Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Zitat

    Zitat von M.Schenk: Die Inszenierung schien mir um 1900 (Fin de siècle) angelegt; also immerhin gute 50 Jahre neben dem Libretto. Man kann so etwas tun, auch wenn dies bei anderen Regisseuren schon für ein "Todesurteil" ausgereicht hätte.

    Lieber Michael,


    das sehe ich nicht so streng. Hier haben wir doch eine Handlung, die relativ zeitlos ist, auch wenn die Verlegung nicht unbedingt eine Verbesserung gebracht hat.
    Anders sehe ich die Sache, wenn ein Attila, ein Julius Cäesar, ein Cola Rienzi usw (hunderte Beispiele möglich) aus der Historie in unsere Zeit verlegt werden, oder Werke wie der bereits viel geschändete Lohengrin jetzt immer noch weitere - jetzt als Jodelgrin in Wien - Schandtaten über sich ergehen lassen müssen. Das sind die Dinge, die ein "Todesurteil" verdienen.
    Warum verwenden die Regisseure, wenn sie unbedingt aktuelle oder veralbernde Handlungen erfinden müssen, nicht auch dazu aktuellen Text und aktuelle Musik? Alles andere ist und bleibt Betrug mit Packungen, die nicht das enthalten, was darauf versprochen wird und somit eine Verar....... des Zuschauers.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das Stück spielt m.W. irgendwann zwischen 1850 und 1860. Die Inszenierung schien mir um 1900 (Fin de siècle) angelegt; also immerhin gute 50 Jahre neben dem Libretto.

    Erstaunlich, nach meiner Rechnung sind das dann höchstens gute 40! 8-)


    Laut Wikipedia spielt die Handlung im Wien der 1860er Jahre, dann betrüge die "Abweichung" sogar nur noch 30 bis 40 Jahre, wenn es denn stimmt, dass in der Salzburger Inszenierung die Handlung in die Zeit um 1900 "verlegt" wurde....


    Der neue Berliner "Tannhäuser" war kostümmäßig in der 1950er Jahren angesiedelt, da das der Abstand zur Zeit, in der das Stück eigentlich spielt, dann doch noch etwas größer... :pfeif:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nächstes Jahr wird es Cavalleria Rusticana und den Bajazo bei den Salzurger Osterfestspielen geben. Passt ja auch irgendwie. Gehört ja sonst zu meinen Lieblingsopern, nur ob ich mir Herrn Kaufmann als Turridu und Canio anatun werde weiss ich nicht. Als Canio kann ich ihn mir ja noch einigermaßen vorstellen, aber als Turridu? Zumal diese Partie noch um einiges höher ist als der Manrico.

  • Ich habe mich in meinem Satire-thread über Arabella schon geäußert, will das aber hier noch mal tun. Renée Fleming ist die gleiche krasse Fehlbesetzung wie Johan Botha als Parsifal oder Magdalena Kozena als Melisande oder Luciano Pavarotti als Rodolfo. Sie sieht nicht aus und singt nicht wie Arabella, sondern wie die Marschallin. Mir wird ja immer vorgeworfen, ich verträte den Standpunkt, dass die Sänger so alt sein müssten wie die Rollen, die sie darstellten. Das ist natürlich Quatsch. Aber ich vertrete den Standpunkt, dass die Sänger in einer gewissen Nähe sein sollten, körperlich und altersmäßig. Dann wird gesagt: wer soll das sonst singen? Nun, die Fleming hat hier gesungen, weil sie ein Star ist und das von bachiana so köstlich beschriebene Publikum Stars sehen will und vom Singen so wieso keine Ahnung hat. Sie hat außerdem sehr tremoliert, was ich auch nicht so schätze. Jetzt sage ich mal, welche Sängerin die Arabella um Klassen besser gesungen hätte und auch wie Arabella ausgesehen hätte: vor 2 oder 3 Jahren habe ich in Dortmund Swetlana Ignatovic als Suor Angelica gesehen: hinreißend von Darstellung und Stimme. Danach habe ich erst erfahren, dass sie Nachwuchskünstlerin des Jahres im Sopranfach geworden war. Die hätte es singen können.. aber dann hätte sich bachiana im Taxi von den Samtberockten wohl Kommentare anhören müssen, ob Salzburg sich keine Stars mehr leisten könne.
    Ich habe die Aufnahme jedenfalls gelöscht.
    Noch eins: bitte auf diesen Text keine Kommentare nach dem Muster "in der Oper kommt es doch auf den Gesang an usw."
    Das stimmt so nicht, und wer das glaubt, sollte die Werke nur noch konzertant aufführen. Selbst dann würde ich keine müde Dublone für Renée Fleming ausgeben.
    Ach ja, bitte auch keine Kommentare, die mir Altersfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit vorwerfen. Alt bin ich selber, und Renée Fleming ist eine tolle Sängerin, aber eben keine Arabella.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Lieber Dr. pingel,


    das mit dem Alter wird bei manchen Rollen aber etwas schwierig. Ich möchte keinen 70 oder 80 jähren Bass als Phillip oder Großinquisitor auf der Bühne sehen. Oder die Sängerin der Butterfly müsste ja noch minderjährig sein.

  • Lieber Rodolfo


    Philipp II von Spanien war bei seiner Hochzeit mit Elisabeth von Valois 32 oder 33 Jahre alt. Von daher sind die meisten Sänger der Rolle eher zu alt. Aber du hast natürlich recht, man kann viele Rollen halt nicht altersgerecht besetzen.


    LG


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Lieber Rodolfo
    ...
    Aber du hast natürlich recht, man kann viele Rollen halt nicht altersgerecht besetzen.


    Das ist doch, was ich sage. Aber manchmal ist der Abstand zu groß, wie hier bei Arabella.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Philipp II von Spanien war bei seiner Hochzeit mit Elisabeth von Valois 32 oder 33 Jahre alt. Von daher sind die meisten Sänger der Rolle eher zu alt. Aber du hast natürlich recht, man kann viele Rollen halt nicht altersgerecht besetzen.

    Manchmal geht es schon ... Zumindest im Prinzip und was den Philipp angeht (siehe hier). Aber das "Problem" bleibt natürlich bestehen, da dann wiederum die Relationen nicht stimmen, denn schließlich bräuchte es nun eine ca. 14jährige Elisabetta. Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Die Oper bleibt ein Ort, der insbesondere beim Zuschauer sehr viel Bereitschaft erfordert, sich auf diese an sich absurde Kunstform einzulassen :hello:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wer noch nicht dran ist, dem möchte ich die momentan laufende Regietheater-Light Übertragung von Puccinis Manon Lescaut aus Baden Baden, die momentan auf Arte live läuft ans Herz legen. Bis jetzt ist für mich das Orchester (Berliner) hervorragend, bei den Sängern bin ich noch seeehr skeptisch.
    P.s. Sorry Gerhard, die Arabella habe ich zwar aufgenommen, konnte mich aber noch nicht überwinden sie anzusehen, da ich Strauss abgesehen von Salome und Elektra ziemlich ratlos gegenüberstehe.

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  • Wer noch nicht dran ist, dem möchte ich die momentan laufende Regietheater-Light Übertragung von Puccinis Manon Lescaut aus BadenBaden, die momentan auf Arte live läuft ans Herz legen. Bis jetzt ist für mich das Orchester (Berliner) hervorragend, bei den Sängern bin ich noch seeehr skeptisch.
    P.s. Sorry Gerhard, die Arabella habe ich zwar aufgenommen, konnte mich aber noch nicht überwinden sie anzusehen, da ich Strauss abgesehen von Salome und Elektra ziemlich ratlos gegenüberstehe.


    Danke, lieber Marcel, für den Hinweis auf die laufende Übertragung!
    Kommentare hierzu bitte direkt in den dafür eigends eröffneten Thread: Baden Baden - Osterfestspiele 2014: MANON LESCAUT von Puccini


    Danke!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Tele5:
    Jonas Kaufmann singt Wagner:
    - Parsifal -

    Sonntag 20.04., 23:12 Uhr


    Werbefrei und in deutscher Erstausstrahlung: Die Nacht von Ostersonntag zum Ostermontag wird ein Ohren- und Augenschmaus für Freunde der Oper. Wie im vergangenen Jahr mit ‚Walküre‘ und ‚Königskinder‘ gibt Opernstar Jonas Kaufmann erneut ein Stelldichein auf TELE 5: In der Titelrolle des ‚Parsifal‘ von Richard Wagner. Die beeindruckende, cinemascope-ähnliche Inszenierung der Metropolitan Opera wurde bei ihrer Premiere vor einem Jahr von Presse und Publikum gleichermaßen bejubelt.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Liebe Opernfreunde


    heute überträgt 3sat aus den Festspielhaus Baden-Baden ab 21.00 den Rosenkavalier nach einer Inszenierung von Herbert Wernicke für die Salzburger Festspiele 1995
    Feldmarschallin - Renée Fleming
    Octavian - Sophie Koch
    Sophie - Diana Damrau
    Ochs von Lerchenau - Franz Hawlata


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Liebe Opernfreunde,


    morgen, Samstag, den 14.06.14, zeigt 3sat von 20.15 - 22.35 von Richard Strauss "Aridne auf Naxos" mit René Kollo, Renée Fleming, Sophie Koch, Jane Archibald und Robert Dean Smith. Dirigent ist wieder Christian Thielemann. Es handelt sich eine Aufzeichnung aus Baden-Baden von 2012.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Gehört vielleicht nicht ganz hierher, aber ich stell's hier herein. Ein gütiger Moderator könnte es ja verschieben.


    Letzte Nacht habe ich beim Hin- und Herzappen um Mitternacht auf SAT1 einen Bericht über Carmen - Inszenierungen aus deutschen Landen gefunden (Berliner Komische Oper, Ulm. etc.), der mich vom Stuhl gerissen hat. :no: Was da an Regieeinfällen angeboten wird, läßt jedem RT - Fan das Herz höher schlagen. Was da an Zwischentexten erfunden wird, ist Preisverdächtig. Und aus Ulm ein Escamillo, der absolut keine Tiefe hat .... Sängerinnen quälen sich mit Carmen ab, wo jeder Gesangslehrer meinen würde "Mädchen, lass das bleiben". Es gibt auch einen Don Jose mit einem zweiten Ich (ich nehme an, weil der erste einem die Schwierigkeiten der Blumenarie aufzeigte). Höchst heiter anzusehen !!!


    Jetzt erst kann ich die Inszenierung an der Wiener Volksoper wirklich schätzen.


    Liebe Grüße aus Wien -


    Erich

  • Der Komponist Alfredo Catalani (* 19. Juni 1854 in Lucca; † 7. August 1893 in Mailand) hatte vorgestern seinen 160. Geburtstag.
    Sein bekanntestes Werk ist wohl die im Ötztal spielende Oper "La Wally" (Die Geierwally).
    Arte bringt heute abend eine Aufzeichnung aus Genf.


    Samstag, 21. Juni um 21:40 Uhr (135 Min.)


    La Wally, eine Oper von A. Catalani


    Ein facettenreiches Psychogramm über die verräterischen Abgründe der Liebe – das ist die lyrische Oper "La Wally", komponiert von Alfredo Catalani nach dem Roman "Die Geier-Wally": Zum ersten Mal seit seiner Wiedereröffnung vor 50 Jahren bringt das Grand Théâtre de Genève das selten aufgeführte Werk auf die Bühne.


    Besetzung:
    Bühnenbild: Ezio Toffolutti
    Chor: Choeur du Grand Théâtre de Genève
    Chorleiter: Ching-Lien Wu
    Dirigent: Evelino Pidò
    Fernsehregie: Denis Caiozzi
    Inszenierung: Cesare Lievi
    Komponist: Alfredo Catalani
    Kostüme: Ezio Toffolutti
    Moderation: Edouard Fouré Caul-Futy
    Orchester: Orchestre de la Suisse Romande
    Mit:
    Ainhoa Arteta (Wally)
    Bálint Szabó (Strommiger)
    Vitaliy Bilyy (Vincenzo Gellner)
    Yonghoon Lee (Giuseppe Hagenbach)
    Ivanna Lesyk-Sadivska (Walter)
    Ahlima Mhamdi (Afra)




    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • So muss Oper sein (zur Aufführung von La Wally aus Genf)


    Das war wieder einmal eine wirklich ansprechende Aufführung einer leider viel zu wenig bekannten Oper. Kulisse Kostüme und Sänger stimmten. Dank an arte und 3sat, dass in der letzten Zeit auch wieder einmal Inszenierungen gezeigt werden, die man sich anschauen kann, so z.B. Capriccio aus der Wiener Staatsoper und - mit Abstrichen wegen einiger Albernheiten, auf die wohl manche Regisseure nicht verzichten können - auch der Rosenkavalier aus Baden-Baden mit seiner bildlich wunderbaren Dartellung der Überreichung der silbernen Rose. Ich freue mich schon auf Mittwoch, 25.06., wo - auch wieder auf arte von 20.15 - 23.05 - die Carmen aus der Arena von Verona in einer Inszenierung von Zefirelli gezeigt wird.
    Vielleicht sind das die ersten Anzeichen, dass es mit dem Albtraum der sogenannten Regietheaters bergab geht. Ob man das wohl an den deutschen Bühnen nun endlich auch begreift?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    ich habe die Oper zugegebener Maßen nicht ganz verfolgt, da auf dem anderen Sender eine andere spannende Übertragung gab. Mich hat die Inszenierung eher gelangweilt. Das Bühnenbild war nicht sehr einfallsreich und die Kostüme sahen aus als wären sie aus einem Heidi Zeichentrickfilm geklaut. Die Sänger waren sehr gut, vor allem der Tenor und die Wally sah blendend aus. Aus diesem Grund hab ich dann auch häufiger umgeschaltet :) . Und der Moderator war sehr sympathisch und hat seine Sache sehr gut gemacht.

  • Lieber Gerhard,


    Auch mir hat die Übertragung durchaus gefallen. Die Protagonisten waren überzeugend und die Regie hat weitgehend auf RT-Mätzchen verzichtet! Weiter so, nur an eine Wende vermag ich noch nicht zu glauben....

  • Lieber Rodolfo,


    wie hättest du dir die Kulisse und die Kostüme zu diesem Stück aus den Tiroler Bergen denn anders gedacht? Entsprach das nicht der Realität? Und langweilig? Wie hättest du dir die Handlung zu diesem Libretto wohl spannender vorstellen können? Ich fand es dramatisch und packend, aber du hast ja auch nur Teile gesehen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

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  • Ich habe recht häufig umgeschaltet und so viel hat sich beim Bühenbild ja nicht geändert. Personenregie fand so gut wie gar nicht stand und das meiste war Rampensingen . Ich habe mir die Wally aufgenommen und dann schnell wieder gelöscht. Da höre ich lieber meinen Mitschnitt aus der Rheinoper von Todopera. Die Wally Aufführung an der Rheinoper hab ich bei der Premiere gesehen und muss zugegeben das das eine Oper ist die ich nicht unbedingt häufiger sehen muss. Aber ich freue mich auch auf die Carmen aus Verona und am Sonnag den 29.06.2014 zeigt Classica den Maskenball aus Verona.

  • Lieber Rodolfo,


    die Bühnenbilder wurden doch von Akt zu Akt verändert. Da der zweite Akt ohne Pause an den ersten anschloss, wurden bei offener Bühne die Requisiten aus der Geburtstagsfeier bei Stromminger in Hochstoff (Podium usw) weggeschoben und durch neue Versatzstücke (Bäume, Bänke und Tische und die Gaststätte der Afra, Häuser und eine Kirche) ersetzt. Lediglich das Bergpanorama im Hintergrund blieb, denn die beiden Dörfer sind Nachbardörfer. Im 3. Akt war - wie gefordert das Schlafzimmer der Wally und die Brücke zu sehen. Auch schloss der 4 Akt unmittelbar an. Dazu wurde das Schlafzimmer weggenommen und beschneite Bäume und neue Felsen herein gefahren, so dass wieder eine gänzlich neue Kulisse entstand. Lediglich die Brücke blieb. Damit waren alle 4 vorgesehenen Orte des Librettos in unterschiedlicher Form vorhanden.
    Dass keine Regie stattfand und ständig an der Rampe gesungen wurde, habe ich nicht feststellen können. Haben wir zwei verschiedene Versionen gesehen?
    Dass du die Musik vielleicht nicht so sehr schätzt, ist Geschmacksache. Ich hingegen konnte mich dafür begeistern.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Heute, 14.07. sendet arte von 0.20 bis 3.10 Poulencs Oper "Gespräche der Karmeliterinnen". Soweit ich in der Vorschau gesehen habe, eine recht akzeptable Inszenierung.
    Am Samstag, dem 19.07 überträgt 3sat von 22.15 bis 23.40 Glucks "Orfeo e Euridice" aus dem Barocktheater von Cesky Krumlov, Tschechien. Die Inszenierung soll entsprechend der Ankündigung dem historischen Vorbild verflichtet sein. Ich werde mir diese in jedem Fall ansehen.
    Am Samstag, dem 19.07 von 22.10 bis 0.10 überträgt aber auch der NDR Puccinis "Tosca" als Freilicht-Veranstaltung vor der Kulisse des Neuen Rathauses in Hannover. Schade, dass sich die zwei Übertragungen überschneiden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Danke für den Hinweis mit der Tosca. Ich werde mir am 17.07. die Generalprobe der Tosca in Hannover ansehen.
    Wenn sie gut war, schaue ich die Aufführung am 19.07. dann noch einmal im Fernsehn an.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Hinweis auf zwei Fernseh-Opernübertragungen aus Salzburg:


    15. August 2014
    20.15 Uhr ORF 2 und ARTE
    Giuseppe Verdi
    IL TROVATORE


    Anna Netrebko, Leonora
    Marie-Nicole Lemieux, Azucena
    Diana Haller, Ines
    Francesco Meli, Manrico
    Plácido Domingo, Il Conte di Luna
    Riccardo Zanellato, Ferrando
    Gerard Schneider, Ruiz
    Miloš Bulajić, Un messo
    Raimundas Juzuitis, Un vecchio zingaro
    Mitglieder der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker
    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
    Wiener Philharmoniker


    Daniele Gatti, Musikalische Leitung
    Alvis Hermanis, Regie und Bühne
    Eva Dessecker, Kostüme
    Gleb Filshtinsky, Licht
    Ineta Sipunova, Videodesign
    Gudrun Hartmann, Regiemitarbeit
    Uta Gruber-Ballehr, Bühnenbildmitarbeit
    Ronny Dietrich, Dramaturgie
    Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung



    18. August 2014
    22.20 Uhr ORF 2
    Richard Strauss
    DER ROSENKAVALIER


    Krassimira Stoyanova, Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg
    Sophie Koch, Octavian
    Mojca Erdmann, Sophie
    Silvana Dussmann, Jungfer Marianne Leitmetzerin
    Wiebke Lehmkuhl, Annina
    Günther Groissböck, Der Baron Ochs auf Lerchenau
    Adrian Eröd, Herr von Faninal
    Rudolf Schasching, Valzacchi
    Stefan Pop, Ein Sänger
    Tobias Kehrer, Ein Polizeikommissar
    Martin Piskorski, Der Haushofmeister bei Faninal
    Franz Supper, Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin
    Dirk Aleschus, Ein Notar
    Roman Sadnik, Ein Wirt
    Andreja Zidarič, Phoebe Haines, Idunnu Münch, Drei adelige Waisen
    Alexandra Flood, Eine Modistin
    Franz Gürtelschmied, Ein Tierhändler
    Rupert Grössinger, Leopold
    Mitglieder der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker
    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
    Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor
    Wiener Philharmoniker


    Franz Welser-Möst, Musikalische Leitung
    Harry Kupfer, Regie
    Hans Schavernoch, Bühne
    Yan Tax, Kostüme
    Jürgen Hoffmann, Licht
    Thomas Reimer, Videodesign
    Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung



    Gregor

  • Von den Salzburger Festspielen 2013
    Nachdem es im letzten Jahr zu keiner Übertragung kam, nun die Erstausstrahlung im TV


    31. Juli 2014
    22.15 Uhr Servus TV
    Wolfang Amadeus Mozart
    COSI FAN TUTTE


    Malin Hartelius, Fiordiligi
    Marie-Claude Chappuis, Dorabella
    Martina Janková, Despina
    Martin Mitterrutzner, Ferrando
    Luca Pisaroni, Guglielmo
    Gerald Finley, Don Alfonso
    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
    Wiener Philharmoniker
    Mitglieder der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker


    Christoph Eschenbach, Musikalische Leitung
    Sven-Eric Bechtolf, Regie
    Rolf Glittenberg, Bühne
    Marianne Glittenberg, Kostüme
    Jürgen Hoffmann, Licht
    Ronny Dietrich, Dramaturgie
    Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung



    Gregor

  • Ich wollte die Oper unbedingt sehen, musste aber nach einer guten Stunde das Müdigkeits-Handtuch werfen - ein Tribut an die seit einigen Wochen anhaltende hohe Luftfeuchtigkeit. Es war nämlich ein Verriß, der mich neugierig gemacht hatte
    (bei solchen Sätzen werde ich immer hellhörig und will sie hinterfragen!):


    Im „Standard“ aus Wien schrieb Ljubiša Tošic am 22.8.2013:


    Die Damen des Abends überzeugen wenig: Malin Hartelius (Fiordiligi) tönt etwas schrill und unausgewogen, Marie-Claude Chappuis (als Dorabella) wirkt zumindest etwas kultivierter, solide Martina Jankova (Despina).
    Luca Pisaroni (als Guglielmo) immerhin überzeugt durch markantes Timbre, Martin Mitterrutzner (als Ferrando) ist ein respektabler lyrischer Tenor. Und Spielleiter Gerald Finley (als Don Alfonso) bietet in jeder Hinsicht die souveränste Leistung des Abends.
    Dirigent Christoph Eschenbach und die Wiener Philharmoniker umgarnen das Geschehen eher nur solide. Ein paar dramatische Rufzeichen, ansonsten aber viel Indifferenz.


    Über die Regiearbeit meinte dieser Rezensent:


    Das Spielexperiment um Trieb und Treue wird dabei zum recht trägen, bisweilen derben Jonglieren mit szenischer Komödiantik. Bechtolf ist in Summe nicht auf der Höhe seiner gestalterischen Möglichkeiten, vieles blieb da leider ungestaltet und der sängerischen "Schauspielkunst" überlassen.


    Was ich in der kurzen Zeit wahrgenommen habe, hat mir im großen und ganzen gefallen - viel wohltuender für's Auge als so mancher Schwachsinn des Verunstaltungstheaters. Auch in der Interpretation durch Eschenbach und die WP will ich dem Herrn Kritiker widersprechen - vielleicht lag die erwähnte Indifferenz bei ihm selber. Bei den Sängerleistungen könnte ich mich nur entschließen, hinsichtlich der Fiordiligi zuzustimmen, würde aber, hätte ich die Oper bis zum Ende gesehen, im Gesamturteil viel freundlicher sein. Wie gesagt: Nur etwa eine Stunde verfolgt...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Mit der von dir erwähnten Rezension kann man gut leben, lieber musikwanderer. Tatsächlich waren die Herren die vokalen Sieger des Abends. Vor allem Finley und Pisaroni waren ausgezeichnet. Und auch der junge Martin Mitterrutzner (gerade mal 27 Jahre alt!!!) legte eine große Talentprobe ab. Natürlich ist da noch mehr drin, aber dieser junge Tenor muss ja auch noch reifen. Da steckt viel Potential in ihm. Und junge, gute Mozartsänger haben wir bitter nötig, wie man beim Don Giovanni aus Salzburg ja gerade feststellen musste.
    Frau Hartelius' Sopran ist tatsächlich etwas schwer geworden, um die Spitzentöne musste sie wirklich hörbar kämpfen. Frau Chappuis recht solide, mehr aber auch nicht. Am besten gefiel da noch die Despina von Frau Jankova.
    Unspektakuläres Dirigat von Eschenbach. Die Inszenierung von Bechtolf ist konventionell. Opern-Traditionalisten haben natürlich gejubelt. Sehr geschmackvolles Bühnenbild. Bei Bechtolf mutierten Ferrando und Guglielmo zwar gelegentlich zu sehr zu Kasperln, aber zumindest kam der Humor nicht zu kurz. Was leider in vielen Cosi-Produktionen der Fall ist.
    Interessant das Ende. Natürlich bietet die Cosi mit ihrem offenen Ende viele Möglichkeiten für Regisseure. Kommen die ursprünglichen Paare wieder zusammen? Bleibt es beim Partnertausch? Zerbrechen die Beziehungen total und auch die Freundschaften der beiden Männer?
    Bechtolf entschied sich dafür, dass Fiordiligi und Ferrando auch nach dem Ende der Charade nicht voneinander lassen können, während Dorabella, die auch die Nähe zu Guglielmo sucht, von diesem rigoros zurückgewiesen wird.


    Gregor

  • Für diejeniger, die das französische A2 empfangen können:
    Heute um 21.30h ein den Bildern nach ansehbarer Otello mit Alagna aus Orange.

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