Rameau ? Rameau !

  • Da ich hier ganz neu bin und mich gerade durch die Themen wuehle, die mich besonders interessieren, nehme ich dieses "Alte Thema" wieder auf. Ich weiss nicht, wie ihr das macht, hier die Cd-Cover reinzustellen ?(.finde es aber super und anregend!
    Ich bin auch grosser Fan franzoeischer Barockmusik und moechte fuer Einsteiger, die vielleicht einfach gerne ein paar Highlight-Arien hoeren moechten, eine Cd empfehlen(leider ohne Cover.....sorry!):


    Label Veritas
    Patricia Petibon(Sopran)
    Airs baroques francais
    (Rameau, Lully, Charpentier, Grandval)


    Les Folies Francoises
    Patrick Cohen-Akenine


    Mich hat diese Cd erst so richtig auf den Geschmack gebracht(sie ist schon einige Jahre alt), mich auch an dieser Musik zu versuchen.
    Patricia Petibon hat genau die richtige Stimme dafuer(finde ich) und ganz besonders die Wahnsinnsarie (Air de la Folie) aus Platée ist ein absolutes MUST.
    Ansonsten freu ich mich sehr, dass hier Liebhaber und Kenner in allen barocken Belangen unterwegs zu sein scheinen.
    Das Purcell Forum muss ich noch suchen. Wie gesagt, hier gibt es soviel, dass die Zeit einfach nicht ausreicht. :(
    Fairy Queen




    Bild eingefügt. Eine Anleitung wie das funktioniert gibt´s --->hier<---
    Gruß, Thomas

  • Hallo,


    ich belebe mal den alten Thread hier wieder, weil ich auf der Suche nach einer guten Aufnahme von Cembalowerken Rameaus bin.


    Sind die beiden Naxos Cds als Einstieg empfehlenswert?



    Und kennt jemand diese Aufnahme hier?



    Rameau ist für mich noch ein unbeschriebenes Blatt, also wäre es nett wenn ihr mir diesbezüglich etwas empfehlen könntet :-) Und vielleicht nicht nur 40 € teure Gesamteinspielungen, bin armer Student..*g*


    LG Chris

  • Zitat

    Original von ChrisvM
    Sind die beiden Naxos Cds als Einstieg empfehlenswert?




    Hallo Chris,


    von den Rowland-Einspielungen auf Naxos besitze ich Vol. 1 und kann Dir die CD uneingeschränkt ans Herz legen - sehr pointiertes Spiel, wunderbarer Klang.



    In diesem Thread wurde von Hildebrandt außerdem folgende sehr preiswerte Doppel-CD empfohlen:





    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo,


    noch recht frisch ist diese Aufzeichnung aus dem Drottningholm Slottsteater von 2006:



    Anders Dahlin, Evgueny Alexiev, Sine Bundgaard,
    Anna Maria Panzarella, Lars Arvidson


    Les Talens Lyriques
    Drottningholm Theatre Chorus & Orchestra
    Christophe Rousset


    Die Kostüme sind fantastisch, die Inszenierung ebenfalls. Die Choreographie ging mir dann irgendwann nach der 90. Minute auf den Wecker, auch wenn es zwischendurch Sehenswertes gab.


    Aber empfehlenswert ist diese Aufnahme allemal.


    :]


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    von den Rowland-Einspielungen auf Naxos besitze ich Vol. 1 und kann Dir die CD uneingeschränkt ans Herz legen - sehr pointiertes Spiel, wunderbarer Klang.


    Ah danke dir Bernd, dann weiß ich was demnächst mal bei jpc bestellt wird...:-)

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  • Zitat

    Original von ChrisvM
    Hallo,


    ich belebe mal den alten Thread hier wieder, weil ich auf der Suche nach einer guten Aufnahme von Cembalowerken Rameaus bin.


    Sind die beiden Naxos Cds als Einstieg empfehlenswert?


    Die sind sicher ganz tadellos. Aber mehr auch nicht. :D


    Pinnock ist ebenfalls eine sichere Bank.


    Aber beide sind nichts im Vergleich zu Christie.
    Er holt eine Theatralik und Spannung aus den Sätzen, die man sonst nirgends findet. Dazu spielt er auf den beiden wohl berühmtesten Franzosen, die im Pariser Museum stehen. Die Christie-Aufnahme zählt für mich zu den schönsten Cembalo-Aufnahmen überhaupt.


    Neben Christie gibts hier noch Beaumont, Skowroneck, Latzarus und ein paar versprengte Stücke auf Sammelprogramm-CDs.


    An den guten William kommt keiner heran. :yes:

  • Zitat

    Original von Hildebrandt
    An den guten William kommt keiner heran. :yes:


    Verzeih mir die ketzerische Frage, aber wie steht es mit der Klangqualität der Aufnahme? :D (AAD von '83)
    Wenn die großartige Interpretation natürlich Mängel diesbezüglich locker wieder wettmacht, werde ich mir das Teil zu gegebener Zeit zulegen...
    Zumal die Hörschnipsel bei jpc einen ordentlichen, rauschfreien Eindruck machen ;-)
    Ich frage nur, damit dann kein böses Erwachen folgt, wenn ich die CD erst einmal im Haus habe...


    LG Chris

  • Zitat

    Original von ChrisvM
    Verzeih mir die ketzerische Frage, aber wie steht es mit der Klangqualität der Aufnahme? :D (AAD von '83)
    Wenn die großartige Interpretation natürlich Mängel diesbezüglich locker wieder wettmacht, werde ich mir das Teil zu gegebener Zeit zulegen...
    Zumal die Hörschnipsel bei jpc einen ordentlichen, rauschfreien Eindruck machen ;-)
    Ich frage nur, damit dann kein böses Erwachen folgt, wenn ich die CD erst einmal im Haus habe...


    Wieso ketzerisch?
    Aber keine Bange, die Aufnahme ist ausgezeichnet, kein Rauschen.
    Die Cembali sind recht direkt aufgenommen, man kann die Kiele an den Saiten hören. :D

  • Zitat

    Die Cembali sind recht direkt aufgenommen


    Hier spielen die Cemabli im KOPF und nicht mehr im RAUM; deshalb halte ich dieses wohlmeinende "recht direkt" für eine maßlose Untertreibung ! :D


    PS: Details zu dieser Thematik finden sich hier:


    Englands größter Komponist -William Byrd-

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

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  • Zitat

    Original von Hildebrandt
    Aber beide sind nichts im Vergleich zu Christie.
    Er holt eine Theatralik und Spannung aus den Sätzen, die man sonst nirgends findet. Dazu spielt er auf den beiden wohl berühmtesten Franzosen, die im Pariser Museum stehen. Die Christie-Aufnahme zählt für mich zu den schönsten Cembalo-Aufnahmen überhaupt.


    Neben Christie gibts hier noch Beaumont, Skowroneck, Latzarus und ein paar versprengte Stücke auf Sammelprogramm-CDs.


    An den guten William kommt keiner heran. :yes:


    Da muß ich voll zustimmen - das ist schon ein Phänomen, wie dieser in New York geborenen William Christie so eine unvergleichliche Affinität zur französischen Barockmusik hat!
    Gestern habe ich nochmal vergleichsgehört - William Christie (HMF), Kenneth Gilbert (Archiv, beide auf LP) - Christie hat Charme und Esprit, Variabilität im Tempo, alles was das Herz begehrt. Bei allen anderen fehlt das letzte Quentchen französischer Eleganz, das Christie einem im Überfluß gibt.
    Ich habe noch Teil- und Gesamtaufnahmen von Olivier Baumont, Christophe Rousset, Alan Curtis u.a. - Christie ist top!


    Ich bedaure es richtig, daß Christie sich seit vielen Jahren im Studio nicht mehr ans Cembalo setzt.

  • Das schöne ist, daß Christie auch als Dirigent in Sachen Rameau und (franz.)Barock eine Referenz nach der anderen liefert. Der Mann scheint wirklich ein Ausnahmetalent zu sein!


    :hello:
    Wulf

  • Zitat

    Original von BigBerlinBear


    Hier spielen die Cemabli im KOPF und nicht mehr im RAUM; deshalb halte ich dieses wohlmeinende "recht direkt" für eine maßlose Untertreibung !


    Wobei das "im Kopf" natürlich überhaupt keine Übertreibung ist. :D
    Man hört das Arbeitsgerät in etwa so, als säße man bei schräg gestelltem Deckel als Spieler davor.


    Zitat

    PS: Details zu dieser Thematik finden sich hier:


    Englands größter Komponist -William Byrd-


    Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlen die Details. Es bleibt Geschmack- und Gewöhnungssache, wie direkt man das Gezupfte erträgt – oder eben nicht. :yes:

  • Zitat

    Original von observator
    darf ich die bestätigung ihres william-verdiktes mit dieser frage verknüpfen, auf dass ich auf dem pfade der beleuchtung wieder ein stückchen aufwärts stolpern möge?


    Dur oder moll ist nicht richtig. Entweder schreibt man Suite A-Dur/a-moll oder Suite in A.


    Der eine Teil der Sätze ist in moll, der andere in Dur geschrieben.


    Das trifft zu auf die Suiten der Pièces de Clavecin von 1706 und 1724 sowie der Nouvelles Suites de Pièces de Clavecin von 1728. Bei allen sollte die Tonart korrekterweise mit Dur/moll angegeben werden.

  • Zitat

    Original von Hildebrandt
    Wieso ketzerisch?


    Hehe, weil meiner Meinung nach die Klangqualität bei einer großartigen Interpretation im Hintergrund stehen sollte(Was nützt einem die beste Tonqualität, wenn einem die Interpretation nicht gefällt...), wollte aber dennoch wissen ob vielleicht sogar beides zusammenkommt :D


    Naja da du ja meine "ketzerischen" Bedenken über die Genialität der Aufnahme ausgeräumt hast, werde ich es mir wohl bald bestellen müssen :D

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  • Zitat

    Original von ChrisvM


    Hehe, weil meiner Meinung nach die Klangqualität bei einer großartigen Interpretation im Hintergrund stehen sollte(Was nützt einem die beste Tonqualität, wenn einem die Interpretation nicht gefällt...), wollte aber dennoch wissen ob vielleicht sogar beides zusammenkommt :D


    Gegenfrage, Du Ketzer: Was nutzt Dir die tollste Interpretation von dem Bolero oder La Mer, wenn aus den Boxen - übertrieben formuliert - nur Klangbrei rauskommt. Bei Soloklavierwerken ist das vielleicht nicht so akut, aber bei Werken, in welchen Klangfarbe und Transparenz eine tragende Rolle spielen, ist das Fehlen solcher unschön. :P


    :hello:
    Wulf

  • Ach Brüderchen,


    ich habe auch nicht gesagt, dass die Klangqualität völlig egal ist, sondern dass sie in den Hintergrund treten sollte...
    Man muss natürlich bei einer großartigen interpretation auch heraushören können, dass es halt eine großartige Interpretation ist und dazu ist, da hast du wohl recht, ein Mindestmaß an "Unbreiigkeit" notwendig...


    Sicher gibt es da Unterschiede. Wie du schon gesagt hast, ist wohl die Klangqualität bei Werken wo es unter anderem auf die Klangfarbe ankommt wichtiger als bei anderen...


    Jetzt zufriedener? :D


    LG Christoph

  • Zitat

    Original von ChrisvM


    Jetzt zufriedener? :D


    LG Christoph


    Ja, wenn Du jetzt noch das "Brüderchen" weglässt, ist alles in Butter :boese2:


    :hello:
    Wulf

  • Skip Sempé hat für diesen Frühling eine Rameau-CD angekündigt; nach den zwei Beispielen auf dem Sampler, der mit der ersten CD des eigenen Labels Paradizo ausgeliefert wurde, zu schliessen, wird das ein Leckerbissen werden, klanglich wunderbar und grandios gespielt, z.T. auf zwei Cembali (mit Olivier Fortin).

  • Zitat

    Original von miguel54
    Skip Sempé hat für diesen Frühling eine Rameau-CD angekündigt; nach den zwei Beispielen auf dem Sampler, der mit der ersten CD des eigenen Labels Paradizo ausgeliefert wurde, zu schliessen, wird das ein Leckerbissen werden, klanglich wunderbar und grandios gespielt, z.T. auf zwei Cembali (mit Olivier Fortin).


    Gerade diese Verteilerei auf zwei Cembali wirkt bei Sempé manchmal sehr gewollt. Hat er das irgendwo nicht gemacht? :D

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  • Ja, bei Buxtehude mit zwei der Passacaillen/Chiaconnen für Orgel.


    Aber bei Rameau gibt es ja die Pièces de Clavecin en Concert, die man auch mit zwei Zupfkästen spielen kann - das Samplerbeispiel stammt aus diesen.


    Mir haben die beiden Buxtehude-Stücke auf zwei Cembali ausnehmend gut gefallen ...

  • Am kommenden Sonntag, 16. März 2008 im Deutschlandfunk:


    21:05 Uhr
    Konzertdokument der Woche


    Jean-Philippe Rameau
    Castor et Pollux


    Télaire - Anna Maria Panzarella
    Phébé - Veronique Gens
    Castor - Finnur Bjarnason
    Pollux - Henk Neven
    Jupiter - Nicolas Testé
    Chor der Nederlandse Opera Amsterdam
    Les Talens Lyriques
    Leitung: Christophe Rousset
    Aufnahme vom 19.1.08 aus
    Het Muziektheater Amsterdam


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Hildebrandt


    Danke! :jubel:
    Wecker wird gestellt. :yes:



    Wird aber wohl wie immer gekürzt gesendet. Nicht nur, weil alles in die Zeit von 21 - 23 Uhr passen muß, sondern weil es meistens auch noch viel Gerede ums Werk gibt - ergo noch weniger Zeit für die Musik bleibt. Sosehr ich den DLF liebe, aber dafür hasse ich ihn! :angry: :motz:



    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Um noch einmal auf Rameaus Cembalomusik zurückzukommen:



    Für meine Ohren ein völlig neuer Rameau - temperamentvoll, virtuos, experimentell, als Vorläufer der Extreme eines Royer oder Balbastre.


    Eine Auswahl - Skip Sempé hält nichts von Gesamteinspielungen - incl. einiger Stücke aus den Pièces des Clavecin en concerts in einer Version für zwei Cembali - traumhaftes Zusammenspiel mit Olivier Fortin! Der Klang der (nachgebauten) Cembali französischen Typus ist exzellent und ebenso aufgenommen.

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  • verlaufen diese beiden Threads nicht paralell ?


    keines von diesen beiden Themen beschränkt sich auf die Cembalomusik oder die Bühnenwerke.



    Soll das eigentlich sein ?(



    sonst mach ich noch einen dritten auf :D

  • Zitat

    Original von miguel54
    Für meine Ohren ein völlig neuer Rameau - temperamentvoll, virtuos, experimentell, als Vorläufer der Extreme eines Royer oder Balbastre.


    Eine Auswahl - Skip Sempé hält nichts von Gesamteinspielungen - incl. einiger Stücke aus den Pièces des Clavecin en concerts in einer Version für zwei Cembali - traumhaftes Zusammenspiel mit Olivier Fortin! Der Klang der (nachgebauten) Cembali französischen Typus ist exzellent und ebenso aufgenommen.


    Wohl wahr! Das rasselt förchterlich erschötternd. :faint:
    Dass Sempé nicht ohne den Krawall mindestens zweier Zupfklaviere leben kann, ist mittlerweile bekannt. Die Ergebnisse sind dank seiner Fähigkeiten (und der Fortins) auch immer sehr beeindruckend.
    Allerdings mangelts bisweilen ein wenig an der historischen Rechtfertigung.
    -> mahnender Zeigefinger: Der Normalfall war schon ein einzelnes Cembalo!
    Und wir lassen die Adjektive „temperamentvoll, virtuos“ – „experimentell“ glücklicherweise weniger – auch für solche Leutchen wie Christie oder Pinnock gelten, gell? :yes:
    Anschließend können wir uns gerne darüber streiten, ob die Bezeichnung Rameaus als „Vorläufer“ solcher Kreaturen wie Royer oder Balbastre nicht den Tatbestand der Verbalinjurie erfüllt. :pfeif:


    Irgendwann jedenfalls wird Sempé Bachs Konzert für vier Cembali mit acht Instrumenten aufführen – und zwar ganz alleine. :D

  • Morgen, dem 30.November 2008 im Radio SWR 2 Kultur:


    Sonntag, 30.11.2008 | 20.03 Uhr


    Jean-Philippe Rameau:
    "La Guirlande, ou Les fleurs enchantées",

    Acte de ballet in einem Akt
    Zélide: Sophie Daneman
    Myrtil: Paul Agnew
    Hylas: François Bazola


    "Zéphyre",
    Acte de ballet in einem Akt

    Zéphyre: Gaëlle Méchaly
    Cloris (Flore): Rebecca Ockenden
    Diane: Sophie Decaudaveine


    Chor von Les Arts Florissants
    Cappella Coloniensis
    Leitung: William Christie


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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