allen Dingen auch zu hören. Dieser Thread soll Euch dazu ein wenig animieren, die unbekannten Werke der Opernkomponisten mit in Eure Sammlungen einzubeziehen. Ich habe mich vor vielen Jahren dazu entschlossen, auch mal weniger bekannte Opernwerke zu erwerben. Nicht jede Aufnahme war gleich eine Perle, aber es waren auch kaum „Schlechte“ darunter. Nach mehrmaligem hören erwacht oft erst das Interesse und dann freut man sich umso mehr.
Ich möchte Euch auffordern, ein wenig mutiger in der Auswahl zu sein. Und wenn Euch etwas gefällt dann teilt es den Taminos mit. Und geht auch auf die Interpretation ein, sagt was euch an der Aufnahme gefällt und was nicht. Ihr werdet auch kaum solche Werke 8 x in Euer Regal stellen, das wird allein schon der Markt nicht hergeben.
Alles in allem: Ich würde mich über so manchen Tip sehr freuen.
Gruß
Bernard