Zwei Österreicher - beide nicht aus Wien - und dennoch mit Wien verbunden. Beide waren sowohl mit den Wiener als auch den Berliner Philharmonikern verbunden - dennoch war die Bewertung eine andere.
Aber eigentlich gab es keinen Sieger und keinen Verlierer.
Während der "Universaldirigent" mit Schwerpunkten, Karajan, als unschlagbar in Sachen Beethoven galt, und auch mit Mendelssohn,Tschaikowsky und Schostakowitsch sovie als Verdi-Dirigent im Blickpunkt war, so deckte Böhm das Mozart- Schubert- und Richard-Strauß-Repertoire ab.
Beide hatten Bruckner im Repertoire (eigenartigerweise - von Ausnahmefällen abgesehen nicht Mahler).
Im allgemeinen glt Karajan als der "berühmtere" Dirigent - ausgenommen vielleicht in Wien, wo der Anhang Karl Böhms scheinbar überwog.
In Sachen Franz Schubert und Mozart jedoch rangierte Karl Böhm jedoch VOR Karajan. Warum das so war wäre zu ergründen. Karajan selbst akzeptierte diese Gegebenheit widerstandslos - und lud Böhm als Gastdirigent regelmäßig zu den Osterfestspielen nach Salzburg ein.
Interssant in diesem Zusammenhang ist Bruckner, Wagner, Richard Strauß und Beethoven - Komponisten, welche BEIDE Dirigenten HERVORRAGEND interpretierten....
Über Karajan als Mozart-Dirigenten wurde viel geschrieben - ich halte ihn nicht für ideal für diesen Komponisten - ebensowenig wie für Haydn und Schubert.
Warum Beethoven von beiden Dirigenten kongenial dirigiert wurde - das ist mir bis heute ein Rätsel. Warum man Karajans Zyklus so eindeutig den Vorzug gab - ebenso........
mfg aus Wien
Alfred