Die "größten" Komponisten für Klaviermusik

  • Zitat

    Original von m-mueller
    ...große Pause...


    Kenn ich gar nicht. Wer istn das?
    Ich kenn nur kleine Pause. Davon aber jede Menge :P

  • Ich will mich jetzt absichtlich nicht direkt an die 5er Regel halten:


    Sehr bedeutende Komponisten für das Klavier sind folgedne Herren:


    - Bach
    - Mozart
    - Beethoven
    - Schubert
    - Chopin
    - Schumann
    - Brahms
    - Liszt
    - Debussy
    - Rachmaninow
    - Skrjabin


    Die fett Hervorgehobenen sind jedoch meiner Ansicht nach am wichtigsten für die Entwicklung der Klaviermusik und das sind dann exakt fünf, wie vom Threadstarter gewünscht.


    mit Grüßen
    Christoph

  • ... ich versuch`s mal und versuche, das ganz einfach zu begründen.
    Für mehr reicht die Zeit auch nicht. Muss schlafen gehen. Muss morgen arbeiten. Muss auch noch eine Threaderöffnung bis Wochenende machen.


    Also Vorrede: Es ist schwierig, weil bestimmte große Komponisten in dieser Umfrage schwer einen Platz finden, da sie zwar außergewöhnliche Klaviermusik geschrieben haben, aber diese nach meiner Meinung nicht unbedingt vom Instrument her gedacht haben, sondern von einem ganz anderen Standpunkt aus. Zum Beispiel Joseph Haydn. Seine Klaviersonaten haben zwar in ihrer Gesamtheit eine enorme Breite der unterschiedlichsten Charaktere, Stimmungen und Temperamente und sind als Musikstücke absolut vollkommen. Aber aus der rein pianistischen Perspektive sind sie nicht so ungewöhnlich, bis auf einige, wenige wie die C-Dur-Sonate aus der Schlusstrilogie, mit ihren zart gesponnenen, harmonieübergreifenden Pedaleffekten und den Doppelgriffpassagen im ersten Satz. Aber insgesamt sind Stellen wie diese eine Ausnahme. Auch Bach ist für mich, aus ähnlichen Gründen, schwer zu platzieren, obwohl: Die Goldberg-Variationen und die Chromatische Fantasie??! Und auch bei Schubert weiss ich nicht, ob man ihn zu den fünf wichtigsten Komponisten für das Klavier dazu zählen sollte, trotz Sonaten und Wanderer-Fantasie. Zu den fünf wichtigsten überhaupt dagegen zählt er ganz bestimmt.


    Nun gut, ich versuche jetzt einmal, fünf pianistisch stilbildende Komponisten zu nennen:


    1. Franz Liszt (als Begründer des "modernen Klavierspiels", wie es vielfach betont wird. Die Verbindung zwischen einer enormen Klaviertechnik und einer großen klassischen Form in der h-moll-Sonate ist wirklich ein Ausnahmeereignis.)


    2. Frédéric Chopin (kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen)


    3. Claude Debussy (er hat nicht nur die Idee des Klangs als Grundlage eines neuen Musikverständnisses mitgebracht, sondern diese Sichtweise auch für das Klavier noch einmal mustergültig entwickelt)


    4. Ludwig van Beethoven (auch das kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen - der Gedanke an die 32 Sonaten genügt)


    5. damit auch ein "Moderner" dabei ist: Olivier Messiaen - auch wenn Stockhausen und Xenakis pianistisch noch weiter gehen, dabei aber bestimmt nicht nach jedermanns Geschmack sind - Messiaen hat seine vielfältige, ornitologische, synästhetische, märchenhafte und natürlich auch katholische Sichtweise in sehr freier Weise genutzt, um für das Klavier etwas ganz neues zu erfinden.


    Fortsetzen würde ich die Liste mit:


    (Franz Schubert)


    (Wolfgang Amadeus Mozart)


    (Johann Sebastian Bach)


    (Domenico Scarlatti)


    (Bela Bartok)

  • Beethoven
    Weil er das Klavier "gegessen" hat, seine Wucht ist zwar in allen Werken präsent, jedoch im Klavier destilliert.
    Beethoven war vor vielen Jahren mein Zugang zur Klaviermusik und auch wenn nun einige den Kopf schütteln werden: Ich legte mich an meinen freien nachmittagen auf den Boden, rückte die Boxen direkt links und rechts an mein Ohr und begann stets bei der Nr.1.


    Chopin
    Seine unvergleichliche Verspieltheit, seine unglaublichen Kapriolen!


    Liszt
    Die beiden Klavierkonzerte sind meine Liebsten überhaupt, leider sind sie sehr kurz.


    Mozart
    Komischerweise mag ich seine Sonaten eher weniger, seine Klavierkonzerte sind jedoch über alles erhaben.


    Scarlatti
    Dürfte ich eigentlich noch nicht nennen, weil ich mich da erst einhören möchte. Jedoch hörte ich diese Musik das erste mal auf Arte (Maestro), ebenfalls sehr viele Jahre her. Der Interpret: Scott Ross. Hat sich mir ins Gehirn gebrannt

  • Eigentlich erstaunlich, daß bisher kaum jemand Ravel genannt hat.


    Ich habe zwar schon gevotet, möchte aber gerne darauf hinweisen, daß Ravel es war, der wie kein Zweiter die Möglichkeiten eines Klaviers hinsichtlich Klang und Klangfarbe genutzt hat.
    Selbst Debussy, dessen Werke dafür etwas mehr Tiefe besitzen, kann mit der Brillianz und der Farbenvielfalt von Ravel nicht mithalten.


    Und deswegen habe ich ihn mit unter die fünf Größten genommen.... :yes:



    :hello:
    Wulf.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo zusammen,


    das mit den Fettgedruckten in der Liste ist eine schöne Idee.
    Meine nachfolgende Liste führt alle Komponisten auf, deren Klaviermusik für mich von Bedeutung war. Die Fetten schaffen es in die Wertung. Es ist mir allerdings unmöglich eine Reihenfolge festzulegen.


    Bach
    Scarlatti
    Mozart
    Beethoven
    Schubert
    Schumann
    Liszt
    Chopin
    Debussy


    Die Fetten hatten BISHER für MICH die größte Bedeutung. Mit Scarlatti, Schubert, Schumann und Debussy muss ich mich noch intensiver beschäftigen. Chopin fand ich Anfangs phantastisch, dann aber etwas eintönig.


    Ach ja, wer macht hier eigentlich mal eine Auswertung?


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Zitat

    Original von Wulf
    Eigentlich erstaunlich, daß bisher kaum jemand Ravel genannt hat.
    Wulf.


    Das wunder mich nicht, dass Ravel bisher nicht genannt wurde. Ravel hat ohne Zweifel einen gleichermaßen klangschönen wie pianistischen exzellenten Klaviersatz geschrieben. Für mich ist Ravels "Klaviesatz" eine Weiterentwicklung der Liszten Pianistik. "Ondine" und "Jeux d'eau" sind ohne Feux follets und Les jeux d'eau de la Villa d'Este nicht denkbar. Übrigens hat Ravel selber den Hinweis geliefert. Horowitz berichtet (Biography, Glen Plastik) Ravel habe ihn bei seinem Spiel der Jeux d'eau unterbrochen; " Mein Herr sie spielen diese Stück wie eines von Liszt... nach einer kurzen Pause... Sie haben recht, es ist Liszt!"


    Das schmälert nicht die Bedeutung von Ravels Klavierschaffen. Doch unter den 5 wichtigesten kommt er meiner Meinung nach nicht!


    Niko

  • Das ist (D)eine Position. Es gibt etliche Musikwissenschaftler, die das ganz anders sehen. Vielleicht sollte man auch nicht unbedingt "Ondine" als Maßstab nehmen.


    :hello:
    Wulf.

  • Klaviermusik scheint ja wirklich erst mit J.S. Bach anzufangen... =) Aber vorher war zumindest doch schon Dietrich Buxtehude. Ob er wirklich einer der »Größten« ist, weiß ich nicht so recht, will ich auch nicht behaupten. Superlative sind ja immer ziemlich schwierig. Aber wichtig ist er schon - insbesondere für Bach, und zwar nicht nur als Organist, sondern auch als Cembalist. Der gute Johann Sebastian ist ja nicht zufällig 1705 zu Fuß nach Kiel gepilgert, um Buxtehude spielen zu hören. Dessen Planetensuiten sind hochkomplex und nebenher - für meine Begriffe - wunderschön (bin allerdings gar nicht sicher, ob aktuell eine Einspielung auf dem Markt ist).
    Bemerkenswert finde ich übrigens auch die Klavierwerke von Pachelbel (insbesondere das Haxachordum Apollinis) - nicht sooo bedeutungsschwer wie Buxtehude, aber auch er ist ein Großer vor Bach.


    Gruß,
    Klawirr


    p.s.: nicht zu vergessen ist auch Johann Caspar Ferdinand Fischer...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo zusmmen,
    ich habe mir mal erlaubt, eine erste grobe Auswertung zu fahren.
    Dabei komme ich auf folgende Top 10


    1 Beethoven
    2 Chopin
    3 Bach
    4 Mozart
    5 Schumann
    6 Schubert
    7 Liszt
    8 Debussy
    9 Scriabin
    10 Brahms


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Lieber Herr Hahn,


    Da bin ich wirklich erstaunt. Ich denke, daß man bei Klaviermusikkomponist in ersten Instanz nicht an Beethoven denkt.


    LG, Paul


    PS Eine schnelle Suche ergab, daß Du rein rechnerisch ermittelt hast.

  • Hallo Paul


    Und mich wundert dein Erstaunen. ;)


    Es gibt in der Musikwelt keine Konkurrenz für Beethovens 32 Klaviersonaten. Sie sind das Zentrum des Klavierhimmels.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus,


    Bei Klaviermusik denke ich zB eher an Chopin, Liszt, Czerny, usw.
    Oder... Mozart. Der soo verdammt schwer zu spielen ist, daß nur ganz wenige Pianisten es können. :D


    LG, Paul

  • Hallo Paul,
    ich habe in der Tat jede Nennung nur mit einer Stimme gewertet, da aus der Threaderöffnung nicht hervorgeht, dass die Komponisten bei Ihrer Nennung in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen sind. So wurden den Nennungen in den Beiträgen teilweise Nummern verpasst, andere stehen einfach nur so da.


    Das Beethoven auf Platz eins liegt, liegt vielleicht daran, dass sich nahezu ein jeder einmal mit Beethoven beschäftigte. Bei Liszt und Debussy gehört evtl. doch eine Gewisse Überwindung daszu. Einige Komponisten haben vermutlich von Vielen einfach noch keine Chance bekommen. Aber das haben wir ja überall. Nicht nur bei der Klaviermusik.


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Die ersten drei Plätze sind nachvollziehbar ("Altes und Neues Testament", sowie der schlechthinnige Klavierkomponist überhaupt).


    Bemerkenswert bzw. taminospezifisch ist eher, dass Mozart und Schubert soweit vorne und vor Liszt, Schumann und Debussy herauskommen. (Das sähe unter typischen "Pianophilen" gewiß ziemlich anders aus.)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Wir wissen vielleicht was Geschmack ist :D
    Man sollte aber nicht den Fehler machen und die Wanderer-Fantasie, die Klaviersonaten, die acht Impromptus, die Drei Klavierstücke sowie die Variationen und die vierhändigen Klavierwerke einfach unterschätzen, ein Schumann kann dagegen schonmal leicht blass aussehen -g-


    ... GANZ objektiv gesehen natürlich *hust* :>

  • Schau,


    man muss es den Nordlichtern nachsehen, dass sie den Franzl nicht vollständig zu würdigen wissen. Das ist eben nicht jedem gegeben, und es ist ja zum Glück ihr Problem und nicht unseres...

    :D


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Hayate


    Wir wissen vielleicht was Geschmack ist :D
    Man sollte aber nicht den Fehler machen und die Wanderer-Fantasie, die Klaviersonaten, die acht Impromptus, die Drei Klavierstücke sowie die Variationen und die vierhändigen Klavierwerke einfach unterschätzen, ein Schumann kann dagegen schonmal leicht blass aussehen -g-


    ... GANZ objektiv gesehen natürlich *hust* :>


    Schuberts Klaviermusik ist unbestritten mitunter großartig (allerdings sieht Schumanns dagegen keineswegs blaß aus, obendrein sollten alle dem großen Schubertianer Schumann herzlich dankbar sein, denn ohne ihn wäre Schuberts Musik weitgehend in der Versenkung verschwunden).
    Sie hat aber gattungsgeschichtlich innerhalb der Klaviermusik nicht annähernd die Bedeutung von Chopins, Schumanns oder Liszts. (Ähnliches gilt m.E. für die Soloklavierwerke von Brahms, obwohl hiervon wenigstens einiges präsenter waren als Schuberts, besonders die beiden großen Variationszyklen). Sie hat praktisch keinen Einfluß auf spätere Komponisten des restlichen 19. u. frühen 20. Jhds.
    Dazu (oder deshalb?) spielten Schuberts Klavierwerke, mit evtl. Ausnahme der Wandererfantasie, bis weit ins 20. Jhd. eine bloß marginale Rolle im Konzertbetrieb (vermutlich wurden Liszts Arrangements von Schubert-Liedern bis in die 50er weitaus häufiger gespielt als Schuberts Sonaten). Schnabel war noch in den 30ern ein totaler Außenseiter, da er Schubert im Konzert spielte. Erst in den letzten 40 Jahren haben sich ein paar davon als Repertoire etabliert. Wenn man sich Konzertprogramme und das Repertoire von berühmten Pianisten anschaut, dann ist jedoch, so möchte ich vermuten, selbst heute noch keine einzige Schubert-Sonate so zentral wie die Liszt-Sonate, Schumanns Kreisleriana, Sinfonische Etüden oder die C-Dur-Fantasie oder die meisten Werke Chopins.


    Ich will Schubert (oder Haydn oder Brahms) ja nicht von der Liste werfen (und ich persönlich bevorzuge alle drei gegenüber Liszt). Aber wenn es um eine spezifische Gattung geht, muß m.E. auch berücksichitgt werden, was ich oben skizziert habe. Und damit wären z.B. Schumann, Liszt, Debussy als wesentlich zentraler einzustufen als Schubert.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Hast ja Recht :(:hello:
    Und ja, ich bin Schumann dankbar.

  • Hallo,


    meine Wahl:


    1.) L. v. Beethoven
    2.) Liszt
    3.) Rachmaninoff
    4.) Schubert
    5.) Schumann


    Mozi

    Lob bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen!


    Mozi

  • Zitat

    Original von Klawirr
    Der gute Johann Sebastian ist ja nicht zufällig 1705 zu Fuß nach Kiel gepilgert, um Buxtehude spielen zu hören.



    Bach ist naklar nicht nach Kiel, sondern nach Lübeck gepilgert. Dumme Fehlleistung von mir. Andererseits sind ja beide Städte irgendwie im Norden...


    Gruß,
    Klawirr

  • Zitat

    Johannes Roehl
    Wenn man sich Konzertprogramme und das Repertoire von berühmten Pianisten anschaut, dann ist jedoch, so möchte ich vermuten, selbst heute noch keine einzige Schubert-Sonate so zentral wie die Liszt-Sonate, Schumanns Kreisleriana, Sinfonische Etüden oder die C-Dur-Fantasie oder die meisten Werke Chopins.


    Ich will Schubert (oder Haydn oder Brahms) ja nicht von der Liste werfen (und ich persönlich bevorzuge alle drei gegenüber Liszt). Aber wenn es um eine spezifische Gattung geht, muß m.E. auch berücksichitgt werden, was ich oben skizziert habe. Und damit wären z.B. Schumann, Liszt, Debussy als wesentlich zentraler einzustufen als Schubert.

    Schön wäre es: Ich hatte in den letzten Jahren das Gefühl, daß jeder "große" Pianist die Schubert Sonaten neuentdeckt hat und im Konzert spielen muß. Ich liebe sie auch alle ganz heiß, aber das war (zumindest in Wien) eine Schubert-Schwemme, wohingegen man die Liszt Sonate nur einmal von Pollini gehört hat. Manche Pianisten haben sogar alle drei letzten Schubert Sonaten in einem Recital zum besten (?) gegeben, und das war mir dann wirklich zu viel. Du hast aber bestimmt recht, daß man Schubert, nicht so wie Liszt, an einer Sonate ausmachen kann.
    Daß Du wirklich Haydn über Liszt stellst kann ich nicht ganz nachvollziehen. Er könnte es auch an seinem Geburtstag bestimmt verwinden, wenn Liszt ihmgegenüber der Vorzug gegeben wird:) . Auf jeden Fall kann man Haydn nicht so "zentral einstufen" wie Liszt, oder?
    Zu Debussy habe ich noch überhaupt keinen Zugang gefunden, obwohl ich eine Michelangeli Box habe. Wie kann man sich dem "nähern" in Deinen Augen? (Sag jetzt nicht "einfach anhören":boese2: )!
    LG
    Flotan

  • Zitat

    Daß Du wirklich Haydn über Liszt stellst kann ich nicht ganz nachvollziehen. Er könnte es auch an seinem Geburtstag bestimmt verwinden, wenn Liszt ihmgegenüber der Vorzug gegeben wird:) . Auf jeden Fall kann man Haydn nicht so "zentral einstufen" wie Liszt, oder?
    Zu Debussy habe ich noch überhaupt keinen Zugang gefunden, obwohl ich eine Michelangeli Box habe.


    In Sachen Musik für Klavier würde ich auch Liszt über Haydn stellen: Und das gilt nicht nur für die Weiterentwicklung der Klaviertechnik durch Liszt. Auch die Sonatenform hat Liszt bereichert und dem Klavierkonzert neue Impulse gegeben. Und der "späte" Liszt? Der beschreitet mit seinen Solostücken für Klavier nocheinmal neue Wege. DA scheint für mich schon manchmal Debussy durch, womit wir beim Thema wären (:D )


    @ Flotan


    Debussy? (Keine Angst: Ich sage jetzt nicht: Einfach hören :stumm:) Bei mir verbindet sich Debussy mit einem Stück: "La Cahtedrale engloutie" Danach habe ich mich mit Debussy deutlich leichter getan. Das Problem ist natürlich immer: Was bei dem einen funktioniert hilft nicht automatisch beim anderen.
    Was kennst Du von den Preludes?


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo C!
    Von den preludes kenn ich nix, garnix!
    Habe bis jetzt immer einen großen Bogen um sie gemacht, warum weiß ich nicht. Ich bin überhaupt ein Debussy-Verweigerer: Kenne nur die Cellosonate, Streichquartett, Pelleas (ein bißchen) und einige Orchesterwerke (wunderschön!!!).
    Die allgemeine Liszt Abneigung kann ich absolut ncht verstehen. Er ist in meinen Augen eines der größten musikalischen "Gesamtkunstwerke" aller Zeiten (Virtuose, Komponist, Pädagoge, etc.), vergleichbar nur mit Mozart oder Bach. Jetzt höre ich lieber auf mit dem Schwärmen, bevor ich hier Probleme kriege;) .
    Du hast vollkommen recht mit den Spätwerken von Liszt. Das ist Musik, die mich sowas von nachdenklich macht, teilweise bedrückt, da kann ich total hineinkippen und mich in Melancholie weiden.Sein "monumentaler Zwilling" wäre Bruckner, sein kleiner "genialer Bruder" Schubert....
    Was ist die "La Cahtedrale engloutie"? Aus den Preludes?:stumm:
    Ich glaube da muß mich wer bei der Hand nehmen....

  • Zitat

    Original von flotan

    Schön wäre es: Ich hatte in den letzten Jahren das Gefühl, daß jeder "große" Pianist die Schubert Sonaten neuentdeckt hat und im Konzert spielen muß. Ich liebe sie auch alle ganz heiß, aber das war (zumindest in Wien) eine Schubert-Schwemme, wohingegen man die Liszt Sonate nur einmal von Pollini gehört hat. Manche Pianisten haben sogar alle drei letzten Schubert Sonaten in einem Recital zum besten (?) gegeben, und das war mir dann wirklich zu viel. Du hast aber bestimmt recht, daß man Schubert, nicht so wie Liszt, an einer Sonate ausmachen kann.
    Daß Du wirklich Haydn über Liszt stellst kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    Habe ich mich so unklar ausgedrückt? Ich bevorzuge als Hörer z.B. Haydn, Schubert, Brahms gegenüber Liszt. Aber ich würde Liszt vor allen dreien auf eine Liste der "größten Komponisten" für Klaviermusik setzen. (und Schumann, um den es ging, eben auch, den schätze ich aber im Ggs. zu Liszt)
    Ich bin insofern also Deiner Meinung, obwohl ich Liszts Musik persönlich nicht sehr mag (wobei ich gestehen muß, dass ich außer der h-moll-Sonate und den Konzerten nur eine handvoll Werke einigermaßen kenne). Ich mag aber große Teile der spätromantischen Klaviermusik nicht besonders bzw. kenne sie (deshalb) schlecht. Mit Rachmaninoff kann man mich jagen, zu Scriabin kann ich auch nicht viel sagen, den kenne ich einfach noch viel zu schlecht, obwohl ich mir vor ein paar Monaten eine Aufnahme der Sonaten gekauft habe.


    Zitat


    Zu Debussy habe ich noch überhaupt keinen Zugang gefunden, obwohl ich eine Michelangeli Box habe. Wie kann man sich dem "nähern" in Deinen Augen? (Sag jetzt nicht "einfach anhören":boese2: )!


    Ich bin mit Debussy auch nicht so gut vertraut, habe insbesondere nicht viele Aufnahmen seiner Werke. Ich fand Debussy (mit Ausnahme eines m.E ziemlich untypischen Werks wie des Quartetts) auch immer eher unzugänglich. Vielleicht weil er so vollkommen anders ist als die deutsch-österreichische klassische-romantische Tradition. Obwohl ich inwzischen einige Werke halbwegs kenne und auch schätze, wage ich da keine Empfehlungen zu geben...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • ad Debussy: Ich kann nur jedem empfehlen, die wiederveröffentlichte Einspielung der Preludes mit Gulda sich zu Gemüte zu führen!!


    Was Einstiegswerke für Debussy sind: Mit der Cathedrale kann ich persönlich am wenigsten anfangen.


    Heiter, witzig und geschwingt ist Danse Tarantelle Styrienne und eignet sich gut als Debussy-Einstieg. Ebenfalls ganz gut als Einstieg die Suite Bergamasque, aber das hängt immer vom persönlichen Geschmack ab.
    Wer die Sinnlichkeit in der Musik sucht, ist mit eben genannten Werken gut bedient - v.a. möchte ich noch die Estampes nennen.


    So unterschiedlich Beethoven und Debussy in ihren Ansätzen waren - eins haben sie gemeinsam. Ihr Spätwerk lebt von der Reduktion und Freilegung des Kerns ihrer musikalischen Aussagen - jegliches Ornament verschwindet.


    Wer also diese Idee schon bei Beethoven schätzt, der dürfte auch mit den Etudes von Debussy glücklich werden.


    :hello:
    Wulf.

  • Und weiter geht's.


    Meine Wahl:


    - Chopin
    - Rachmaninoff
    - Debussy
    - Beethoven
    - Schubert


    Gruß
    Tresor

    Diese Sprache, die wir Musik nennen, ist eine Sprache, die aus einem Raum kommt, den wir Seele nennen. GIORA FEIDMAN

  • Also, wenn man von "Clavier-Musik" spricht, dann muss man die großen Namen früher ansetzen und sich nicht nur auf vier oder fünf beschränken:


    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Girolamo Frescobaldi
    Johann Jakob Froberger
    Francois Couperin
    Johann Sebastian Bach
    Ludwig van Beethoven
    Robert Schumann
    Franz Liszt
    Claude Debussy


    Die ersten beiden haben ganze Dynastien von Tastendrückern begründet.
    Froberger ist der erste große Vermischer der Stile.
    Couperin ist der Höhepunkt der französischen Cembalomusik und Ausgangspunkt aller Clavecinisten nach ihm.
    Bach ist der polyphone Vollender.
    Beethoven der größte Formkünstler.
    Schumann hat die Form wieder befreit.
    Liszt ebenso und die Moderne harmonisch ermöglicht - ich sehe eine direkte Linie von ihm zu
    Debussy, dem modernen Klangzauberer.


    All diese waren auch selbst gute Klavierspieler - die Identität Pianist/Komponist gibt es so ab dem 20. Jhdt. eigentlich nicht mehr.


    Andere, z.B. George Frederic Handel, Domenico Scarlatti, Fryderyk Chopin waren nicht so revolutionär, so fantastische Klaviermusik sie auch geschrieben haben.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose