Schumann Jahr 2006 - und es ist totenstill ?

  • Liebe Forianer,

    an sich ist ja das Todesjahr eines Komponisten kein Grund zum Feiern, dennoch ist es üblich solche Ereignisse zu benützen um Bilanz zu ziehen -oder Neuaufnahmen zu präsentieren - neue Threads zu beginnen - alte wiederaufleben zu lassen.

    SCHUMANN Robert: Die Sinfonien

    SCHUMANN Robert: Sinfonie Nr. 2 C-Dur

    SCHUMANN Robert: Klavierkonzert in a-moll

    SCHUMANN Robert: Violinkonzert

    SCHUMANN Robert: Cellokonzert a-Moll op.129

    SCHUMANN Robert: Manfred - Ouvertüre

    SCHUMANN Robert: Andante con variazoni

    SCHUMANN Robert: Klaviersonaten opp. 11, 14 ,21

    SCHUMANN Robert: Werke für Klavier Solo in Referenzaufnahmen

    SCHUMANN Robert: Gesänge der Frühe op. 133

    SCHUMANN Robert: Kreisleriana

    SCHUMANN Robert: Sinfonische Etüden op 13 -Teil 1

    SCHUMANN Robert - Was bedeutet uns Schumann heute ?

    SCHUMANN Robert: Dichterliebe op 48 (Im wunderschönen Monat Mai)

    SCHUMANN Robert - Lieder, Romanzen und Balladen

    SCHUMANN Robert: Liederkreis op.39

    Im Falle von Robert Schumann (1810-1856) dürfte das Ereignis eher zu "stillem Gedenken (?) Anlass gegeben haben - als zu medialer Präsenz des betreffenden Komponisten, daher eröffne ich diesen Thread, der als "Trailer" gesehen werden sollte, sich auf Threads zu besinnen , die diesem Komponisten im Forum bereits gewidmet wurden, bezw. auf Neuaufnahmen oder Konzerte hinzweisen - im Zusammenhang mit diesem Gedenkjahr. Neue Threads sind ebenso erwünscht.

    Auf zahlreiche Beteiligung hofft

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Hallo Alfred,


    weil ich es ja nicht kann, musste ich länger suchen, aber zu seinem Zyklus op. 39 hatte ich auch einmal einen thread gestartet. Und op 35 könnte man gleich hinzunehmen ( mein Lieblingslied. Du junges Grün, du frisches Gras).
    Damals fiel mir schon auf, dass diese Zyklen bei weitem nicht die Resonanz haben wie diejenigen von Schubert.


    Verdienstvoll deswegen, Schumann wieder ins Licht zu rücken.

  • Zitat

    Original von sagitt
    weil ich es ja nicht kann, musste ich länger suchen, aber zu seinem Zyklus op. 39 hatte ich auch einmal einen thread gestartet. Und op 35 könnte man gleich hinzunehmen ( mein Lieblingslied. Du junges Grün, du frisches Gras).
    Damals fiel mir schon auf, dass diese Zyklen bei weitem nicht die Resonanz haben wie diejenigen von Schubert.


    Verdienstvoll deswegen, Schumann wieder ins Licht zu rücken.


    Hier ist er: Liederkreis op.39


    Mich wundert ebenfalls, dass Loewe hier mehr Resonanz zu finden scheint als Schumann. Schumanns Lieder sind vermutlich aus verschiedenen Gründen weniger populär als Schuberts. Hier durchdringen sich häufig die Verzweiflung am biedermeierlichen Muff mit dessen Bekräftigung und ironischer Distanz zu beidem. Bei den Heine-Texten ist das vermutlich am deutlichsten. Das lyrische Ich versucht sich ja selbst von seinen Emotionen durch Verwendung übertriebener, teils komischer Bilder (besonders deutlich in den abschließenden Lieder von op.24 und op.48) zu distanzieren
    (Bei Schubert dagegen sind die Verhältnisse ziemlich klar, die Naturmetaphorik recht einfach verständlich und z.B. die späten Heine-Lieder sind völlig unironisch vertont.)


    Dazu kommt musikalisch, dass nur wenige Lieder der Zyklen isoliert bekannt sind (Mondnacht ist eher eine Ausnahme), viele sind so integriert, dass sie nur im Zyklus funktionieren, keine guten Voraussetzungen ein "Schlager" zu werden.


    Einen thread zu Schumanns Kammermusik sollte man vielleicht mal eröffnen...


    viele Grüße


    JR


    Man sieht hier - wie wichtig die richtige Benennung von Threads ist -
    zwar weiß jeder Forianer von wem der Liederkreis Op. 39 ist - Die Suchfunktion weiß es jedoch nicht - wenn man dem Thread nicht den Namen des Komponisten beimischt. Ich hab auf diese Weise das Thema nicht gefunden.Der Thread wird daher ab jetzt umbenannt und in alle Verzeichnisse aufgenommen.


    MOD 001 Alfred

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Liebe Taminos,


    die neue Ausgabe des FF widmet Schumann aus gegebenem Anlass einige neue Artikel, darunter auch ein ausführlicher Artikel zur Klaviermusik.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Liebe Taminos,


    in der Tat, das Schumann-Jahr ist sehr still. In erster Linie ist es ein Morzart-Jahr, dann ganz viel später auch noch ein bisschen ein Schostakowitsch-Jahr, aber Schumann? Ich muss ehrlich gestehen. Bis ich die Artikel im FonoForum zu Gesicht bekam, wusste ich nicht mal davon.


    Thomas

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Leider ist die Resonanz sehr schwach fürs Schumann-Jahr.
    Zudem ja auch noch Heine-Jahr ist und diese Beiden so viele goßartige Lieder verbindet.
    Aber irgendwie finde ich es auch nicht mal so schlimm, das gibt der Sache was intimes.
    Nur der Gedanke solch eines Hypes um Schumann wie um Mozart weckt Alpträume in mir...
    Schumannkugeln und co... :stumm:


    Mfg Richard

  • Liebe Taminos und Schumann-Freunde,


    heute habe ich im Zeitschriftengeschäft am Bahnhof endlich das neue Heft der Piano-News in die Hände bekommen. Anlässlich des 150. Todestages des Komponisten gibt es eine Reihe von Artikeln zu Schumann, neben einigen Rezensionen neuer Literatur zu Schumann, berichten Pianisten in sehr persönlichen Artikeln über ihre Erfahrungen mit Schumann, darunter Lars Vogt, Cyprien Katsaris und Ragna Schirmer. Also Schumann-Freunde: Kaufen!



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo!


    Ich finde es sehr schade, daß dieses Jahr alles von Mozarts Jubiläum überdeckt wird. Zum 150. Todestag von Schumann bleibt es in der Tat vergleichsweise sehr still. ?(
    Auch in diesem Forum, habe ich den Eindruck, hat Schumann einen vergleichsweise kleinen Stellenwert. Auch das ist schade. Dabei meine ich nicht, daß hier - wie bei Mozart oder Dvorak etwa - ein "hard selling marketing" ;) betrieben wird, aber etwas mehr könnte es schon sein. Ich werde mir hoffentlich bald mal den Kammermusikbereich in puncto Schumann vornehmen, da ist ja noch fast nichts vorhanden. :(


    Off-topic: Wo ich gerade dabei bin: Der 100. Todestag von Henrik Ibsen (23.5.) ging hierzulande völlig unter - eine Schande! :motz:
    Wenn ich mich recht erinnere, hat nur 3sat so um diese Zeit eine (wenn auch sehr gute) Inszenierung von "Hedda Gabler" gebracht.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius



    Ich finde es sehr schade, daß dieses Jahr alles von Mozarts Jubiläum überdeckt wird. Zum 150. Todestag von Schumann bleibt es in der Tat vergleichsweise sehr still. ?(


    Salut,


    in Bonn und Zwickau und Umgebung dürfte das anders sein. Ich erinnere mich genau - es scheinen die alten Weiden so grau - dass in meiner Endenicher Zeit Schumann stets überaus präsent gewesen ist. Für den Weltmarkt scheint er offenbar derzeit nicht geeignet zu sein. :no:


    Und außerdem: Wer so abfällig über Mozart redet, hats nicht anders verdient.


    Leider habe ich noch immer keine "passende" Einzel-Einspielung seiner g-moll-Sinfonie [Fragment] gefunden...


    Übrigens hat heute auch irgend so ein holländischer Pinsler Geburtstag... 400ten sogar.


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo, Ulli!


    Zitat

    Original von Ulli
    in Bonn und Zwickau und Umgebung dürfte das anders sein.


    Aber wiederum längst nicht so wie zu Mozarts 250. in Wien und Salzburg...


    Zitat


    Und außerdem: Wer so abfällig über Mozart redet, hats nicht anders verdient.


    Hat er das? ?(


    Zitat


    Übrigens hat heute auch irgend so ein holländischer Pinsler Geburtstag... 400ten sogar.


    Gut gekontert! :O
    Ich hatte es mir sogar im Kalender eingetragen, aber zu Rembrandt fehlt mir leider total der Bezug...


    Viele Grüße,
    Pius.

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  • Salut,


    Schumann war ja auch kein Genie... erst mit 20 begann er, zu komponieren. Wir feiern eben nur Genies! :P


    griechische Leichtigkeit und Anmut schrieb Schumann über Mozarts [große] g-moll-Sinfonie. Wohl zuviel Sirtaki getanzt?


    Rembrandt-Ausstellungen gibt es derzeit in Carlsruhe und Cassel, da die Landschaftsbilder.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Übrigens hat heute auch irgend so ein holländischer Pinsler Geburtstag... 400ten sogar.


    Genau so klein in das "Pinselbetrieb" wie Mozart in das "Notenbetrieb". :hahahaha:


    LG, Paul

  • Salut,


    Still? Nein, es wird wieder laut:


    Wie Wolfram Goert in DIE ZEIT Nr. 20 berichtet, hat Aribert Reimann die von seinem Onkel geerbten und unter dem Deckmantel des Schweigens aufbewahrten Krankenakten Robert Schumanns freigegeben. Prompt erscheint ein Buch:


    [jpc]6436030 [/jpc]

    Robert Schumann in Endenich

    [1854-1856], Krankenakten, Briefzeugnisse
    und zeitgenössische Berichte


    Herausgegeben von Bernhard R. Appel
    Verlag Schott, Mainz 2006, 607 S., 34,95 €


    Und sogleich will bewiesen sein, dass Schumann an den Folgen einer 1831 zugezogenen Neurosyphilis gestorben ist. Da ist wieder schwer was los...


    Liebe Grüße
    Ulli [Ex-Endenicher]

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Nichts, aber auch wirklich nichts gegen den großen Salzburger Meister, aber ein "bischen" mehr Schumann dürfte es schon sein... Ich kann es, wie eigentlich immer, nicht beweisen, aber ganz aus meiner reichen, bunten Gefühlswelt heraus: Schumann erscheint mir viel präsent - und doch fehlt er mir immer.


    Letzter Sonntag war in einem südlichen 3. Programm (Bayern oder SW [Hessen kann ich leider nicht mehr empfangen] eine nicht ganz alltägliche biographische Aufbereitung, die mich sehr berührt hat - leidder nicht mitgeschnitten - vielleicht wird es noch einmal wiederholt.




    Liebe Grüße
    Bernd Hemmersbach (hemmi)

  • Zitat

    Original von hemmi
    Schumann erscheint mir viel präsent - und doch fehlt er mir immer.


    Salut!


    Genau das empfinde ich auch: Er entzieht sich uns... wie macht er das nur?


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner

  • Ob man Schumann mit der Publikation einen Gefallen getan hat? Man mag es bezweifeln. So verdienstvoll es ist, wichtige Quellen einem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Andererseits ist es entwürdigend lesen zu können, wann und wie oft Schumann Stuhlgang hatte. Und das kann man bei der Lektüre dieser Akten.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Salut,


    sicher ist es entwürdigend. Der Fall ist ähnlich gelagert, wie einst die Veröffentlichung der Bäslebriefe Mozarts. Viel entwürdigender finde ich aber ist die Besprechung und Spekulation um Schumanns Todesursachen, genau wie bei Mozart. Das Buch kann evtl. [ich kenne es nicht], als ziemlich nüchterne Lektüre betrachtet werden, die reine Fakten liefert, die man dann auswerten kann. Das würde der Diskussion um die Todesursache nützlich sein und vielleicht ein Ende setzen. Jedenfalls klang der Kurzbericht von Goertz schlüssig.


    So ein Buch ist heute ein Muss - in dem Sinne, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die nach der Aufklärung um den Tod bzw. die Todesursache schreit. Ich bin eigentlich auch ziemlich sicher, dass Schumann nicht "einfach so" wahnsinnig geworden ist, sondern dass es andere Gründe hatte. Ich hatte mich damals mit FGB darüber ausgiebig unterhalten - für mich ohne Ergebnis. Es gibt einen Brief Schumanns, den er ein paar Tage [Mai 1856?] vor seinem Tod schrieb - hier ist er völlig normal. Da wäre es doch interessant und wichtig, in diesem Buch weitere Fakten um dieses Datum herum nach lesen zu können, um dies verstehen zu können.


    Die Nennung solcher ethisch bedenklicher Fakten aber muss zur Unterstützung der Glaubwürdigkeit [weil vollständig] mitgeliefert werden.


    Dies soll keine Verteidigung des Buches sein, das ich nicht kenne.


    LG
    Ulli

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    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zum einen bin ich ganz froh, dass uns der Wolferl-Rummel bei Schumann erspart bleibt. Zum andern ist das im Gegensatz zu Mozart wirklich ziemlich tragische Ende Schumanns vielleicht gar nicht so zum Feiern geeignet. Sein Leben ließe sich vergleichbar ausschlachten (es gibt diesen grausigen Film aus den 80ern mit Grönemeyer :rolleyes: , Nastassja Kinski und Andre Heller (als Mendelssohn)), da braucht es gar keine Legenden.
    Die Musik läßt sich dagegen zum größten Teil nicht gut ausschlachten (von Träumerei und wenigem anderen mal abgesehen). Die wichtigsten Werke sind wenig öffentlichkeitswirksame Klavierzyklen und Lieder. Wie schon andere schrieben, ist es romantischste Romantik par excellence, mit allen Brüchen und Widersprüchen, schwankend zwischen träumerischer Sehnsucht und ekstatischem Wahnsinn, obendrein mit einem Schlag biedermeierlicher Gemütlichkeit. So uncool wie es geht, sozusagen ;)
    (auch verglichen mit Amadeus, Amadeus, Superstar und Rockidol, selbst wenn das natürlich eine Verzerrung ist, so eine cool-moderne Verzerrung kriegt man von Schumann nicht hin, nichtmal Grönemeyer...)


    Zur Musik kann ich nur auf das verweisen, was ich im anderen thread von ein paar Monaten geschrieben habe. Schumann ist mit Chopin der wichtigste Klaviermusikkomponist seiner Generation und mit Schubert der wichtigste Liederkomponist der Romantik.
    (die vergleichsweise geringe Resonanz auf diese threads im Forum dürfte auch mit dem Exodus einiger Pianophiler im Frühjahr zusammenhängen...)


    Zitat

    (Ulli) griechische Leichtigkeit und Anmut schrieb Schumann über Mozarts [große] g-moll-Sinfonie. Wohl zuviel Sirtaki getanzt?


    Nur falls das ernst gemeint war: Wenn Du nicht verstehst, dass das ein Lob sein soll, wundert mich das doch sehr. Das ist eben die blumige Sprache der Zeit. Auch Beethovens 4. nannte Schumann eine "griechisch schlanke Maid zwischen zwei nordischen Helden"..."griechisch" bezieht sich natürlich auf ein romantisch verklärtes antikes Griechenland.


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Ja,


    schon recht. ;)


    Schumann bietet aber bei aller Legendenbildung doch sicher interessantes Material für einen tragisch-romantischen Rosamunde-Pilcher-Schinken...


    Möglich, dass es am "Todesjahr" liegt, dass so wenig Rummel um Schumann gemacht wird - zudem starb er an einem wenig berühmten/bekannten Ort. Ich glaube mich zu erinnern, daß das Mozartjahr 1991 auch eher besinnlich, als kirmeshaft war, nicht?


    Übrigens empfinde ich beide Tode als gleichwertig tragisch: Haben nicht beide sehr gelitten?


    Liebe Grüße
    Ulli

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    (Blaise Pascal, 1623-1662)



  • Liebe Schumann-Freunde,


    totenstill? Mitnichten- zumindest im Radio ist Schumann definitiv lebendig! Im HR 2 Klassik CD-Tipp steht diese Woche Schumann auf dem Programm. Folgende Aufnahmen werden vorgestellt:


    Die CD-Tipps (24.-28. Juli 2006): Robert Schumann – zum 150. Todestag Montag bis Freitag ab 15:05 Uhr stellen wir Ihnen unsere CD des Tages vor.


    Robert Schumann – zum 150. Todestag


    Mo 24.07.2006


    Papillons · Carnaval · Faschingsschwank
    Stefan Vladar, Klavier
    Harmonia mundi HMC 901890 / LC 07045


    Di 25.07.2006


    Lieder der Mignon · Lieder von Elisabeth Kullmann · Frauenliebe und –leben
    Michaela Kaune, Sopran / Burkard Kehring, Klavier
    Udo Samel liest aus Schumanns Anmerkungen zu den Kullmann-Liedern
    Berlin Classics 0017872BC / LC 06203


    Mi 26.07.2006


    Klavierquartett Es-Dur · Klaviertrio F-Dur · Skizzen für Pedalflügel
    Storioni Trio Amsterdam / Nobuko Imai, Viola
    Cobra Records 0008 / LC 08614


    Do 27.07.2006


    Romanzen und Balladen für gemischten Chor a cappella
    & Brahms: Gesänge op. 42 · op. 104
    Kammerchor Accentus / Laurence Equilbey
    Virgin Classics 363279 2 / LC 07873


    Fr 28.07.2006


    "Ich möchte lachen vor Todesschmerz" – Robert Schumanns letzter Weg
    Eine Erzählung von Vera Forester
    Sprecher: Lutz Lansemann und Michael Rotschopf
    Thomas Günther auf einem Streicher-Flügel von 1848
    Cybele Records SACD AB002 / LC 03738





    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Vielen Dank Christian.
    Leider zu spät... ;( ;( ;(
    Vielleicht bringt ja ein freundlicher Sender nochmal Schumann als Thema....
    glaube ich aber nicht... ;(

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Hallo,


    hat denn kein deutscher Sender die styriarte-Übertragung der Szenen aus Goethes Faust gebracht? Nikolaus Harnoncourt hat sehr schöne Aufführungen produziert. Schon jetzt eine Empfehlung für die vermutlich im nächsten Jahr herauskommenden CDs.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ich sag's mal wieder pathetisch: ohne schumanns musik wollte ich nicht leben.


    sie zählt für mich zum größten, tief empfundensten, romantischsten, gefühlvollsten, schmerzerfüllesten, mitreißendsten, temperamentvollsten, was ich kenne. :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    wer die klavierstücke und die lieder(zyklen) nicht schätzt, dem kann man nun wirklich nicht helfen ... :stumm:


    seitdem ich vor einigen jahren einige biographien über clara und robert verschlungen habe, ist er mir noch enger ans herz gewachsen ... vielleicht sogar schon hinein ..nein, ganz sicher ...ist er das ... :lips:


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Sagitt meint:


    Todesjahre " feiern" ist ja ein wenig paradox. Wer , wie ich, mit der Melodie des WDR aus der Rheinischen aufgewachsen ist, hat ein fast " natürliches" Verhältnis zu Schumann.Zum Komponisten, nicht dem Menschen. Alles, was ich biographisch erfuhr,liess mich weniger erfreut sein. Eine durch und durch sich quälende Seele. Erschütternd Peter Härtling "Schumanns Schatten" über seine letzten Jahre in Endenich.
    Aber der Musiker der grossartigen frühen Klavierstücke, der Liederzyklen, der Kammermusik und der Sinfonien hat einen Stammplatz bei den ganz grossen. Er ist viel romantischer als Schubert, Ironie hat einen festen Platz bei ihm, man höre die entsprechenden Lieder aus der Dichterliebe. Auch seine Sinfonien finde ich deutlich weniger " klassisch" als diejenigen von Schubert. Romantisches Aufbrausen in der ersten, Zerrissenheit in der zweiten, eine gewisse Biedermeierlichkeit in der dritten.
    Für Schumann brauche ich kein Gedenkjahr, um ihn immer wieder aus dem Regal zu ziehen und mich an seiner Musik zu erfreuen.

  • Guten Morgen.


    Totenstill? Nicht ganz.
    Am Wochenende werde ich in der Philharmonie die Berliner unter anderem Schumanns 4. hören. Unter Rattle - das kann er ja nun wirklich nicht, wird mancher da waidwund aufjaulen. Sei's drum.


    Bislang hatte ich mit Schumann nicht besonders viel am Hut. Doch zur Einstimmung auf das Konzert habe ich die Symphonien mit der Staatskapelle unter Barenboim rausgeholt. Mal sehen. Ich bin aufs Konzert jedenfalls schon sehr gespannt.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner

  • naja, das ist ja ein guter Anfang, das Ganze nachzuholen. Ich weiß nicht, wie du zur Klaviermusikstehst (solo). In Schumanns Klaviersolomusik findet man selten was "nichtsogelungenes".
    Ansonsten kann ich das Klavierquintett empfehlen. Das ist wirklich super. Schumann hat zu viele Gesichter (besser: Persönlichkeiten? :pfeif:), dass man ihn eigentlich nicht komplett ausschließen kann.

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Es gibt in diesem Jahr sehr wohl Vieles zu Schumann (wie übrigens auch zu Schostakowitsch), es wird nur nicht so aggressiv-weihnachtsdekorationsmäßig propagiert wie für Mozart.


    Ich liebe ganz besonders die Klavier- und Liederzyklen. Schade, dass man sich oft in einen riesigen Konzertsaal setzen muss, wenn sich ein Starpianist die Ehre gibt. Ein etwas kleinerer Rahmen wäre viel schöner.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Ich liebe ganz besonders die Klavier- und Liederzyklen. Schade, dass man sich oft in einen riesigen Konzertsaal setzen muss, wenn sich ein Starpianist die Ehre gibt. Ein etwas kleinerer Rahmen wäre viel schöner.


    Lieber Melot,
    in einem kleineren Rahmen wäre echt schön, da ja auch Schumanns Musik sehr persönlich ist. Ich fühle mich bei seiner Musik immer persönlich angesprochen, als erzähle mir seine innersten Geheimnisse. Jedoch passt dies gar nicht zu dem wortkargen, phlegmatischen, in sich gekehrten R.Schumann. Vielleicht fand er auch nur in der Musik das Medium, seine Inneres nach außen tragen zu können.
    Jedenfalls ist das meiste Reperoire von Schumann für einen Pianisten äußerst schwer.
    Wenn ich da an die Symphonischen Etuden, Carneval, Kreisleriana, Fantasie und Humoreske denke. Sowas können fast nur die ganz großen fantastisch spielen - und von denen auch nicht alle :stumm:.
    Ich hatte mal in einem kleineren Rahmen Richard Goode mit Bagatellen von Beethoven und Davidsbündler von Schumann gehört.
    Ein tolles Konzert, eine intime Stimmung und eine private Atmosphäre. (scheinbar noch in guter Erinnerung)

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."