So überschreibt Herr Sinkowicz in der PRESSE seinen
Gratulationsartikel!
Gundula Janowitz
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Mir ging es so, daß ich jene Partien, die ich von ihr gesungen hörte, lange nicht von jemandem anderen ertragen konnte. Für mich stellt sie innerhalb ihres Rollenfachs geradezu die IDEALE Sängerin dar.
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred -
Ja so ging es mir auch und ich habe sie wirklich sehr, sehr oft hören dürfen in Berlin, Salzburg und vor allen an der Staatsoper Wien.
Ihre Ariadne mit der Gruberova unter Karl Böhm eine unvergessene Sternstunde in der Inszenierung und dem Bühnenbild von Filippo Sanjust.
Marschallin hab ich in meiner Aufzählung vergessen. -
Marschallin hab ich in meiner Aufzählung vergessen.
Da Gundula Janowitz auch zu meinen Favoriten gehört, war ich ziemlich überrascht zu lesen, dass ihre Marschallin bei Carlos Kleiber keine gute Aufnahme fand, genauer, er warf sie 1976 nach Proben an der Scala aus der Mannschaft mit den Worten: Ich liebe Sie, aber ich würde sie noch mehr lieben, wenn Sie aufhören würden, zu singen.
Dabei hatte er mit ihr als Agathe drei Jahre zuvor seinen berühmten und bisher unübertroffenen Freischütz dirigiert.
Eine Ursache für den Rauswurf ist möglicherweise auf die despotische und unberechenbare Natur des genialen Dirigenten zurück zu führen. Janowitz hatte sich nämlich zwei Jahre zuvor als Rosalinde geweigert, Koloratur zu singen - was sie auch nicht konnte - und Carlos Kleiber, der auf Widerspruch meist schonungslos reagierte, hatte ein langes Gedächtnis.
Als sie dann bei der besagten Scala-Probe als Marschallin einen falschen Ton sang, war ihr Schicksal besiegelt.Hans Sotin, der damals den Ochs sang, sah es etwas anders: Sie war als Marschallin noch noch nicht sattelfest, deswegen verabschiedete er sie.
Selbst habe ich sie in dieser Rolle noch nie gehört, werde das aber baldigst nachholen.
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Ich habe sie heute zum wiederholten Male in dieser referenzwürdigen Aufführung der Neunten Beethoven 1968 in Berlin gesehen und gehört, wie sie überhaupt in der Zusammenarbeit mit ihrem "Entdecker" Herbert von Karajan veritable Leistungen vollbracht hat, z.B. in dieser ebenfalls referenzwürdigen Einspielung des Deutschen Requiems von Brahms von den Salzburger Osterfestspielen 1978.Liebe Grüße
Willi
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Tausend(s) Dank, lieber Willi, daß Du an diese großartigen Aufnahmen erinnerst!
Vom Herzen!
Fritz -
Mir ging es so, daß ich jene Partien, die ich von ihr gesungen hörte, lange nicht von jemandem anderen ertragen konnte. Für mich stellt sie innerhalb ihres Rollenfachs geradezu die IDEALE Sängerin dar.
Ja, das würde ich auch sagen!Die Frage ist nur: was war "innerhalb ihres Rollenfaches"?
Ich habe Janowitz in mehr als 25 verschiedenen Rollen gehört und darf sagen, dass sie immer höchst erfreuliche, oft ganz und gar unvergessliche Leistungen geboten hat!
Soviel vorab, um Missverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen.Und doch: in vielen Partien würde ich andere Sängerinnen höher schätzen und dementsprechend auch vorziehen. Einige Beispiele:
Als Gräfin im Figaro ist und bleibt die Grümemr für mich unerreicht.
Die Fiordiligi der Lorengar fand ich immer technisch noch souveräner, in den vertrackten Koloraturen und Sprüngen noch sicherer und virtuoser, vor allem aber darstellerisch entschieden vielschichtiger und letztlich anrührender.
Als Arabella kam für mich auch eine so großartige Interpretin wie die Janowitz letztlich doch aus dem Schatten der della Casa nicht heraus, da man von della Casa nicht nur Strauss sondern auch - und vor allem - Hofmannsthal bekam.
Und ihrer Ariadne hat immer der Reichtum in den oft ja so tief liegenden Passagen der Partie gefehlt, den man bei Christa Ludwig hören konnte.
Dass es Sieglinden und Elsas gab, die vielleicht die Anforderungen ihrer Partien noch idealer erfüllten, als die Janowitz, brauche ich vielleicht nicht einmal zu konkretisieren.ABER: Es gab Partien, für die ich Alfreds Dictum uneingeschränkt unterschreiben kann.
An erster Stelle würde ich hier die Odabella im Attila nennen. Weder auf der Bühne noch in Aufnahmen habe ich je eine Sopranistin erlebt, die den exorbitanten Anforderungen der Partie vergleichbar gerecht geworden wäre, wie die Janowitz. Der ja u. a. bei TOD-Opera zugängliche Mitschnitt der Berliner Aufführung ist zwar in technisch höchst bescheidener Qualität, abr ich höre ihn immer wieder gerne. Man hat da den vielleicht besten aller möglichen Attilas (van Dam), einen hinreißenden Ezio (Wixell), einen sehr guten Forresto (Tagliavini) und eben Gundula Janowitz!
Atemberaubend schon ihr Auftritt! Und dann singt sie die ganze Partie mit einem Einsatz und einer Intensität, die einfach umwerfen!Zum Niederknien!
Und wenigstens noch eine Partie möchte ich nennen, in der für mich Janowitz das Ideal war: die Kaiserin in der Frau ohne Schatten!
Es ist wunderbar, dass einem die Erinnerung an diese wundervolle Sängerin immer bleiben wird!
Caruso41
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Es ist wunderbar, dass einem die Erinnerung an diese wundervolle Sängerin immer bleiben wird!
Es ist wie Du es schreibst, lieber Caruso. Die Janowitz ist auch eine meiner ganz großen Lieben, und ich war nie im Streit mit ihr. Sie gehört zu den Sängerinnen, die mich Demut vor künstlerischer Leistgung gelehrt haben - gerade in den Partien, die man zunächst gar nicht mit ihrem Namen hätte verbinden wollen. Darüber haben meine Vorgänger bereits kluge Gedanken ausgetauscht. Leonore im "Fidelio". Wenn sie zum Schluss hin stimmlich fast zu Bruch geht, wie um ihr Leben singt, dann kommt sie der Rolle so nahe wie kaum eine andere. Ich kann das nicht oft hören, aber wenn ich es höre, dann bin ich jedes Mal wie ins Mark getroffen.Mein schönster Janowitz-Erlebnis ist ein ganz anders: Als ich vor Jahren in der Abendsonne vom Ölberg auf die Altstadt von Jerusam schauen konnte, kam mir auf einmal ihr "Jerusalem!" aus Mendelssohns "Paulus" in den Sinn. Dem sperrigen Text wich alles Dunkle und Unergründliche. Er wurde in meiner Erinnerung zur Offenbarung, eine Anbetung, dabei ist es gar nicht so:
Jerusalem!
Die du tötest die Propheten,
die du steinigst, die zu dir gesandt.
Wie oh hab ich nicht deine Kinder versammeln wollen,
und ihr habt nicht gewollt.
Jerusalem!Ich werde diesen Blick, den man gar nicht für möglich hält, und der in Gedanken in dieser Musik aufging, nie vergessen in meinem Leben. Es war wie die Janowitz sang.
Den vielen Beispielen möchte ich die Arabella hinzufügen - und zwar in der schönen Inszenierung von Schenk. Daran kann ich mich nicht satt sehen und satt hören. Das späte Mädchen in dieser köstlichen Mischung aus Illusion, Selbstironie und lodernder Leidenschaft unter dem strengen Mieder ist kaum zu überbieten, ganz ebenbürtig der viel kühleren und vornehmeren della Casa. Es gibt da eine Stelle im ersten Akt, zum Schluss der Szene mit Zdenka hin, die für mich eine Schlüsselwirkung im Stück hat, weil genau da der Traum Wirklichkeit wird. Es beginnt ganz unauffällig, wie nebenbei, um sich dann hinreißend zu steigern:
"Siehst du, da war ein fremder Mensch heut vormittag...
Der hat mich angeschaut mit großen, ernsten, festen Augen."Die meisten Arabellas singen da fast drüber weg. Nicht die Janowitz. Sie erfasst die Wichtigkeit dieser relativ kurzen Verse ganz genau. Denn sie bringen die Handlung entschieden voran, von da an ist alles anders.
Drittens möchte ich noch den "König in Thule" von Schubert nennen. Dieses stimmliche, völlig tremolose Ebebenmaß verleiht dieser Ballade absolut klassisches Format. Wie aus einem Guss!
Sehr herzlich grüße ich die Freunde von Gundula Janowitz!
Rheingold
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Hallo Rheingold,
hab Dank für die nette Geschichte, wie Dir Janowitz ins Ohr kam als Du Jerusalem gesehen hast!
Ich liebe solche Geschichten, die plötzlich schlaglichtartig zeigen, was uns unsere Liebe zur Musik auch für unser gesamtes Verhältnis zur Welt bringt!
Wunderbar!Die Aufnahme des Paulus mit Janowitz kenne ich übrigens gar nicht! Das ist wohl die Masur-Aufnahme. Muss ich mal hören. Ich mag ja Mendelssohn sehr gern, wenn auch nicht gerade den Paulus! Genau genommen liebe ich da nur die Tenorarie "Sei getreu bis in den Tod"! Und die ist mir unvergessen im Gedächtnis aus einer Aufführung unter Lorin Maazel von Werner Hollweg gesungen. Aber das gehört ja nun nicht in diesen Thread!
Hier geht es ja nun um Janowitz, zu der es so viel noch zu sagen gäbe, aber ich warte erst mal ab, was andere Melomanen und Opern-Aficionados für Eindrücke und Einschätzungen mitteilen.
Liebe Grüße
Caruso41
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Meine ersten Eindrücke reichen in die frühen 60er Jahre zurück, als Gundula Janowitz bei den Bayreuther Festspielen mitwirkte, und ich habe noch heute im Ohr, wie sie in den Jahren 1961/62 im Parsifal das 1. Blumenmädchen der 1. Gruppe sang (1960 noch die Zweite, Pütz war die Erste) - nachzuprüfen auf der Knappertsbusch- Einspielung von 1962. 1962 erinnere ich noch ihre Wellgunde im von Rudolf Kempe dirigierten Ring. Der Höhepunkt ihres Wirkens in Bayreuth war jedoch 1963, als sie traumhaft schön das Sopran-Solo in Beethovens 9. Sinfonie unter Böhm sang.
Warum es danach mit ihr in Bayreuth nicht mehr weiter ging, darüber kann ich nur spekulieren. Zum einen war das Fach, das die Janowitz zum damaligen Zeitpunkt in Bayreuth hätte singen können, schon mit Anja Silja besetzt, zum anderen begannen ihre großen Aufgaben in Wien und Salzburg unter Karajan, und das war mit Bayreuth nicht mehr vereinbar.
Später habe ich Gundula Janowitz live nur noch selten gehört, bei einigen Gastspielen in Hamburg, so als Ariadne, Arabella und Marschallin, also alles Partien, die mit dem Ruhm der Janowitz unzertrennbar verknüpft sind und zu Lehrstunden ihrer großen Gesangskultur gerieten.
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Ja, lieber Peter,
es ist schon bemerkenswert, dass Janowitz in vielen Mozart-Partien, in Strauss-Partien und doch auch in einigen Wagner-Partien so Vorzügliches geleistet hat.
Für mich aber waren ihre Auftritte in Verdi-Partien immer am packendsten: ihre Carlos-Elisabeth, noch mehr ihre Amelia Grimaldi und vor allem ihre Odabella! Ich bin froh, dass sie in Berlin in dem Fach ziemlich viel gesungen hat und ich sie so oft hören konnte!
Beste Grüße
Caruso41
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Zitat
Caruso41: Die Frage ist nur: was war "innerhalb ihres Rollenfaches?"
Na, ich denke doch, lieber Caruso, dass ihr angestammtes Rollenfach das des lyrischen Soprans war, auch wenn sie gelegentlich sich an dramatischen Partien versuchte wie z.B. der Leonore. Anderseits sang sie auch die Marzelline oder die Rosalinde in der Fledermaus, aber hauptschächlich reüssierte sie in Partien wie der Gräfin, Pamina, Agathe, Arabella usw.
Liebe Grüße
Willi
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Zitat Caruso41: Die Frage ist nur: was war "innerhalb ihres Rollenfaches?"
Na, ich denke doch, lieber Caruso, dass ihr angestammtes Rollenfach das des lyrischen Soprans war,
Na, Willi, da gibst Du auf meine Frage doch eine ganz einfache Antwort. Aber sie geht leider so gar nicht auf meine Argumentation ein. Natürlich ist das angestammte Rollenfach der Janowitz das lyrische Sopranfach gewesen! Das haben jetzt ja alle schon so festgestellt und ich hatte das auch eingeräumt. Soweit, so banal!Ich wollte aber vor der Hintergrund von Alfreds Feststellung, dass sie innerhalb ihres Rollenfaches geradezu die ideale Sängerin gewesen sei, darauf aufmerksam machen, dass es in dem Fach schon ein ziemliches Gedängel gab und mir zumindest in keiner Partie die Janowitz ihren Konkurrentinnen überlegen schien. Wenn es darum ginge, für jede der lyrischen Sopran-Partien die Idealbesetzung zu benennen, kämen für mich eigentlich immer andere Soprane der Zeit vor die Janowitz (Jeweils aus unterschiedlichen Gründen. Das könnte man natürlich eingehender begründen und diskutieren.)!
Andererseits hat Janowitz Partien gesungen, in denen sie wirklich konkurrenzlos war und schlichtweg die Erfüllung bot: Ich hatte auf die Kaiserin und vor allem auf Partien aus dem Verdi-Repertoire verwiesen, mit dem manche Opernfreunde ja die Janowitz eher gar nicht in Verbindung bringen. Hast Du sie denn mal als Amelia Grimaldi oder als Odabella gehört? Da war sie ideal! Und keine sonst in der Zeit! Solltest ihre Odabella nicht kennen, verlier keine Zeit: besorg Dir den Mitschnitt und höre ihn! Dann wirst Du verstehen, worum es mir geht!
Liebe Grüße
Caruso41
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Nach so viel olympischem Sport war mir danach, olympische Musik zu hören und zu sehen, und da sie mir noch von meinem Posting Nr. 65 in diesem Thread her im Kopf herumspukte, habe ich diese DVD vorhin gehört und gesehen, von der ich ganz sicher glaube, dass sie auf jeden Fall in den Olymp der Musik gehört.
Näheres dazu im DVD-Thread.
Liebe Grüße
Willi
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Anlässlich ihres 80. Geburtstages am am 2. August 2017 wird Gundula Janowitz von der Deutschen Grammophon mit einer Edition gehrt, die bereits erschienen ist:
Spektakuläre Ausgrabungen von bisher unbekannten Tondokumenten dürften ehr nicht zu erwarten sein. Ich interpretiere die Trackliste als einen Versuch, ihre Lebenswerk, das sich auch durch Vielseitigkeit und die Bewahrung von Grenzen auszeichnet, zu würdigen.
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LIeber Rheingold,
das ist wirklich eine sehr lieblose Edition!
Wer Janowitz schätzt und liebt, hat das alles längst. Wer Sie noch nicht oder bisher nur wenig kennt, bekommt ein sehr einseitiges Bild.
Schade! Sehr schade! - aber irgendwie typisch für die Deutschen Grammophon. Was sich längst amortisiert hat, wir zu einem eigentlich unverschämten Preis noch mal auf den Markt geworfen!Beste Grüße
Caruso41 -
Wohl wahr, lieber Caruso. Das ist oft so. Ich versuche aber, gütig zu sein. Für wen sind solche Editionen gemacht? Sicher nicht nur für jene, die schon alles haben und sich gelangweilt abwenden. Ich kam auf diese Neuerschenung, weil ein noch ziemlicher junger Mensch damit ankam. Der war ganz begeistert und hingerissen und hört seit Tagen die Aufnahmen. Was soll ich dem nun sagen? Ich kaufe die Sammlung gewiss nicht, weil ich wirklich das beisammen habe, was mich interessiert. Ich bin ja dieser Sängerin sehr, sehr zugetan.
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Der Nachteil von Karajans 9. Sinfonie (Jahr weiß ich jetzt nicht) war, dass Gundula Janowitz alle Solisten und den Chor dazu an die Wand gesungen hat!
Bei den vier letzten Liedern von Richard Strauss ist sie die Nr. 1 für mich, weit vor der Schwarzkopf. -
Eine meiner absoluten Lieblingsopern ist die Ariadne auf Naxos. Oft live erlebt, mehrere Aufnahmen gesehen und noch mehr gehört.
Dann hielt ich die Aufnahme mit Gundula Jannowitz in der Hand. Ich fand schon toll die Wiener Philharmoniker und besonders Karl Böhm, den meine Schwiegermutter total verehrte, seit sie ihn in Dresden Dutzende Mal erlebte, in den 30-ern und 40-ern. Ich legte die DVD ein und war begeistert von der Inszenierung, von der ersten Minute an. Trudeliese Schmidt als Komponist war schon eine Wucht, Walter Berry, Heinz Zednik. Man bekam eine Ahnung davon, was Hofmannsthal meinte, als er den Text schrieb "Musik ist eine heilige Kunst!!"
Aber als Gundula Jannowitz anfing "es gibt ein Reich...", bekam ich Gänsehaut. Diese Frau, diese Stimme, dieser Ausdruck!!! Alles vorhergehörte war vergessen, auch die Fleming. Dann kam noch die blutjunge Gruberova mit ihren halsbrecherischen Koloraturen..... einfach begeisternd. Selbst Rene Kollo als Bacchus war eine Wucht, wenn auch der Tontechniker seine Passagen leicht übersteuerte. Diese DVD war und ist für mich eine Offenbarung.
Danke dafür, daß solche Inszenierungen nicht in der Versenkung verschwanden wie so viele andere.
Herzlichst La Roche
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Ich kann nur wiederholen, was ich in diesem Thread schon 2012 geschrieben habe: Alles was ich je von ihr gesungen gehört habe, war dann in Interpretationen von anderen Sängerinnen lediglich nur Abklatsch. Natürlich ist diese Aussage übertrieben, aber ich bin nun mal auf diese Stimme fixiert. Dem Live-Hörer bliebt ja keine Alternative, als sich an die aktuellen Stimmen zu gewöhnen, der "Konservensammler" indes ist in einer vorteilhafteren Position, vor allem dadurch, daß seit etwa 1960 (und vereinzelt früher) Stimmen weitgehend verfärbungsarm aufgenommen werden konnten......
mfg aus Wien
Alfred -
Bei den vier letzten Liedern von Richard Strauss ist sie die Nr. 1 für mich, weit vor der Schwarzkopf.
Das kann ich gut verstehen, lieber Dottore!
Schon allein die ungemein sensible, klangsinnlichen Interpretation durch Karajan und die Berliner Philharmoniker ist atemberaubend! Janowitz fügt sich da mit ihrer silbrigkühlen Stimme perfekt ein. Wie sie die weiten Bögen gleichsam in den Orchesterklang einwebt, ist singulär. Und dann das Hornsolo: reine Magie! (Ob das schon Gerd Seifert war?)Zu der "Konkurrenz" Schwarzkopf-Jurinac-Casa-Janowitz habe ich mich ja in einem anderen Thread schon lang und breit ausgelassen! Man muss sie nicht gegeneinander ausspielen. Seien wir froh, dass wir alle vier haben! Und dazu noch die Grümmer!
Dass eine Kassette zum Geburtstag von Gundula Janowitz ganz ohne Aufnahmen aus Verdi-Opern auskommen muss, ist schwer erträglich. Mir ist Janowitz vor allem als Odabella, Amelia Grimaldi, Elisabeth von Valois oder Desdemona unvergesslich. Hätte man sich nicht Aufnahmen dieser Opern, die es ja gibt (einschließlich der dazugehörenden Lizenzen natürlich) besorgen können????
...als Gundula Jannowitz anfing "es gibt ein Reich...", bekam ich Gänsehaut
Auch das kann ich voll verstehen, lieber La Roche!
Besser als auf der Böhm-DVD singt sie die Partie übrigens auf der Aufnahme von Kempe! 1967 klang die Stimme noch jungendfrischer als zehn Jahre später; aber vor allem: sie sang auch großzügiger in der Phrasierung und mit feineren Farbschattierungen.Viele liebe Grüße Euch beiden!
Caruso41
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Schon allein die ungemein sensible, klangsinnlichen Interpretation durch Karajan und die Berliner Philharmoniker ist atemberaubend! Janowitz fügt sich da mit ihrer silbrigkühlen Stimme perfekt ein. Wie sie die weiten Bögen gleichsam in den Orchesterklang einwebt, ist singulär. Und dann das Hornsolo: reine Magie! (Ob das schon Gerd Seifert war?)
Lieber Caruso,
da hast Du (und auch dr. pingel) mir den Mund wässrig gemacht. Ich habe diese Aufnahme von ihr (allerdings mit anderem Cover) - mit Celibidache, das ist natürlich auch etwas Besonderes. Allerdings ist diese italienische Produktion klangtechnisch nicht so toll:
Die Karajan-Aufnahme:
werde ich mir gleich bestellen!
Noch etwas: Du erinnerst Dich vielleicht an die Diskussion schon vor etwas längerer Zeit über das Problem des primär "darstellenden" Gesanges. Da hattest Du als großer Kenner des Liedgesangs sehr instruktive Beispiele gebracht, über die ich natürlich nicht verfüge. Das interessiert mich brennend. Da ich nicht weiß, ob ich das in den Labyrinthen meines Computers finde, wäre es nett, wenn Du mir die Hinweise noch einmal geben könntest. Am besten, Du kontaktierst mich privat über meine Mail. Das wäre sehr, sehr nett!
Herzlich grüßend
Holger -
Asche auf mein Haupt: weil ich es bisher versäumte im Thread von Gundula Janowitz, die eine von mir bewunderte Sängerin ist, zu schreiben. Sie bezauberte durch Erscheinung, aber noch mehr mit ihrem glockenhellen Sopran, mit fesselndem silbrigen Timbre. Gesangstechnisch war sie perfekt und schien keine Schwierigkeiten zu kennen. Unvergesslich ist sie mir im "Rosenkavalier", in "Ariadne", als Arabella, als Agathe und in "Frau ohne Schatten." Janowitz konnte vor allem oft gehörte Partien durch fabelhafte Differenzierungen und Stimmschattierungen zu einem ungeahnten Erlebnis machen. Auch als Liedersängerin leistete sie Großes.
Herzlichst
Operus -
Noch etwas: Du erinnerst Dich vielleicht an die Diskussion schon vor etwas längerer Zeit über das Problem des primär "darstellenden" Gesanges. Da hattest Du als großer Kenner des Liedgesangs sehr instruktive Beispiele gebracht, über die ich natürlich nicht verfüge. Das interessiert mich brennend.
Lieber Holger!Ich habe keine Ahnung, in welchem Zusammenhang ich da was geschrieben habe. Vielleicht in dem Thread, in dem ein Schubert-Lieberabend zusammengestellt werden sollte? Sonst habe ich mich zu Liedgesang eher wenig geäußert obwohl ich viel und gerne Lieder höre. Vielleicht auch in einem der Sänger-Threads? Keine Ahnung! Kannst Du noch etwas erinnern?
Beste GRüße
Caruso41
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Ich habe keine Ahnung, in welchem Zusammenhang ich da was geschrieben habe.
Lieber Caruso,ich habe etwas gefunden. Es ging um den Belcanto-Stil. Deinen Literaturhinweis habe ich mir damals abgespeichert:
Rodolfo Celletti, Storia del belcanto, Discanto, 1983
aber leider nicht den Thread, so dass ich Deine so instruktiven Beiträge nicht nochmals nachlesen und mir den Link kopieren kann. Vielleicht findest Du sie ja aus Deiner Erinnerung!
Schöne Grüße
Holger -
Lieber Caruso,
ich habe etwas gefunden. Es ging um den Belcanto-Stil. Deinen Literaturhinweis habe ich mir damals abgespeichert:
Rodolfo Celletti, Storia del belcanto, Discanto, 1983
aber leider nicht den Thread, so dass ich Deine so instruktiven Beiträge nicht nochmals nachlesen und mir den Link kopieren kann. Vielleicht findest Du sie ja aus Deiner Erinnerung!
Schöne Grüße
Holger
Mit der Information, lieber Holger, wares nicht schwer, die Ausführungen zu finden.
Ich habe einfach "Celletti" und "Storia" in das Suchfenster eingegeben und damit hatte ich den Thread, in dem ich über "Belcanto" und "Stile naturale di canto" was geschrieben habe: Es ist der Beitrag 220QUO VADIS, OPERA? - Versuch einer Diagnose des Opernbetriebs
Das Ganze steht ja in dem Zusammenhang, dem Anti-Intellektualismus im Forum entgegen zu treten und eine Lanze für begrifflich saubere Diskussionen zu brechen.
Genützt hat es leider wenig!Insofern freue ich mich, dass Du Dich an den kurzen Beitrag noch erinnerst und Interesse hast, ihn noch mal nachzulesen.
Er ist ja noch ausführlich diskutiert worden, wobei meist nicht um die Sache und die Begriffe ging sondern um Anti-Intellektualismus und die Art der Diskussion im Forum. Schon damals wollten viele nicht akzeptieren, dass Begriffe und vernünftige Argumente darin Bedeutung und Wert haben müßten. Die Situation hat sich inzwischen leider deutlich verschlechtert!Beste Grüße
Caruso41
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Besser als auf der Böhm-DVD singt sie die Partie übrigens auf der Aufnahme von Kempe! 1967 klang die Stimme noch jungendfrischer als zehn Jahre später;
Lieber Caruso,trotz längerem Suchen konnte ich davon nichts im Internet finden. Gibts das nur auf Tonträgern, die nicht bei yt oder anderswo eingestellt wurden?
Herzlichst La Roche
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Mit der Information, lieber Holger, wares nicht schwer, die Ausführungen zu finden.
Ich habe einfach "Celletti" und "Storia" in das Suchfenster eingegeben und damit hatte ich den Thread, in dem ich über "Belcanto" und "Stile naturale di canto" was geschrieben habe: Es ist der Beitrag 220QUO VADIS, OPERA? - Versuch einer Diagnose des Opernbetriebs
Super, lieber Caruso! Vielleicht schreibe ich später noch etwas dazu in diesem Thread!
Das Ganze steht ja in dem Zusammenhang, dem Anti-Intellektualismus im Forum entgegen zu treten und eine Lanze für begrifflich saubere Diskussionen zu brechen.
Genützt hat es leider wenig!Insofern freue ich mich, dass Du Dich an den kurzen Beitrag noch erinnerst und Interesse hast, ihn noch mal nachzulesen.
Er ist ja noch ausführlich diskutiert worden, wobei meist nicht um die Sache und die Begriffe ging sondern um Anti-Intellektualismus und die Art der Diskussion im Forum. Schon damals wollten viele nicht akzeptieren, dass Begriffe und vernünftige Argumente darin Bedeutung und Wert haben müßten. Die Situation hat sich inzwischen leider deutlich verschlechtert!So ist es, leider! Aber trotzalledem - machen wir weiter mit unserem "Intellektualismus"!
Schöne Grüße
Holger -
Ich finde es nicht richtig, dass E. Schwarzkopf hier zu Gunsten von G. Janowitz so abgewertet wird.
Die Aufnahme der "Vier letzten Lieder" Mit E. Schwarzkopf, dem Philharmonia Orchestra Dir. Otto Ackermann (von 1953) ist für mich immer Referenz bis heute geblieben.
Der Text ist verständlich, der Ausdruck ist nicht zu überbieten und die Stimme ist sehr schön.
Technisch ist die Aufnahme nicht durch übermäßigen Hall verdorben worden.Herbert
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Ich finde es nicht richtig, dass E. Schwarzkopf hier zu Gunsten von G.Janowitz so abgewertet wird.
Lieber Herbert,muss man denn wirklich immer alles xmal sagen?
Also denn:
Zu der "Konkurrenz" Schwarzkopf-Jurinac-Casa-Janowitz habe ich mich ja in einem anderen Thread schon lang und breit ausgelassen! Man muss sie nicht gegeneinander ausspielen. Seien wir froh, dass wir alle vier haben! Und dazu noch die Grümmer!
Caruso41