Gustav Albert Lortzing: Der Wildschütz - oder - Die Stimme der Natur

  • Da Harald den Thread dankenswerterweise wieder hervorgeholt hat, möchte ich jetzt auch mal ein paar Worte zum "Wildschütz" schreiben, der mir zwar nicht ganz so gut wie "Zar und Zimmermann" gefällt, aber doch viel tolle Musik enthält. Ich besitze bislang zwei Aufnahmen des "Wildschütz", die mir beide (sehr) gut gefallen. Die eine Aufnahme ist (natürlich) die von Heger, die andere ist die neuere von Klee. Dabei sehe ich persönlich die Klee-Aufnahme sogar leicht im Vorteil. Das liegt hauptsächlich an Klees Dirigat sowie dem Baculus von Hans Sotin, aber auch am Gretchen von Georgine Resick (von der ich leider sonst gar nix kenn!). Fritz Ollendorf bei Heger ist natürlich wunderbar, aber ich finde Hans Sotin noch einen Tick besser, er singt und gestaltet die Rolle ganz hervorragend :jubel: Resick ziehe ich der Rothenberger vor und das Dirigat von Klee halte ich insgesamt für etwas inspirierter.



    Die Heger-Aufnahme punktet natürlich mit Fritz Wunderlich und Hermann Prey, da können Peter Schreier und Gottfried Hornik bei Klee nicht ganz mithalten, die beiden sind aber dennoch gut.
    Eigentlich sollte man beide Aufnahmen haben, denn die Leistungen sind bei beiden sehr homogen. Der Klee ist ja zudem noch recht günstig zu haben.


    :hello: Florian

  • Zitat

    Original von Diabolus in Opera
    Eigentlich sollte man beide Aufnahmen haben, denn die Leistungen sind bei beiden sehr homogen. Der Klee ist ja zudem noch recht günstig zu haben.



    Lieber Florian,


    ich besitze auch beide Aufnahmen und kann ich Dir nur zustimmen!


    Nicht ausschlaggebend, aber zumindest anmerkenstwert: bei Klee klingen die Dialoge "selbstverständlicher" und weniger gekünstelt.



    LG, Elisabeth

  • Zitat

    Original von Diabolus in Opera
    Dabei sehe ich persönlich die Klee-Aufnahme sogar leicht im Vorteil. Das liegt hauptsächlich an Klees Dirigat sowie dem Baculus von Hans Sotin


    Ich bekenne sofort: Rothenberger hatte nie so meine Sympathie (dies sagen ist fluchen in der Kirche gleich). Das es eine bessere geben kann, wundert mich nicht.


    Dagegen sind für mich die besten deutschen Buffos Ollendorf und Kusche (und Frick :untertauch: ). Und habe ich noch nie von Sotin sagen können, daß er so komisch sein könnte.
    Du machst mich wirklich neugierig.


    LG, Paul

  • Diabolus in Opera


    Lieber Florian,


    im Prinzip gebe ich Dir auch recht. Erlaube aber bitte eine kleine Korrektur:


    Das Gretchen bei Heger ist Lotte Schädle, Anneliese Rothenberger die Baronin.


    Das Gretchen bei Klee ist Geogine Resick, Edith Mathis (die Ehefrau von Klee) ist die Baronin.


    Robert Hegers Dirigat ist natürlich etwas behäbiger (Altersweisheit?) als Bernhard Klee, und auch die Tonqualität ist besser, da doch viele Jahre später mit besserer Technik aufgenommen.


    Ein Satz noch zu Georgine Resick: Eine vielbeschäftigte Sängerin, die auch auf vielen anderen CDs und DVDs vertreten ist, auch im "modernen" Bereich. Aber auch als Sophie (Rosenkavalier), Susanna (Nozze) Konstanze (Entführung) oder Despina (Cosi) zu hören.


    LG


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe am 13. April 2000 die von Harald oben angeführte Gärtnerplatz ebendort gesehen. Ein wunderbarer Abend. Das war der Auslöser für ein regelrechtes Lortzing-Jahr bei mir.


    Und ich teile Florians Einschätzung der Klee-Einspielung. Sie ist ausgeglichen, sorgfältig und sogar zurückhaltend, wo andre schonmal schmieren. Klees Dirigat ist schlank und formbewußt. Was Elisabeth zu den Dialogen sagt, kann ich unterstreichen.


    Heger habe und liebe ich selbstverständlich auch.


    Die Threadeinführung hat Alfred übrigens prima geschrieben. Kein Wort zuviel und jede Menge Info. Seine Bewertungen sind auch die meinen.



    Alex.

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  • @ Elisabeth: Liebe Elisabeth! Was die Dialoge angeht, so kann ich DIR wiederum zustimmen!


    @ Musicophil: Lieber Paul! Ehrlich gesagt kenne ich von Sotin nicht viel (er hat ja glaub ich auch nicht viel auf Tonträger hinterlassen), wenn ich mich recht entsinne, fällt mir gerade nur ein solider Daland im Holländer von Sinopoli ein (solide vielleicht auch nur deshalb weil Weikl als Holländer eine Lachnummer ist ...). Aber als Baculus finde ich ihn wirklich super! Auch die Dialoge bringt er sehr natürlich und witzig rüber. Das ist bei Aufnahmen neueren Datums ja oft grausam, was mit den Dialogen gemacht wird ... :motz: Nicht so hier ...


    @ Harald: Lieber Harald! Da hast Du natürlich vollkommen Recht, da hab ich was durcheinandergebracht! :wacky: Lotte Schädle finde ich sehr gut! Aber die Rothenberger mag ich generell nicht sonderlich. Edith Mathis bei Klee gefällt mir in der Rolle der Baronin besser.
    Was die Resick angeht: Kein Wunder, dass ich sonst nichts von ihr habe: den "Rosenkavalier" find ich furchtbar, die "Nozze" konnte mich auch nicht sonderlich begeistern, von der "Entführung" hab ich nur eine alte Böhm-Einspielung aus Frankfurt, die ich glaub ich noch nie ganz durchgehört habe und die "Cosi" kenn ich bislang gar nicht ... :untertauch:


    Nochwas zur Klee-Aufnahme: Die Klangbild ist ganz hervorragend!


    So, jetzt noch ein bisschen "Perlenfischer" gehört und dann ab in die Kiste ...


    Beste Grüße an alle! Florian

  • musicophil


    Lieber Paul,


    was das internationale Renommee von Hans Sotin betrifft, so hast Du recht, weil man ihn sonst nur als seriösen Bass kennt, hauptsächlich bei Wagner, vielleicht noch als Rocco im "Fidelio". Nebenbei hat er aber auch oft den "Ochs" gesungen.
    Hier in Deutschland, vornehmlich in Hamburg, wo er viele Jahre festes Ensemblemitglied war, kennt man ihn allerdings auch in den heiteren Rollen der deutschen Spieloper (obwohl er natürlich nie ein "Bassbuffo" war)!


    Im "Zar und Zimmermann" - Thread wird eine sehr schöne DVD aus Hamburg vorgestellt, auf der er eine seiner Paraderollen, den Bürgermeister van Bett, singt. Als ich ihn damals zum ersten Mal in dieser Rolle sah, war ich sofort Sotin-Fan.


    Warum soll er dann nicht auch als Baculus überzeugen können?


    Viele Grüße


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Paul,
    Frick oder auch Greindl waren natürlich keine typischen Bassbuffi, haben aber auch viele Rollen aus dem Buffofach gesungen. Ollendorf, Kusche, Czerwenka oder Böhme, waren allerdings vorwiegend als Buffos tätig.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Ich kenne, und habe, nur diese Aufführung, allerdings auf LPs.


    Anneliese Rothenberger als Baronin Freimann, ist hier in ihrem Element, Hermann Prey als Graf Ebersbach, wie immer gut und Fritz Wunderlich nicht zu gefühlvoll, was der Oper nur gut tut,


    Gisela Litz habe ich noch in einem Carmen Querschnitt in Deutsch, mit Ernst Kozub, hat sich eigentlich wunderbar in die etwas komischen Rollen eingefügt, obwohl ich dachte, sie wird eine große Altistin werden.


    Lotte Schädle als Gretchen ist liebenswürdig und der Baculus von Fritz Ollendorf ist immer gut gewesen.


    Der Chor und das Orchester des Bayrischen Rundfunks unter Robert Heger spielen sauber,


    ich denke auch, dass diese Aufführung eine der Besten ist.


    EMI Hiis Masters Voice C 149-28 534 / 36


    Liebe Grüße Peter aus dem sonnigen Wien

  • Wie ich im TMOO schrieb, hatte ich den WILDSCHÜTZ, neben einer Live-Aufführung in Wuppertal, deren Besetzung meinem Gedächtnis leider schon längst entschwunden ist, zuerst in einem LP-Querschnitt unter Ferdinand Leitner kennen gelernt, den ich sehr schätzte, aber für nicht mehr greifbar hielt, weil die LP nie auf cd umgepresst wurde.


    Nun habe ich durch Zufall festgestellt, dass drei der besten Nummern dieses Querschnitts auf den Bonus-Tracks dieser GA von Lortzings REGINA befinden:



    Die GA der REGINA repräsentiert zwar eine sehr drastische Bearbeitung, die schon in einem anderen Lortzing-Thread angesprochen wurde (Gustav Albert Lortzing - Spießbürger oder deren Kritiker ? ), lohnt bei dem Spottpreis aber ohnehin.


    Das würde aber schon für diese Ausschnitte aus dem WILDSCHÜTZ gelten:


    "Lass er doch hören" mit Elinor Junker-Giesen und Georg Hann


    "Ich habe Numero eins" (Billard-Quintett) mit Lore Wissmann, Wolfgang Windgassen, Res Fischer, Engelbert Czubok und Georg Hann


    "Fünftausend Taler" mit Georg Hann.


    Ferdinand Leitner leitet das Württembergische Staatsorcvhester Stuttgart.


    Die Aufnahme klingt für ihr Entstehungsjahr (1950) recht gut.


    :hello: Jacques Rideamus

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  • Es ist doch etwas verwunderlich, daß in diesem Thread noch nicht die Stuttgarter Rundfunkaufnahme des "Wildschütz" unter Müller-Kray erwähnt wurde! Ebenso wie oben die "Regina" bei Walhall zum Billigpreis zu bekommen:



    Aufnahme: Feb. 1954, Studio
    Dirigent: Hans Müller-Kray
    Symphonie-Orchester des SWR Stuttgart
    Südfunkchor Stuttgart
    (stark gekürzt, Dialoge durch Zwischentexte ersetzt), Erzähler: Hannes Tannert


    Baculus: Kurt Böhme
    Baron Kronthal: Franz Fehringer
    Baronin Freimann: Lore Wissmann
    Graf von Eberbach: Heinz Rehfuss
    Gräfin von Ebersbach: Hanne Münch
    Gretchen: Käthe Nentwig
    Jäger: Bruno Samland
    Nanette: Hanna Stolze-Fröhlich


    Eine durchaus hörenswerte Aufnahme, zwar ohne die Dialoge, aber mit guten Sängern der "alten Zeit", wie Kurt Böhme als Baculus oder Franz Fehringer, mit dem ich mich z.Zt. näher befasse, als Baron Kronthal.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Ich muß gestehen, dass der Wildschütz auch zu meinen Lieblingsopern zählt. Anfang der 80er Jahre hat die Deutsche Oper am Rhein diese Oper in einer sehr hübschen und liebevoll biedermeierlich ausgestatteten Inszenierung herausgebracht, mit den besten Sängern des Ensembles. Sogar eine Dampf ausstossende Bimmelbahn durfte nicht fehlen, mit der die Baronin Freimann samt Zofe Nanette im Dorf ankommt. Die Aufführungen waren seinerzeit ein riesiger Erfolg, ich weiß nicht, wie oft ich drin war!


    Klingt ganz nach einem Alptraum für unsere Regielis! :hahahaha:



    Zitat

    Rein plattenmäßig ist es um den „Wildschütz“, wie bei allem von Lortzing, recht mager bestellt. Ein Plattenboss erklärte mir einmal, das läge daran, dass Lortzing ausserhalb Deutschland völlig unbekannt ist, und selbst in Österreich und der Schweiz würde er nie gespielt. Umso erstaunter bin ich, dass Alfred als Wiener sich als Lortzing-Liebhaber outet!


    Eine erstaunliche Aussage! Dass Lortzing außerhalb des deutschsprachigen Raumes kaum bekannt ist, will ich noch glauben, aber dass er in Österreich nicht gespielt werden soll, ist ein Märchen. Wildschütz und Zar und Zimmermann sind gerade kürzlich wieder in Graz gelaufen, der Zar kam von der Wiener Volksoper. Lediglich der Waffenschmied ist mir noch nicht untergekommen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus,


    Deine Aussage über die Lortzing-Rezeption in Österreich freut mich außerordentlich. Die Aussage, die ich vor einem Jahr hier zitiert habe, war, wie ich inzwischen - auch durch Tamono - feststellen konnte - unzutreffend, zumindest was Österreich betrifft.


    Um auf den Wildschütz zurückzukommen, eigentlich hatte ich vor, mir diesen im Juli in England anzusehen, leider hat es sich nicht ergeben, trotzdem will ich auf dieses Ereignis nachträglich noch hinweisen:


    Es handelt sich um das Buxton Festival.


    Dort gab es eine Opern-Eigenproduktion (in englischer Sprache)




    Leider war bereits ende Juli die letzte Vorstellung!
    Ich hätte doch zu gerne mitbekommen, wie das britische Publikum auf diese Geschichte reagiert!


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)


  • Gerade in der Direktion Dönch lief eine Produktion des "Wildschütz" an der Volksoper und eine neuere Inszenierung von "Zar und Zimmermann" läuft heute noch.


    Obwohl mir die ältere Inszenierung von "Zar und Zimmermann" besser gefallen hat.


    Liebe Güße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Einem fanatischen Anhänger der (von mir nicht sonderlich geschätzten) Irmgard Seefried und Sammler verdanke ich einen Mitschnitt des "Wildschütz" aus der Wiener Staatsoper von 1960 in recht ordentlicher Tonqualität und interessanter Besetzung:


    DER WILDSCHÜTZ (Die Stimme der Natur)
    Neuinszenierung, Montag, 31. Oktober 1960


    Graf von Eberbach............................Georg Völker
    Die Gräfin........................................ Hilde Rössel-Majdan
    Baron Kronthal ................................. Waldemar Kmentt
    Baronin Freimann .............................. Irmgard Seefried
    Schulmeister Baculus........................ Karl Dönch
    Gretchen ........................................ Renate Holm
    Pankratius ........................................ Peter Klein


    Musikalische Leitung: Heinz Wallberg
    Inszenierung: Adolf Rott
    Bühne: Robert Kautsky
    Kostüme: Elisabeth Urbancic


    Eine tolle Bereicherung meiner Lortzing-Sammlung!


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Lieber Harald!


    Diese Aufnahme hatte ich einmal, leider verborgt, und nie mehr zurück bekommen.



    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Bei aller Sympathie für die genannten Aufnahmen sollte darüber dieser Klassiker nicht in Vergessenheit geraten:



    :jubel: :angel: :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Bei aller Sympathie für die genannten Aufnahmen sollte darüber dieser Klassiker nicht in Vergessenheit geraten:



    Die gerät sicherlich nicht in Vergessenheit, sie ist auch meine Lieblingseinspielung des Wildschütz. Allerdings wurde die Einspielung hier schon mehrfach - auch von Dir genannt - so dass ich meine Stimme nicht noch eigens gezählt haben wollte. Aber vielleicht geht es ja darum, mit der Gewalt des ständig fallenden Tropfens an die Einspielung zu erinnern. Nun gut nach dem einen Tropfen denn auch der meine ...


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Bei aller Sympathie für die genannten Aufnahmen sollte darüber dieser Klassiker nicht in Vergessenheit geraten:



    :jubel: :angel: :jubel:


    Wer ihn immer noch nicht hat: Bei 2**1 wird die Box z.Zt. für 9,90 EURO verramscht!


    LG


    :pfeif: :pfeif: :pfeif:

    Harald


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  • Da die Kölner ihr Opernhaus meist ignorieren, muß ein Düsseldorfer diesen Beitrag einstellen:


    Sonntag vor der Premiere:
    EINFÜHRUNGSMATINEE ZU "DER WILDSCHÜTZ"

    Am 18. Januar 2009 um 11.30 Uhr im Opernfoyer des Kölner Opernhauses -
    Eintritt frei!


    LG
    :baeh01:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Premiere am 23. Januar 2009 - weitere Vorstellung am 25. Januar


    DER WILDSCHÜTZ ODER DIE STIMME DER NATUR
    Albert Lortzing (1801 - 1851)


    Komische Oper in drei Akten
    Text vom Komponisten nach dem Lustspiel Der Rehbock oder Die schuldlos Schuldbewussten
    von August Friedrich Ferdinand von Kotzebue
    Eine Produktion der Staatsoper Stuttgart
    Besetzung:


    Musikalische Leitung Enrico Dovico
    Inszenierung und Bühne Nigel Lowery
    Kostüme David König
    Licht Lothar Baumgarten
    Chor Irina Benkowski

    Graf von Eberbach Miljenko Turk
    Die Gräfin Viola Zimmermann
    Baron Kronthal Hauke Möller
    Baronin Freimann Katharina Leyhe
    Nannette Hanna Larissa Naujoks
    Baculus Wilfried Staber Wilfried Staber
    Gretchen Claudia Rohrbach
    Pankratius Jochen Langner


    Chor der Oper Köln
    Es spielt das Gürzenich Orchester Köln



    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Der Westdeutsche Rundfunk - WDR 3 - Bühne Radio - ist mit seinem Übertragungswagen bei der Premiere im Kölner Opernhaus dabei und sendet 3 Wochen später die Aufzeichnung im Radio:


    Sonntag, 15.02.09 um 20:05 Uhr - WDR 3


    Der Wildschütz oder die Stimme der Natur
    Komische Oper von Albert Lortzing

    Graf von Eberbach: Miljenko Turk, Bariton
    Die Gräfin: Viola Zimmermann, Mezzo-Sopran
    Baron Kronthal: Hauke Möller, Tenor
    Baronin Freimann: Katharina Leyhe, Sopran
    Nannette: Hanna Larissa Naujoks, Mezzo-Sopran
    Baculus: Wilfried Stayer, Bass
    Gretchen: Claudia Rohrbach, Sopran


    Chor der Oper Köln
    Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung von Enrico Dovico


    (Aufzeichnung der Premiere vom 23. Januar 2009 aus der Kölner Oper)

    Zitat

    Albert Lortzings komische Oper Der Wildschütz heißt nicht von Ungefähr im Untertitel Die Stimme der Natur. Denn mit der vehement beteuerten Unschuld der Beteiligten ist es nicht weit her. Sie balancieren unentwegt über ihre eigenen erotischen Abgründe und geraten dabei gehörig ins Straucheln. Was sich auf den ersten Blick als harmlose Verkleidungskomödie präsentiert, entpuppt sich bei genauer Sicht als brisantes Spiel um Geschwisterliebe und Brautschacher. Hinter den Fassaden vermeintlich treudeutscher Gemütlichkeit flackert Vormärzstimmung.


    Die Kölner Oper zeigt eine Inszenierung von Nigel Lowery, der das Stück im Jahr 2005 an der Stuttgarter Staatsoper herausgebracht hatte.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    Du kannst Dir vorstellen, wie schwer es mir doch gefallen ist, ob Deiner Empfehlung des "Wildschütz" von Lortzing in der Inszenierung von Nigel Lowery keinen Kommentar abzusetzen - weil zumindest mir hast Du eine Freude damit gemacht, dass ausgerechnet Du eine solche Inszenierung anpreist :D .


    Also, bitte beachten: die nächste Premiere in Köln ist der "Tristan" von Wagner. es inszeniert David Pountney - das ist jener Regisseur der wegen seiner "Forza"-Inszenierung in Wien auch hier im Forum keine "gute Presse" hatte

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Hallo Harald, :hello:


    ich bin erstaunt, bei deiner Wildschütz-Sammlung auch die 1958er Hausmannschaft der Stuttgarter Oper zu finden.
    Edinburg 1958 Schmitt-Walter, Wunderlich, Linke, Wissmann,Sailer – Leitner
    Die gaben im Sept.1958 ein Gastspiel in Edinburgh, wo deine Aufnahme entstanden sein muss. Handelt es sich hierbei um eine Privataufnahme? Im Handel wäre mir ein solches Kleinod sicher aufgefallen. Alle Mitwirkenden sind mir aus meiner Jugend noch in sehr guter Erinnerung. :angel:


    Jetzt ist diese Aufnahme auch offiziell im Handel erschienen.
    Ich habe sie mir direkt bestellt, da die Tonqualität meiner alten Privataufnahme sehr zu wünschen übrig läßt.
    Ich hoffe ja, daß die offizielle Walhall-Aufnahme vom Sound her besser ist


    [jpc]6575496 [/jpc]


    Albert Lortzing (1801-1851)
    Der Wildschütz

    Fritz Wunderlich, Karl Schmitt-Walter, Hetty Plümacher, Lore Wissmann, Sieglinde Kahmann, Friederike Sailer,
    Chor & Orchester der Stuttgarter Staatsoper, Ferdinand Leitner
    Walhall , ADD/m, 1958


    Hörschnipsel gibt es bei jpc.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Lieber Herbert,


    eine unverzeihlicher Fehler von Walhall, dass der Name nicht auf dem Cover erwähnt wird!


    Den Bacculus singt der Bassist Fritz Linke (1923-1995) - ein Sachse, der über 30 Jahre an der Stuttgarter Oper sowohl als seriöser als auch als Bassbuffo auftrat und sich großer Beliebtheit erfreute (Siegfried wird ihn sicher noch gekannt haben!)
    Er sang von Sarastro, Osmin, Basilio, Kezal bis Daland alles, was anfiel, wurde zum Ehrenmitglied der Stuttgarter Staatsoper ernannt. Bayreuth 1963 - 1970.
    Er gastierte aber auch weltweit, in Buenos Aires, Rom, Helsinki oder Köln.


    Schade, dass er heute fast vergessen ist....


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Richtig, lieber Harald, Fritz Linke, ursprünglich Bäckermeister aus Dresden, war eine der Stützen der Stuttgarter Staatsoper in ihrer großen Zeit. Besonders in den heiteren Rollen der Spieloper leistete er
    Vorzügliches. In der umjubelten Inszenierung "Der lusitgen Weiber von Windsor" 1975 von Hellmuth Matiasek an der Stuttgarter Staatsoper, im Grunde für Gottlob Frick als heimliche Abschiedsoper inzeniert, sang Fritz Linke zunächst alternierend mit Frick und später übernahm er die Partie mit ausgezeichnetem Erfolg.
    Häufig saßen wir in Ölbronn im Haus Waldfrieden mit Frick, dem gemütlich-gewinnenden Fritz Linke und dem Tenor Alfred Pfeifle zusammen und "schlotzten" ein Viertele. Die Sänger sprachen über Gott und die Welt. Gespräche über Theater, Oper und das Singen waren weitgehend tabu. Wenn wir Jungen dann doch immer wieder auf's Thema kamen und wisssen wolllten "warum", sagte der Lobl als Ältester in seiner Art oft:"Ach wißt Ihr, entweder man kann's oder man kann's nett".
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo Forianer,


    habe soeben gerade von jpc den Wildschütz aus der Wiener Staatsoper vom 31. Oktober 1960 erhalten und sie sofort angehört. Bin irritiert. Kenne Baculus in verschiedenen Aufnahmen, aber habe noch nie einen Kavaliersbariton wie Dönch gehört. Vermutlich hat Kunz den Baculus auch gesungen. Aber gab es denn 1960 an der Wiener Staatsoper keinen profunderen Baculus? Die von Dönch gesprochenen Dialoge sind excellent aber die Stimme? Ist das denn richtig ? Im Vergleich dazu gefallen mir aber Berry VIDEO-Gesamtaufnahme mit Prey und Krenn oder Ollendorf ganz zu schweigen von Frick, viel besser. Ansonsten klasse-Aufnahme.



    Gruß aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Lieber Gerlach,


    Karl Dönch war "der Baculus" der Wiener Staatsoper, als auch der Volksoper. Er hat diese Partie unzählige Male mit grandiosem Erfolg dargestellt.


    Liebe Grüße vom
    Operngernhörer :hello:

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