ZitatAlles anzeigenOriginal von tastenwolf
Moment!
Filme sind Unikate - sieht man vom seltenen Fall eines Remake ab, gibt es nur eine einzige Fassung.
Das steht mit musikalischen Interpretationen in völligem Widerspruch: wo jedesmal andere Menschen auf der Bühne sind, verschiedene Dirigenten íhre Tempi vorgeben. Allein vom musikalischen weiß man also gar nicht, was einen erwartet. (wie langsam/ wird die Pamina Arie? Schafft die Königin das 'f ' etc. ...)
Im Wr. Volkstheater gab es vor kurzem eine "verkehrte" Fassung der "Widerspenstigen Zähmung" der Mann wurde gezähmt... nur als Beispiel, wie Regisseure versuchen, "neuen Wein in alte Schläuche" zu schütten, wenn ich mir dieses Bibelzitat gestatten darf.
Daß einerseits bei diesen Versuchen einiges danebengeht und die Wirkung verfehlt oder daß dumme Provokationen das PUblikum verärgern, ist mir klar.
Aber jedem Regisseur eine provokante und arrogante Haltung gegenüber dem Publikum zu unterstellen, ist ähnlich falsch, wie jeden modernen Komponisten mit Schönberg in einen Topf zu werfen.
EInen Film mit einer CD Aufnahme zu vergleichen, finde ich unpassend: die Art der Unterhaltung ist zu verschieden. Auch der Unterhaltungswert oder auch die Art der Rezeption...
Den Informationsgehalt zu vergleichen - wie meinst du das? ich lerne doch keine Interpretationen auswendig... musikalische Informationen mit Drehbüchern zu vergleichen?
Das Thema ist wahrscheinlich unendlich, wenn wir das differenziert betrachten wollen... z.B: wie oft sehen Star Trek Fans die Filme - wie oft hören Wunderlich Fans die CDs... Das führt IMO zu gar nichts...und was von alledem ist denn repräsentativ...
Ich denke, daß man sich die Lieblings CD deshalb so oft anhört, um sich den Klang und die Interpretation ins Gedächtnis zu rufen - wer unter allen Taminos kann denn eine Interpretation aus dem Gedächtnis vorsingen...?
Opern- oder Filmtexte hingegen kann bald jemand... (Wagner Freaks traue ich so manches zu...)
ich bin froh, daß Ulli den Vergleich gebracht hat, das legt die unterschiedlichen Positionen wirklich sehr klar...
die angesprochenen 39.999 Opern haben leider unterschiedliche Qualität, so groß ist die Auswahl wieder nicht, wenn man die Spielpläne betrachtet...
Um zur bildenden Kunst Stellung zu nehmen: das Kandinski Bild (natürlich als Poster), das ich (bald) in meiner Wohnung habe, wird mich jeden Tag erfreuen, ich kann Details entdecken, Zusammenhänge...
Aber das ist doch ein komplett anderer Anspruch als der eines Bühnenbilds!
Dann müßten die Bühnenbilder schon von renommierten Künstlern stammen und.... wollen wir denn so etwas!
Mich hat z.B: die Ausstattung der "Herodiade"(Massenet) von Hermann Nitsch begeistert...Schüttbilder (obst...) und natürllich Blut...(passend zum Werk)
aber das ist IMO eine Ausnahme...
Übrigens: Die FIlmindustrie hat sicher genug damit zu tun, gegen Raubkopierer zu kämpfen :beatnik:
Ich denke, wir verstehen einander... :]
Hallo tastenwolf,
wenn du dir das obige noch einmal in Ruhe durchliest, bist du dann noch immer sicher, dass das eine passende und so beabsichtigte Entgegnung auf mein Zitat war?