Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2012)

  • Leider gibt es wieder Probleme mit dem Einstellen eines Cuvers. Hier sollte die eben gehörte Aufnahme mit dem Bassisten Paata Burchuladze stehen.


    Er singt aus den Opern "Attila", "Don Giovanni", "Der Barbier von Sevilla", "Iwan Sussanin", "Eugen Onegin", Boris Godunov" und "Aleko". Begleitet von dem Orchester des Bolschoi-Theaters der UdSSR unter der Ltg. von Mark Ermler

    W.S.

  • Johannette Zomer, Sopran und Arthur Schoonderwoerd am Pianoforte (Anton Voller 1800) interpretieren Klavierstücke und Lieder für Frauenstimme von Franz Schubert (1797-1828). Eine besondere Hörerfahrung. So stelle ich mir vor, wie es an den Schubertiaden getönt hatte.


    Suleika; Suleikas zweiter Gesang; Elens erster Gesang; Ellens zweiter Gesang; Elens dritter Gesang; Gretchen am Spinnrads; Mignon's Gesang; Lied der Mignon op. 62 Nr. 2-4
    +Klavierstücke: Fantasie D. 2E; Menuette D. 334 & D. 277A; Adagio D. 178

    Anrührend ist eine kleine Skizze auf dem Booklet. Es zeigt das Fortepiano in Schuberts Zimmer. Der Komponist war Untermieter bei einem Freund, das Instrument gehörte nicht ihm. Aufgeschlagen Bücher und Papierrollen, Noten. Auf dem Notenständer des Klaviers liegt aufgeschlagen eine Partitur. Schubert hat komponiert. Auf dem Boden steht eine Kiste mit Büchern, ein verlassener Stuhl erinnert daran, dass Schubert den Raum verlassen hat. An den Wänden hängen recht grosse Bilder: eine Kreuzigungsszene und eine weitere religiöse Darstellung.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Heute Abend im Zug von Nürnberg nach Köln gehört:



    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Yaara Tal und Andreas Groethuysen begleiten mich mit Klaviermusik für vier Hände in den jungen Tag. Ich liebe Choräle. Eine Einspielung, die zu meinen CD für die einsame Insel gehört.


    Brahms: 11 Choralvorspiele op. 112 für Klavier 4-händig
    Febel: 7 Choralbearbeitungen nach Bach
    Reger: Choralfantasie "Freu dich sehr, o meine Seele!" für Klavier 4-händig

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Die nächste Pastorale:


    L. v. Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ("Pastorale")


    Berliner Philharmoniker
    Wilhelm Furtwängler
    25. Mai 1947


    Dieser Mitschnitt dokumentiert Furtwänglers erstes öffentliches Auftreten am Pult der Berliner Philharmoniker nach seinem Entnazifizierungsverfahren. Auf dem Programm standen Beethovens 6. und 5. Sinfonie.


    Die ersten beiden Sätze bleiben durch die Ereignisarmut der Wiedergabe recht indifferent. Furtwängler will offensichtlich die Größe der Musik ohne Mätzchen zeigen. Das „ohne Mätzchen“ gelingt ihm, das andere nur ansatzweise. Die Musik erscheint berechenbar, was ihr nicht gut tut.


    Im zweiten Satz gibt es willkürlich wirkende Tempoveränderungen. Auch das Finale bringt Tempoextreme von großer Ruhe bis hin zu hitzigem Vorwärtsstürmen. Das ist nicht immer organisch und hinterlässt den Eindruck einer al-fresco-Wiedergabe. In den Rohrblattinstrumenten gibt es einige kleinere Patzer. Materialprobleme nach dem Krieg? Zu loben ist der hell strahlende Tuttiklang der Berliner Philharmoniker.


    Das Publikum wird dankbar gewesen sein, dass Furtwängler wieder am Pult seines Orchesters stand, doch dies war nicht sein stärkster Tag.


    :hello:

  • Vorhin gehört: Renée Fleming


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Und nun: Belcanto - Tenöre der Schellackzeit


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Mahlzeit allerseits. Ich gönne mir heute



    Gustav Mahler
    Symphonie Nr 2


    Osaka Philharmonic Orchestra
    Takashi Asahina

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk


  • Igor Strawinsky (1882-1971) dirigiert sein eigenes Werk. Aus dieser 22 CD-BOX (!) höre ich die Musik zum Ballett "Der Feuervogel". Der Komponist nahm dieses Werk 1961 mit dem Colombia Smphony Orchestra auf.

    Aufschlussreich und für mich neu ist die Aussage im Booklet-Text, dass Strawinsky "vertikal" komponierte, das heisst, er arbeitete erst mit Harmonien, bevor er "horizontale" Elemente wie motivisches Material, rhythmische Einheiten etc. hinzufügte. (Ich hätte intuitiv das Gegenteil angenommen.)

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat von Manfred

    Und nun: Belcanto - Tenöre der Schellackzeit


    Hallo, Manfred!


    Diese CD habe ich auch und die muß ich auch wieder öfter hören. Tolle Aufnahmen!



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Und nun Aufnahmen mit dem amerikanischen Tenor Frederic Kalt:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano


  • Schuberts Oktett mit dem Philharmonischen Oktett Berlin und danach Mendelssohns Werk mit dem Londoner Ensemble Hausmusik

    .


    MUSIKWANDERER


  • Angeregt durch die Diskussion in einem Thread unseres Forums, lange nicht gehört und nun die LP aufgelegt:
    "Tosca" in einer (leider) in deutsch aufgenommenen GA von 1961.
    Großartig und gefühlvoll "Sandor Konya als Cavaradossi", auch wenn bei ihm nicht jedes Wort zu verstehen ist.
    Konya besingt wirklich zart und innig "Die zarten Hände..."
    Weitere Besetzung: Stefania Woytowicz, Kim Borg, Günther Leib, Reiner Süß, Staatskapelle Berlin, Dir. Horst Stein
    Eine Empfehlung, wer die ital. Oper auch mal in deutsch mag.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Arthur Schoonderwoerd spielt auf dem Pianoforte begleitet vom Ensemble Cristofori die Klavierkonzerte Nr. 1 C-Dur op. 15 und
    Nr. 2 B-Dur op. 19 von Ludwig van Beethoven (1770-1827).
    Ein frischer Wind fegt durch meine vier Wände.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Franz Schubert (1797-1828) Streichquartett Nr. 14, d-moll D. 810 "Der Tod und das Mädchen"
    Quartettsatz, c-moll, op. posth, D. 703


    Das Jerusalem-Quartett, gegründet 1993, interpretiert. Der Cellist Kyril Zlotnikov spielt auf dem Sergio Perresson-Cello Jacqueline du Prés, das er von Daniel Barenboim als Leihgabe erhalten hat.


    Link* zur Homepage des Jerusalem-Quartetts: "http://www.jerusalem-quartet.com/"


    *zum Kopieren Anführungszeichen weglassen
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zum Abendessen:


    R. Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 ("Rheinische")


    Berliner Philharmoniker
    James Levine


    Ebenfalls ausgezeichnet!


    Danke an Garaguly für den prima Tipp - beste Musik, großartig gespielt für kleines Geld!


    :jubel::jubel::jubel:

  • Ich höre momentan diese herrliche Stimme. Ein Traum ist für mich ihre "Lucia". Da es mir nicht möglich war, das Cuver meiner Doppel-CD (gibt es auch bei Amazon) einzustellen, habe ich dieses Cuver übernommen:


    W.S.

  • hinterlässt den Eindruck einer al-fresco-Wiedergabe.

    Was heißt denn das? Und wäre denn al secco besser gewesen? ;)


    Im Ernst. Die Pastoralen aus dieser Box sind nicht so ganz das wahre. Natürlich, das ist Interpretationskunst auf hohem Niveau, aber bei Furtwängler erwartet man eben doch immer, dass er das außerordentliche, Großartige vollbringt.


    Wesentlich besser gefällt mir übrigens jene Aufnahme aus dieser Box:



    Ein Live-Mitschnitt aus der Schweiz, in formidabler Klangqualität.
    Das Gewitter ist überwältigend und im Finalsatz gibt es eine Steigerung im Blech, bei der man unwillkürlich den Atem anhält!

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Was die Pastorale in der Furtwängler-Box angeht: Unbedingt die 1954er Aufnahme hören (die ja auch enthalten ist)! Die finde ich wesentlich gelungener.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Was heißt denn das? Und wäre denn al secco besser gewesen?

    "Al fresco" kennst Du bestimmt? Das ist abgeleitet von einer Form der Wandmalerei, bei der in den noch frischen Putz die Farbe gebracht wird und das Ergebnis nicht vorgezeichnet (lies: vorbereitet) werden kann, sondern sich so ergibt, wie es eben kommt.


    Analog bezeichnet man eine Interpretation "al fresco", wenn sie nicht den Charakter einer bis ins Detail durchgeplanten Aufführung trägt, sondern eher spontan, quasi improvisiert klingt.


    Das war mein Eindruck der 1947er Wiedergabe.



    Was die Pastorale in der Furtwängler-Box angeht: Unbedingt die 1954er Aufnahme hören (die ja auch enthalten ist)! Die finde ich wesentlich gelungener.

    Jetzt ist die 1952er Aufnahme mit den Wienern dran, die mich gerade sehr bezaubert. Aber die 1954er aus Berlin kommt auch noch in den Player!


    :hello:

  • Zum musikalischen Tagesabschluss genehmige ich mir:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Wolfram,
    freut mich, dass Dir die Levine-Einspielungen gefallen - weiterhin viel Spaß beim Hören-


    Bei mir traf heute diese Scheibe ein, die ich eben auch hörte und die mir ob ihrer großangelegten Noblesse und der feinen Klangkultur auch gut gefiel:


    Anton Bruckner
    Symphonie Nr. 8 c-moll


    Chicago Symphony Orchestra
    Sir Georg Solti (AD: LIVE-Aufnahme November 1990)


    Grüße,
    Garaguly


  • Kurt Atterberg (1887 - 1974)
    Symphonie Nr. 1 h-moll op. 3 (1910) und Symphonie Nr. 4 g-moll op. 14 "Sinfonia piccola" (1918)


    Die Gesamtaufnahme der Atterberg-Symphonien wird von verschiedenen Orchestern bestritten, die Einspielung der Ersten und der Vierten oblag dem Frankfurter hr-sinfonieorchester. Die Leitung hat Ari Rasilainen (AD: 1998, Sendesaal des Hessischen Rundfunks).


    Grüße,
    Garaguly

  • Die nächste Pastorale:


    L. v. Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ("Pastorale")


    Wiener Philharmoniker
    Wilhelm Furtwängler
    24./25. November 1952


    Wie schon in Berlin 1947 versteht Furtwängler das Werk nicht als Bogenform (I. II. ruhig - III. etwas mehr – IV. heftig – V. ruhig), sondern als Finalsinfonie. Er lässt die ersten beiden Sätze sehr zurückhaltend spielen, lässt im dritten Satz etwas mehr Aktion zu, findet aber erst in den letzten beiden Sätzen zu kraftvollem und vitalem Musizieren. Dies ließe sich durch Beethovens Einsatz der Posaunen rechtfertigen. Insbesondere spielt sich der letzte Satz auf einem deutlich anderen Intensitätsniveau ab als die ersten beiden – das war etwa bei Weingartner und Mengelberg anders.


    Jeden einzelnen Satz nahm Furtwängler im Jahre 1952 in Wien noch langsamer als fünf Jahre zuvor in Berlin. Dennoch überzeugt das Ergebnis ungleich mehr, da die eingesetzten Tempowechsel nicht so stark sind wie dort und weil es Furtwängler in viel stärkerem Maße gelingt, die Wechsel organisch zu gestalten. Nicht meine Lieblingsversion der Pastorale, dafür ist sie in den ersten beiden Sätzen für meinen Geschmack doch zu entspannt, aber durch ihr Ebenmaß und durch ihr Gelingen einer Wiedergabe aus der Ruhe großartig. Kann ich gerne auch mal so hören!


    :hello:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose