Aufnahmen, die ich nie wieder hören möchte

  • Eine ganz dumme Frage: hat das Libretto irgendetwas mit dem Sommernachtstraum oder mit King Arthur und Tintagel zu tun oder sind das rein germanische Feen?? Und wenn ja, wie singen die?
    Und wie ist die Musik im Vergleich zu den späteren Opern??? Für englisch-französisch geprägte Feen eher erträglich???
    Ich gebe ja nicht auf, was Herrn Wagner und mich angeht und wenn ich solch einen Opern-Titel lese......
    Bitte nciht auf Google verweisen. Ich lese tausendmal lieber EURE Erklärungen, sonst wäre ich nciht hier!!!! :hello:


    Fairy Queen :angel:

  • Liebe Fairy Queen,
    das Libretto basiert auf "La donna serpente" von Carlo Gozzi, also ein Zauberspiel, wobei Wagner die Commedia-dell'arte-Elemente zugunsten der Feen-Handlung reduziert.
    Musikalisch merkt man, was im "Fliegenden Holländer" kommen wird, "Liebesverbot" und "Rienzi" sind meiner Meinung nach unwagnerischer als die "Feen". Haupteinflüsse in den "Feen" sind Weber (in der Melodik und wohl auch bei der Klanggebung für die Geisterwelt) und Spohr (in der Gestaltung der Rezitative). Ein weiterer Einfluß dürfte auch Beethoven sein, vor allem bei der Verarbeitung kleinteiliger Motive.


    Wenn Du lieber einen italienischen Wagner hören willst, solltest Du Dich also an die Spontini-Donizetti-Kopie "Liebesverbot" halten. :D


    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Liebe Fairy Queen,
    das Libretto basiert auf "La donna serpente" von Carlo Gozzi, also ein Zauberspiel, wobei Wagner die Commedia-dell'arte-Elemente zugunsten der Feen-Handlung reduziert.
    Musikalisch merkt man, was im "Fliegenden Holländer" kommen wird, "Liebesverbot" und "Rienzi" sind meiner Meinung nach unwagnerischer als die "Feen". Haupteinflüsse in den "Feen" sind Weber (in der Melodik und wohl auch bei der Klanggebung für die Geisterwelt) und Spohr (in der Gestaltung der Rezitative). Ein weiterer Einfluß dürfte auch Beethoven sein, vor allem bei der Verarbeitung kleinteiliger Motive.


    Wenn Du lieber einen italienischen Wagner hören willst, solltest Du Dich also an die Spontini-Donizetti-Kopie "Liebesverbot" halten. :D


    :hello:


    Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Wenn Dich der Inhalt dieser Feenoper interessiert, kann ich nur (z.B.) auf den Wikipedia-Artikel verweisen, obwohl Du das nicht wolltest. So einen zu schreiben oder zu kopieren kostet ja auch Zeit. Mit irgendetwas englischem oder gar französischem hat der Stoff aber so gut wie nichts zu tun, wenn man mal davon absieht, dass Feen allgemein auch damals schon paneuropäisches Mythen- und Kulturgut waren, wie wir aus zahlreichen Barockopern vieler Länder wissen, an die manches von dem Inhalt (aber NUR von dem) des Stückes erinnert. Es gibt auch eine gewisse inhaltliche Verwandtschaft mit DIE FRAU OHNE SCHATTEN. Hofmannsthal kannte eben sowohl seinen Gozzi als auch seinen Shakespeare und mindestens Strauss den frühen Wagner sowieso.


    Ich finde diese Feen für keinerlei Ohren sonderlich reizvoll, also auch nicht für deutsche, wenn sie nicht gerade Musikhistoriker sind und sich für Wagners Entwicklung interessieren. Das mag aber an der Aufnahme liegen, über deren Unwert sich hier wohl alle einig sind. Ich weiß aber auch, dass es mir nicht viel besser ging, als ich vor langer Zeit mal in die Sawallisch-Aufnahme hinein gehört habe (wo mir die Kürzungen natürlich nicht aufgefallen sind) und mir das Stück zwar etwas besser gefiel, aber noch lange nicht so gut, dass ich mich mehr dafür interessiert hätte. Da ringe ich, wenn mir mal wieder danach ist, um Wagner lieber bei seinen anerkannt guten Werken. Deswegen (u. a.) bin ich in München auch nicht in die Aufführungen gegangen


    Zu den von Edwin - natürlich korrekt - genannten wichtigsten Einflüssen auf das Werk kann man vielleicht noch Heinrich Marschner hinzufügen.


    :hello:


    Rideamus

  • Also wird es mit Richard W. und mir auch über den Vermittlungsweg der Feen nix :no:-tja, alles was in der Musikgeschichte Richard heisst, ist wohl nicht für meine Öhrchen kompatibel. :(


    Den Rienzi hab ich mal gehört und war zumindest nciht ganz so abgestossen, evtl ist dieser Liebestrank dann noch einen Versuch wert.
    Merci beaucoup, Messieurs!


    F.Q.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Dann gibt es eben jetzt wieder was zum Thema. Auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt alle Schwarzkopf, FiDi und Klemperer-Fans steinigen werden.
    Eine meiner never-ever Aufnahmen ist



    Klemperer ist mir etwas zu frei in seinen Tempi, Frau Schwarzkopf nuschelt sich in für mich unerträgliche Weise durch die Partie und FiDi ist mir einfach zu langweilig.


    Gruß
    Rosenkavalier


  • In dier Tat, lieber Rosenkavalier, da vergreifst Du Dich an etwas für Viele fast schon Heiligem.


    Wie fast alle Chorwerke (die Requiems von Berlioz und Verdi sowie einige wenige andere ausgenommen) ist auch das Brahms-Requiem nicht so mein Ding. Bei einer Schönwetteraufführung in Tanglewood unter Ozawa bin ich sogar einmal eingeschlafen, horribile dictu, woran allerdings der Jetlag mit Schuld war.


    Da aber gerade dieses Chorwerk eines der Ausnahmen sein bzw. werden könnte, bei denen ich noch auf genügend Überzeugungskraft hoffe, wäre ich Dir dankbar für eine positive Gegenüberstellung einer anderen Aufnahme (ich kenne sonst nur eine Aufnahme unter Bruno Walter).


    Überhaupt wäre es vielleicht hilfreich, wenn die hier so harsch Kritisierenden ihre Musteraufnahme des jeweiligen Stückes dazu aufführen könnten, damit man sich ein Bild vom Ausgangspunkt des Kritikers machen kann. Das gilöt natürlich nicht für alternativlose Aufnahmen oder wenn die Kritik dem Stück gilt. Edwins Rat fand ich da sehr hilfreich, sonst hätte ich Wagners DIE FEEN wohl endgültig aufgegeben.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von heldenbariton
    ZUSTIMMUNG!!!!


    Lieber Guido,


    Ihr habt Glück, daß ich besagte Aufnahme nicht kenne. Sonst hätte ich vermutlich Zeter und Mordio geschrien. :D


    LG, Paul

  • Klemperers IST in vieler Hinsicht eine Musteraufnahme. Schwarzkopf, die wie die böse Stiefmutter klingt (also wie immer :D), ist der einzige wirkliche Wermutstropfen. Fi-Di finde ich o.k., jedenfalls nicht störend. (Da ich das Sopransolo wohl noch nie wirklich befriedigend gehört habe und der Satz nicht das Wichtigste für mich ist, kann ich Schwarzkopf zur Not ertragen).


    Die Strenge, Wucht und Feierlichkeit der Interpretation sowie die Transparenz und Balance von Chor und Orchester sind vorbildlich. Klemp ist hier durchaus zügiger unterwegs als einige andere, was besonders dem ersten und letzten Satz angemessen ist. Bruno Walters habe ich zwar nur mal vor Jahren bei einem Freund gehört, aber die finde ich wesentlich problematischer. Der Chor ist hier schwach und ebenso die Aufnahmetechnik, Seefried hat ihren Zenith überschritten oder klingt jedenfalls auch nicht optimal (Jemand wie Elly Ameling sollte diese Partie singen, gibt es eine Einspielung?).


    Eine Art Geheimtipp (aber wieder mit einem bloß ordentlichen Bariton und einer eher störenden Sopranistin) ist Kegels Einspielung (mit einem der seinerzeit besten Chöre, dem Rundfunkchor Leipzig).


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner

  • Hallo Rideamus,
    ich hatte noch nie ein Problem damit, anderer Meinung zu sein =)


    Nach der Enttäuschung mit der Klemperer Aufnahme habe ich mir eine Einspielung unter Levine zugelegt, mit Battle und Hagegard sowie dem Chicago Symphony Orchestra and Chorus. Hat mich mit dem Werk wieder versöhnt und ich kann Dir nur raten, das Brahms Requiem nicht ad acta zu legen. Dazu ist es zu schön.


    Gruß
    Rosenkavalier

  • Meine Brahms-Requiemfavoriten: FURTWÄNGLER (Stockholm 1948)
    ABBADO (Berlin 1992)
    WALTER (NY 1954):


    :hello:Heldenbariton


    (Wenn Schwarzkopf, dann mit Karajan, Wien 1947).

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    Nach der Enttäuschung mit der Klemperer Aufnahme habe ich mir eine Einspielung unter Levine zugelegt, mit Battle und Hagegard sowie dem Chicago Symphony Orchestra and Chorus. Hat mich mit dem Werk wieder versöhnt und ich kann Dir nur raten, das Brahms Requiem nicht ad acta zu legen. Dazu ist es zu schön.


    Lieber Rosenkavalier,


    hier habe ich den Gardiner, und ich wüsste nicht, warum man ausgerechnet an seiner Aufnahme vorbeigehen sollte - wie immer ein brilianter Monteverdi-Choir, aber auch sonst eine beeindruckende Einspielung:



    Eine persönliche Beziehung habe ich zu der Einspielung von NORRINGTON.


    Noch eine Empfehlung, am Rande, eine tröstende.verklärte Version ist die von Schuricht, die ich auch liebe:



    LG Peter

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier


    Nach der Enttäuschung mit der Klemperer Aufnahme habe ich mir eine Einspielung unter Levine zugelegt, mit Battle und Hagegard sowie dem Chicago Symphony Orchestra and Chorus. Hat mich mit dem Werk wieder versöhnt und ich kann Dir nur raten, das Brahms Requiem nicht ad acta zu legen. Dazu ist es zu schön.


    Gruß
    Rosenkavalier


    Keine Angst, lieber Rosenkavalier, ich finde das Requiem ja auch trotz allem sehr schön, und wenn ich es gelegentlich höre, dann vor allem wegen des vor mich vor allem mit seinem Instrumentalpart ergreifenden "Denn alles Fleisch, es ist wie Gras". Das höre ich dann in der Aufnahme unter Sinopoli mit Lucia Popp und Wolfgang Brendel.


    Aber selten ist das schon, denn ich habe nun mal meine Probleme mit großem Chorgesang. Da kommen, von Opern abgesehen, für mich nur Berlioz und Verdi locker darüber hinweg, ansonsten nicht einmal Mozart und Beethoven. :untertauch:


    Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Aber selten ist das schon, denn ich habe nun mal meine Probleme mit großem Chorgesang.


    Lieber Rideamus,


    und eben da rate ich zum Monteverdi Choir als Antidot.


    LG Peter

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Rideamus
    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie vielen Leuten viele gute Werke und Komponisten durch derartige Einspielungen versperrt bleiben. Etwa Heinrich Marschner, von dessen VAMPIR unter Neuhold ich so wenig abgewinnen kann, dass es mir schwer fällt, das einzig diesem mindestens historisch so verdienstvollen Komponisten anzulasten. Aber das betrifft keineswegs ausschließlich Billiglabels.


    Hallo Rideamus,


    die von Dir hier benannte Aufnahme des "Vampyr" von Marschner gehört für mich durchaus in diesen Thread - da würde ich auch dringend abraten - trotz der Mitwirkung bekannter Namen wie Protschka oder Nimsgern. Als Alternative bietet sich da eine jüngere Einspielung an, die unter der Leitung von Helmut Froschauer 1999 in Köln aufgenommen wurde (mir Franz Hawlata und Jonas Kaufmann).


    Zitat

    Mir ging das zum Beispiel schon vor Jahren so bei Carl Nielsen. Bevor der allgemein (wieder) entdeckt wurde , wurde eine seiner Symphonien durch ein von mir erfolgreich verdrängtes Dirigat / Orchester / Großlabel so total verhunzt, dass ich nie wieder etwas von ihm hören wollte, bis ich mir neulich im Rahmen meiner Recherchen über komische Opern die Aufnahme seiner Oper MASKERADE unter Ulf Schirmer angehört habe... und BEGEISTERT war. Seither gehört die Oper für mich zu den viel zu unbekannten Meisteropern und Nielsen zu den Komponisten, bei denen ich einen viel größeren Nachholbedarf aber als mein Budget erlaubt.


    Auch hier kann ich Dir nur zustimmen: "Maskerade" von Nielsen unter der Leitung von Ulf Schirmer ist eine tolle Aufnahme, die eine Lanze für den in unseren Landen eher als Symphoniker bekannten Dänen Carl Nielsen als Opernkomponisten ist. Ich besitze noch eine ältere Aufnahme aus dem Jahr 1977, ebenfalls, wie bei Schirmer, beim Dänischen Rundfunk entstanden - aber insgesamt ist die neuere Einspielung die stärkere.


    Zitat

    Willst Du als offensichtlich guter Kenner entlegener Werke nicht mal einen warnenden Thread starten, in dem vor der Verhunzung unbekannter Werke durch derartige Aufführungen gewarnt wird - möglichst unter Nennung guter Alternativen?


    Also, die Idee, überhaupt mal einen Thread mit Aufnahmen, die die Ränder des Repertoires vorstellen, zu starten, finde ich gut. Allerdings gibt es nunmal von diesen Werken oftmals nur eine Aufnahme - und da ist es natürlich um Alternativen schlecht bestellt. Im Gegenteil, der interessierte Hörer wird froh sein, das Werk überhaupt zu besitzen.


    Hallo Edwin,


    Zitat

    warum soll's Dir anders gehen als mir? Ich finde das irgendwie gerecht...


    wie? Hast Du Dir diese Super-Aufnahme aus Italien auch angetan? Ich besitze von den "Feen" noch einen Live-Mitschnitt aus Ludwigsburg, der mich auch nicht glücklich macht. Die von Dir vorgestellte Aufnahme intressiert mich aber, auch wegen der Ausschnitte aus Wien, die da mit drauf sind. Sawallisch habe ich mir nie gegönnt, die Aufnahme ist mir schlichtweg zu teuer.


  • Das ist sicher nicht unrichtig, aber dennoch: wer z. B. diese FEEN oder diesen VAMPYR hört, wird doch kaum jemals wieder Lust bekommen, an das Werk oder gar an den Komponisten noch einmal Zeit zu verschwenden. Da ist es doch besser, man kennt nur den (guten) Ruf, die Noten, oder was auch immer.


    Wahrscheinlich empfehlen sich sogar zwei Threads:


    Der eine für empfehlenswerte Neuaufnahmen bislang unbekannter und eher entlegener Werke (sowas Ähnliches gibt es aber wahrscheinlich hier schon, obwohl ich es noch suche), und der andere für die beschriebenen notwendigen Warnungen.


    Sorry, off topic, aber mir ein Bedürfnis:
    Beide Threads sollten aber, wie eigentlich alle, wenigstens kurze Begründungen liefern wie Deine gute bei den FEEN, und nicht nur Amazon-Cover ablichten. Bei aller Sympathie kann ich nämlich derartig unkommentierten Meldungen ohne nähere Erläuterungen im "Was ich gerade höre" und ähnlichen Threads wenig abgewinnen. Da habe ich manchmal das Gefühl, dass jemand sein Posting-Konto auf die Schn elle aufpeppen will.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Barezzi
    Seltsam, früher dachte ich immer, die Box muss der absolute Wahnsinn sein, da sie in der Kritik so mit Lob überschüttet wurde - hier im Forum liest man nun wiederholt gegenteiliges... (und zwar mit extremem Nachdruck, auch von HIP-Fans wie Barockbassflo) ?(


    Mir war sie bisher ja immer zu teuer :pfeif:
    (daher ist kein nachhaltiger Eindruck vorhanden)


    Ich kenne die Aufnahmen.
    Zwar gehört diese Beethoven-Sinfonien-Box m.E. nicht in diesen Thread, aber ist auch keine Glanzleistung.
    Liegt aber wohl dran, daß ich Beethoven kombiniert mit sog. HIP nicht besonders mag.
    Besonders die Aufnahme der 9. Sinfonie ist schwach.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Bei aller Sympathie kann ich nämlich derartig unkommentierten Meldungen ohne nähere Erläuterungen im "Was ich gerade höre" und ähnlichen Threads wenig abgewinnen. Da habe ich manchmal das Gefühl, dass jemand sein Posting-Konto auf die Schn elle aufpeppen will.


    Lieber Rideamus,


    wenn Einzeiler dort gleich (abzüglich von Bild und Icon) zu Nullzeiler werden, kann ich Deinen Eindruck durchaus nachvollziehen. Aber es gibt auch andere in diesem Thread, die sich bemühen, auch etwas an Information zu vermitteln.


    Mein Vampyr kommt übrigens auf Video von der BBC - eine Fernsehproduktion, die das ganze ins Reich der Londoner Yuppies legt. Glanzvoll, was Inszenierung und Interpretation angeht - Marschner at his best ...


    Liebe Grüße Peter


  • Lieber Peter,


    den Vampyr hätte ich wirklich gerne mal gesehen, denn mir will auf der Basis der Neuhold-Aufnahme, die ich leider als einziges von dem Werk kenne, einfach nicht in den Kopf, warum das Stück jemals so populär und einflussreich sein konnte.


    Mit einer Entschuldigung an die anderen für dieses OT zu den Einzeilern: ich bin mir bewusst, dass es gerade in den Was höre/kaufte ich gerade - Threads beides gibt. Inzwischen sogar erheblich mehr als damals, als ich das - in meiner relativen Frühzeit hier - schrieb. Das hatte noch lange nichts mit der jüngeren Punkte-Diskussion zu tun. Inzwischen leuchtet mir die Funktion dieses Threads - auch als Hinweis und Beschäftigungsanregung - sehr viel mehr ein, aber ich finde es nach wie vor bedauerlich dass ich wegen der vielen Nullzeiler immer weniger dort hinein schaue. Zum Glück habe ich wenigstens Deine wunderschöne Serie von NUITS D'ÉTÉs dort wahrgenommen und extra deswegen eine Zeit lang täglich reingesehen. Ob's aber außer dem Kommentar, dass der Sommer jetzt vorbei geht, viele Leute zu würdigen wussten?


    Vielleicht hatte ich aber auch nur einen meiner knurrigen Tage, als ich das o.g. Zitat verfasste, wie heute auch, wie Du vielleicht bemerkt haben dürftest, wenn Du heute in meinen EIGENES - THREAD geschaut und vielleicht auch aus meiner Weiterführung Eurer schönen Fortsetzung zur ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL gemerkt hast. Sowas kommt vor, genauso wie die albernen. Tant pis.


    :hello: Rideamus

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Rideamus
    Mit einer Entschuldigung an die anderen für dieses OT zu den Einzeilern: ich bin mir bewusst, dass es gerade in den Was höre/kaufte ich gerade - Threads beides gibt. Inzwischen sogar erheblich mehr als damals, als ich das - in meiner relativen Frühzeit hier - schrieb.


    Lieber Rideamus!


    Ich habe übrigens dasselbe in meiner Früh-Zeit hier geschrieben. Aber dann dachte ich, vielleicht lässt sich der Thread nun auch für etwas anderes gebrauchen ...


    Zitat

    Ob's aber außer dem Kommentar, dass der Sommer jetzt vorbei geht, viele Leute zu würdigen wussten?


    Erfreulicherweise gab es auf unterschiedlichen Wegen Reaktionen darauf - und wenn ich ein wenig mehr Zeit habe, werde ich auch einen Nuits d'été-Thread starten. Und zu Marschner (ich habe übrigens große Probleme mit seinen Liedern und Balladen!) kann man ja auch mal Ausführlicheres schreiben. Seine Oper "Hans Heiling" und "Vampyr" sind auf jeden Fall mehr als nur Durchlauferhitzer für Wagner ...



    Liebe Grüße Peter


  • Hallo zusammen,


    habe diesen Thread mit großem Interesse und viel schmunzeln verfolgt, aber an dieser Stelle möchte ich mir einen bescheidenen Einspruch erlauben: Mir ist unverständlich, wieso der "Vampyr" von Neuhold so untergebuttert wird ?(
    Ich bin über diese Aufnahme an den "Vampyr" gekommen und war begeistert, vor allem von Nimsgerns Lord Ruthven, der hat mich von der ersten Arie an gepackt!!! Protschka (Aubry), Lenz (Berkeley) und Schepis (Emmy) finde ich ebenfalls sehr gut, genauso wie Neuholds Dirigat. Nur die Aufnahmequalität nervt und dass in den kleinen Rollen die Sänger sehr schlechtes Deutsch artikulieren ...
    Habe vor kurzem die Froschauer-Aufnahme gehört und war von dieser nur mäßig angetan. Hawlata als Ruthven ist eine mittelschwere Katastrophe im Gegensatz zu Nimsgern. Vermutlich hätte ich eher vom "Vamyr" gelassen, wenn mir diese Aufnahme als erstes begegnet wäre ... aber natürlich ist das auch Geschmackssache ;)


    Beste Grüße, Florian

  • Diese Aufnahme des Stabat Mater von Giovanni Pergolesi bzw. Domenico Scarlatti ist mir ehrlich unerträglich. Bislang habe ich wenige CDs derart wehement mitten im Hören aus dem Player geworfen, diese CD gehört dazu.



    Die Chöre (The Choristers of New College Ofxford; Academy of ancient Music bzw. BBC-Singers aggieren mit einer unerträglichen Lamorianz und Unwohlklang.. :no:


    Zum Glück ist die CD bereits entsorgt..


    Liebe Grüße, der Thomas.

  • Aus aktuellem Anlaß belebe ich diesen über zwei Jahre brach liegenden Thread.


    Zum Thema:



    "First international release on CD" heißt es auf der Rückseite. Die Aufnahme stammt vom März 1974 und wurde im Sofiensaal aufgenommen.


    "Wunderbar" denkt sich der Konsument, denn schließlich steht die Decca für gute Aufnahmetechnik, und einige der am besten klingenden Aufnahmen entstanden dort, z.B. Dvoraks 9. mit Kondraschin oder Tschaikowskys 5. mit Chailly.
    Zugegeben, das sind Digitalaufnahmen, aber 1974 war die Analogtechnik schon sehr weit fortgeschritten.


    Der Fortschritt macht aber hier halt. Oder, anders, härter ausgedrückt, es wird mir ein Rätsel bleiben, weswegen eine derart verpfuschte Aufnahme veröffentlicht wurde!


    Die Decca verfügte 1974 über 20 Jahre Erfahrung mit Stereoaufnahmen. Wenn aber eine Aufnahme aus 1954 ("Antar" von Rimsky-Korsakov mit Ernest Ansermet) transparenter klingt und das Orchester besser abbildet als eine aus 1974, dann stimmt etwas nicht!


    Beim ersten Satz möchte man permanent nachregeln, denn die Dynamikschwankungen sind beträchtlich (ohne daß davon etwas in der Partitur steht ;) ). Des Weiten tauchen Schnittfehler auf (Instrumente sind unterschiedlich abgebildet und Pausen wurden nicht eingehalten [oder Maazel hatte das Orchester nicht im Griff ;) ]).


    Zu Beginn des ersten Satzes sind die Pauken z.B. recht gut hörbar, dort wo man sie braucht (beim "finalen Höhepunkt der Introduktion"), gehen sie fast vollständig unter.


    Drei Sätze klingt's stellenweise wie in Watte gepackt, nur das Finale ist einigermaßen transparent.


    Um diesen letzten Satz ist es schade, denn er gelingt Maazel vorzüglich, der Rest der Interpretation ist "so lala". Bei den Introduktionen des ersten und zweiten Satzes ist Maazel zu schnell, danach etwas belanglos-behäbig, im Scherzo zu ungenau artikulierend.


    Eine der verzichtbarsten Aufnahmen, die ich mir in letzter Zeit kaufte. Bedauerlich, denn vom Ansatz her (Dirigent, der zum Zeitpunkt der Aufnahme eine interessante Interpretation versprach, Orchester und Werk) hätte das eine sehr schöne Aufnahme werden können...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich kenne von diesem Ensemble nur die Aufnahme der Karfreitagsmusik von Tomás Luis de Victoria - und finde sie hervorragend.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Es ist anzunehmen, daß man 1974 erkannt hat, daß die Aufnahme mißlungen ist - sowa kam immer wieder vor - und sie DESHALB nicht veröffentlicht hat.
    Persönlich mißtraue ich generell Aufnahem die man 20 oder 30 Jahre liegen ließ bevor man sie veröffentlichte...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo, Lullist, bei dieser Oper gibt es Abhilfe, nämlich eine wunderbare Aufnahme mit dem Ensemble Elyma unter Gabriel Garrido, beim Label K 617 erschienen.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Die Gardiner-Aufnahme kann ich ebenfalls empfehlen. Es gibt tatsächlich nicht viele gute Requiem - Aufnahmen - und das liegt fast immer am Chor, dann an den Solisten und zuletzt am Orchester. Musterbeispiel ist hier die Aufnahme mit Karajan (der sowieso keinen Brahms kann): der Wiener Staatsopernchor (wenn ich mich recht erinnere) - gefühlte 1000 Sänger, altersschwache tremolierende Soprane, greise Bässe, röhrende Tenöre, den Alt hört man zum Glück überhaupt nicht. Für das Brahms-Requiem empfehle ich folgendes: suchen Sie sich im November in Ihrer Umgebung einen Kammerchor (nicht mehr als 30 Sänger) mit einem kleinen Orchester, jungen Solisten und einen Dirgenten, den Sie nicht kennen.
    Wenn Sie alle deren Namen noch nie gehört haben, können Sie sicher sein, eine bewegende und traumhaft schöne Aufführung des Requiems zu erleben, der keine CD, vor allem keine mit berühmten Dirigenten, das Wasser reichen kann. Und mit der heutigen Technik gibt es hinterher sogar eine CD davon - und die Mitwirkenden werden es nicht glauben, dass ein Fremder davon eine CD haben will.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Zitat

    Original von dr.pingel
    [...] Karajan (der sowieso keinen Brahms kann) [...]


    Einspruch! ;)


    Zumindest die vier Symphonien hat er mehrfach mustergültig eingespielt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Es ist anzunehmen, daß man 1974 erkannt hat, daß die Aufnahme mißlungen ist - sowa kam immer wieder vor - und sie DESHALB nicht veröffentlicht hat.


    Lieber Alfred,


    davon gehe ich auch aus. Fragt sich bloß, weswegen die Decca meinte einen großen Veröffentlichungsdruck zu entdecken, dem man unbedingt nachgeben mußte...



    Zitat

    Persönlich mißtraue ich generell Aufnahem die man 20 oder 30 Jahre liegen ließ bevor man sie veröffentlichte...


    Das allein muß nichts negatives bedeuten.
    Aus der gleichen Decca-eloquence-Reihe sind u.a. Ansermets Gesamtaufnahmen der Beethoven- und Brahms-Sinfonien ebenfalls "first international release on CD" und sowohl interpretatorisch als auch klanglich (gemessen am Alter) mit das Beste, was man von beiden Komponisten erwerben kann.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose