Ja liebe Donizetti Freunde und die die es noch werden wollen/sollen, der gestrige Abend hat mir außerordentlich gut gefallen, da ich ja weder der einen noch der anderen Regie Fraktion angehöre, vorweg soviel, alle Wischniewski Anhänger sollten sich das nicht entgehen lassen.
Copyright: Falk von Traubenberg
MUSIKALISCHE LEITUNG Daniele Squeo
REGIE Harry Fehr BÜHNE Yannis Thavoris
KOSTÜME Mark Bouman CHOR Ulrich Wagner
BADISCHE STAATSKAPELLE & BADISCHER STAATSOPERNCHOR
MIT Eleazar Rodriguez, Roberto
Ina Schlingensiepen, Elisabetta
Seung-Gi Jung, Nottingham
Jennifer Feinstein, Sara
Klaus Schneider, Cecil
Der engl. Regisseur Harry Fehr der sein deutsches Début in Karlsruhe gab hat wohl ein glückliches Händchen bewiesen mit seinem Bühnen Ausstatter und Kostümdesigner, er hat sogar mich zu 90% Überzeugt!
Die Drehbühne stellte alle Räume dar, und somit konnte man szenisch von einem Raum zum nächsten wandern, die Bühne mit viel Holz und sattem Rot. Das geschehen kennt man ja schließlich, aber es gab auch mutige Einfälle.....
......Sara ist beispielsweise von Roberto schwanger, was erklären soll wieso Roberto nach seiner Rückkehr von Irland nach England, trotz Elisabetta an der Liebe zu Sara unbeirrt festhält, was dann den Betrug an seinem Freund Nottingham umso schwerwiegender darstellt. Nottingham der vom Freund zum Feind mutiert wird dann am Ende von Elisabetta gerichtet, sie ersticht ihn, wie man weiß hat er Sara daran gehindert den Ring rechtzeitig der Königin zu bringen, und somit die Hinrichtung von Roberto zu verhindern!
Authentisch wird somit der Wahnsinn dem die Königin verfällt und sie dann mit fast kahlen Kopf dasteht mit dem blutverschmierten Hemd Robertos (Erinnerung wird sichtbar an Los Inszenierung mit Gruberova) und in sich zusammen sinkt, inzenatorisch gelungen wird somit der Verfall der Königin sichtbar, Cecil der gleichzeitig den neuen König proklamiert man überlässt den Stuarts das Königreich, das Ende der Tudor Dynastie! Diese Schlussszene ist hochemotional, denn man sieht gleichzeitig nochmals Roberto der durch alle Räume läuft und quasi niemand mehr zu ihm hält auch Sara hat ihn fallen lassen, er ist in dem Moment der große Loser.
Gesanglich war es ebenfalls ein im großen und ganzen gelungener Abend, Ina Schlingensiepen war eine hochemotionale Königin mit Hang zu großen Gesten und ebensolchen Ausdruck, ebenso Jennifer Feinstein die eine imposante Sara darstellte, beide Damen waren mehr als Überzeugend in ihren Rollen.
Eleazar Rodriguez Roberto war mir etwas zu unstet im seinem Gesang, die große Schlussarie meisterte er allerdings sehr imposant auch ließ er sich in den Duetten nicht ganz die Butter vom Brot nehmen. Seung-Gi Jung gestaltete als Nottingham aufs trefflichste diese Freund/Feind Figur und stimmlich war auch er sehr überzeugend.
Übrigens waren alle Partien aus dem Karlsruher Ensemble besetzt, große Leistung!
Auch das Orchester unter Daniele Squeo ließ sich nicht lumpen und der Maestro hatte ein gutes Fingerspitzengefühl für die Partitur!
Werde mir das zu gegebener Zeit nochmals anschauen, also auf nach Karlsruhe es lohnt sich ihr Freunde der schönen wahren Oper!
Hier noch der Trailer....
LG Fiesco