Über den Baßbariton Hans HOTTER (1909-2003) wird im Forum selten ein gutes Wort abgelassen.
Im legendären Ring von Solti wird er oft als einziger Makel bezeichnet.
Hans Hotter
Einige Auszüge aus dem Ring-Thread.
ZitatWie schon wiederholt geschehen: Ich rate von Solti wg. des unsäglich nuschelnden Hotter als Wotan ab - ohne guten Wotan kein Ring!
ZitatNeben dem "wobble" kommt bei Hotter in dieser Zeit noch eine sehr gaumig-nasale Tongebung hinzu, so dass sich die Wort teilweise wie in Watte gepackt anhören.
ZitatIch weiß, ich krieg Hiebe: Adam. Zwar nicht in Hochform, aber gegen Hotters Genuschel eine Sensation!
ZitatDer Solti-Ring hat meiner Meinung nach in der Tat das Problem, das man nach dem Rheingold mit George London die drei "Hauptteile" des Werks mit Hotter als Wotan nicht so richtig genießen kann. Man trauert hier dann fast zwangsläufig dem Rheingold nach, das eine Ahnung gibt was aus der gesamten Produktion hätte werden können...
Auf der anderen Seite sang gibt es aber auch lobendere Worte über ihn:
ZitatWikipedia
Zwischen 1952 und 1966 wirkte er regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen mit. Insbesondere als Holländer und Wotan, aber auch als Gurnemanz (Parsifal) und Hans Sachs erreichten seine Interpretationen Referenzcharakter.
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Noch im hohen Alter verlieh seine charismatische Gestalt ambivalenten Figuren wie Schigolch (in "Lulu") (bis 1992 !) imponierende Bühnenpräsenz (letzte Bühnenrolle; München, Februar 2001: Prinzregent in "Der Opernball" von Heuberger).
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Sein machtvoller, unverwechselbarer Bariton paarte sich glücklich mit einer verfeinerten, dem Liedgesang entsprechenden Technik. Hinzu kam eine Darstellungskraft von großer Intensität und Intelligenz.
Kommt es am Ende also doch auch auf den eigenen Geschmack an?