Regisseure des Grauens — Teil 1: Calixto Bieito

  • Lieber Joseph,


    "Kinder schafft Neues" ist ja - im wohlverstandenen Sinne - völlig richtig, denn er selbst hat ja auch Neues geschaffen und die Komponisten nach ihm auch. Das heißt für mich eindeutig, dass völlig Neues geschaffen werden soll, aber doch nicht, dass bereits fertig Geschaffenes von irgendwelchen Dilettanten und verirrten Geistern umgeworfen werden soll. Das ist dann doch nichts "Neues". Aber in diesem verkehrten Sinne wird dieses Wort immer von den Verfechtern dieser Machwerke gebraucht. Einfach lächerlich!!!!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)


  • Sagt wer? Bestimmt wer? Verfügt wer?


    Das sind so ziemlich die lächerlichsten Ausführungen, die ich jemals zu diesem Thema gelesen habe, und da hat es einiges gegeben. Dies hier schlägt aber alles. Kompliment für die außerordentlich gelungene Realsatire! :thumbsup:


    lutgras Ausführungen sind schlicht Unsinn, denn mit Hilfe zeitgemäßer Bühnentechnik (unter anderem Bildprojektionen) sollte die Bühnen-Realisierung kein großes Problem darstellen. Ich erinnere an den Wiener Ring, den Preetorius bereits 1959/60 unter Karajans Leitung so teffend realisiert hat, dass all diese "Unmöglichkeiten" genial in Szene gesetzt wurden.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zitat lutgra: "Lieber Rheingold
    es tut mir sehr leid, wenn ich Deinen großen Richard Wagner mit Richy angeredet habe, ich fühle mich seiner Musik halt so vertraut wie dem Dirigat von Lenny (hochamtlich: Leonard Bernstein), deshalb die vielleicht unziemliche Anrede."

    Lieber lutrga, Richard Wagner ist nicht mein großer Richard Wagner. Diesen Alleinvertretungsanspruch würde ich nie erheben. Das wäre so absurd wie arrogant. Richard Wagner ist Richard Wagner. So viel Zeit sollte sein. Ich bin nur grundsätzlich irritiert, wenn sich jemand der Vornamen von Künstlern - in diesem Falle gar einer erfundenen spielerisch-intimen Variante - bedient. Damit wird eine persönliche Nähe suggeriert, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Mit Verehrung hat das nichts zu tun. Mit dieser kleinen Anmerkung grüße ich Dich herzlich!


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nicht schlecht! - Da ist ja in kürzester Zeit wieder einiges an Beiträgen fürs HowTo "Wie vertreibe ich Neumitglieder mit gemäßigter Meinung zum Thema Regietheater" zusammengekommen. - Glückwunsch!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Das sehe ich nicht so dramatisch, lieber Michael. Aber wenn sich jemand in einem öffentlichen Forum wie diesem mit einer sehr extremen Meinung so weit aus dem Fenster lehnt, muss er doch damit rechnen, dass andere gegenhalten. Ja, er hat sogar ein Recht darauf und erwartet das bestimmt. Freund lutrga - um den es hier geht - halte ich für so gestanden und selbstbewusst, dass er damit wird umgehen können.



    Mit Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wahrscheinlich hast du recht, lieber Rheingold; allein der erste Eindruck ist doch irritierend, wenn auf der ander
    en Seite stets die Kultiviertheit des Forums betont wird.- Schauen wir also, wie es weitergeht ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Da ist ja in kürzester Zeit wieder einiges an Beiträgen fürs HowTo "Wie vertreibe ich Neumitglieder mit gemäßigter Meinung zum Thema Regietheater" zusammengekommen. -

    :jubel:

    Schauen wir also, wie es weitergeht ...


    da gibt es nicht viel zu schauen, so geht's weiter, indem die Meinungen anderer (neuer) Mitglieder schlicht und ergreifend als "Unsinn" bezeichnet werden (und wer "echte" Drachen sehen will, könnte sich den "Drachenstich" im "Bayerischen Wald" ansehen).


    Viele Grüße
    zweiterbass


    Ansichten/Meinungen zu Opern poste ich hier nicht!

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • indem die Meinungen anderer (neuer) Mitglieder schlicht und ergreifend als "Unsinn" bezeichnet werden


    Weil es halt einfach ist ... Tatsächlich bin ich inzwischen zu müde, Beiträge aus dieser speziellen Richtung, noch ernst zu nehmen. Da ich aber davon ausgehe, dass es Strano ebenso mit mir geht, erleidet unsere Umwelt dadurch wohl keinen nennenswerten Verlust :hello:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat

    ZItat vom M.Schenk: Nicht schlecht! - Da ist ja in kürzester Zeit wieder einiges an Beiträgen fürs HowTo "Wie vertreibe ich Neumitglieder mit gemäßigter Meinung zum Thema Regietheater" zusammengekommen. - Glückwunsch!

    Lieber Michael,


    als ich hier anfing, wurde auch ich von zwei Mitgliedern sehr heftig attackiert. Worte wie "Unsinn" waren dabei noch die mildesten. Wer sich davon irritieren lässt, muss auf schwachen Füßen stehen. Die beiden Mitglieder sind heute nicht mehr dabei. Ich will hier keine Namen nennen, aber der zweite, der später die Rolle des ersten übernommen hatte, hat sich von selbst zurückgezogen, weil er sich von jemand (nicht von mir, denn mich jucken solche Angriffe nicht, dafür habe ich lediglich ein müdes Lächeln) beleidigt gefühlt hat. Wer also war der Schwächere?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Freund lutrga - um den es hier geht - halte ich für so gestanden und selbstbewusst, dass er damit wird umgehen können.

    Hallo Rheingold1876,


    welcher Meinung ich aufgrund seines Beitrags Nr. 16 auch bin. (Und wer sich in das "Abenteuer Tamino" begeben will, wird mit ... zu Recht kommen müsssen - ich kann ein Lied davon singen).


    Aber darum geht es mir nicht, ich meine "nur":


    Lutgras "Richy" und Teile seines Beittags Nr. 16 müssten eigentlich mit soviel Tiefsinn (meinetwegen auch oberflächlichem Sinn, auf jeden Fall sinnhaftig) verstanden werden, dass klar wird, was lutgra meint (ohne Einsatz des "Nürnberger Trichters").


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Lieber Gerhard,



    als ich hier anfing, wurde auch ich von zwei Mitgliedern sehr heftig attackiert. Worte wie "Unsinn" waren dabei noch die mildesten. Wer sich davon irritieren lässt, muss auf schwachen Füßen stehen. Die beiden Mitglieder sind heute nicht mehr dabei. Ich will hier keine Namen nennen, aber der zweite, der später die Rolle des ersten übernommen hatte, hat sich von selbst zurückgezogen, weil er sich von jemand (nicht von mir, denn mich jucken solche Angriffe nicht, dafür habe ich lediglich ein müdes Lächeln) beleidigt gefühlt hat. Wer also war der Schwächere?


    nun ist aber Rückzug nicht unbedingt immer und eine Schwäche. - Wie heißt es so schön: Der Klügere gibt nach; und wenn ich mir die Rückzüge aus diesem Forum in der letzten Zeit anschaue, so scheint es mir, dass nicht in jedem Fall die Klügeren diejenigen waren, die geblieben sind; wie gesagt, mein ganz persönlicher Eindruck!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • und wenn ich mir die Rückzüge aus diesem Forum in der letzten Zeit anschaue,


    Hab´ich da was verpaßt? Nun hast Du mich aber neugierig gemacht- wer hat sich denn in "letzter Zeit zurückgezogen"?

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Also, manchmal kann einem das vielgescholtene Regietheater auch die Augen öffnen, nicht unbedingt immer zum Vorteil des Kunstwerks.


    Da hast Du Recht.
    Beschämend nur, dass uns erst ein einsichtiger Opernregisseur die Augen öffnen muss und dem menschlichen Aberwitz auf die Schliche kam, Kunstwerken eine ästhetische, oder - oh Schreck - gar eine unterhaltsame Seite abzugewinnen.


    Von Monteverdi bis Richard Strauss hat sich in Jahrhunderten eine entsetzliche Erklärungsnot aufgestaut und lange, lange war kein Messias in Sicht, diesem Übel abzuhelfen. Und jetzt wimmelt es geradezu von ihnen. Wie schön!


    Persönlich bin ich ihnen zu besonderem Dank verpflichtet: seit ihrem Erscheinen glaube ich nicht mehr an Zauberer, Feen, Nibelungen und Hexen sondern ausschließlich an das Dogma der optischen Abschreckung und die Wunderkraft der Psychoanalyse.


    Dass unser guter Albert Lortzing das nicht mehr erleben durfte!!!

  • :jubel: :hahahaha: :jubel:

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Liebe Freunde,


    zwar ist es mir als Neuling scheinbar gelungen, einen bereits eingeschlafenen Thread wieder ins Leben zu holen.
    Mein Problem nur: ich realisiere, dass hier Schlachten geschlagen werden, die schon zigmal geschlagen wurden, und die ich jetzt offensichtlich wiederbelebt habe. Das finde ich aber nicht sehr interessant, da kann ich ja die ganzen alten threads lesen, um Eure Meinung zu diesem Thema zu erfahren. Leider habe ich dafür im Augenblick nicht die Zeit und ehrlich gesagt auch nicht die Lust, das Thema Regietheater interessiert mich dann doch eher nur am Rande.


    Aber ich darf noch einmal darauf hinweisen, dass ich MEINE HÖCHSTPERSÖNLICHE MEINUNG hier kundgetan habe und deshalb Fragen wie

    Sagt wer? Bestimmt wer? Verfügt wer?

    sinnlos sind. Ich bestimme nichts und ich verfüge nichts, ich teile lediglich mit, dass ICH an einer Bühneninszenierung bestimmter Opern kein Interesse mehr habe.

    Irgendwo habe ich gelesen, dass die Stuttgarter Oper (ein Titel des dieses Etablissement gar nicht verdient),

    Das erlaube ich mir mal mit dem Hinweise zurückzuweisen, dass kein anderes deutsches Opernhaus in den letzten 20 Jahren soviele Preise eingeheimst hat wie Stuttgart:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kritikerumfrage_der_Opernwelt


    Und ich kenne auch schon eure Antwort:


    Die große Verschwörungstheorie, dass alle Musikkritiker mit denen unter einer Deck stecken, um den Subventionszirkus ordentlich abzuschröpfen.


    Damit klinke ich mich mal bei diesem thread aus, schönen Tag noch

  • Zitat

    Zitat von Lutgra: Das ist das Problem von Wagner heute, einige seiner Opern sind praktisch nicht mehr sinnvoll aufführbar. Lohengrin z.B.: Gibt es den Schwan, lacht die eine Hälfte des Publikums, gibt es ihn nicht, ist die andere beleidigt. Der Ring, für mich uninszenierbar! Naturalistisch geht nicht (wer will heute echte Riesen und Drachen auf der Bühnen sehen, Harry Potter Fans vielleicht) und sonst kannst Du es nur mehr oder wenig verfremden. Gab kürzlich die Götterdämmerung hier, einiges ganz gut umgesetzt, anderes völlig lächerlich. Bleibe ich lieber beim Kopfkino. Der Holländer geht noch, Tannhäuser (s. Götz-Friedrich-Verfilmung) und Tristan und die Meistersinger, der Rest geht m.E. nicht mehr.

    Lieber Lutgra,


    ich will hier nicht von "Unsinn" reden, denn du wirst uns sicher noch eine plausiblere Begründung liefern können, warum nach deiner Meinung die von dir genannten Opern nicht mehr sinnvoll aufführbar sind.
    Ich bin da ganz anderer Meinung und habe ganz andere Erfahrungen. Die von dir genannten Gründe, dass heute keiner mehr Hexen, Drachen usw. sehen will, zieht nicht. Schau dich mal im Kino und im Fernsehen um, wie viele Leute das heute noch gerne sehen. Ebenso die erfundenen Fantasiegestalten in vielen Filmen, gerade der neueren Zeit. und auch historische Filme werden so gedreht, dass man sich in die Zeit hinein versetzen kann. Glaubst du, dass kein Mensch die sehen will?
    Was du von Lohengrin sagst - ich habe mir gerade wieder die wunderbare Inszenierung von Werner Herzog in Bayreuth 1990 angesehen, die ein Musterbeispiel dafür sein kann, wie wenig kitschig die beiden Szenen mit dem Schwan - mit moderner Bühnentechnik dargestellt - auf der Bühne wirken können. Und gerade die moderne Bühnentechnik hat bessere Mittel, vorgesehene Szenenwechsel zu bewerkstelligen, dennoch wird oft - wenn nicht auf leerer Bühne - mit öden Einheitsbildern gearbeitet.
    Wenn wir heute sagen, diese Werke will niemand mehr in ihrer ursprünglich gedachten Form, müssten wir dann nicht alle Literatur die nicht mehr in unsere Zeit passt abschaffen? Müssten wir dann nicht alle Kunstwerke aus früheren Zeiten zusammentragen und verbrennen? Dann gehört aber auch die Musik dazu, die aus früheren Zeiten stammt, denn sie ist auch nicht mehr die Musik unserer Zeit.
    Und alle immer wieder neu entstehenden Romane, die sich mit Themen aus vergangenen Zeiten beschäftigen, und zu den sogenannten "Bestsellern" gehören, wären dann wohl nicht mehr tragbar. Vor allem sollte man die Bücher vernichten, die sich mit mythologischen Themen befassen, denn ein nüchterner Mensch heute glaubt doch nicht mehr daran und will auch überhaupt nicht wissen, an was frühere Generationen geglaubt haben. Filme, die sich mit historischen, mythologischen, aber auch Fantasiethemen einer erdachten Zukunft befassen, sind nicht sinnvoll und müssten aus den Kinos verbannt werden.
    Alles dürfte sich nur noch um unsere unmittelbare Gegenwart drehen, dabei vor allen um die düsteren oder schrillen Seiten unseres Lebens und enthemmten Sex, wie es ja die "modischen" Regisseure wollen. Gutes und Edles zieht ohnehin nicht mehr, das ist zu wenig sensationell.
    Lohengrin muss also unter Ratten, auf eine Baustelle usw. spielen und der Held darf nur noch Epileptiker sein. Die Wartburg sollte abgerissen werden und durch einen Biogasbehälter ersetzt werden, denn das ist "zeitgemäß". Vor welcher Zeit sollte man eigentlich alles - also auch die Musik - ignorieren bzw. abschaffen, vor 1950? vor 2000?
    Damit wärst du aber um deine geliebte Musik ärmer. Ich bleibe dabei, wenn in einem Gesamtkunstwerk früherer Zeiten ein Teil durch Verunstaltung genommen wird, dann ist für mich das gesamte Werk zerstört, so wie ein Haus zerstört ist, dem das Fundament weggerissen ist. Das öffnet mir keine Augen, ich sehe nur noch eine hässliche Ruine.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wahrscheinlich hast du recht, lieber Rheingold; allein der erste Eindruck ist doch irritierend, wenn auf der anderen Seite stets die Kultiviertheit des Forums betont wird.- Schauen wir also, wie es weitergeht ...

    Komisch, dass die Kultiviertheit (bzw. der angebliche Verlust derselben) aber gerade von denen gern betont und kopfschüttelnd eingefordert wird, die keine Probleme damit haben, wenn jemandes Geschlecht hinterfragt wird, jemand als Lügner bzw. Fantast hingestellt wird, jemandes Forennamen in einer Weise verunglimpft wird, die an Hetze grenzt und zu rechtlichen Mitteln veranlassen könnte, oder jemand mangels anderer Argumente mit billigster Amateurpsychologie "analysiert" wird.


    Insofern sehe ich die Reaktionen auf Lutgras ja ganz offensichtlich provokativ formulierten Beitrag gelassen und stimme Rheingold zu:

    Das sehe ich nicht so dramatisch, lieber Michael. Aber wenn sich jemand in einem öffentlichen Forum wie diesem mit einer sehr extremen Meinung so weit aus dem Fenster lehnt, muss er doch damit rechnen, dass andere gegenhalten. Ja, er hat sogar ein Recht darauf und erwartet das bestimmt.

    Das Leben ist halt kein Ponyhof, und Tamino ist es gleich gar nicht.


    Gerhards letztem Beitrag kann ich kommentarlos zustimmen.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Na, gut... zumindest einer scheint an einer ernsthaften Diskussion interessiert.


    ich will hier nicht von "Unsinn" reden, denn du wirst uns sicher noch eine plausiblere Begründung liefern können, warum nach deiner Meinung die von dir genannten Opern nicht mehr sinnvoll aufführbar sind.

    Vielleicht hätte ich präziser sagen müssen, dass ich es mir nicht vorstellen kann, wie man diesen Stoff (also Lohengrin, Nibelungen) heute noch sinnvoll inszenieren kann, so dass er MICH berührt und anspricht. Das mag eine Unfähigkeit auf meiner Seite sein.


    Eine schlichte naturalistische Umsetzung wie (angeblich) von Wagner vorgesehen kommt für mich jedenfalls nicht in Frage. Das mögen nachfolgende oder auch vorherige Generationen dann anders sehen, das ist ja auch gut so. Ein Kunstwerk muss sich in jeder Epoche neu rechtfertigen, sonst verliert es an Relevanz.



    Wenn wir heute sagen, diese Werke will niemand mehr in ihrer ursprünglich gedachten Form, müssten wir dann nicht alle Literatur die nicht mehr in unsere Zeit passt abschaffen? Müssten wir dann nicht alle Kunstwerke aus früheren Zeiten zusammentragen und verbrennen? Dann gehört aber auch die Musik dazu, die aus früheren Zeiten stammt, denn sie ist auch nicht mehr die Musik unserer Zeit.

    Bildende Kunst und Literatur leben davon, dass sie vom Betrachter und Leser direkt rezipiert werden können. Theater, Oper und Musik allgemein davon, dass sie einen Vermittler brauchen, einen Regisseur, Sänger, Dirigenten, Musiker. Und diese Umsetzung ist eben an die jeweilige Zeit gebunden. Deshalb bin ich auch kein Freund der historischen Aufführungspraxis. Ich will das nicht so hören, wie das vielleicht Mozart und Bach gehört haben könnten (wissen wir eh nicht), sondern so wie es heutige Künstler auf heutigen Instrumenten hören. Und das gilt auch für eine Umsetzung im Theater. Mir ist es ehrlich gesagt wurscht, ob eine Inszenierung konventionell, leicht verfremdet oder regietheatermäßig umgesetzt ist, sie muss mich ansprechen und berühren oder zumindest (siehe Parsifal) meinen Blick auf das Stück dahingehend verändern, dass ich glaube es jetzt besser zu verstehen. Das kann dann für das Stück auch mal ungünstig ausgehen.


    Aber ich will hier gar nicht das Regietheater als solches verteidigen. Ich habe da auch viel absoluten Schrott gesehen, z.B. Bauernmädchen im Don Giovanni mit Eutern statt Brüsten - sehr originell. Das Problem des Regietheaters ist nämlich auch, dass es sich genauso seine eigenen Klischees schafft wie jedes andere Theater. Wenn dann die zehnte Oper im KZ spielt , und zum zwanzigsten Male auf der Bühne onaniert/vergewaltigt/gemordet wird, dann ist das genauso unoriginell und todlangweilig wie das 20. Remake von Traviata a la Zefirelli (damit es jetzt nicht wieder Bashing gibt, das Original schätze ich sehr). Deshalb wird diese Phase des Theaters vermutlich in Bälde auch Historie sein. Und dann kommt er ja vielleicht, der Ring von Spielberg oder Lukacs in 3D und Surround.

  • (und wer "echte" Drachen sehen will, könnte sich den "Drachenstich" im "Bayerischen Wald" ansehen).

    Hallo, Zweiterbass,


    war schon im Furth im tiefen Wald, habe den Drachen gesehen, und es hat mich gegruselt - mehr als Siegfried gegruselt hat. Dem gruselte vor einem Weib. Aber warum haben die nicht gesungen??


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich bestimme nichts und ich verfüge nichts, ich teile lediglich mit, dass ICH an einer Bühneninszenierung bestimmter Opern kein Interesse mehr habe.

    Wir sind da völlig einer Meinung!!!


    La Roche


    Ich glaube, das ist höflich und nicht verletztend!?

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • vielen Dank für die Erinnerungshilfe, genau diese Inszenierung war es und Leitner hat dirigiert. Mag sein, dass es für Dich ab dem 2. Male langweilig war, ich war gerade dabei, diese Musik für mich zu entdecken. ich fand es toll.

    Na ja, ich war damals fünfzehn oder sechzehn, da ist man noch schnell zu langweilen. Der Parsifal war meine erste Wagner-Oper, und ich wollte einfach nur die Musik hören (und Peter Hofmann sehen :stumm: ). Die Geschichte bzw. die Texte (Wagners Texte überhaupt) hielt ich für grundsätzlich minderer Qualität; heute würde ich eine solche Haltung als falsch verstandenes Understatement bezeichnen.



    Das ist das Problem von Wagner heute, einige seiner Opern sind praktisch nicht mehr sinnvoll aufführbar. Lohengrin z.B.: Gibt es den Schwan, lacht die eine Hälfte des Publikums, gibt es ihn nicht, ist die andere beleidigt. Der Ring, für mich uninszenierbar! Naturalistisch geht nicht (wer will heute echte Riesen und Drachen auf der Bühnen sehen, Harry Potter Fans vielleicht) und sonst kannst Du es nur mehr oder wenig verfremden. Gab kürzlich die Götterdämmerung hier, einiges ganz gut umgesetzt, anderes völlig lächerlich. Bleibe ich lieber beim Kopfkino. Der Holländer geht noch, Tannhäuser (s. Götz-Friedrich-Verfilmung) und Tristan und die Meistersinger, der Rest geht m.E. nicht mehr.

    Ich finde ja den Schwan im Parsifal viel "schwieriger" :hahahaha: Aber ernsthaft: So apodiktisch würde ich es nicht sehen wollen. Natürlich ist eine naturalistische (oder meinethalben eine Libretto-treue) Inszenierung immer möglich. Für den Ring hat Otto Schenk dies z.B. auf sehenswerte Art und Weise bewiesen; genau das macht m.E. auch die die Qualität dieser Arbeit aus. Und lächerlich ist etwas vielleicht auch deshalb, weil ich es a priori lächerlich finden will, was wieder in die Kategorie falsch verstandenen Understatements fallen dürfte ....
    Nichtsdestotrotz bleibt für mich die Frage, ob eine solche Darstellung auf der Opernbühne einfach nur "hübsch" anzusehen ist oder ob sie mich persönlich im Verständnis des Werkes weiterbringt. Der Everding-Parsifal hat uns beide offenbar nicht sehr viel weiter gebracht, der Bieto-Parsifal zumindest dich dafür umso mehr (ich selber kenne die Inszenierung nicht).

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Na, gut... zumindest einer scheint an einer ernsthaften Diskussion interessiert.


    Nicht nur einer. Aber ein kleiner Tip fürs nächste Mal: Wenn man an einer ernsthaften Diskussion mit anderen Forenmitgliedern interessiert ist, dann sollte man auch gleich einen ernstzunehmenden Beitrag (wie beispielsweise Beitrag 48) posten....

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Zitat

    lutgra: ...ich teile lediglich mit, dass ICH an einer Bühnenisnzenierung bestimmter Opern kein Interesse mehr habe.

    Ich würde den Satz mit einer geringen Änderung auch für mich gelten lassen:
    "...ich teile lediglich mit, dass ich an einer Bühneninszenierung bestimmter Opernregisseure kein Interesse habe".


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Komisch, dass die Kultiviertheit (bzw. der angebliche Verlust derselben) aber gerade von denen gern betont und kopfschüttelnd eingefordert wird, die keine Probleme damit haben, wenn jemandes Geschlecht hinterfragt wird, jemand als Lügner bzw. Fantast hingestellt wird, jemandes Forennamen in einer Weise verunglimpft wird, die an Hetze grenzt und zu rechtlichen Mitteln veranlassen könnte, oder jemand mangels anderer Argumente mit billigster Amateurpsychologie "analysiert" wird.


    Wahrscheinlich hast Du damit sogar recht! - Wenn etwas schief läuft, sollte man es ohne Ansicht der Person oder der persönlichen Sympathien auch benennen und sicher bin ich da auch nicht immer konsequent. Allein zumeist "schlägst" Du schneller zurück, als man Dir beispringen könnte ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat

    Zitat von Lutgra: Und diese Umsetzung ist eben an die jeweilige Zeit gebunden.

    Lieber Lutgra,


    da gebe ich dir recht, aber die Umsetzung darf sich in Ort, Zeit und Handlung nicht gegen das Werk richten. Wie ich das Libretto so umsetze, dass diese erhalten bleiben, ist der Zeit und dem Können des Regisseurs überlassen. Und dafür hat unsere Zeit wahrhaftig Möglichkeiten genug, ohne dass es immer der gleiche Aufguss wird. Ich habe viele Werke von Wagner, Verdi, Puccini anderer Komponisten (wie z.B. meine besonders geliebte Carmen) in einer Reihe verschiedener Inszenierungen in Opernhäusern gesehen und auch in mehreren Inszenierungen auf DVD, einige davon in leicht abstrahierter Kulisse, ohne dass ich das zu beanstanden gehabt hätte und ohne, dass es mir jemals langweilig geworden wäre.
    Dann kamen diese Verunstaltungen und ich begann, das Opernhaus zu meiden, es sei denn, ich wusste vorher mit absoiuter Sicherheit, dass mir hier auch das Werk des Komponisten und nicht irgendeine Spinnerei eines überdrehten Regisseurs geboten wurde. Für mich bleibt ein Schwert, von dem im Text gesungen wird, ein Schwert und kein Maschinengewehr. Für mich hat Julius Cäsar im Jahrhundert vor Christus gelebt, da empfinde ich Panzer, Maschinengewehre, Stahlhelme und im Rhytmus der Ouvertüre herumspringende Nazisoldaten als völlig absurd und - wie du schon selbst festgestellt hast - steht nirgendwo im Parsifal etwas, dass Kundry geschwängert wurde. Das sind irre Fantasien, die mir nicht die Augen öffnen, sondern die Augen verschließen. Beispiele für solche irren Inszenierungen haben wir ja zur Genüge hier im Forum aufgezeigt und werden uns - leider - im Fernsehen fast nur noch gezeigt. Wenigstens bei DVDs habe ich noch eine gewisse Auswahl. Auf solche "Augenöffnungen" kann ich gerne verzichten. Wir können dem Publikum nur immer wieder die Augen öffnen, welch ein Schund ihm heutzutage geboten wird, und das werden wir auch sicherlich weiter tun, auch wenn es einzelnen hier nicht gefällt.
    Genauso, wie es selbstverständlich sein sollte, literarische Werke und Kunstwerke in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten, auch wenn diese durchaus unterschiedlich interpretiert werden dürfen, so halte ich es für selbstverständlich, dass die großen Werke der Theater- und Musikliteratur zwar unterschiedlich inszeniert werden, aber in ihrer Ursprünglichkeit nicht zerstört werden. Aber genau das ist heute meist der Fall - das Werk wird gänzlich zerstört und dem Libretto völlig widersprechende Inhalte gezeigt.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich freue mich daß es hier wieder ein wenig heisser zugeht.
    "Kultiviert" ist ein Begriff, den man dehnen kann wie einen Kaugummi und vermutlich noch mehr.
    Ich habe ihm Rahmen meiner generellen Ausrichtung viele Kurskorrekturen hinter mir - das Forum übrigens auch
    Und man muß sich dessen bewusst sein, daß "kultiviert" meist dort endet wo "Weltanschauungen" oder "Kunstanschauungen" aufeinanderprallen. Im Mittelalter wurden ideologische Störenfriede oft als Hexen oder Ketzer verbrannt - im Auftrag von Kardinälen die allesamt "kultiviert" waren....
    Kommen wir aber wieder zum EIGENTLICHEN Thema zurück.
    Lutgra schrieb:

    Zitat

    Vielleicht hätte ich präziser sagen müssen, dass ich es mir nicht vorstellen kann, wie man diesen Stoff (also Lohengrin, Nibelungen) heute noch sinnvoll inszenieren kann, so dass er MICH berührt und anspricht. Das mag eine Unfähigkeit auf meiner Seite sein.

    Dem kann man nicht viel entgegenhalten. Eine sehr subjektiv gefärbte Aussage - noch dazu als solche deklariert.



    Zitat

    Eine schlichte naturalistische Umsetzung wie (angeblich) von Wagner vorgesehen kommt für mich jedenfalls nicht in Frage. Das mögen nachfolgende oder auch vorherige Generationen dann anders sehen, das ist ja auch gut so. Ein Kunstwerk muss sich in jeder Epoche neu rechtfertigen, sonst verliert es an Relevanz.

    Ich sehe persönlich nicht ein, warum dies nicht funktioniern sollte. Lassen wir die Musik Wagners mal aussen vor - dann handelt es sich um eine Geschichte - die man ohne große Mühe dem Bereich der "Fantasy"-Erzählungen zuordnen könnte. Und mit welchem Aufwand dieser Stumpfsinn oft verfilmt wird - das brauche ich nicht zu betonen.


    Gerade HEUTE wären "naturalistische" Umsetzungen von Opern möglich - ohne peinlich zu wirken. Modernste Lichttechniken und Laserprojektionen in 3 D machen fast jede Illusion möglich und könnten erstmals jene Suggestivwirkung erzielen, wo Realität und Illusion nicht mehr voneinander zu trennen wären.



    Zitat

    Ein Kunstwerk muss sich in jeder Epoche neu rechtfertigen, sonst verliert es an Relevanz

    Dieser Meinung kann ich mich nicht wirklich anschliessen.


    Kunstwerke sind wertvoller als Menschen - sie überdauern deren Geschicke - und sie sind unveränderlich.
    Gotische Kathedralen beispielsweise haben in einer atheistisch-agnostischen Zeit kaum mehr eine wichtige Funktion - der Ewigkeitsanspruch bleibt indessen weiter bestehen.


    Immer wieder trifft man auf die Behauptung, die Inszenierung wäre in Kunstwerk. Dem widerspreche ich energisch.
    Die Inszenierung ist ebensowenig ein Kunstwerk, wie die Arbeit eines Maurers, der ein Kunstwerk nach den Plänen eines Architekten realisiert.
    Die Sachertorte ist ein Kunstwerk ihres Schöpfers, nicht des Küchenangestellten, der lediglich seinen Part an der Realisierung dieses Kunstwerkes zu leisten hat. Wenn er absichtlich das Rezept verändert - etwas hinzufügt, weglässt oder den Gesamtcharakter des Kunstwerks verändert, dann wird er vor die Türe gesetzt. Das gleiche sollte man mit Regisseuren machen , die eine Oper "bearbeiten"..... :P


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Gotische Kathedralen beispielsweise haben in einer atheistisch-agnostischen Zeit kaum mehr eine wichtige Funktion -

    Hallo Alfred,


    dem stimme ich zu - mit zwei kleinen Änderungen: "....Zeit kaum mehr eine wichtige andere Funktionen -"



    der Ewigkeitsanspruch bleibt indessen weiter bestehen.

    Welcher Ewigkeitsanspruch - die Idee der "Architekten", ihre Baupläne (ihre Intentionen wohl kaum)?


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Wahrscheinlich hast Du damit sogar recht! - Wenn etwas schief läuft, sollte man es ohne Ansicht der Person oder der persönlichen Sympathien auch benennen und sicher bin ich da auch nicht immer konsequent. Allein zumeist "schlägst" Du schneller zurück, als man Dir beispringen könnte ...


    Da hast du recht - ich kann mich ganz gut selbst verteidigen und warte in der Regel nicht auf den Schwanenritter, der für mich streitet. ;)

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Kunstwerke sind wertvoller als Menschen - sie überdauern deren Geschicke - und sie sind unveränderlich.

    Lieber Alfred


    an dem Tag, an dem der letzte Mensch auf diesem Planeten stirbt, sterben auch alle Kunstwerke. Kühe, Schafe und Pferde kennen keine Kunstwerke. Und Außerirdische, die dann vielleicht den Planeten aufsuchen, verstehen Sie nicht. Leider gibt es auch schon jetzt genügend Idioten, die Kunstwerke nicht verstehen und sie sinnlos zerstören. Um nicht missverstanden zu werden, ich rede jetzt nicht vom Regietheater, sondern von religiösen Eiferern, die Jahrtausend alte Kulturen zerstören.



    mmer wieder trifft man auf die Behauptung, die Inszenierung wäre in Kunstwerk. Dem widerspreche ich energisch.

    ich auch, eine Inszenierung ist der Versuch einer Umsetzung eines Kunstwerkes in der Jetztzeit, sie mag gelingen oder nicht, sie ist - mit Sicherheit- nicht das Kunstwerk selbst. Das übersteht mühelos jede auch noch so umstrittene Aneignung.

  • Eine Inszenierung hat dem Werk zu dienen, wozu auch Respekt vor der Orginalepoche des Werks/Librettos gehört und deren Beibehaltung - von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen- zwingend vorgeschrieben ist. Mit Jetztzeit hat eine Inszenierung nicht im Entferntesten etwas zu tun!

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