Scheherazade (Nikolai Rimsky-Korssakoff)

  • hallo, edwin,
    ich habe schon fast auf deinen 'einwurf' gewartet :D , aber mir war nicht mit sichherheit bewußt, daß meister leo auch bei rimski sein unwesen trieb. steht das fest? weißt du, welche stellen das sind? ich müßte das mal anhand anderer aufnahmen vergleichen. nichtsdestotrotz finde ich das feuer und den farbreichtum der aufnahme genial und im schwung kaum zu übertreffen.


    kennen gelernt habe ich das werk übrigens mit der alten previn-aufnahme und dem lso, die ich immer noch wegen des außerordentlichen detailreichtums schätze (previn ist hier im forum ja leider nicht sonderlich beliebt; ich schätze aber seine debussy- und ravelaufnahmen auch wegen des detalreichtums außerordentlich).


    doch zurück zur sheherazade. bei kondraschin, den ich ja auch sehr liebe ansonsten, hat mich (aus der erinnerung) doch die ziemlich trockene, zurückhaltende aufnahme(technik) wenig befriedigt ..leider. der swetlanow wird aber bald besorgt und scheint mir vielversprechend - auch einer meiner dirigenten-stars :yes:


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo Klingsor,

    Zitat

    steht das fest? weißt du, welche stellen das sind?


    Es steht fest, aber bei den Stellen schwimme ich. Ich habe die Stokowski-Aufnahme nicht, sondern habe sie mir bei einem Freund mit Partitur angehört, und wir wurden auf einige Unterschiede aufmerksam. Dabei handelte es sich, soweit ich mich erinnere, um Veränderungen bei den Holzbläsern und im Bereich liegender Töne. Ich muß allerdings dazusagen, daß dieser Freund von mir, selbst Dirigent, von den Stokowski-Abweichungen restlos begeistert ist und sie nur aus Gründen der Korrektheit nicht in seine eigene Aufführung übernommen hat.
    :hello:

    ...

  • Hallo Edwin, Hallo Klingsor,


    ich habe die Ansermet Aufnahme und bin damit sehr zufrieden.
    Als ich allerdings Euch beide über Stokowski diskutieren sah, wurde ich sofort hellhörig. Welche Fassung könnt Ihr empfehlen ?
    ich habe bei JPC mehrere Fassungen gesehen, darunter eine bei RCA und eine bei Decca.
    Danke für die Information :hello:


    Grüsse
    Achim

  • Zitat

    Original von WolfgangZ


    Dennoch hat mich der intensivere, da quantitativ reduzierte Farbklang neues Interesse für das Werk gewinnen lassen. Ich habe die "Scheherazade" über Jahre ruhen lassen, hatte keine Lust auf diese Breitwandillustrationsmusik.


    Es mag aber sein, dass der naivere Hörer zunächst auf die klangopulenten Einspielungen zurückgreifen sollte, wie sie auch hier empfohlen werden .. wobei ich natürlich nur zwei, drei kenne.


    Mit dieser Aufnahme geht es mir ganz ähnlich wie Wolfgang. Mit keiner bin ich warm geworden, zuviel Glanz, zuviel Glamour, ein Beispiel die bereits genannte unter Gergiev mit dem Kirov Orchester. Ich dachte wirklich, dieser Komponist und dieses Stück seinen nichts für mich.


    Wie sehr hat mich diese Einspielung verblüfft und begeistert - gekauft hatte ich sie, weil Anima Eterna und Jos van Immerseel von mir immer erst mal Vorschussvertrauen erhalten.


    Da wird eine Vielfalt an Klangerlebnissen aneinander gereiht, wie wir sie von Orchestern, die nicht auf historisch informiertem Instrumentarium spielen, eben nicht mehr erwarten können. Die Interpretation ist nicht so brilliant funkelnd wie Gergievs. Vielleicht wird man sie sogar etwas zurückhaltend empfinden - mich störts nicht, weil ich dieses Stück neu erleben und entdecken durfte ... übrigens auch die anderen auf der CD enthaltenen Werke.


    Zitat

    Original von ben cohrs:


    Ich mag es, wenn man die sinfonischen Strukturen hört und wenn der erste Satz nicht so runtergehudelt wird.


    Diesbezüglich ist die Aufnahme von Immerseel mit Anima Eterna leider sehr mechanisch geraten, auch wenn es faszinierend ist, das Stück mal auf Instrumenten von ca. 1900 hören zu können.


    Dass die sinfonischen Strukturen hier nicht besonders betont werden, mag sein. Hudel oder bloße Mechanik kann ich hier indessen wirklich nicht hören.


    Für mich die frischeste Aufnahme von allen verfügbaren.


    LG, Ulrich

  • hallo,achim,
    die rca-aufnahme kenne ich nicht. ich habe die decca-einspielung und als alter stokowski-fanatiker seit kurzem eine historische in einer 10er-box (habe ich allerdings noch nicht gehört). aber bei der decca-aufnahme fliegen einem die ohren weg ... :D absolute empfehlung (edwins bemerkung natürlich im bewußtsein haben)....


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo Klingsor, Edwin und Achim,


    ihr erwähnt die Aufnahme mit Ansermet (Decca), die auch zu meinen liebsten zählt, denn die Darstellung Märchenwelt aus 1000und eine Nacht könnte ich mir insgesamt kaum kaum besser vorstellen.
    Die Decca-Aufnahme hatte ich damals schon auf LP.

    Als Vergleich habe ich
    Karajan (DG) - Loges Begeisterung kann ich hier zustimmen, bei der Aufnahme gibt es weiter nichts zu meckern (ich kenne Swetlanow´s Aufnahme aber nicht !).
    Maazel (DG) - Klanglich TOP, aber das ist der einzige Vorteil, an Karajan und erst Recht Ansermet kommt er nicht heran.
    Reiner (RCA) - Top-Aufnahme, perfekt, die aber trotz der "beweihräuchernden positiven Kritik" kommt für mein Empfinden die russische Seele bei Ansermet (trotz des schweizer Orchesters) noch besser rüber. Wie toll muß das erst bei Swetlanow sein ?


    An Ansermet habe ich nur einen Kritikpunkt zu verlieren:
    Im letzten Satz, wenn das Schiff am Felsen zerschellt, fehlt mir etwas "schmackes". Der Felsen ist einfach für das Schiff etwas zu weich geraten. Ansermet erzählt hier nur, während Karajan und Reiner dieses Ereignis spüren lassen.
    Das Stokowsky und Swetlanow diese Stelle richtig ausbaden, könnte ich mir gut vorstellen.


    :hello: Durch Eure Empfehlungen bin ich aber jetzt auf Stokowsky (Decca) und auf Swetlanow (Melodiya) neugierig geworden.
    Als Swetlanow-Fan werde ich da wohl zuerst zugreifen und mir diese auch noch zulegen.


    @Edwin
    Könnte sein das ich mir dann nach dem Kauf die Karajan-Aufnahme ganz abschminke, die ich heute noch für gut halte.
    Ich werde berichten.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Original von teleton
    Als Swetlanow-Fan werde ich da wohl zuerst zugreifen und mir diese auch noch zulegen.


    @Edwin
    Könnte sein das ich mir dann nach dem Kauf die Karajan-Aufnahme ganz abschminke, die ich heute noch für gut halte.
    Ich werde berichten.


    Na, dann gibts aber auch ganz bestimmt ein Zuckerl aus Wien. :yes:


    Loge

  • Zitat

    Original von teleton
    Das Stokowsky und Swetlanow diese Stelle richtig ausbaden, könnte ich mir gut vorstellen.



    ich will jetzt nicht unken, aber ich weiß nicht mehr, ob stokowski hier seine (einzige) schwäche hat. aber das ist zu lange her, seitdem ich die aufnahme hörte. vielleicht wars auch 'befiedigend' :D
    aber so gewaltig, wie ichs mir vorstelle und als dirigent umsetzen würde, hat es aber sowieso noch keiner gebracht. ..naja, geht mir bei vielen, vielen aufnahmen anderer werke auch so ..... ;(

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Die Decca-Aufnahme mit Stokowski war 1962 die allererste Aufnahme, die im damals neuartigen "Phase4" - Verfahren der Decca gemacht wurde.
    Das erste Mischpult für diese Aufnahmen hatte 10 Kanäle und monströse Ausmaße.
    Zum ersten male konnte man mit Pan-Pots Instrumente hin und herschieben und besonders hervorheben.


    Stokowski war damals sehr begeistert und bei der Scheherazade wurde kräftig mit den neuen Möglichkeiten herumgespielt.
    Dies resultierte auch in einigen argen Übersteuereungen und einem nicht besonders "realistischem" Klangbild, wie z.B. einer stellenweise monströs großen Solovioline von Erich Gruenberg.
    Spektakulär war das Ergebnis in jedem Falle und dies ist auch bei weitem meine Lieblingsaufnahme.


    Meine zweite Lieblingsaufnahme ist die sehr lebendige Einspielung mit dem Royal P.O. unter Beecham für EMI.
    Steven Staryk ist der herausragende Violinsolist dieser auch klanglich guten Aufnahme.
    Ich bin halt ein Liebhaber ausgesprochen charaktervoller und farbiger Einspielungen, und da fehlt es mir bei Stokowski und Beecham an nichts.


    Die Swetlanow-Aufnahme kenne ich nicht, bin mir aber sehr sicher, daß auch diese zu den sehr charaktervollen gehört.....logisch...... :D


    :hello:
    Michael

  • Zitat

    Zitat michael:
    Die Swetlanow-Aufnahme kenne ich nicht, bin mir aber sehr sicher, daß auch diese zu den sehr charaktervollen gehört.....logisch......


    Jch habe die Swetlanow-Sheherazade gestern erhalten.
    Das diese absolut charaktervoll ist kann man wohl sagen.


    Hätte ich Swetlanow zuerst gehört, hatte wohl nie eine andere Aufnahme geschafft diese in meiner Gunst zu überflügeln. So geht es mit als Swetlanow-Fan mit sehr vielen seiner Interepretationen.


    Swetlanows Sheheradade ist 1969 aufgenommen - eine hustenfreie Studioaufnahme.
    Doch hier warteten einige Überraschungen: Das Klangbild wurde 2006 neu remastert und führt zu einem sehr trockenen und durchsichigen, fast analytischen Klangbild, das sämtliche orchestralen Schwächen offenlegt.
    Den sonst gewohnten russischen Orchesterklang mit größerem Hallanteil wird man hier nicht vorfinden.
    Das Orchester wirkt kleiner, gegenüber den anderen Aufnahmen. Selbstverständlich malt Swetlanow ein wunderbar russisches Klangbild und läßt es an packenden Zugriff nicht fehlen. Seine Interpretation unterscheidet sich aber von den anderen doch sehr. Vieles klingt daher für meine heutigen Ohren bei Swetlanow fremd.
    8) Ich möchte aber darauf hinweisen, dass bei mir der Zug abgefahren ist und ich von Ansermet, Karajan und Reiner einfach schon zu sehr geprägt bin.


    Ich vermisse bei Swetlanow das opulente Klangbild, wie ich es bei Ansermet (Decca1960) höre, der trotzdem absolut packend interpretiert (die tiefen Bässe wie bei Ansermet fehlen ganz), sowie das orchestral Perfekte, dass die Karajan - Aufnahme (DG1967) ausmacht. Hier gibt es nichts abzuschminken, wie ich es ironisch erwähnte. Loges Aussagen zu Karajan in den Vorbeiträgen kann ich daher jetzt sehr gut nachvollziehen.
    Reiner´s Aufnahme (RCA1960) stellt für meinen Begriff die goldene Mitte dar, und hat die Perfektion und Opulenz von Ansermet und Karajan.


    Sehr gut war bei Swetlanow im 4.Satz das zerschellen des Schiffes am Felsen, wie überhaupt der 4.Satz mit Swetlanow mit den rasenden Figuren in den Streichern absolut präzise und beeindruckend klangen (wenn auch fremd für meine Ohren im Vergleich). :D Die Musiker spieln um ihr Leben.


    Eine tolle CD, die auch Werke zu bieten hat, die mir noch fehlten ---
    ;) und die ich zum ersten mal höre - jetzt mit Swetlanow:
    SADKO-Sinf.Dichtung
    Fantasy über serbische Themen
    At the Tomb-Prelude für Orchester.



    USSR SO, Swetlanow (Komisch, heute steht auf den CD´s immer USSR SO, früher bei Eurodisc stand genau um welches Orchester es sich handelt - z.Bsp.Staatliches SO der UDSSR Moskau oder Orchster des Bolshoi Theaters Moskau ...)
    Melodiya, Aufnahme 1969, remastert 2006, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Hallo,
    in meiner Sammlung befindet sich noch eine EMI Aufnahme von Swetlanow mit dem London SO, 1978 aufgenommen.
    Wie ich finde nicht schlecht gemacht von allen Beteiligten.


    Doch auch für mich bleibt Ansermet Nummer 1.
    Dicht gefolgt von Kondrashin mit dem Concertgebouw.
    Dann Reiner.


    Stokowski leidet unter dieser unsäglichen Tontechnik, Zooming extrem, Übersteuerungen, usw.


    Vielleicht sollte ich noch erwähnen das das Werk nicht zu meinen Lieblingsstücken zählt.
    Hab mich daran wohl in früherer Zeit sattgehört :wacky:


    :hello:
    embe

  • Was mich wundert:


    Diese Aufnahme



    wird überhaupt nicht erwähnt, obwohl es sie auch als CD gab (glaube ich wenigstens).
    Jedenfalls halten sich meine Wünsche nach dem Besitz weiterer Einspielungen angesichts dieser Leistung erheblich in Grenzen.

  • Hallo zusammen,


    nachdem hier mehrfach über Stokowski geredet wurde, habe ich mir folgende Platte zugelegt:



    Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1975 und kommt (lt. Booklet) ohne Änderungen an der Partitur daher.
    Im Vergleich zur Aufnahme mit Ansermet ist das Ganze ein bißchen dynamischer dargestellt, unter anderem erkennbar im vierten Satz, wo das Schiff zerschellt. Vermutlich ist die Produktionstechnik dafür verantwortlich, daß das Stück auch klanglich besser als die Aufnahme mit Ansermet klingt.


    Aber:
    Ich besitze diverse Aufnahmen mit Stokowski und glaube, daß diese dem typischen Stokowski-Sound am wenigsten gerecht wird. Anders gesagt, wer die sehr gute Ansermet-Aufnahme besitzt, braucht zumindest diese Stokowski-Aufnahme nicht zwingend als Alternative.
    Ich gehe davon aus, daß die Stokowski Decca-Aufnahme von 1962 da mehr Unterschiede zutage fördern würde.


    Grüsse
    Achim :hello:


  • Hallo zusammen,


    habe mir die Platte günstig über marketplace besorgt, nachdem ich in letzter Zeit immer mehr von Immerseel gehört habe.


    Eins ist klar, gegen zB Ansermet und Stokowski besteht für Immerseel keine Chance im Wettkampf um die üppigste Aufnahme.
    Aber das ist ja auch vermutlich nicht in seinem Sinne. Mit dem relativ kleinen Ensemble gelingt ihm eine äußerst transparente Aufnahme, die einem Details wahrnehmen läßt, die andernfalls häufig untergehen.


    Den ersten Satz empfand ich nicht als zu mechanisch gespielt, allerdings erschien mir die Durchführung leicht verlangsamt, was für mich aber keinen Mangel darstellt.


    Wie auch Ulrich möchte ich die weiteren Stücke auf der Platte hervorheben - die Osterouvertüre und die Polowetzer Tänze von Borodin.
    Auf gleichem Niveau musiziert wie die Sheherazade wird die Platte zu einem durchgehend angenehmen Hörerlebnis.
    Zur Zeit meine Nr. 1.


    Grüsse
    Achim :hello:

  • Hallo,


    ich höre hier die Decca-LP mit Ansermet.


    Für mein Verständnis lebt dieses Werk besonders - bestimmt nicht nur! - durch die Orchest/rierung, -erfarben, vergleichbar mit dem Bolero oder Ravels Orchesterfassung der "Bilder einer Ausstellung", deren Original mit Horowitz aus einem Carnegie Hall - Mitschnitt (RCA LP) ich mir mindestens ebensogern anhöre.


    Was der Komponist hier an Orchesterfarben gleichsam über dem Hörer "ausschüttet", ist nicht so oft zu hören.
    Wie dabei ein "kleineres Orchester" mit weniger Möglichkeiten einen besseren Höreindruck vermitteln kann, für mich ?


    Auszugs-Zitat aus dem Plattentext: "Rimsky...gehörte zwar dem "Mächtigen Häuflein" an...war allerdings ein Abtrünniger...da er deren Ablehnung handwerklich-technischer Fähigikeiten als falsches Dogma erkannte...und er sich nicht scheute, schon als Lehrer am Petersburger Konservatorium als zäh sich vervollkommnender Autodidakt weiterzulernen...und so seine nicht so hohe elementare Kraft der Intuition (Mussorgsky) durch hohen Kunstverstand und sorgsame, einfallsreiche Ausführung kompensierte."


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Mit dem relativ kleinen Ensemble gelingt ihm eine äußerst transparente Aufnahme, die einem Details wahrnehmen läßt, die andernfalls häufig untergehen.


    Hallo,
    stimmt, ich habe mir die von Dir genannte CD inzwischen besorgt und stimme Dir voll zu - besonders unter Berücksichtigung, dass meine Aufnahme unter Ansermet noch eine LP ist und gegenüber der CD mit Immerseel einige technische Mängel hat - Konsequenz für mich: Erst hören, dann posten!


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Bei all den interessanten Beiträgen vermisse ich ein näheres Herangehen an die Solo-Violine, die dieses orientalische Märchen mit originellem Kolorit anreichert.


    Da denke ich z.B. an
    M.Schwalbé - Karajan; Berliner Philharmoniker
    R.Honeck - Ozawa; Wiener Philharmoniker (a.e.Live-Konzert, Wien, 1993)
    E.Gruenberg - Stokowski; Royal Liverpool Philharmonic (1975) bzw. London Symphony (1964)
    N.Carol - Ormandy; Philadelphia Orchestra
    L.Fenyves - Ansermet; Orch. de la Suisse Romande
    um nur einige zu nennen, die alle wunderbar geigen.


    Grüße aus Wien
    von Fritz

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Hallo Fritz,


    eigendlich ist es selbstverständlich, dass die sehr wichtigen Soloviolinen-Passagen in den Spitzenaufnahmen ohne Fehl und Tadel präsentiert werden.


    Der bekannteste Sologeiger ist (für mich) Michael Schwalbe in der Karajan-Aufnahme (DG), der durch eine ganze Menge anderer Soli in Orchesterwerken bekannt ist. (z.Bsp auch R.Strauschen Heldenleben und Also Sprach Zarathustra mit Karajan).
    Den Franzosen in der Ansermet-Aufnahme lese ich hier auch zum ersten Male, obwohl der Name auf meiner Decca-CD stehen müßte (die LP hatte ich zuvor auch).
    Mich hat der Name des Sologeigers bisher ehrlich gesagt gar nicht interessiert. Aber es ist tatsächlich ein nicht zu unterschätzender Aspekt, den Du hier aufdeckst.



    Wer hat schonmal den Namen Heinrich Friedheim gehört ? Keiner !
    Das ist der Solist in der Swetlanow-Aufnahme (Melodiya, 1969, ADD) ... und auch der meistert seine Arbeit perpekt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Gestern habe ich mir seit laaaanger Zeit wieder einmal Rimskys Scheherazade angehört. Dieses Mal hatte ich den Eindruck es würde sich teilweise auch um eine Art Hommage an den kürzlich zuvor verstorbenen Borodin handeln. Tatsächlich bearbeitete/vollendete Rimsky zu diesem Zeitpunkt gerade Borodins Fürst Igor. Nicht nur, dass Borodinsche Themen auftauchen (z.B. das Hauptthema der dritten Dichtung) sondern die erste Dichtung scheint mir analog zum Kopfsatz Borodins zweiter Symphonie aufgebaut zu sein. Das Thema ist auch nicht ganz unähnlich. Jedenfalls wird das Thema praktisch permanent in unterschiedlicher Instrumentierung nur leicht abgeändert wiederholt. Rimsky macht das allerdings um einiges geschickter als Borodin - dafür war letzterer der bessere Chemiker ;)

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  • Bernstein / New Yorker PH (CBS, 1959)


    Im Rahmen meiner Neuanschaffung Strawinsky - Der Feuervogel - Suite 1919 ist diese Bernstein-Aufnahme der Sheherazade von 1959 eine ebenso grosse und positive Überraschung:

    Ausserdem freue ich mich diesen Thread nach mehr als 6 Jahren für dieses wunderbare Meisterwerk wieder einmal aufrufen zu können.


    :thumbup: Nicht weniger als Swetlanow (Melodiya, 1969) und Reiner (RCA, 1960) versteht es Bernstein mit seinen New Yorkern den Hörer unter Spannung zu halten.

    Mit saftigem Orchesterklang mit russischer Farbgebung überzeugt mich diese Aufnahme mehr, als spätere Aufnahmen mit Maazel / Berliner PH (DG) und auch der farbenreichen mit Karajan (DG). Meine erste Aufnahme der Sheherazade mit Ansermet-Aufnahme (Decca, 1960) hat mich eigentlich immer überzeugt, bis auf die Passage im 4.Satz bei der das Schiff zerschellt ... das hört sich bei Ansermet wie ein "zerbrochenes Spielzeugschiff" eben einfach viel zu harmlos an; :angel: welch eine bildliche Darstellung bei Bernstein !

    Der wunderbare Sologeiger ist bei Bernstein John Corgliano.

    Bernsteins Tempo hört sich bei seiner feurigen Interpretation gefühlt straffer an, als die angemessenen Spielzeiten es vermuten lassen:

    11:01 - 11:48 - 11:10 - 12:30


    Der Klang der 1959er-Aufnahme ist natürlich und durchsichtig; hat gegenüber der Feuervogel-Aufnahme von 1957 ein ganz geringes nicht störendes Grundrauschen.


    SONY, 1957/1959, ADD


    Keine Frage und da es den Thread Best Buy nicht mehr gibt, kann man dies eben dort, wo es angebracht ist unterbringen:

    :!:Das ist mein Best Buy 4.Quartal 2019 !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Maazel (DG) - Klanglich TOP, aber das ist der einzige Vorteil

    Lieber Wolfgang,


    es gibt zwei Aufnahmen mit Maazel:

    Beide sind in meiner Sammlung, die DECCA-Version ist mir ganz einfach zu trocken, zu zaghaft, während die spätere auf DGG mir gut gefällt.


    Wenn ich meine Favorit-Aufnahme nennen sollte, stünde ich vor einer schweren Entscheidung, nämlich zwischen diesen:


    Doch eine Aufnahme möchte ich noch nennen, die hier noch keine Erwähnung fand:

    Sir Thomas Beecham und das Royal Philharmonic Orchestra (Aufnahme: 3/1957, Kingsway Hall, London).

    Beecham ist eine sehr farbige Interpretation gelungen, das RPO ist in Hochform, und die frühe Stereo-Technik ist überraschend gut.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Sheherazade in Aufnahmen von Monteux bis Maazel - mehr als nötig !


    Lieber nemorino,


    bei Maazel meinte ich die DG_Aufnahme, die ein gutes Mittelding mit gutem Klang ist (die habe ich noch zu Vergleichszwecken als CD-R zurück behalten) ... wird aber warscheinlich wegen der vorhandenen Alternativen nicht mehr gehört werden.


    :thumbup: Was Fritz Reiner (RCA) angeht, so kann ich Dir nur zustimmen ... denn mein letzter positiver Neuzugang für die Sheherazade = die Bernstein-Aufnahme mit den New Yorker PH (SONY) ist aus gleichem Holz der Spitzenklasse geschnitzt.

    Die Reiner-CD habe ich sogar in der von Dir abgebildeten SACD-Ausgabe ! Bringt aber klanglich im Prinzip nicht viel, da die CD-Spur auch schon für das Aufnahmedatum schon weit überdurchschnittlich TOP klingt.


    :) Was Karajan (DG) angeht, die habe ich auch jahrelang gehört und freute mich über den herausragenden Sologeiger Michael Schwalbe, aber im Vergleich mit meinen spannenderen heutigen 3 Favoriten Swetlanow, Reiner und Bernstein wurde diese von diesen verdrängt, genau wie meine ewig geschätzte Erstaufnahme mit Ansermet (Decca).

    Meine Durchsicht der CD-Sammlung ergab eben, dass die Karajan-Aufnahme gar nicht mehr dabei ist ... doch falsch gesehen: Die DG-CD aus der Serie Galleria hatte ich samt Textheft in meine Rimsky-Korsakow-2-CD-Box der Sinfonien-GA unter N.Järvi (DG) integeriert (in die auch 3CDs passen) ... ;) mit anderen Worten: Karajan wurde bei mir zunächst von den Favoriten verdrängt.

    :!:Meine heutige Hörsitzung mit Karajan hat mir aber bestätigt, dass ich gut daran getan hatte die Karajan-Aufnahme nicht aussortiert zu haben, denn bis auf einige "zu schöne" mir zu verschleppte Passagen im 1.Satz (der 2.Satz könnte auch zügiger sein) ist das tatsächlich auch eine der Aufnahmen, die in die obere Liga gehören. Somit kann ich deine Zustimmung als Favorit schon nachvollziehen ... fast zu schön ... aber höre mal Bernstein ...


    Auch die Polowetzer Tänze aus Fürst Igor von Borodin sind hier Klasse und komplett mit dem Tanz der Polowetzer Mädchen:

    DG, 1967, ADD



    ** Gut gefallen hat mir auch kürzlich aus meiner Monteux-Box Complete Decca-Recordings seine Aufnahme mit dem LSO (RCA, 1956), eine Living Stereo-Aufnahme, die trotz ihres Alters einen recht natürlichen Klang an den Tag legt, bei der die "historische Patina" doch nicht ganz ungehört bleibt. Monteux forsche Gangart liegt mir auch, doch war meine Begeisterung bei weitem nicht so gross, wie jetzt diesen Monat bei Bernstein (Beitrag 51), der nur wenig später 1959 klanglich wie interpretatorisch eine ganz andere Welt offenbart. Monteux bleibt mir dann doch zu sehr auf dem Teppich ... das Gleiche gilt für Strawinskys Feurvogel - Suite auf der gleichen RCA-CD.


    8) Fazit: Da bleibe ich bei meinen 3 Favoriten ... Swetlanow, Reiner und Bernstein und als Ergänzung Karajan

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die Reiner-CD habe ich sogar in der von Dir abgebildeten SACD-Ausgabe ! Bringt aber klanglich im Prinzip nicht viel, da die CD-Spur auch schon für das Aufnahmedatum schon weit überdurchschnittlich TOP klingt.

    Lieber Wolfgang,


    die SACD-Ausgabe habe ich nicht, sondern die aus der "Living Stereo"-Serie in normaler CD-Qualität, die habe ich heut früh nicht gefunden. Hier ist sie, der Inhalt ist identisch:


    Sei froh, daß Du die Karajan-Aufnahme doch noch im Bestand hast, sie ist großartig, auch wenn die Tempi vielleicht an manchen Stellen etwas zu moderat sind. Die Aufnahmen mit Bernstein und Swetlanow sind leider nicht in meinem Besitz. Daß sie hervorragend sind, wage ich nicht zu bezweifeln, aber wo ist noch ein Plätzchen frei?


    Hingegen habe ich sowohl die Aufnahme mit Ansermet und die von Dir genannte Monteux-Aufnahme. Die besaß ich bereits auf LP, noch in der originalen RCA-Ausgabe. Später habe ich sie mir auf CD neu gekauft, sobald sie wieder zu haben war (in dieser etwas plakativen DECCA-Ausgabe)


    :

    Doch am Klang gibt es nichts zu meckern. Auch ich zähle diese Aufnahme nicht zu den bedeutendsten, aber wenn irgendwo MONTEUX draufsteht, ist das für mich schon Kaufanreiz genug! Ich gebe Dir recht, interpretatorisch ist es eine Aufnahme im oberen Mittelfeld.

    Monteux bleibt mir dann doch zu sehr auf dem Teppich

    Damit hast Du es auf den Punkt gebracht!


    Inzwischen gibt es sie auch von der australischen DECCA in einer repräsentativeren Version:

    doch mir genügt die vorhandene. Klanglich wird der Unterschied, wenn überhaupt, minimal sein.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Nach der Gergiev-Aufnahme noch eine weitere mit einem russischen Orchester. Es ist eine Konzert-Aufnahme mit dem Violinisten

    Mikhail Shestakov und dem Tschaikowsky Symphony Orchestra und dem Dirigenten Vladimir Fedoseyev des Labels Melodiya.


    Beim Werbepartner sind diese und viele der gezeigten Aufnahmen nicht mehr erhältlich. Einzig Maazel, Karajan und Gergiev sind dort noch zu haben.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Fedossejew ist natürlich genau wie eines meiner Favoritenaufnahmen Swetlanow ein Bank für Rimsky-Korsakoff.


    Bei mir hatte sich vor einiger Zeit eine weitere sehr hörenswerte Aufnahme mit Ashkenazy / Philharmonia Orchestra eingefunden, die nicht zuletzt durch ihre ausgezeichnete Decca-Klangqualität glänzt und interpretatorisch kaum Wünsche offen lässt:

    Ergänzt wird die CD durch die selten zu hörende Zar Saltan-Suite.


    61cw5oW4KVL.jpg

    Decca, 1985, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Nicht zu vergessen: Sergui Celibidache. Vor Urzeiten hörte ich seinen Stuttgarter Mitschnitt im Radio und war sehr beeindruckt. Leider hat die DGG die Box mit den Stuttgarter Aufnahmen nicht mehr wieder aufgelegt. Das Konzert wurde aber auf Video mitgeschnitten (1982) und ist bei Youtube zu sehen:



    Schöne Grüße

    Holger