Hallo Bernd
Man muss dazu noch ergänzen, dass die Wolf-Aufnahmen wirklich den äußersten Grenzfall in der Schwarzkopf-Diskographie darstellen. Sogar sie selbst hat später eingeräumt, dass sie es im Wiederholungsfalle sicherlich schlichter angegangen wäre. Ihre Wolf-Aufnahmen (auch das Italienische Liederbuch mit DiFiDi) waren schon bei ihrem Erscheinen durchaus zwiespältig diskutiert, zu einer Zeit, wo sie eigentlich fast nichts falsch machen konnte.
Die Wolf-Aufnahmen sind somit wirklich nicht repräsentativ für die "kühle" Elisabeth (die sie übrigens toll gesungen hat ), und sollten nicht ins Zentrum einer Schwarzkopf-Diskussion gestellt werden.
Am Beginn des Threads gibt es genügend Empfehlungen, die sehr wohl typisch für das Phänomen Schwarzkopf sind, und bei denen man sich viel schwerer tut erfolgreich daran herumzunörgeln. Gesang ist immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber rein vom gesangstechnischen Standpunkt her war nach dem Krieg die Armee der zumindest ebenbürtigen Konkurrentinnen nur eine kleine Aufklärungseinheit. Aber ihr ergeht es ein klein wenig wie Karajan. Beide werden heute in breiten Kreisen nicht mehr so geschätzt wie vor ein paar Jahrzehnten, und der Hauptgrund ist schlicht und einfach ein Wandel in der Musikästhetik. Die musikalischen Ideale haben sich gewandelt, tempora mutantur...