Hallo,
schon lange begleitet mich die Aufnahme des Violinkonzerts von Ludwig van Beethoven mit Wolfgang Schneiderhan. Ich schätze dort seinen lyrischen Tonfall, seine reine Intonation, sein dezentes Vibrato und das ausgeprägte Legato. Er phrasiert und artikuliert ausgezeichnet. Besonders gelobt werden muß das gute Klangbild der Aufnahme (1962), vermutlich eine Aufnahme mit nur zwei Mikrofonen und sogar ohne Geigenstütze. Die Tiefenstaffelung ist daher sehr ausgeprägt, allerdings ist mir die Kirche, in der es aufgenommen wurde, etwas zu hallig. Trotzdem eine der besten Konzertaufnahmen aller Zeiten, trotz vermutlich zu großer Basisbreite der Mikrofone. Hier kann man bei jpc hineinhören:
Vor längerer Zeit suchte ich bei jpc eine Aufnahme des Klavierkonzertes von Edward Grieg und mir gefiel die Aufnahme mit Valeria Walewska am besten, die bei Tuxedo erschienen ist. Wenn ich eine gute Aufnahme finde, durchsuche ich auch mal ein Label. Dabei fand ich bei Tuxedo einiges ausgezeichnetes, unter anderem eine Aufnahme des Brahms-Violinkonzert und des Mendelssohn-Violinkonzert mit "Walther" Schneiderhan. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1956 und ich vermute, daß hier bei diesen historischen Aufnahmen ein Fehler unterlaufen ist und das es Wolfgang Schneiderhan ist, der spielt. Schneiderhan spielt beide Werke sehr inspiriert, romantisch im Tonfall, anders als Beethoven. Seine Phrasierung und Artikulation wirken organisch, es gibt keine Längen oder uninspirierte Stellen. Gerade das Mendelssohn-Konzert wirkt aufgrund der weiten Dynamik seines Spiels überraschend "gewaltig". Hier kann man bei jpc in die Aufnahmen hineinhören. Das Klangbild ist für eine Aufnahme aus dem Jahr 1956 sehr gut - Stereo, kaum rauschen!
Liebe Grüße
Andreas