Vielen wird der Name Friedrich Kuhlau wenig bis nichts sagen. Das soll sich hiermit ändern. 1786 in Hannover in eine Musikantenfamilie hineingeboren begann er 1804 eine Pianistenlaufbahn
Durch einen Unfall in seiner Kindheit war er auf einem Auge blind.
Um dem Militärdienst zu entfliehen übersiedelte er nach Kopenhagen, wo er gut ankam, eingebürgert wurde und das Amt eines Hofmusikers bekleidete. Als Pianist bereiste er etliche europäische Städte, darunter Leipzig und Wien. Es ist überliefert, daß er dort eine feuchtfröhliche Nacht mit Beethoven und einigen Freunden verbrachte, die so fröhlich war, daß man sich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern konnte......
Kuhlau über 100 Opuszahlen zählende Werke sind heute weitgehend vergessen. Wer kennt heute noch die Opern "Die Räuberburg (UA 1814) oder "Die Zauberharfe" (UA 1817)
Bei einem Brand seines Hauses in Kopenhagen wurden zudem etliche noch ungedruckte Werke vernichtet, so auch das Klavierkonzert Nr. 2. Kuhlau starb 1832 in Kopenhagen im 46. Lebensjahr.
Meine erste Bekanntschaft mit Werken von Kuhlau war eher lau - ich konnte damals nichts damit anfangen, ja weiß heute nicht einmal mehr um welches Werk es sich gehandelt hat...
Mein zweiter Eindruck - vor wenigen Tagen - war ein ganz anderer:
Die Klaviersonatinien op 55 und op 88 klingen bei erstem oberflächlichem Hören irgendwie mozartnah - jedoch zerstreut sich dieser Eindruck schon nach ein paar Minuten.
Die Sonatinen sind eher leichte gefällige Stücke, weit enfernt von der Tonsprache eines Beethoven oder auch Schuberts entfernt, dennoch IMO durchaus hörenswert. Vermutlich hat Kuhlau, der auch unterrichtete, diie Stücke als "Lehrmaterial" eingesetzt.
mfg aus Wien
Alfred