Liebe Brüderlein und Schwesterlein,
für mich ist und bleibt Kleibers Aufnahme die einzig wahre! Nur hier wird die Musik in einer dynamischen Präzision gespielt (dazu ist der schlanke Klang des BaySO noch prägnanter als die Wiener), die die Ironie und Komik nicht elegant-lässig, sondern unerbittlich drängend präsentiert. Genau wie in seinen beiden Neujahrskonzerten beweist Kleiber, daß eine fast "preußische" Lesart Strauß sehr gut bekommt - wenn die irrwitzigen Pikkolo-Passagen in der Ouvertüre plötzlich so transparent klingen wie sonst nie oder die Sechzehntel endlich so gespielt werden, wie er es dem Stuttgarter Orchester in der öffentlichen Probe versucht einzubleuen.
Der Rebroff ist der schlimmste Mißgriff in Kleibers Karriere - aber, wie ich schon in einem Parallelthread festgehalten habe, er bedauerte ihn sehr. Zumindest hat CK mir das in einer Postkarte geschrieben, die in meinem Reliquienschrein verborgen liegt!
Die Krauss-Aufnahme ist nett, aber im Vergleich eher brav, den Böhm kenne ich nicht.
Meine schlimmste Aufnahme ist von Placido Domingo dirigiert, schlicht grauslich!
LG,
Christian