Als Reaktion auf meine Besprechung des erlebten Konzertes stellst du eine Vielzahl Musikbeispiele anderer Pianisten ein. Keine Frage, die Beispiele sind alle sehr excellent. Aber es geht nun mal nichts über ein live erlebtes Konzert. Diese Pianistin hat eine so außerordentliche Ausstrahlung, musikalisches Temperament und kann ihr Publikum derart mitreißen, wie ich es noch bei keinem anderen Klavierabend erlebt habe, weder bei Alfred Brendel, Lang Lang, Barenboim, Arcadi Volodos, Radu Lupu oder vielen anderen, die ich erlebt habe mit Ausnahme vielleicht von Elisabeth Leonskaja (1997), bei deren Konzert es 40 Minuten lang Zugaben gab.
Übrigens habe ich in meinen jahrzehntelangen Konzertbesuchen es nur insgesamt nur vier Mal erlebt, dass das Publikum wie eine Eins geschlossen zum Abschlussbeifall aufgestanden ist: bei zwei Liederabenden (Dmitri Hvorostovsky 2005, Nina Stemme 2007) sowie noch bei dem gerade erwähnten Klavierabend von Leonskaja und dem gestrigen Abend. Dieser wird den meisten Besuchern und auch mir im Gedächtnis bleiben im Gegensatz zu vielen Konzerten, die man genossen hat, die aber dann doch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Zum Schluss nur noch: YouTube Aufnahmen, CD usw. sind recht schöne Möglichkeiten für uns, Musik auch zu Hause zu hören, aber sie ersetzen auf keinen Fall das real Erlebte.