Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen

  • Linker Content? Die "Wochen-Show"?

    im kritisierten Kapitalismus ein Millionensalär einzustreichen

    Mir war Welke jetzt eigentlich nicht als umstürzlerischer Linksaußen aufgefallen. Aber das mag eine Frage des Blickwinkels sein.


    Generell ist es in meinen Augen problematisch, wenn Leute im "öffentlichen Bereich" arbeiten, und am Ende mehr Gehalt bekommen als der Bundeskanzler. Olaf Scholz erhält offenbar 360.000 Euro im Jahr. WDR-Chef Tom Buhrow 413.000. Auch nicht zu vergessen: Bahn-Chef Lutz soll 900.000 Euro bekommen und der Geschäftsführer der Bundesdruckerei (!) 863.000 Euro. Entschuldigung, laut Bild erhielt Lutz zuletzt 963.00 Euro Jahressalär - plus 1,27 Millionen Euro an Boni (wofür auch immer).

    Dass die Entlohnung von Moderatoren dann als Kapitalismus in Reinform praktiziert wird ... für mich natürlich problematisch.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Lichter 1,7 Millionen, Kiewel für den unsäglichen "Fernsehgarten" 400.000, Böhmermann 682.000. Das wird alles von den Rundfunkgebühren bezahlt, denen die ärmste Sau nicht ausweichen kann. Dies wäre doch eine gute gewiefte Story für Böhmermann und sein investigatives Team.

    In der Depression (USA 30er-Jahre) verfügte Roosevelt, dass alles, was über einer Million Einkommen lag, rigoros besteuert wurde.

    Das Gehalt und die Boni des Bahnchefs für eine runtergewirtschaftete Bahn, die selbst den Normalbetrieb nicht hinbekommt, zeigt deutlich, dass es sich bei diesen Gehältern nicht um leistungsbezogene Vergütung handelt. Es ist sowas wie ein moderner Feudalismus.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Lichter 1,7 Millionen, Kiewel für den unsäglichen "Fernsehgarten" 400.000, Böhmermann 682.000.


    Was ich an diesen Gehältern nicht verstehe: Soll der ÖRR doch einfach sagen, dass er einem Moderator maximal 200 000 € pro Jahr bezahlt. Dann wird man sehen, ob die wirklich alle zu den Privaten gehen oder nicht. RTL oder Sat1 müssen ja mit Lichter, Kiewel oder Böhmermann auch erstmal etwas anfangen können, um denen solche Gehälter zu bezahlen. Sollte dann wirklich die große Abwanderung einsetzen und im ÖRR nur noch Praktikanten moderieren, kann man die Gehaltspolitik ja immer noch überdenken - dann hat man aber wenigstens eine nachvollziehbare Rechtfertigung für die hohen Gehälter.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Was ich an diesen Gehältern nicht verstehe: Soll der ÖRR doch einfach sagen, dass er einem Moderator maximal 200 000 € pro Jahr bezahlt. Dann wird man sehen, ob die wirklich alle zu den Privaten gehen oder nicht. RTL oder Sat1 müssen ja mit Lichter, Kiewel oder Böhmermann auch erstmal etwas anfangen können, um denen solche Gehälter zu bezahlen. Sollte dann wirklich die große Abwanderung einsetzen und im ÖRR nur noch Praktikanten moderieren, kann man die Gehaltspolitik ja immer noch überdenken - dann hat man aber wenigstens eine nachvollziehbare Rechtfertigung für die hohen Gehälter.

    Ich denke, dass man in den vergangenen 40 Jahren schon ein paar Erfahrungen gemacht hat. Schon kurz nach dem Start des Privatfernsehens haben die ersten die Seite gewechselt, z.B. Harald Schmidt. In der jüngeren Zeit waren es z.B. Jörg Pilawa, Linda Zervakis, Matthias Opdenhövel, Pinar Atalay und Jan Hofer. Joko und Klaas waren mal beim ZDF, Günther Jauch hat u.a. mal das Sportstudio moderiert, usw.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Moderatoren wie Lanz und Welke bringen dem ÖRR hohe Marktanteile und Einschaltquoten. Es wurde kürzlich vom "Zukunftsrat" der Sender ein umfassender Reformvorschlag präsentiert, der die Quotenfixierung des ÖRR in Frage stellt. Das ist eine interessante Entwicklung:


    https://m.dwdl.de/a/96442


    Zitat:


    „Und dann gibt der Zukunftsrat der Politik und den Anstalten noch ganz Grundsätzliches mit auf den Weg: Der Erfolg von ARD, ZDF und Deutschlandradio bemesse sich nicht in erster Linie quantitativ nach der Nutzung. Die vorrangige Fixierung auf das, was beim Publikum kurzfristig funktioniert, gefährde sogar die Erfüllung des Angebotsauftrags und mindere mittelfristig die Akzeptanz. Befreit von Marktlogiken sollen und müssen die Öffentlich-Rechtlichen ein "ganz eigenes Angebot schaffen, das sich deutlicher von privatwirtschaftlichen Medien unterscheidet", so der Zukunftsrat in seinem Bericht. "Die Öffentlich-Rechtlichen müssen überdurchschnittlich innovativ sein und Standards für hochwertige und substanzielle Angebote setzen. Nicht überwiegend Altbewährtes, sondern mehr Neues, Kühnes ist gefragt – im linearen und ganz besonders im nonlinearen Bereich."


    Ich bin sehr gespannt, ob diese tiefgreifenden Reformvorschläge ansatzweise umgesetzt werden. Das muss man im Auge behalten.


    Viele Grüße, Christian

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Auf X kursiert eine Liste von 90 (!) Fällen der letzten Jahre, bei denen ausgestrahlte Interviews des ÖRR mit „zufälligen“ Interviewpartnern entweder solche mit Mitarbeitern des jeweiligen Senders oder mit Parteimitgliedern der Grünen, Linken oder SPD waren, ohne Kennzeichnung der Herkunft der Interviewpartner.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Auf X kursiert eine Liste von 90 (!) Fällen der letzten Jahre, bei denen Interviews des ÖRR mit „zufälligen“ Interviewpartnern entweder mit Mitarbeitern des Senders oder mit Parteimitgliedern der Grünen, Linken oder SPD waren, ohne Kennzeichnung.

    Klar, kann man doch nicht einfach so dem Zufall überlassen, was gesagt wird. Eventuell widerspricht es sogar einem "Narrativ"!? Oder den sorgfältig manipulierten Nachrichten??

  • Die Zusammensetzung des Publikums in Sendungen des ÖRR verdiente auch einer genaueren Beleuchtung. Gefühlt erfolgt die Auswahl dort wie in #456 geschildert.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Auf X kursiert eine Liste von 90 (!) Fällen der letzten Jahre, bei denen ausgestrahlte Interviews des ÖRR mit „zufälligen“ Interviewpartnern entweder solche mit Mitarbeitern des jeweiligen Senders oder mit Parteimitgliedern der Grünen, Linken oder SPD waren, ohne Kennzeichnung der Herkunft der Interviewpartner.


    Mit auf Twitter/X kursierendem Material sollte man vorsichtig sein. Es gibt dort keinen Mangel an Unfug.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Auf X

    Also auf der Lügen-Plattform eines offensichtlich größenwahnsinnigen Psychopathen, Rassisten und Antisemiten. Tolle Quelle, um Journalisten zu kritisieren.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Also auf der Lügen-Plattform eines offensichtlich größenwahnsinnigen Psychopathen, Rassisten und Antisemiten. Tolle Quelle, um Journalisten zu kritisieren.

    Daß es dieses Framing-Handbuch gibt, ist ja wohl nicht zu bestreiten.

  • Also auf der Lügen-Plattform eines offensichtlich größenwahnsinnigen Psychopathen, Rassisten und Antisemiten. Tolle Quelle, um Journalisten zu kritisieren.

    Hier eine andere Quelle zu dem Thema: https://apollo-news.net/oerr-f…itern-ohne-kennzeichnung/


    Klar kann man Kanäle pauschal verurteilen - man zeigt damit aber nur, dass man keine Lust auf inhaltliche Auseinandersetzung hat.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Klar kann man Kanäle pauschal verurteilen - man zeigt damit aber nur, dass man keine Lust auf inhaltliche Auseinandersetzung hat.

    Klar kann man einfach für wahr halten, was "auf X kursiert" - man zeigt damit aber nur, dass man keine Lust auf eigenes Denken hat.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Also mir braucht keiner mehr mit „Qualitätsjournalismus“ zu kommen:


    ARD-Sender interviewt eigene Mitarbeiterin auf Demo gegen Rechts – „Ich wurde Mittel zum Zweck“


    https://www.fr.de/panorama/mit…iewt-eigene-92789357.html


    „Tagesschau" führt WDR-

    Mitarbeiterin als

    Supermarktkundin vor


    https://m.faz.net/aktuell/feui…terview-aus-19076276.html


    ARD stellt radikalen Türken-Funktionär als besorgten Migranten vor


    https://jungefreiheit.de/kultu…-besorgten-migranten-vor/



    Die Krise der Demokratie ist auch eine (selbstverschuldete) Krise der etablierten Medien. Menschen sind auf X, weil sie den herkömmlichen Medien nach Relotius, Framing-Manual und Fake-Interviews nicht mehr trauen.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Klar kann man einfach für wahr halten, was "auf X kursiert" - man zeigt damit aber nur, dass man keine Lust auf eigenes Denken hat.

    Meine öffentliche Branche twittert auch auf X (zu meinem Missfallen), wie diverse Minister, Ministerien, Bundes- und Landesbehörden, Polizei, Feuerwehr, Politiker, Abgeordnete, Schulen, ör-Medienanstalten etc. etc. - also das Argument ist ein bisschen billig, dass X ein Lügenpfuhl wäre.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Ich denke, dass man in den vergangenen 40 Jahren schon ein paar Erfahrungen gemacht hat. Schon kurz nach dem Start des Privatfernsehens haben die ersten die Seite gewechselt, z.B. Harald Schmidt. In der jüngeren Zeit waren es z.B. Jörg Pilawa, Linda Zervakis, Matthias Opdenhövel, Pinar Atalay und Jan Hofer. Joko und Klaas waren mal beim ZDF, Günther Jauch hat u.a. mal das Sportstudio moderiert, usw.


    Um nochmal auf diesen Punkt zurückzukommen - hierzu kann man m. E. zwei Anmerkungen machen.


    Erstens sind einige der genannten Persönlichkeiten zum ÖRR zurückgekehrt, nämlich Schmidt und Pilawa. Für eine Tasse warme Suppe werden die das kaum gemacht haben, aber ich frage mich schon, ob die nach ihrem Abstecher zu den Privaten ähnliche Honorare beim ÖRR erhalten haben oder ob sie nach ihrer Zeit beim Privatfernsehen bereit waren, teilweise auf ihr vorheriges Einkommen zu verzichten, weil die Arbeit beim ÖRR ihnen andere Vorteile bot.


    Zweitens kann man auch eine Liste mit Leuten eröffnen, die nie (oder höchstens sehr kurz) für das Privatfernsehen tätig waren und die stets beim ÖRR geblieben sind. Die zuvor genannten Gutverdiener Lichter, Kiewel und Böhmermann wären probate Beispiele dafür. Wo sind denn die Angebote der Privaten für diese Leute, die das Zahlen derartig hoher Gehälter erforderlich machten, um sie beim ÖRR zu halten? Und: Wer von diesen Leuten trägt mit seinen/ihren Leistungen aktiv dazu bei, den Auftrag des ÖRR zu erfüllen? Für Böhmermann könnte man dies so sehen (ob man ihn nun mag oder nicht, aber zumindest sind seine Formate innovativ und kritisch), bei Lichter und Kiewel fällt es mir ehrlich gesagt schwer, dies feszustellen. Kiewel moderiert mit dem "Fernsehgarten" sogar ein Format, das es nahezu deckungsgleich mit "Immer wieder Sonntags" beinahe zeitgleich in der ARD gibt. Muss man dafür 400 000 € an die Moderatorin ausschütten?


    Im Sinne einer transparenten Verwendung der Gebührengelder fände ich es insgesamt günstig, wenn auch die Entlohnung der Leute vor den Kameras zunächst einmal einem Schema folgen würde, von dem man nur dann ggf. abweicht, wenn (i) ein höher dotiertes Abwerbeangebot eines kommerziellen Senders vorliegt und (ii) die Tätigkeit der betreffenden Person für die Erfüllung der Aufgaben des ÖRR von hinreichender Bedeutung ist. Dann soll man von mir aus eine Million oder mehr bezahlen, sonst bitte nicht.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • ARD/ZDF also = "Lügenpresse"?

    FAZ, FR und "Junge Freiheit" also = unabhängige/glaubhafte Medien?

    Nein. Eher: Man liest Nachrichten auch der etablierten Quellen mit der impliziten Fragestellung: Was soll einem hier gerade vermittelt werden? Und man vergleicht - z.B. mit Medien der Schweiz, Polen, UK und andern Ländern.


    Das Vertrauen ist leider verschwunden.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose
  • Menschen sind auf X, weil sie den herkömmlichen Medien nach Relotius, Framing-Manual und Fake-Interviews nicht mehr trauen.


    Dies ist eine interessante Fehl-Wahrnehmung seitens der X-Fans. Die Masse an Bulls*it, die zum Beispiel während der Coronavirus-Pandemie über X verbreitet worden ist, würde noch nicht mal dann vom ÖRR oder vom "Spiegel" erreicht werden, wenn die in der bisherigen Konstellation noch 500 Jahre senden bzw. drucken würden. Die Qualitätskontrolle, deren partielle Abwesenheit man bei einigen herkömmlichen Medien zu recht kritisiert, ist bei X so derartig viel schlechter, dass es nahezu grotesk ist, diese Plattform aus Qualitätsgründen herkömmlichen Medien vorzuziehen.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Dies ist eine interessante Fehl-Wahrnehmung seitens der X-Fans. Die Masse an Bulls*it, die zum Beispiel während der Coronavirus-Pandemie über X verbreitet worden ist, würde noch nicht mal dann vom ÖRR oder vom "Spiegel" erreicht werden, wenn die in der bisherigen Konstellation noch 500 Jahre senden bzw. drucken würden. Die Qualitätskontrolle, deren partielle Abwesenheit man bei einigen herkömmlichen Medien zu recht kritisiert, ist bei X so derartig viel schlechter, dass es nahezu grotesk ist, diese Plattform aus Qualitätsgründen herkömmlichen Medien vorzuziehen.


    LG :hello:

    Ich habe auf einer Plattform wie X selbst die Kontrolle darüber, wem ich folge. Zudem gibt es das Format der Community Notes, mit dem Beiträge korrigiert werden können. Es war die erste Plattform, die über den Terroranschlag auf Israel im Oktober berichtet hat - ohne X, nur über ÖRR, hätte man darüber ein völlig einseitiges Bild zugunsten der Hamas gewonnen. Die Berichterstattung über den Gaza-Konflikt im ÖRR wäre nochmal ein ganz eigenes Kapitel. Ich sehe das also definitiv anders.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Meine öffentliche Branche twittert auch auf X (zu meinem Missfallen), wie diverse Minister, Ministerien, Bundes- und Landesbehörden, Polizei, Feuerwehr, Politiker, Abgeordnete, Schulen, ör-Medienanstalten etc. etc. - also das Argument ist ein bisschen billig, dass X ein Lügenpfuhl wäre.

    Nicht zu bestreiten ist: Elon Musk hat nach seiner Übernahme die Moderations-Teams, die bis dahin wenigstens versucht hatten, Falschmeldungen als solche zu kennzeichnen, fast geschlossen entlassen. Er hält die Unterscheidung von Lüge und Wahrheit, von freier Meinungsäußerung und Gewaltaufrufen für Zensur. Folgerichtig verschwinden die wahren Meldungen in einer Flut von Hasspostings, frei erfundenen Äußerungen und Berichten, angeblichen Kriegs-Videos, die aus Computerspielen stammen oder KI-Fälschungen. Die erst vor wenigen Tagen dort massenhaft verbreiteten Pornos mit dem reinkopierten Kopf von Taylor Swift hätten weniger bekannte Personen sozial - und im schlimmsten Fall auch physisch - vernichtet. Wie kann man ernsthaft das Schund-Medium, zu dem Twitter/X in kurzer Zeit herabgesunken ist, für eine seriöse journalistische Quelle halten, und das auch noch, um Pauschalkritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu begründen?

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Ich habe auf einer Plattform wie X selbst die Kontrolle darüber, wem ich folge.


    Richtig, und genau das ist das Problem. Wenn Du zum Beispiel während der Pandemie Herrn Homburg gefolgt bist, dann warst Du alles andere als gut informiert.


    Zudem gibt es das Format der Community Notes, mit dem Beiträge korrigiert werden können.


    Leider kommt dieses Werkzeug mit der Masse an Quatsch auf der Plattform kaum hinterher.


    Es war die erste Plattform, die über den Terroranschlag auf Israel im Oktober berichtet hat


    "Die Plattform" kann nichts berichten, sondern nur ihre Nutzer. Auch hier kommt es entscheidend darauf an, wem Du folgst. Wenn dies die diversen Islamisten und Terror-Sympathisanten sind, die sich auf X tummeln, dann wirst Du über X definitiv sehr viel schlechter informiert als über den ÖRR. Ich fühlte mich am 7.10. auf X deswegen gut informiert, weil ich ziemlich regelmäßig die Beiträge diverser israelischer Kollegen lese, insbesondere die von Oded Rechavi. Insofern hatte ich direkte Informationen, was in Israel passiert ist. Das geht auf X aber auch um Ligen schlechter, wenn man den falschen Leuten folgt (s.o.).


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Wie kann man ernsthaft das Schund-Medium, zu dem Twitter/X in kurzer Zeit herabgesunken ist, für eine seriöse journalistische Quelle halten


    Ich bin zwar kein Musk-Fanboy, aber Twitter/X war auch schon vor Musk nur mit größter Vorsicht als Quelle zu verwenden - eben weil man sich seine eigene Bubble erschaffen kann. Dies ist m. E. ein generelles Problem mit sozialen Medien, weshalb man nicht unterschätzen sollte, welch günstigen Effekte die gerne gescholtenen traditionellen Medien hatten und teilweise noch haben. Gerade auch deswegen sollte man sie erhalten und beständig an ihrer Qualität arbeiten, wofür höchste Standards gelten sollten.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Wie kann man ernsthaft das Schund-Medium, zu dem Twitter/X in kurzer Zeit herabgesunken ist, für eine seriöse journalistische Quelle halten, und das auch noch, um Pauschalkritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu begründen?

    X ist keine Quelle, X ist ein Kanal.


    Der ÖRR ist eine Quelle, der es zunehmend an journalistischer Sorgfalt mangelt und die einen eindeutigen politischen Drall hat.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • X ist keine Quelle, X ist ein Kanal.


    Genau deswegen ist es ja vollkommen unzureichend, sich darauf zu berufen, dass etwas auf X kursiert. Von wem stammt das Material, und wie zuverlässig ist diese Person oder Institution?


    Der ÖRR ist eine Quelle, der es zunehmend an Zuverlässigkeit mangelt und die einen eindeutigen politischen Bias hat.


    Das liest man immer wieder, aber welche Belege gibt es dafür?


    In meiner Jugend galt es als allgemein bekannt, dass der WDR eher links und der BR eher rechts ist. Hat sich das seitdem großartig geändert? Wurde die Redaktion von "Report" mit der von "Monitor" zusammengelegt? ;) Meinst Du das mit dem "eindeutigen politischen Bias", oder meinst Du, dass der ÖRR in toto in eine politische Richtung geht? Wie soll das gelungen sein angesichts der (angeblichen!) Postenbesetzung nach alternierenden Parteibüchern?


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Der ÖRR ist eine Quelle, der es zunehmend an Zuverlässigkeit mangelt

    Das würde ja bedeuten, dass es heute mehr Fehler, Falschmeldungen usw. gibt als früher. Hast Du für diese Behauptung einen Beleg? Oder kursiert das auch nur auf X?


    Gerade auch deswegen sollte man sie erhalten und beständig an ihrer Qualität arbeiten, wofür höchste Standards gelten sollten.

    Ja, und ähnlich wie in der Wissenschaft gehören zum Qualitätsjournalismus ja auch geeignete Mechanismen, Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Der Relotius-Skandal wurde letzten Endes durch einen Journalisten aus dem eigenen Haus aufgedeckt, auch mit Hilfe der Recherche-Möglichkeiten dieses Hauses. Der "Spiegel" hat (wie andere betroffene Zeitungen und Magazine auch) danach alle fraglichen Artikel sorgfältig überprüft und die für das eigene Haus wenig schmeichelhaften Ergebnisse veröffentlicht. Verantwortliche Personen mussten gehen oder haben einen Karriereknick erlebt. Wann hätte es einen ähnlichen Umgang mit Falschmeldungen mal bei Twitter/X gegeben?

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Nehmen wir mal an, dass man über Jahre hinweg in ein bestimmtes Restaurant geht - mit eher bürgerlicher, leicht gehobener Küche. Eines Tages meint man festzustellen, dass die Qualität der Küche nachlässt. Ist es dann eine gute Idee, die Dönerbude um die Ecke als brauchbare gastronomische Alternative anzupreisen?


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Nehmen wir mal an, dass man über Jahre hinweg in ein bestimmtes Restaurant geht - mit eher bürgerlicher, leicht gehobener Küche. Eines Tages meint man festzustellen, dass die Qualität der Küche nachlässt. Ist es dann eine gute Idee, die Dönerbude um die Ecke als brauchbare gastronomische Alternative anzupreisen?


    LG :hello:

    Wenn wir auf diesem Argumentationsniveau sind: Man braucht kein Koch sein um festzustellen, dass die Suppe versalzen ist.


    Man stelle sich vor: Das passiert einem zwei Mal, man möchte dort eigentlich nicht mehr hingehen, und man muss trotzdem in dem Restaurant regelmäßig zahlen. Großartiges Angebot, oder? Nennt sich ÖRR.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose