Mein liebster lebender Pianist - Die großen Fünf

  • Zitat

    Original von Seb
    nachdem ich mit meiner letzten Nennung ein wenig junges Blut ins Spiel bringen wollte, hier eine "ernsthaffte" Nennung, einen der wirklich großen:
    Es ist, Emil Gilels
    Ich halte ihn für einen Tastengiganten. Kenne allerdings lediglich zwei Aufnahmen mit ihm. Einmal die Waldstein Sonate von Beethoven, die er für meine Begriffe überwältigend interpretiert hat, soviel Glanz und Leidenschaft habe ich selten erlebt. In meinen Augen besser als Gulda (meine zweite Aufnahme der Scheibe)


    Wenn Dir seine Waldstein gefällt, lohnt sich für dich sicher die Box der DG (ich finde bei Gilels Waldstein und besonders Appassionata etwas enttäuschend, viel zu zahm, aber unter den anderen finden sich Interpretationen, die mir sehr gut gefallen) Oder, wenn teils mäßioge Live-Klangqualität akzeptabel ist die Brilliant-Box mit Beethovens Konzerten und ca. 8-10 Sonaten.
    (ach wenn er seit über 20 Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • So könnte man es bezeichnen, oder aber ich habe den Thread nur überflogen und mich gewundert wieso ein Pianist wie er in dieser Liste fehlt, ohne mir nochmal den Titel genau anzuschauen...

  • Liebe Musikfreunde,


    das ist ja wieder so ein grausamer Zwang zur Beschränkung auf wenige Verehrte, wo es doch deren sicher für jede/n von uns viel mehr als nur eine Hand voll gibt! Ich werde fünf lebende Pianisten nennen, ohne dass die Reihenfolge eine wertende sein wird. Jede/r der fünf (und sicher weiterer fünfzehn) PianistInnen ist für mich eine Nummer 1. Sie sind alle für mich unvergleichlich.


    Pascal Rogé, geboren am 6. April 1951 in Paris, ist einer meiner liebsten Pianisten. Seine erste offizielle Aufnahme war die Sonate von Liszt (1969). Er hat sich in reicher Konzert- und Aufnahmetätigkeit (Decca) zu einem Botschafter französischer Musik entwickelt. Ich habe schon seine frühen Debussy-Aufnahmen geliebt, die er jetzt allerdings durch eine neue Reihe in den Schatten zu stellen beginnt. Beim Label "Onyx" entwickelt sich eine Rogé-Edition, es sind vergangenes Jahr die Préludes I und II von Debussy (auf 1 CD) erschienen. Prächtig!


    Ich freue mich schon auf die nächsten Aufnahmen und hoffentlich bald mal auf das nächste Wiener Konzert dieses auch privat sehr sympathischen Künstlers.


    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Da sehe ich, dass ich auch erst 3 Pianisten nominiert habe.
    Meine Nummer 4 ist:



    Pierre-Laurent Aimard


    Ein Grund ist, dass er sich für das moderne Repertoire wie fast kein Zweiter eingesetzt hat und ein anderer ist, dass er auch Ausflüge in die Klassik bzw. Romantik IMO überzeugend, mit einer etwas anderen Sichtweise, präsentiert.




    Gruß, Peter.

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  • hallo,


    ich kann hier kein weiteres votum abgeben. es ist mir nicht möglich. zwei pianisten nannte ich schon: oppitz und pollini.


    aber wen soll ich nennen ? ivo pogorelich. obwohl er lebt und sogar öffentlich auftritt, so ist doch für den eingeweihten unverkennbar, dass pogorelich 'krank' ist und seine aufnahmen mit dem gegenwärtigen künstler kaum gemeinsamkeiten haben. ja und dann, martha argerich ? eine pianistin mit phänomenalem temperament, welche jedoch in den letzten jahren ausschließlich kammermusik oder konzerte spielt, keine solo-recitals gibt. marc-andre hamelin, der bei mozart versagt und bei reger z.b. zur höchstform aufläuft. es gibt so viele, die extrem gut sind: pletnev, berezovsky, el bacha, tharaud, sokolov, bronfman, freire, zimerman, kissin, hough, lane, demidenko, schiff...


    gruß, siamak :hello:

    Siamak

  • Ich finde es unmöglich, sich auf 5 Pianisten zu beschränken. Es gibt quasi niemanden der in allen Sparten stark ist. Man könnte spielend 5-8 hervorragende Bach- und Mozart-Spieler, 10 famose Beethoven-Interpreten und mindestens doppelt so viele hervorragende Chopinisten aufführen. Da jemanden den Vorzug zu geben, würde bedeuten, sein Herz in Stücke zu reißen. Mir ging es früher ziemlich oft so, dass ich mir bestimmte Pianisten regelrecht überhört habe, bzw. zu viel "Kult" mit ihnen betrieben habe. Die Folge: Ich kann ihre Interpretationen nicht mehr frei und unbefangen genießen, ich habe sie zu massiv konsumiert, praktisch "abgenudelt" (Gould, Brendel, ABM). Heute dosiere ich den Konsum lieber - hier und da schadet's nicht, sich in bezug auf seine Lieblinge ab und zu auf Diät zu setzen...


    Mir fällt auf, dass ich eine gewisse Affinität zu französischen Pianisten der älteren (bzw. verblichenen) Generationen verspüre - Seit geraumer Zeit bereiten mir Robert Casadesus und Marcelle Meyer heiße Ohren!
    Zudem gestehe ich, dass mir ein reifer, runder Ton, musikalische "Redichkeit" und manuelle Detailakuratesse eher liegen, als stupende Virtuosität - das macht mich für M.-J. Pires und Angela Hewitt deutlich empfänglicher als z. B. für Volodos oder (den ihm musikalisch zweifellos überlegenen) Lang Lang.
    Manchmal greife ich auch ganz gerne zu schrägen Vögeln wie (den im Forum nicht sonderlich wohlgelittenen) Olli Mustonen oder ausgestorbenen Vertretern wie Shura Cherkassky, dem Meister des Augenblicks.
    Es gibt einfach viel zu viele ökologische Nischen für Pianisten, je nach Stil und Repertoire müssen sie ganz unterschiedliche Qualitäten in die Waagschale werfen - da reichen fünf Namensnennungen hinten und vorne nicht aus. Aber ich glaube, auch 20 Möglichkeiten wären keine wirkliche Entscheidungshilfe...


    LG! Daniel

  • Zitat

    Original von Daniel Behrendt
    Ich finde es unmöglich, sich auf 5 Pianisten zu beschränken. Es gibt quasi niemanden der in allen Sparten stark ist. Man könnte spielend 5-8 hervorragende Bach- und Mozart-Spieler, 10 famose Beethoven-Interpreten und mindestens doppelt so viele hervorragende Chopinisten aufführen. Da jemanden den Vorzug zu geben, würde bedeuten, sein Herz in Stücke zu reißen. Mir ging es früher ziemlich oft so, dass ich mir bestimmte Pianisten regelrecht überhört habe, bzw. zu viel "Kult" mit ihnen betrieben habe. Die Folge: Ich kann ihre Interpretationen nicht mehr frei und unbefangen genießen, ich habe sie zu massiv konsumiert, praktisch "abgenudelt" (Gould, Brendel, ABM). Heute dosiere ich den Konsum lieber - hier und da schadet's nicht, sich in bezug auf seine Lieblinge ab und zu auf Diät zu setzen...


    ...


    Aber ich glaube, auch 20 Möglichkeiten wären keine wirkliche Entscheidungshilfe...

    ´


    Die Entscheidungshilfe ist "lebende". ;) Wenn Du 20 lebende hervorragende Chopinspieler und 10 Beethovenpezialisten kennst, bravo...
    (Womit ich dem thread nicht mehr Sinn und Ziel verleihen will, als er hat, aber manche mögen diese Abstimmungen offenbar und als Anstoß für ernsthafte threads taugen sie allemal)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Lieber Johannes,
    Das Merkwürdige: unter den lebenden Pianisten würden mir ad hoc mehr hervorragende Beethoven- als Chopin-Spieler einfallen - vor drei, vier Generationen war das fast umgekehrt:
    Lebende Beethovenspieler: Brendel, Kovacevich, Oppitz, Schiff, Pollini, Goode, Barenboim und vermutlich noch eine Menge anderer - Natürlich finde ich nicht alle gleich gut (Barenboim hat z.B. deutlich nachgelassen, der junge B. war allerdings phänomenal gut!), aber sie haben sich durchweg kompetent um Beethoven verdient gemacht.
    Chopin (lebend): wird von vielen jüngeren AUCH gespielt - so beiläufig bzw. vordergründig klingt's dann allerdings auch. Nach dem Motto: "Die Technik habe ich, also munter drauf los!" - Liegt das daran, dass Chopin in bezug auf seine musikalische Substanz (zumindest in nicht-slawischen Ländern) unterschätzt wird? Die Argerich war hervorragend und hochintuitiv als Chopin-Spielerin, wie sich das heute verhält, weiß ich nicht. Ivan Moravec bietet erlachteste Chopin-Kultur (auch im hohen Alter) - in Sachen Klangfarbenreichtum und einem überaus subtilen Rubatoeinsatz können ihm unter den Lebenden nicht viele das Wasser reichen... Katsaris bietet einen exzentrischen, irgendwie genialischen Chopin - aber ob seine Aufnahmen Klassiker werden? Pollinis Einspielungen sind dies ganz sicher, seine frühen eher, als seine späten. Siamak schwört auf Herrn el Bacha, der den ganzen chopin eingespielt hat, den ich bislang aber noch nicht kenne - es soll aber sehr gut und stilvoll sein. Ashkenazy hat sich ja auch durch seine enzyklopädischen Bemühungen profiliert - seine Chopin-GA ist viel besser, als ihr Ruf.
    Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche exzellente Einzelleistungen (z.B.: Pires-Nocturnes, Zimerman-Klavierkonzerte), aber nur wenige Pianisten scheinen sich verpflichtet zu fühlen, Chopin in seiner ganzen Breite auszuloten. Die Folge: Die besonders "chopinesken" Schöpfungen wie die Mazurken fallen durch, bleiben unterbelichtet...
    Bei Beethoven ist man offensichtlich fixer dabei, sich gleich mit allen 32 KS zu beschäftigen. Es gab in den letzten jahren doch einige (gute und weniger gute) GA's. Eine Fono Forum-Ausgabe machte vor einigen Monaten gleich einen dreier-Vergleichstest (mit dabei war die Kovacevich-Box)...


    LG!
    Daniel

  • hallo Daniel,


    im grunde gleichen sich unsere statements schon. das ist interessant, dass wir wohl die einzigen hier sind, die hier nicht mitmachen können ! wenn dieser thread 1975 gestartet worden wäre, hätte ich geantwortet (ohne viel zu überlegen): rubinstein, horowitz, arrau, richter, gilels oder doch schon pollini.


    du hast es angesprochen. damals gab es noch den 'signifikanten' universalpianisten. sie fühlten sich bei bach, beethoven, chopin und ravel gleich wohl. ja, arrau spielte in jüngeren jahren sogar das 3. rachmaninov-konzert ! vielleicht sollte ich jetzt doch nelson freire erwähnen oder k. zimerman. freire hörte ich im rundfunk mit einer grandiosen 3. englichen suite, kenne seine projekte mit argerich, seinen villa-lobos, liszt, jüngst schumann und chopin. demnächst kommen mit ihm die beiden brahms-konzerte !


    gerade höre ich die kinderszenen mit horowitz. da wird einem bewusst, diese art des singens stirbt aus.


    gruß, siamak :hello:

    Siamak

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  • Ich habe auch schon diese Bedenken erwähnt.


    Trotzdem finde ich es interessant, wenn verschiedene Musikfreunde jeweils mit etwas zeitlichem Abstand fünf Pianisten nennen. So kommen ja weit mehr als fünf zusammen. Wenn mir einer "fehlt", der noch nicht erwähnt wurde, kann ich ihn ja zur Sprache bringen. Bisher wurden schon mehrere meiner Lieblingspianisten erwähnt und viele andere noch nicht. Mal sehen, wer noch dazukommt.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Genau DAS ist der Punkt !!!


    Ließe ich 20 Pinanisten zu, dann kämen in Kürze alle Pianisten an die Reihe. Da könnte ich dann gleich die CD-Kataloge abschreiben - Das Ergebnis wäre ein ähnliches.


    Wenn man aber der Gruppe Beschränkungen auferlegt, sie quasi dazu zwingt Entsscheidungen zu treffen - dann wird nachgedacht.
    Einzelne Fehler werden durch die Gruppe egalisiert, es bildet sich eine
    Auswahl von ca 10 Pianisten, die auch allgemeine Akzeptanz innnerhalb des Forums stießen....


    ..und das ist schun ein wenig aussagekräftig..


    LG


    aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Zitat Alfred: Wenn man aber der Gruppe Beschränkungen auferlegt, sie quasi dazu zwingt Entsscheidungen zu treffen - dann wird nachgedacht. Einzelne Fehler werden durch die Gruppe egalisiert, es bildet sich eine Auswahl von ca 10 Pianisten, die auch allgemeine Akzeptanz innnerhalb des Forums stießen....


    ..und das ist schun ein wenig aussagekräftig..


    Lieber Alfred,
    das mag rein "statistsich" hinkommen, aber es besagt letztlich nichts über die objektiven Qualitäten eines Künstlers (das behauptet hier natürlich auch niemand).
    Vermutlich würde eine "Repräsentativerhebung" jene Pianisten begünstigen, die derzeit stark am Markt und in den Diskursen vertreten sind. Selbst Giganten wie Rubinstein, Kempff, Backhaus, Cherkassky, Casadesus, Solomon, Curzon etc., die noch vor wenigen Jahren in aller Munde waren, drohen aus dem Bewustsein der jungen Hörer zu verschwinden bzw. erst gar nicht Teil dieses Bewusstseins zu werden.
    Dann gibt es phänomenale Pianisten, die im aktuellen Geschehen noch präsent sind, aber weitgehend ignoriert werden - Siamak nannte z.B. Nelson Freire, der weiß Gott nicht den Bekanntheitsgrad erreicht hat, der ihm zusteht.
    Ich glaube, man muss sich zuerst durch die Schicht der "modischen" Namen hindurcharbeiten, um auf die Vergessenen und Vernachlässigten zu stoßen. Fast jeder, der neu zur Klaviermusik kommt, beginnt seine Entdeckungsreise in der Gegenwart und endet erstaunlich oft in der Vergangenheit.... (ähnliches lässt sich auch von Gesangsfetischisten behaupten)

    Zitat

    Einzelne Fehler werden durch die Gruppe egalisiert...


    "Fehler" wären demnach Namen, die im Forum nicht oft genug genannt werden - ich vermute mal stark, dass vor allem Pianisten betroffen wären, die in eben diese Gruppe der Vernachlässigten und Vergessenen fallen.


    Eine Einschränkung muss ich allerdings machen: Mir fällt auf, dass es in diesem Thread neben Nennungen, die man erwarten konnte, auch viele Erwähnungen gibt, die überraschend, bisweilen regelrecht ausgefallen sind - das ist ganz sicher auf die Intensität zurückzuführen, mit der die Taminos und Paminas sich mit der Materie auseinandersetzen und auch "verschüttete" und randständige Künstler mit Feuereifer ausgraben. Die Differenziertheit und Liebe zur Materie, die bei Tamino herrscht, kann an anderer Stelle aber vermutlich nicht vorausgestzt werden - da wären "Hitlisten" eher kontraproduktiv.


    Und: Die Einzigartigkeit eines Künstlers lässt sich durch "Vergleichstests" ohnehin nicht recht würdigen.


    LG :hello:
    Daniel

  • Grigory Lipmanovich Sokolov, geboren am 18. April 1950 in Leningrad (Sankt Petersburg), ist einer meiner Lieblingspianisten, seit ich ihn erstmals live erlebte; zuletzt im Konzerthaus mit Schuberts Sonate A-Dur D. 959 und Schumanns Sonate Nr. 1 fis-Moll op. 11. Ich stand noch lange unter dem Eindruck der beiden Sonaten. Ich bin nach Sokolov immer lange Zeit wie verzaubert.


    Seine Konzerte sind überaus spannend; etwas seltsam finde ich, dass der Saal völlig abgedunkelt wird und nur ein leichter Lichtschimmer das Klavier streift (so finster war es nicht mal bei Sviatoslav Richter, wenn ich mich richtig erinnere). Begrüßung, Verbeugungen werden recht schnell absolviert, Sokolov kommt sehr schnell zur Sache, will sagen: zur Musik. Mir hat das sehr gefallen. Um Zugaben lässt er sich auch nicht lange bitten.





    Sein Klavierspiel ist atemberaubend, extrem präzise und die Musikstücke werden überaus plastisch und behalten eine überwältigende Klarheit.


    Ich kenne von Sokolov nicht sehr viel. An Aufnahmen scheint es nur etwa ein Dutzend CDs zu geben, meist Konzertmitschnitte, die voriges Jahr zu zwei 5-CD-Boxen (je 35 Euro, weiß nicht mehr genau) neu aufgelegt wurden. Es sind einige Offenbarungen dabei (Brahms Sonate op. 5, Schubert D. 960, Beethoven Rondos, Chopin Etüden, Chopin Sonate Nr. 2, Prokofjew Sonate Nr. 8, Die Kunst der Fuge).




    Außerdem gibt es einen Mitschnitt eines Pariser Konzertes, Klavierspiel vom Allerfeinsten in zwei Sternstunden auf DVD mit erstklassiger Bild- und Tonqualität.


    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Elisabeth Leonskaja überzeugt mich immer wieder im Konzert. Zuletzt als Begleiterin bei Matthias Goernes Liederabend (Brahms: Die schöne Magelone). Ich liebe ihren Brahms, Chopin (erst in letzter Zeit), und Schostakowitsch.


    Was ich aus ihrer Biographie unbedingt erwähnen möchte:


    Bevor Elisabeth Leonskaja 1978 aus der Sowjetunion auswanderte und Wien als ihren ständigen Wohnsitz wählte, spielte sie mehrere Konzerte als Duo Partnerin von Svjatoslav Richter. Diese Begegnung hat ihre weitere künstlerische Entwicklung geprägt.
    (KS Schoerke)




    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Ich mag Evgenij Koroliov. Das ist ein sehr kluger Pianist, uneitel und mit feinem Gespür für die spezifische Klangwelt eines Werkes. Ich finde es faszinierend, wie er es schafft, Bach und Debussy so zu spielen, dass beide ihre Aura besitzen und doch auch der Stil des Klavierspiels verbindlich bleibt. Vielleicht keiner der Giganten - aber möglicherweise einer ihrer Erben.

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Stil des Klavierspiels verbindlich bleibt.



    Auch ich schätze Koroliov wegen seiner Bachinterpretatationen außerordentlich. Gleichwohl kann ich die Bezeichnung seines Spiels als "verbindlich" nicht nachvollziehen, zumal es in diesem Thread doch um die Theamatik "Mein liebster Pianist" geht. Oder ist die Bezeichnung "verbindlich" inzwischen, ohne daß ich es vielleicht bemerkt hätte, zum Qualitätsmerkmal mutiert?

  • Mit "verbindlich" meine ich, dass es ein persönliches Spiel ist, dass man erkennt, wer spielt, dass es einen Stil gibt. Das Gegenteil, die Unverbindlichkeit, ist es, was ich in der Musik weniger mag, nämlich die kühle, distanzierte, aber korrekte Ablieferung von Tönen. Aber offenbar meinen wir dasselbe, nur, dass ich bestimmte Wörter nicht negativ besetze.

    ...

  • Immer wenn ich Barraqué, Hauer oder Mompou höre, denke ich, besser als Herbert Henck auf diese (so unterschiedliche) Musik eingeht, wird es kaum gehen. Ich bin aber kein passionierter Interpreten-Vergleicher ...

  • Leif Ove Andsnes
    Deborah Varsi
    Bernd Glemser
    Maria Joao Pires


    sind meine Favoriten, die ich alle im Konzert erlebt habe...das waren(sind) Eindrücke, die ich nicht missen möchte.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

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  • Zitat

    Original von heldenbariton


    Deborah Varsi


    Kenne ich leider nur dem Namen nach. Welche Aufnahme würdest Du empfehlen?


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Das ist ja wieder so gemein von Alfred:


    Zitat

    Es muß sich um AKTIVE lebende Pianisten handeln


    Sonst hätte ich an erster Stelle Clara Haskil genannt.


    Sinnen, sinnen und wieder sinnen...


    1+2 geteilt: Murray Perahia + András Schiff


    LG, Paul

  • Hallo Christian,


    ich habe eine Aufnahme des ersten Chopin-Konzertes mit den Berliner Philharmonikern unter Bychkov (Rundfunkmitschnitt); dieses Konzert habe ich 1986 erlebt...SUUPER !!


    Gruß Guido

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Liebe Taminos,


    ehe ich meine Nummer "Fünf" nominiere nochmal die "Spielregeln", damit man nicht permanent blättern muss:



    So, jetzt also "meine" Nummer Fünf .... and the Winner is (atemlose Stille, das Publikum hält es vor Spannung kaum noch auf den Sitzen :D )


    Ragna Schirmer!

    (... und das nicht nur wegen der Schumann-Platte :D )



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Liebe Taminos,


    ich bin mit meinen fünf Pianisten schon "durch", aber vielleicht hat ja jemand Lust den Reigen fortzusetzen? Die "Spielregeln" findet ihr ein Stück weiter oben. Es muss ja nicht immer Rubinstein sein, oder? Also, wenn ich noch dürfte, würde ich Alexandre Tharaud nennen, aber das geht ja leider nicht :D


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Zwei darf ich noch nennen. Pascal Rogé, Grigoriy Sokolov und Elisabeth Leonskaja nannte ich schon. Einige weitere meiner Lieblingspianisten sind schon von anderen genannt worden.


    Erst mal Oleg Maisenberg. Erstaunlich, von ihm habe ich noch keine einzige CD, jetzt wird's aber Zeit! Ich habe ihn öfter live im Konzert erlebt, und er hat mich jedes Mal verzaubert.


    Unvergesslich ist mir seine Begleitung beim vorigen Liederabend von Robert Holl im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses: Schumanns Dicherliebe und Schostakowitschs Michelangelo-Suite. Ich habe selten eine Klavierbegleitung so spannend, so eindringlich, so wichtig und in so inniger Partnerschaft mit dem Sänger erlebt. Davon hätte ich gerne eine CD, aber anscheinend gibt es keine, obwohl die beiden dieses Programm im Frühsommer vielerorts absolviert haben. Ich hatte die Gelegenheit, Herrn Holl danach zu fragen, aber er schien etwas ratlos. Er meinte, diese Serie wäre wohl nicht aufgenommen worden, aber es sei ein Liederabend in Russland mitgeschnitten worden. Leider weiß ich jetzt nicht, ob auch mit Maisenberg.


    In der Hoffnung, dass jemand von euch noch was zu Oleg Maisenberg schreiben kann, belasse ich es für's erste bei der bloßen Nennung. Ich müsste recherchieren, um mehr über ihn schreiben zu können.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hallo,


    ich will auch noch schnell meine 5 Lieblingspianisten "reindrücken":


    1) Evgeny Kissin


    eine unglaubliche Live-Aufnahme der Chopin-Sonate no.3 op.58 und geniale Brahms-Aufnahmen haben mich zu dieser Ansicht bestärkt.


    2) Evgeny Koroliov


    Die Bach-Einspielungen sind für mich die Besten, die es gibt (Sinfonien und Inventionen hab ich ganz neu entdeckt)


    3) Krystian Zimermann


    sehr souverän und ausgeglichen präsentiert sich Zimermann (auch auf seinen leider viel zu wenigen aufnahmen)


    4) Ivo Pogorelich


    Nicht nur sein Scarlatti ist einzigartig, auch seine Chopin-Einspielungen zählen zu den Besten für mich.


    5) Piotr Anderszewski


    Seine hervorragende Interpretation der Diabelli-Variationen und seine Chopin-Aufnahmen (in beiden glänzt er mit hervorragendem Anschlag und wunderbar erarbeiteten Notentexten) sind nur zu empfehlen.



    Des Weiteren gibt es noch so viele hervorragende Pianisten, dass wohl die Reihe auf 20 erweitert werden müsste, um nur den allerbesten gerecht zu werden. Denn auf diesem Niveau spielen auch andere, wie z.B. Brendel, Schiff, Argerich, Pollini, Schirmer, Lugansky, Perahia um nur die Bekanntesten zu nennen. ;)

    Gruß und K...
    Der Dux

  • Piotr Anderszewski habe ich neulich auf einer Autobahnfahrt zum ersten Mal bewußt gehört. Mit meiner Freundin (die Klavier studiert hat) geriet ich in Bachs Partita BWV 830, und wir fragten uns nach wenigen Augenblicken, wer da wohl so fantastsich Klavier spielt. Ich habe mir dann auch gleich die CD bestellt, da ich einen so subtilen, klangschönen, ausdrucksintensiven und gleichermaßen stilvollen Bach auf dem Klavíer ansonsten kaum kennengelernt habe.
    Nach der Partita gab es im Radioprogramm noch ein Mozart-Klavierkonzert mit Anderszewski - auch da konnte man nur den Hut ziehen!


    Krystian Zimermann hingegen hat mich letztes Jahr in der Kölner Philharmonie live mit einem Chopin-Programm nicht sooo beeidrucken können. "Sehr souverän und ausgeglichen" trifft es, aber bei aller Kultiviertheit des Klanges wirkte der Vortrag auch ein wenig langweilig...
    Genial finde ich allerdings Zimermanns Aufnahme des 2. Konzertes von Chopin, bei der er das Orchester (welches noch mal ?) vom Klavier aus selber leitet. Hier gibt es wunderbar schlüssige und lebendige Temporückungen, die einen von vorne bis hinten hochgespannt zuhören lassen.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Zitat

    Original von Bernd Schulz
    Genial finde ich allerdings Zimermanns Aufnahme des 2. Konzertes von Chopin, bei der er das Orchester (welches noch mal ?) vom Klavier aus selber leitet.


    Zimerman leitete das Polish Festival Orchestra.


    :hello:


    Liebe Grüße,
    Peter.

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