Der Heldentenor, eine ausgestorbene Spezies?

  • Zu Andreas Schager :

    Ich habe ihn vor einigen Jahren in Meiningen nach einem Tristan kennengelernt. Gemeinsam mit einer Freundin und seiner damaligen Gesangslehrerin haben wir einen feucht-fröhlichen Abend bis spät in die Nacht verbracht. Er heißt gebürtig Schagerl. Sein Bruder war ( oder ist ? ) wohl ein bekannter Schlagersänger in Österreich. Davon wollte er sich namentlich abgrenzen und sein Agent sagte ihm wohl, daß das L am Ende einer internationalen Vermarktung im Wege stehe. Deshalb die Reduktion auf Schager.


    Ich habe ihn vor einigen Jahren 2 mal als Tristan gehört und war jedes Mal begeistert von seiner Stimmkraft, aber auch seiner Darstellung. Sicherlich einer der besten Heldentenöre die ich in dieser Rolle in den letzten Jahren gehört habe. Als Parsifal fande ich ihn in Bayreuth nicht so überzeugend.


    Zu Heldentenören allgemein:

    Aktuell zählt für mich sicherlich Steven Gould dazu, den ich oft in Bayreuth hören durfte , aber auch Michael Weinius der in Düsseldorf einen großartigen Siegfried gesungen hat.

    Aktuell nicht mehr aktiv , war Heikki Siukkula für mich die größte und schönste Heldentenorstimme , die ich je hören durfte. Davon kann man sich bei seinen Mitschnitt aus New York unter Eve Queler , eine eigene Meinung bilden.


    Für mich waren die Aufführungen mit Wolfgang Schmidt auch , fast immer, große Abende. Er ist für mich der am meisten unterschätzte Heldentenor der zurückliegenden Jahre. Sicherlich, das Anschleifen der Töne von unten und das metallische Timbre dominiert von Öbertönen, ist nicht jedermans Sache, aber eine gute offizielle Aufnahme, außer der Götterdämmerung in Bayreuth, oder ein Rezital, hätte er schon verdient gehabt.


    Man sollte heutigen Heldentenören nicht unrecht tun, wenn man sie mit den Recken wie Melchior, Lorenz, Suthaus, Treptow, Hopf usw. ( die ich verehre !) auf historischen Aufnahmen vergleicht. Das waren häufig Aufnahmen unter Studiobedingungen z.B. Tristan 43 mit Lorenz, Melchior mit Leider usw. , und ich habe den Verdacht, daß die Orchester heutzutage besser besetzt und damit lauter sind als früher.


    Gruß aus Düsseldorf

  • Für mich waren die Aufführungen mit Wolfgang Schmidt auch , fast immer, große Abende. Er ist für mich der am meisten unterschätzte Heldentenor der zurückliegenden Jahre. Sicherlich, das Anschleifen der Töne von unten und das metallische Timbre dominiert von Öbertönen, ist nicht jedermans Sache, aber eine gute offizielle Aufnahme, außer der Götterdämmerung in Bayreuth, oder ein Rezital, hätte er schon verdient gehabt.

    Dem kann ich mich absolut anschließen. Es wäre wünschenswert, würde doch noch ein kompletter Levine-"Ring" aus Bayreuth 1994-1998 erscheinen. Wolfgang Schmidt ist eines der vielen Highlights desselben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Dem kann ich mich absolut anschließen. Es wäre wünschenswert, würde doch noch ein kompletter Levine-"Ring" aus Bayreuth 1994-1998 erscheinen. Wolfgang Schmidt ist eines der vielen Highlights desselben.

    Ich habe den Sinopoli -Ring seinerzeit komplett aufgenommen und auf CD gebrannt. Bei Bedarf kann ich davon für privaten Gebrauch Kopien erstellen.

  • Hallo Rheingold 1876,


    ich danke für Deine Antwort ! Auch ich besitze die Bayreuther Walküre von 1954 und muß Dir zustimmen: Lorenz wirkt hier sonderbar alt, müde und aus der Zeit gefallen. Allerdings war dieses "Schlachtroß" andererseits noch fit genug, in Wien 1955 einen Kollegen kurzfristig als Tannhäuser zu ersetzen ! Man braucht nur die Walküren-Gesamtaufnahmen unter Furtwängler 1953 und 1954, bzw. Windgassen und Suthaus hinsichtlich Klangverdichtung und dramatischer Vibranz und Kraft zu vergleichen, um zu hören, daß Suthaus seinen "spielfähigen" Kollegen weit hinter sich läßt. Genauso, wenn man die Tannhäuser-Studioaufnahmen unter Franz Konwitschny und Otto Gerdes vergleicht, genauer gesagt, Hopf und Windgassen. Man muß sich einfach nur einmal das Liebesduett Siegmund/Sieglinde am Ende des 1. Aktes anhören und Vinay/Varnay mit Vogt/Nylund vergleichen, um zu sehen, wo man mittlerweile angekommen ist ! Aber meine Vorliebe für baritonale Heldentenöre ist ja nicht nur eine Geschmacksentscheidung. Der baritonale Heldentenor entwickelte sich, weil er Tannhäuser, Tristan, Siegmund und Siegfried leichter gestalten und durchstehen kann. Mir tun lyrische Tenöre, die sich auf den zerstörerischen Opfergang der großen Wagnerpartien begeben, einfach leid. Ich höre seit 40 Jahren leidenschaftlich gerne Wagner. In dieser, opernhistorisch sehr kurzen Zeit, habe ich mehrere Tenöre erlebt, die in den Stimmruin gegangen sind, weil sie mit ungeeigneten Stimmen zu früh oder zu oft die großen Wagner-Partien sangen: Peter Hofmann, Josef Protschka, Roland Wagenführer, Endrik Wottrich. Im Fall von Siegfried Jerusalem bin ich der Meinung, daß er stimmlich geeignet war, aber schlicht zu viele Aufführungen sang ! Wenn Daniel Behle nicht aufpaßt, ist er der nächste Kandidat ! Der Heldentenor ist nicht tot, Peter Seiffert, Wolfgang Neumann, Wolfgang Schmidt, Stephen Gould, Thorsten Kerl und Andreas Schager beweisen es, nur braucht der Heldentenor Zeit, sich zu entwickeln ! Vielleicht hatte Wagner Recht, als er sagte, daß es ein Fehler gewesen sei, seine besten Partien für Tenöre zu komponieren.

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  • Mir tun lyrische Tenöre, die sich auf den zerstörerischen Opfergang der großen Wagnerpartien begeben, einfach leid...- Wenn Daniel Behle nicht aufpaßt, ist er der nächste Kandidat !

    Lieber Antalwin!


    Ich hoffe, dass Daniel Behle nicht dasselbe Schicksal erleidet wie andere lyrische Tenöre vor ihm. Andererseits kenne ich ihn seit fast 20 Jahren, seit er an der Hamburger Musikhochschule studierte, an mehreren Gesangswettbewerben teilnahm und sich von Wettbewerb zu Wettbewerb kontinuierlich steigerte. Auf keinen Fall würde ich ihn zu den auch von mir präferierten baritonalen Heldentenören zählen, nicht einmal zu den Heldentenören, sondern - vielleicht darin Fritz Wunderlich vergleichbar - zu einem lyrischen Tenor in der Entwicklung zu einem jugendlichen Helden. Ganz bewusst wagt er den - wie er sagt - "Spagat" zwischen lyrischen Partien wie z.B. Ferrando und dramatischeren wie den geplanten Rollen wie Florestan oder Stolzing. Seinen Dortmunder Lohengrin hörte ich als Mitschnitt, und zumindest darin kann er sich meiner Meinung nach mit den besten Vertretern der Vergangenheit und Gegenwart messen. Es ist noch zu früh für eine Vorhersage, ob er diese Qualität auch als Stolzing erreichen wird. Warten wir's ab!


    Ansonsten ist meine Kenntnis derzeitiger Tenöre, die in diesem Fach singen, nicht mehr aktuell. Es ist nun schon 20 Jahre her, dass ich mit dem Finnen Heikki Siukola noch einmal einen baritonalen Heldentenor hörte (Tristan in Savonlinna). Ein beneidenswertes, mich an Hans Beirer erinnerndes Material, doch damit war's auch schon getan. Angesichts seiner Intonationsprobleme war es kein reines Vergnügen, ihm zuzuhören.


    Bezüglich Fritz Wunderlich hatte ich bei Dir / Ihnen angefragt, wo in der Pfister-Biografie der Hinweis auf Wieland Wagners Interesse an einem Lohengrin Wunderlichs schon 1956 zu finden ist. Keine Eile! Ich kann warten! Aber interessieren würde es mich schon!!!


    Seit vielen Jahren verfolge ich die Situation am St. Petersburger Mariinsky-Theater, auch in Bezug auf Wagner. Bis vor einigen Jahren hatte man in Leonid Zakhozhaev einen Tenor für Rollen von Lohengrin bis Siegfried und Tristan (Tannhäuser gab es zu seiner Zeit noch nicht), dessen Stimme zwar so gut fokussiert war, dass sie über das Orchester trug, aber vom Timbre her empfand ich ihn mehr als Charaktertenor. Dasselbe würde ich über den heutigen Vertreter dieses Faches sagen, Mikhail Vekua, die Allzweckwaffe des Mariinsky für alles, was lauter ist als Mozart. Und wie man einen Dmitry Voropaev in Partien von Nemorino bis Parsifal, Siegmund und Alt-Siegfried einsetzen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings gibt es dort einen Tenor, der sich kontinuierlich entwickelt hat und heute ein erstklassiger Vertreter des jugendlichen Heldentenorfachs ist : Sergey Skorokhodov, ein erstklassiger Erik, Lohengrin, der seit Kurzem auch Tannhäuser und Stolzing singt. Wie ich meine, ein Tenor für Bayreuth, zumal er im Gegensatz zu vielen Kollegen an diesem Institut auch ein idiomatisches Deutsch singt.


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter Schünemann

  • Man kann Sergey Skorokhodov auch in dieser Aufnahme hören:



    Mir gefällt diese Einspielung gut.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Peter Schünemann,


    vielen Dank für Deine Antworten ! Ich meinte, es bei Pfister gelesen zu haben, daß Wunderlich schon zu Beginn seiner Karriere als Lohengrin angefragt wurde. Ich werde nochmals nachlesen ! Um einem Mißverständnis vorzubeugen, ich schätze Daniel Behle sehr und nach dem, was Du berichtest, versucht er, Irrwege zu vermeiden. Aber nach seinem sehr guten Lohengrin könnten die Begehrlichkeiten besonders in Bayreuth groß sein. Auch Endrik Wottrich wurde vom Bayreuther David zum Stolzing, Siegmund und Parsifal !


    Gruß,

    Antalwin

  • Endrik Wottrich wurde vom Bayreuther David zum Stolzing, Siegmund und Parsifal

    Fiel mir Hermin Esser ein, der in Bayreuth 1968-1970 der David in den Meistersingern war und in späteren Festspieljahren Siegmund und Stolzing, aber auch Erik, Loge und Tannhäuser sang. 1981 ersetzte Hermin Esser als Tristan den erkrankten René Kollo, eine Partie, die er auf dem Grünen Hügel schon 1975 sang, alternierend mit Helge Brilioth.


    Ganz ungewöhnlich in der Karriere von Hermin Esser, dass er vor dem David in Bayreuth schon als Lohengrin auf der Bühne stand. 1967 war er einer von den Tenören, die Sandor Konya ersetzten mussten. Ich erlebte damals das Bayreuth-Debut von Jean Cox. Neben ihm und Hermin Esser waren als Schwanenritter noch Jess Thomas und James King zu hören. Das Besetzungsbüro hatte in diesem Festspieljahr alle Hände voll zu tun...


    :D


    Nach seinem Rheingold-Froh 1966 stand Hermin Esser in Bayreuth anderthalb Jahrzehnte auf der Bühne, nur 1976 war er nicht besetzt. Merkwürdig, dass es nie zu einem Bayreuther Parsifal für Hermin Esser kam.


    Endrik Wottrich hatte mit seinem lückenlosem Engagement auf dem Grünen Hügel von 1996 bis 2009 dort eine ähnlich lange Karriere.


    Bei einer Karriereplanung können Menschen begleiten und unterstützen, letztlich bleibt die Verantwortung beim Sänger selbst. Wenn es "Begehrlichkeiten" der Veranstalter gibt, hilft im Zweifel ein schlichtes "Nein".

  • Seit vielen Jahren verfolge ich die Situation am St. Petersburger Mariinsky-Theater, auch in Bezug auf Wagner. Bis vor einigen Jahren hatte man in Leonid Zakhozhaev einen Tenor für Rollen von Lohengrin bis Siegfried und Tristan (Tannhäuser gab es zu seiner Zeit noch nicht), dessen Stimme zwar so gut fokussiert war, dass sie über das Orchester trug, aber vom Timbre her empfand ich ihn mehr als Charaktertenor. Dasselbe würde ich über den heutigen Vertreter dieses Faches sagen, Mikhail Vekua, die Allzweckwaffe des Mariinsky für alles, was lauter ist als Mozart. Und wie man einen Dmitry Voropaev in Partien von Nemorino bis Parsifal, Siegmund und Alt-Siegfried einsetzen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings gibt es dort einen Tenor, der sich kontinuierlich entwickelt hat und heute ein erstklassiger Vertreter des jugendlichen Heldentenorfachs ist : Sergey Skorokhodov, ein erstklassiger Erik, Lohengrin, der seit Kurzem auch Tannhäuser und Stolzing singt. Wie ich meine, ein Tenor für Bayreuth, zumal er im Gegensatz zu vielen Kollegen an diesem Institut auch ein idiomatisches Deutsch singt.

    Lieber Peter Schürmann!


    Hab herzlichsten Dank für diese Informationen! Ich war seit Jahren nicht mehr in St. Petersburg und kenne deshalb die nachwachsenden Stimmen nicht mehr. Es ist ja beruhigend zu hören, dass es noch gute Sänger auch für das schwere Heldenfach gibt, die hier noch nicht angekommen sind! Hättest Du nicht Lust, sie etwas eingehender vorzustellen?


    Arsen Soghomonyan wurde im NEUE-STIMMEN-Thread auch bereits vorgestellt, als er in deutschsprachigen Ländern noch nicht gesungen hatte. Über ihn gab es dann einen recht intensiven Austausch. In diesem Sommer hoffe ich übrigens ihn bei den Münchner Opernfestspielen wieder als Otello hören zu können. Irgendwann kommen die am St. Petersburger Mariinsky-Theater erfolgreichen Sänger auch hierher!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Zitat von Caruso41

    Lieber Peter Schürmann

    Schünemann :!:


    Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • ich schätze Daniel Behle sehr finde ihn aber als Lohengrin nicht gut.

    Habe ihn in Stuttgart gesehen und gehört.

    Mir fehlt bei ihm die Tiefe aber auch das strahlende Leuchten in der Höhe.


    Seine neue CD mit Liedern von Richard Strauss, in Begleitung eines Klaviers, kann ich nur empfehlen.

    In Bonn habe ich in 2020 mehrmals den Lohengrin gesehen mit Mirko Roschkowski in der Titelpartie. Dieser, leider nicht ganz so bekannte Tenor, ist für mich deutlich mehr ein Lohengrin.

    Da befinden sich für mich zu Behle, Welten.


    Viele Grüsse

    HolgerB

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Lieber Caruso41!


    Über Sergey Skorokhodov werde ich gerne etwas schreiben, obwohl er auch in Deutschland kein Unbekannter mehr ist. Bei der Netrebko-Tour mit "Iolanta" war er ihr Vaudemont und hat auch in München (Grigory) und Berlin (Traviata-Alfredo?) gastiert. Im "Fliegenden Holländer" an der MET war er Erik.


    Beste Grüße


    Peter Schünemann (Ich höre auch auf Schürmann!)

  • Durch die , wenn auch nicht zur Zeit, gestiegene Mobiltät mit z.B. Freitags Tristan in Berlin, Sonntags Siegfried an der Met und Dienstag Siegmund in der Scala, werden viele gute Stimmen überfordert und vorzeitig ruiniert. Im Flugzeug wird eine Videoproduktion als Anleitung angesehen und nach kurzer Probe geht es auf die Bühne. In den 30 Jahren konnte Lorenz auf der Überfahrt nach New York mit der Bremen in aller Ruhe, mit Hilfe von Tauber, den Tannhäuser einstudieren, heutzutage unvorstellbar !


    Junge Sänger am Anfang der Karriere können nicht so einfach " nein " sagen, wenn sie diese nicht gefährden wollen. Intendanten, die nach meiner Einschätzung , i.d. R. keine Ahnung vom Gesang haben, bestehen auf immer neue " frische " Gesichter in z.T. falschen Rollen. Wolfgang Schmidt sagte mir einmal, daß es nicht so einfach sei neue Engagements zu bekommen, wenn man die große Runde ( Bayreuth, Scala, Met usw) hinter sich habe , da immer nach neuen Gesichtern gesucht werde. Regisseure besetzen idiotischerweise nach optischen Kriterien und haben oftmals überhaupt keine Vorstellung davon was es bedeutet z.b. im Liegen zu singen. usw, usw.


    Somit ist es für, insbes. junge, Sänger heutzutage nicht leicht das zu Überstehen und sie brauchen gute Agenten und Berater die eine Karriere auch mal langfristig angehen. Und, da sind wir gefragt, ein Publikum, daß eine Absage auch akzeptiert ohne zu Murren !

    Hoffen wir, daß diese bedrohte Spezies Heldentenor überlebt.


    Gruß Dirk

  • Junge Sänger am Anfang der Karriere können nicht so einfach " nein " sagen, wenn sie diese nicht gefährden wollen. I

    Wer's bis Bayreuth geschafft hat, ist meist "aus dem Gröbsten raus" und kann sich ein "Nein" leisten. Ich denke, dass sich auch ein Endrik Wottrich bewusst und wohlüberlegt auf die neuen Herausforderungen einließ. Fachwechsel waren immer ein Risiko und werden es bleiben.


    Ich widerspreche dem Vorwurf, Bayreuther Begehrlichkeiten trieben wehrlose Sänger in den stimmlichen Ruin. Wir reden über arrivierte Künstler, die für Wohl und Wehe ihrer Karriere selbst verantwortlich sind. Junge Sänger ohne mehrjährige Bühnenerfahrung werden selten auf den Grünen Hügel verpflichtet, auch wenn sie scharenweise dorthin drängen. Eher auf deren Seite ist "Begehrlichkeit" zu unterstellen.


    Gute Agenten und Berater sind jedem Anfänger zu wünschen - sie zu finden ist die Kunst!

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  • Lieber Suelzenfuss!

    Junge Sänger am Anfang der Karriere können nicht so einfach " nein " sagen, wenn sie diese nicht gefährden wollen.

    Das ist natürlich richtig, allerdings im Augenblick sieht die Lage so aus, dass die jungen Sänger gar nicht vor der Frage stehen, ob sie zusagen sollen oder doch lieber absagen. Sie bekommen einfach keine Anfragen! Für die wenigen Aufführungen, die möglich sind, werden bekannte Namen gebraucht.
    Was die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie für die Karriere bedeuten, ist noch gar nicht abzusehen. Ich bin mit mehreren Sängerinnen und Sängern, die an der Musikhochschule Hannover Examen gemacht haben, im Kontakt und höre immer wieder, wie deprimierend der Stillstand wirkt. Das gilt sogar für Sängerinnen und Sänger, die beim Gesangswettbewerb in Gütersloh Preise gewonnen haben.
    Im NEUE-STIMMEN-Thread ist das auch schon thematisiert worden. Nicht zuletzt deshalb habe ich die Pause, die wir eigentlich einlegen wollten bis man wieder NEUE STIMMEN live hören kann, gebrochen und dieser Tage wieder eine "Entdeckung" vorgestellt: einen jungen Mann, der in seinem ersten Engagement ist und seit Monaten nicht singen kann. Er bekommt zwar seine Basis-Gage. Aber das rein Materielle ist für so einen jungen Menschen nicht die primäre Sorge. Sich nicht zeigen zu können, sich nicht beweisen und entwickeln zu können, das macht ungemein viel kaputt!

    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Was hat ein junger Sänger davon, wenn er am Anfang schon die großen Rollen singt, dafür aber dann eine kurze Karriere hat, weil er dann seine Stimme ruiniert hat.Da wäre es meiner Meinung nach sinnvoller, das Rollenrepertoire langsam auszubauen. Bestes Beispiel aus der Rheinopr Corby Welch. Der kam vom Opernstudio, wurde danach hauptsächlich in Mozartpartien eingesetzt und ust jetzt ein hervorragender Siegmund.

  • Was die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie für die Karriere bedeuten, ist noch gar nicht abzusehen.

    Schreckliches, für Anfänger ebenso wie für arrivierte Künstler, und das nicht nur im Bereich Gesang. Mich wundert seit Monaten, dass das Gespräch über die Folgen der Pandemie für die Menschen in den künstlerischen Berufen im Forum eine Marginalie ist.

  • Schreckliches, für Anfänger ebenso wie für arrivierte Künstler, und das nicht nur im Bereich Gesang. Mich wundert seit Monaten, dass das Gespräch über die Folgen der Pandemie für die Menschen in den künstlerischen Berufen im Forum eine Marginalie ist.

    In der heutigen FAZ ist ein sehr engagierter Text von Leon Scherfig zu dem Problemen junger Nachwuchsmusiker:

    Zitat von Leon Scherfig FAZ

    Abschied ohne Applaus

    Orchesternachwuchs ohne Zukunft

    Der Dauerlockdown zwingt eine Branche in die Knie: Ein Fünftel der Nachwuchsmusiker will den Beruf aufgeben. Für die Orchester in Deutschland wird das Folgen haben.

    ... .... ...


    https://www.faz.net/aktuell/fe…uf-aufgeben-17202747.html

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    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Mich wundert seit Monaten, dass das Gespräch über die Folgen der Pandemie für die Menschen in den künstlerischen Berufen im Forum eine Marginalie ist.

    Nach meiner Beobachtung liest und hört man schon einiges, vor allem im Hörfunk. Meist handelt es sich aber nur um Zustandsbeschreibungen aus der Kiezkultur. Die sind wichtig, helfen letztlich aber nicht aus der Krise. Ich weiß auch nicht, was zu tun ist. Was ich mir zu beurteilen zutrauen, ist, dass der steinreiche und krisenfeste öffentlich-rechtliche Rundfunk viel mehr tun könnte. In den diversen Talkrunden, denen ich mich inzwischen verweigere, versammeln sich immer dieselben Gesichter um die selben Tische. Es gab - wenn ich das richtig erinnere - bei diesen Gegenseiten nie eine Debatte zu unserem Thema. Friseure, Läden, Kneipen, Reisen, Impfstoffe, Homeoffice, Schulunterricht - viel mehr nicht. Alles ganz, ganz wichtig. Wo aber bleibt die Kultur? Das Fernsehen könnte viel machen, arbeitslos Sänger und Schauspieler engagieren, durch Museen führen, Bilder besprechen, vorlesen und singen lassen, sich neue Formate ausdenken. Nichts. Immer nur Nuhr und Konsorten, Wiederholungen in Endlosschleife, unterirdische Ratesendungen mir dem allseits verbrauchten gut gelaunten Personal und "Bares für Rares" mit dem unerträglichen Mundart-Koch aus Köln, der mich irgendwie an Holzwurmgedichte erinnert. Allenfalls wird die so genannte Hochkultur mit "Freischütz" oder "Lohengrin" bemüht, die am wenigsten zu leiden hat. Die Leute müssen eine Lobby haben, von der anderen nur träumen können. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in der Krise (bisher) total versagt. :( Und jetzt wird geschmollt und gedroht, weil ihm in Deutschland die nächsten Millionen zunächst versagt bleiben. Was ist das für eine Haltung in dieser Krise? :no:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Was ich mir zu beurteilen zutrauen, ist, dass der steinreiche und krisenfeste öffentlich-rechtliche Rundfunk viel mehr tun könnte. In den diversen Talkrunden, denen ich mich inzwischen verweigere, versammeln sich immer dieselben Gesichter um die selben Tische. Es gab - wenn ich das richtig erinnere - bei diesen Gegenseiten nie eine Debatte zu unserem Thema. Friseure, Läden, Kneipen, Reisen, Impfstoffe, Homeoffice, Schulunterricht - viel mehr nicht. Alles ganz, ganz wichtig. Wo aber bleibt die Kultur? Das Fernsehen könnte viel machen, arbeitslos Sänger und Schauspieler engagieren, durch Museen führen, Bilder besprechen, vorlesen und singen lassen, sich neue Formate ausdenken. Nichts. Immer nur Nuhr und Konsorten, Wiederholungen in Endlosschleife, unterirdische Ratesendungen mir dem allseits verbrauchten gut gelaunten Personal und "Bares für Rares" mit dem unerträglichen Mundart-Koch aus Köln, der mich irgendwie an Holzwurmgedichte erinnert. Allenfalls wird die so genannte Hochkultur mit "Freischütz" oder "Lohengrin" bemüht, die am wenigsten zu leiden hat. Die Leute müssen eine Lobby haben, von der anderen nur träumen können. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in der Krise (bisher) total versagt. :( Und jetzt wird geschmollt und gedroht, weil ihm in Deutschland die nächsten Millionen zunächst versagt bleiben. Was ist das für eine Haltung in dieser Krise?

    Auch wenn ich vieles von dem, was da steht, durchaus nachvollziehen kann und die Einschätzungen mitunter auch teile, kann ich die Öffentlich-Rechtlichen doch nicht so negativ sehen, weil dieses Bild meines Erachtens einen ganz wichtigen Faktor außer Acht lässt: Die Mediatheken! Was die in Top-Qualität bieten (ich meine nicht nur ARD und ZDF, sondern auch die zahlreichen dritten Programme und nicht zuletzt arte), ist schon sehr dankenswert und das sollte bei einer Gesamtbeurteilung meines Erachtens nicht außer Acht gelassen werden. Ich schaue fast nur noch das, was in den Mediatheken ist, Live-Fernsehen hingegen immer weniger.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich bedanke mich für die Antworten und bitte um Verständnis dafür, daß ich an dieser Stelle auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht eingehen möchte !

    1.) Danke für die Schilderung des Karriereweges von Hermin Esser. Es ist mir auch bewußt, daß Endrik Wottrich in Bayreuth einen langjährigen Weg gegangen ist, aber man kann einen langen Karriereweg beschreiten und trotzdem seine Stimme langsam ruinieren oder zumindest überanstrengen: Siegfried Jerusalem Bayreuth 1976-1999; Peter Hofmann Bayreuth 1976-1989; Rene Kollo Bayreuth 1969-1977 und 1981-1983. Er ruinierte sich nur nicht, wie ich hier im Forum lernte, weil er an den großen Häusern immer nur die Hälfte seiner Aufführungen sang. Bezüglich Endrik Wottrich gibt es ein interessantes Detail. Betrachtet man die Summe seiner Gesamtaufnahmen, so kenne ich keinen Wagner-Hauptpartiensänger der Gegenwart, der vorher so viele Tenor-Nebenpartien auf Platte gebannt hat. Wer nach Nebenrollen irgendwann Max singen kann, muß nicht Tannhäuser singen können !

    2.) Betrachte ich Neu-Bayreuth seit 1951, so stimmt es meiner Meinung nach eben nicht, daß die SängerInnen, die dort singen, es geschafft haben. Junge SängerInnen werden nach Bayreuth eingeladen, wenn sie einschlägige Partien an anderen Orten gut gemeistert haben, oder die Werkstatt Bayreuth schmückt sich gleich damit, tragende Rollen von Debut-SängerInnen singen zu lassen. Erst von dort geht es dann in die Wagner-Vollkarriere nach London, Paris, Rom, New York, wo sich dann viele früh verschleißen. Bayreuth ist nicht schuldig an Stimmruinen, aber kein Anfänger wird es in Kenntnis der Strahlkraft Bayreuths ablehnen, dort eine tragende Partie zu singen. Wirkliche Stars meiden die Knochenmühle Bayreuth oder machen nur kurze Visiten, um sagen zu können, daß sie dort gesungen haben. Man nimmt Engagements dort an, um für Weltkarriere berühmt zu werden, nicht weil man es schon ist !


    Gruß,

    Antalwin

  • Betrachte ich Neu-Bayreuth seit 1951, so stimmt es meiner Meinung nach eben nicht, daß die SängerInnen, die dort singen, es geschafft haben. Junge SängerInnen werden nach Bayreuth eingeladen, wenn sie einschlägige Partien an anderen Orten gut gemeistert haben, oder die Werkstatt Bayreuth schmückt sich gleich damit, tragende Rollen von Debut-SängerInnen singen zu lassen. Erst von dort geht es dann in die Wagner-Vollkarriere nach London, Paris, Rom, New York, wo sich dann viele früh verschleißen. Bayreuth ist nicht schuldig an Stimmruinen, aber kein Anfänger wird es in Kenntnis der Strahlkraft Bayreuths ablehnen, dort eine tragende Partie zu singen. Wirkliche Stars meiden die Knochenmühle Bayreuth oder machen nur kurze Visiten, um sagen zu können, daß sie dort gesungen haben. Man nimmt Engagements dort an, um für Weltkarriere berühmt zu werden, nicht weil man es schon ist !

    Diese Betrachtung geht nach meinem Eindruck von einem Bayreuth-Bild aus, das es nicht mehr gibt oder nie gegeben hat. Bayreuth wusste sein Image stets sehr gut zu pflegen und zu vermarkten. Bei der Verknappung der Eintrittskarten soll ja auch etwas nachgeholfen worden sein, verlautete schon vor Jahren. Eine Werkstatt ist es seit vielen Jahren nicht mehr. Die setzte nämlich Residenzpflicht voraus. Der Unterschied zu anderen Häusern ist die Fokussierung auf den Bayreuth-Kanon der aufzuführenden Werke und das magisch schöne Haus mit dem wundersamen Klang. Ansonsten wird inszeniert, ausgestattet, gesungen und dirigiert wie überall. Es gibt keine Unterschiede mehr. Der Lack ist ab. Ich bin davon überberzeugt, dass in Bayreuth weder Sänger verschlissen noch Weltkarrieren begonnen wurden. Alle Mitwirkenden hätten - so sie die Begabung mitbringen - auch außerhalb dieses Festvals ihren Weg gefunden. Gewiss gab es nach dem Krieg Zeiten, da sich Sängerinnen, die woanders Brünnhilden oder Isolden sangen, sich unter den Walküren wiederfanden. Deshalb waren die Besetzungen oft ja auch so exluvsiv. Geschadet hat es nicht, zumal auch die gestandenen Kräfte sich für kleine Rollen nicht zu schade waren.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich bin davon überberzeugt, dass in Bayreuth weder Sänger verschliessen noch Weltkarrieren begonnen wurden. Alle Mitwirkenden hätten - so sie die Begabung mitbringen - auch außerhalb dieses Festvals ihren Weg gefunden.

    Das ist wahr. Es gab ja die ungeschriebene Auflage, dass Sänger, die bei den als Konkurrenz aufgefassten Münchner Opernfestspielen auftraten, nach Bayreuth nicht mehr eingeladen wurden. Das dürfte noch auf Cosima Wagner zurückgehen, scheint sich aber bis in den 1950er Jahre gehalten zu haben. Siegfried Wagner bedauerte einmal, dass er den von ihm bewunderten Wilhelm Rode aus diesem Grund nicht einladen konnte, obwohl er gewollt hätte. Und es galt anfangs auch noch für Neu-Bayreuth. Selbst so führende Wagner-Interpreten wie Ferdinand Frantz und seine Ehefrau Helena Braun wurden nie nach Bayreuth verpflichtet. Unter Wieland und Wolfgang muss dann aber langsam die Abkehr von dieser archaischen Klausel gekommen sein, da Bernd Aldenhoff trotz seines Engagements bei den Münchner Opernfestspielen noch einmal im Jahre 1957 im "Ring" als Siegfried für Wolfgang Windgassen einsprang.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Unter Wieland und Wolfgang muss dann aber langsam die Abkehr von dieser archaischen Klausel gekommen sein, da Bernd Aldenhoff trotz seines Engagements bei den Münchner Opernfestspielen noch einmal im Jahre 1957 im "Ring" als Siegfried für Wolfgang Windgassen einsprang.

    Nun gut, ein Einspringen ist ein Einspringen und keine bewusste Abkehr von einem Prinzip, aber was ist mit Hans Hotter, der seit 1952 in Bayreuth sang?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Bei Hotter muss ich passen. Vielleicht weiß ja jemand mehr dazu. Womöglich gab es doch schon seit dem Beginn von Neu-Bayreuth solche Ausnahmen. Dass Ferdinand Frantz dort nie auftrat, wundert mich indes schon ganz besonders. Das kann eigentlich nur nicht künstlerische Gründe gehabt haben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Dass Ferdinand Frantz dort nie auftrat, wundert mich indes schon ganz besonders. Das kann eigentlich nur nicht künstlerische Gründe gehabt haben.

    Frantz soll im Gegensatz zu Hotter keine Bühnenausstrahlung gehabt haben, war auch nicht annähernd so groß. Wenn man Frantz nur auf Aufnahmen hört, hat man das Bild eines perfekten Gottes vor sich. Sah man ihn auf der Bühne, dann stellte sich dieser Effekt nicht ein. Ich weiß das von einem inzwischen verstorbenen Bekannten, der ihn noch auf der Bühne erlebt hat.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wirkliche Stars meiden die Knochenmühle Bayreuth

    Merkwürdig, ich kann mich an keinen einzigen Bericht von Mitwirkenden erinnern, der das Bild einer "Knochenmühle Bayreuth" vermittelte. Habe ich, Bayreuth-affin wie ich bin, selekiv wahrgenommen? Antalwin, wenn Du Belege für Deine Einschätzung hast, wäre ich Dir dafür dankbar.

  • Ich kenne einige Sänger, die sehr gerne in Bayreuth gesungen haben, trotz der nicht sehr hohen Gagen, weil sie dann quasi bezahlten Urlaub hatten. Bei der Besetzung in nur einer Produktion waren die Abstände zwischen den Vorstellungen für sie nicht selten 6 Tage und mehr, also haben sie zagsüber bei Ausflügen die schöne Gegend genossen, sich abends mit Kollegen in Biergärten versammelt, gequatscht, getrunken, Karten gespielt...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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