Spiel: Meine drei Lieblings-Rolleninterpreten

  • Das Spiel bringt die deprimierende Erkenntnis mit sich, daß ich zu selten in der Oper war.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Fidelio gehört für mich zu den "ferner liefen" Opern. Bei meinem ersten war ich schon über 50 Jahre alt und habe bisher nur sechs Vorstellungen in vier Inszenierungen gesehen. Aber zwei Leonoren waren sehr gut


    Ricarda Merbeth - war die mit der feinsten Stimme und dem mühelosesten Gesang


    Anja Kampa - ihre Leonore war die glaubhafte Darstellung einer Frau, die ihren Mann um jeden Preis retten will. Stimme und Spiel sehr glaubhaft, nicht angestrengt, aber halt auch nicht mit dem Prädikat "wunderschön"

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Das Spiel bringt die deprimierende Erkenntnis mit sich, daß ich zu selten in der Oper war.

    Ach, das Spiel bringt hoffentlich auch noch andere Erkenntnisse, jeder Mitsieler stößt hier bei irgendwelchen Rollen an seine Grenzen, ich auch, aber so bekommt man auch Anzeize, sich mit neuen Werken und/oder Interpreten zu befassen. :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wiederholung von GESTRRN.....


    "Polinesso" in Ariodante (Händel) Der böse Herzog von Albany, Nebenbuhler von Ariodante!



    1. Christophe Dumaux Live in Darmstadt Oberspitze


    2. Ewa Pdles GA unter Minkowski Oberspitze 2 leider mit einem/r mittelmässigen Interpretation des Ariodante


    3. Marie Nicole Lemieux GA unter Curtis sehr gut



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Nachdem ich bei den bislang hier eingebrachten Händel-Rollen passen musste, bringe ich jetzt selbst eine Rolle aus einer Händel-Oper ein, bei der ich nicht passen muss. :D


    Giustino in "Giustino" (Händel)


    Die grandiose Inszenierung von Harry Kupfer an der Komischen Oper Berlin (1984 -1996) habe ich ab 1992 immerhin noch 13x live erlebt, leider nicht öfter, denn eine geplante Wiederaufnahme 1998 kam nicht zustande.


    In der Titelpartie habe ich erlebt und genossen:


    1. Jochen Kowalski - das war seine große Durchbruchsrolle, eine umwerfende, brillante Leistung, Gott sei Dank verfilmt, auch wen in der sterilen Stiudioatmosphäe (mit Playback-Spiel auf den eigenen zuvor aufgenommenen Gesang eine ganz wichtige Komponente einer Live-Aufführung fehlt: das Publikum und seine Reaktionen. Und die gab es in dieser Produktion nun wirklich reichlichst.



    2. Axel Köhler - er sang die meisten Vorstellung ab der Wiederaufnhame 1995 und war rustikaler als Kowalski, damit eigentlich vielmehr ein Bauer wie dieser, was zur Rolle natürlich gut passt, manchmal vermisste ich bei ihm aber auch ein bisschen das Vurtuose, teilweise Zerbrechliche und natürlich das Komödiantische bei ihm, er war direkter, aber mit seinem metallischen Glanz in der Stimme ebenfalls ein sehr guter Rollenvertreter.


    Hier kann man auhc die Publikumsreaktionen hören, die in der Verfilmung fehlen:





    Als dritten Interpreten nominiere ich den Titelrolleninterpreten einer CD-Aufnahme, die ich mir einmal angehört habe:


    3. Michael Chance


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    Bei JPC leider nicht verfügbar.

    Ob er wirklich ein "Lieblingsrolleninterpret" war, weiß ich gar nicht mehr genau, schon zu lange her, sicherlich nicht in dem Maße wie die beiden anderen, die ich mir seit damals immer wieder mal angehört habe. Also sollte ich wohl nach langer Zeit auch diese Aufnahme mal wieder hören.


    So, damit habe ich hier nun hoffentlich meine persönliche Händel-Scharte eingermaßen ausgewetzt. :D:hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • Und mal wieder haben sich ein paar Rollen angesammelt:

    Marschallin:


    1. Lisa della Casa - allzu viele Interpretinnen gibt es nicht, die alle drei großen Frauenpartien im "Rosenkavalier" verkörpert haben, aber die Schweizerin gehört dazu. Als Marie Therese ist sie mir trotz ihres vorzüglichen Octavians aber am liebsten. Todtraurig, aber dennoch sinnlich ist ihre Interpretation, die uns viel über die Liebe lehrt. Im Salzburger Mitschnitt von 1960 unter Karajan von einem beinahe unschlagbaren Ensemble umgeben: Sena Jurinac, Hilde Güden, Otto Edelmann, Erich Kunz - "Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein..."


    2. Régine Crespin - veredelt Georg Soltis Studioaufnahme aus den Jahren 1968 und 69 mit ihrer lebensprallen, aber dennoch melancholischen Interpretation. Stimmlich eine der üppigsten Interpretationen, auch gestalterisch - wie fast immer bei dieser Ausnahmesängerin - eine Klasse für sich.


    3. Renée Fleming - unter vielen sehr guten live erlebten Interpretinnen meine Favoritin: 2012 in München legte sie einen 1. Akt mit so vielen schwebenden Piani hin, dass man aus dem Staunen nicht herauskam. Hier standen die Uhren wirklich alle still...

    Blanche:


    Ein Stück, dass ich gerne live sehe, aber fast nie auf Aufnahmen höre. Daher beschränke ich mich auf Interpretinnen, die ich auf der Bühne erlebt habe:


    1. Alexandra von der Weth - war als Premierenbesetzung von Günter Krämers ein Ereignis. Die Angst und deren Überwindung wurde von ihr so plastisch und erschreckend dem Zuschauer vor Augen geführt, dass einem der Atem stockte. Nicht ganz von dieser Welt, aber eindrücklich und nachhaltig.


    2. Fionnuala McCarthy - übernahm die Partie in dieser Inszenierung von von der Weth und näherte sich der Rolle ein bisschen mehr von der "normalen" Seite - nicht ganz so pathologisch verschreckt wie von der Weth, aber dafür natürlicher. Auch von der vokalen Bewältigung her eine meiner Lieblingspartien der sympathischen irischen Sängerin.


    3. Gabriele Rossmanith - erlebte ich an der Hamburgischen Staatsoper in Nikolaus Lehnhoffs eindrücklicher Inszenierung des Werkes. Brachte eine gehörige Portion Sinnlichkeit mit ins Spiel und blieb mir vielleicht gerade deshalb in Erinnerung.

    Don Giovanni:


    1. Ezio Pinza - auf dem Met-Mitschnitt aus dem Jahr 1942 unter Bruno Walter mein absoluter Favorit. Elegant, wendig, sinnlich und brutal. Pinza bringt alles mit, um dem Anspruch an diese widersprüchliche Figur gerecht zu werden. Gemeinsam mit Alexander Kipnis als Leporello auch rein vokal ein absolutes Traumpaar.


    2. Cesare Siepi - muss hier als vielleicht DER Don Giovanni des 20. Jahrunderts natürlich unbedingt genannt werden. Auf welcher Aufnahme ich ihn bevorzuge, ist schwer zu sagen, wahrscheinlich aber doch auf der 1955 aufgenommenen Decca-Studioaufnahme, wo Siepi dem archaischen Dirigat von Josef Krips Eleganz und Leichtigkeit entgegensetzt.


    3. Dietrich Henschel - wunderbar wandelbarer Hauptdarsteller in Peter Konwitschnys Inszenierung des Werkes 2003 an der Komischen Oper Berlin. War dem Regisseur ein idealer Partner dabei, die Figur nicht zu dämonisieren, sondern sie als nicht kompatiblen Außenseiter in einer spießigen Gesellschaft zu zeigen.

  • Nachdem ich bei den bislang hier eingebrachten Händel-Rollen passen musste, bringe ich jetzt selbst eine Rolle aus einer Händel-Oper ein, bei der ich nicht passen muss. :D


    Giustino in "Giustino" (Händel)

    Das ist nun eine Händel-Oper, bei der ich passen muss, weil ich sie gar nicht kenne :wacko:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Am 11. Spieltag wird es allerhöchste Zeit, auch mal an Bizet's populären Dauerbrenner, die Carmen zu denken. Die kennt jeder, jeder hat gute, mittelmässige und schlechte gesehen.

    Dann also Carmen:


    1. Prägend war für mich zuerst Julia Migenes-Johnson in der Zeffirelli-Verfilmung (die das Werk musikalisch leider arg verhackstückt), aber auch in der dazugehörigen (vollständen) Schallplatten-Gesamtaufnahme unter Maazel.



    Schön, das mein altes Schallplatten-Cover mit auf dem neuen CD-Cover abgebildet ist.


    2. Später habe ich mir dann eigentlich die ganzen "großen" und berühmten Aufnhamen dieser Oper alle mal angehört und könnte jetzt einige Interetinnen nennen, entscheide mich aber für Teresa Berganza (in der Abbado-Aufnahme).


    Dass die aktuell bei jpc nicht mehr verfügbar ist, schockt mich schon wieder...




    An dritter Stelle nenne ich meine prägende Live-Interpretin Marilyn Schmiege in der packenden Kupfer-Inszenierung an der Komischen Oper Berlin (Premiere war 191, ab 1992 mehrfach erlebt, auch mit anderen Interpretinnen, aber sie war doch die stärkste in dieser deutschsprachigen Produktion.) Leider kann ich von dieser Carmen nichts verlinken, höchstens ersatzweise ein Fauré-Lied, damit man ihre Stimme mal hören kann:



    (Frau Baltsa habe ich übrigens auch 2x als Carmen live erlebt, aber die werden ja aicherlich noch andere nennen.)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • 2. Régine Crespin - veredelt Georg Soltis Studioaufnahme aus den Jahren 1968 und 69 mit ihrer lebensprallen, aber dennoch melancholischen Interpretation. Stimmlich eine der üppigsten Interpretationen, auch gestalterisch - wie fast immer bei dieser Ausnahmesängerin - eine Klasse für sich.

    Noch frischer und üppiger ist die Stimme der Crespin auf einer Szenenfolge, die sie unter Silvio Varviso aufgenommen hat.

    Eine meiner meistgespielten CDs!


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    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Giustino in "Giustino" (Händel)


    jetzt weiß ich endlich wieder, wann ich meine erste Händel Oper gesehn habe. Das war der 1986 im TVgezeigte Giustino von Kupfer (ich habe danach keinen Giustino mehr gesehen)


    mit Jochen Kowalski


    Vorher war Händel für mich nur endloses HallelujaHallelujaHalleluja. Danach dachte ich, dass Händel ja durchaus erträglich ist, heute liebe ich Opern von Händel.




    Blanche in Dialogues des Carmelites

    Hätte ich Alexandra von der Weth gesehen, würde ich sie mit Sicherheit nominieren (was für Chrissy Orofino ist, ist für mich von der Weth). Bleiben aber trotzdem zwei


    Anett Fritsch - in der Guy Joosten Inszenierung der DOR (2010 - Mit Anja Silja als Mme. de Croissy)


    Patricia Petibon - in der franzsösichen TV Übertragung der Olivier Puy Inszenierung am Théatre des Champs-Elysées

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber "Caruso41", du weißt doch: Sehr gerne mitmachen und einfach mal zu irgendeiner von dir selbstbestimmten Rolle deine drei Lieblingsrolleninterpreten nennen oder aber komplett aus dem Spiel raushalten, aber bitte nicht nur Einwürfe von der Seitenlinie!


    Immerhin schriebst du kürzlich hier noch:


    Das Bedürfnis, von der Seitenlinie aus mitzureden, habe ich eigentlich nicht

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Damit das 20. Jahrhundert hier auch weiterhin seinen gebührenden Platz bekommt, nenne ich heute eine Partie, die an den Interpreten größtmögliche darstellerische und vokale Anforderungen stellt, nämlich die Titelpartie in Wolfgang Rihms Oper "Jakob Lenz":


    1. Eine der besten darstellerischen Leistungen, die ich je auf irgendeiner Bühne erlebt habe, erbrachte der österreichische Bariton Georg Nigl in Andrea Breths unfassbar intensiver Inszenierung des Werkes, die ich 2017 im Berliner Schillertheater erlebte. Bei Nigl hatte der Wahnsinn etwas schrecklich Profanes, er wurde so "natürlich" dargestellt, dass es den Zuschauern wahrhaft in die Kleider fuhr. Am Ende der Vorstellung ein so unbeschreiblicher Jubel, wie man ihn bei Aufführungen lebender Komponisten nur selten hört... Die Produktion wurde auch in Brüssel gespielt und dort auf DVD gebannt:



    2. In der Spielzeit 1982/83 inszenierte Knut Sommer, damals Spielleiter an der Deutschen Oper Berlin, das Werk vor dem eisernen Vorhang. Die Titelpartie sang der amerikanische Bariton Richard Salter. Auf dem davon existierenden Mitschnitt kann man eindrücklich nachhören, was für ein famoser Gestalter dieser heute fast vergessene (2009 gestorbene) Sänger war.



    3. In einer leider ziemlich biederen Inszenierung des großen Stoffes erlebte ich 2014 in der Kölner Trinitatiskirche den Bariton Miljenko Turk, der kraft seiner darstellerischen Begabung dennoch ein packendes Portrait des tragischen Sturm-und-Drang-Dichters ablieferte. Hier der Trailer der Produktion:





  • Ich hätte da noch eine Rolle für dieses Spiel anzubieten, zu der ich schon immer ein ambivalentes Verhältnis hatte (womit ich, wie ich weiß, nicht alleine bin!), auch wenn sie vom Komponisten mit schöner Musik bedacht wurde: Don Ottavio.


    Ernst Haefliger in der Fricsay-Aufnahme ist der Sänger, mit dem ich, wie schon weiter oben erwähnt, durch Vaters Plattensammlung aufgewachsen bin. Aber auch


    Nicolai Gedda in der von Otto Klemperer betreuten Aufnahme gehört in dieser Partie zu meinen Lieblingen. Als Dritten hatte ich eigentlich Anton Dermota setzen wollen (in der Furtwängler-Aufführung aus Salzburg 1953 gefällt mir seine Stimme besser als in der zwei Jahre später entstandenen Krips-Einspielung), aber dann habe ich mich doch für


    Torsten Kerl entschieden, der nach meinem Empfinden den Don Ottavio in der bei NAXOS herausgekommenen Don-Giovanni-Aufnahme unter Michael Halasz sehr gut interpretiert.


    :hello:


    Nachsatz: Um die Männer-Rollen im Don Giovanni zu komplettieren, müsste man auch den Masetto einbeziehen, aber den schenke ich mir in diesem Spiel. Die Frauen-Rollen scheinen mir da doch interessanter zu sein...

    .


    MUSIKWANDERER

  • Eigentlich bin ich, wie angekündigt, nicht mehr dabei. Wenn ich aber lese...

    Stand nach dem 10. Spieltag (mit Ablauf des 21.4.)


    Folgende Rollen haben hingegen noch keine 4 Wertungen erreicht und lechzen daher nach weiteren:

    - Mimi (La Bohéme) – erst 3 Wertungen

    ... dann muß ich mich doch noch mal beteiligen und meine Meinung kundtun:

    Natürlich, es gibt viele gute und sehr gute Interpretinnen dieser Partie.

    Aber als Mimi kann es für mich nur eine geben - mit weitem, weitem Abstand vor allen anderen - gebührt nur einer die Krone...

    1. Mirella Freni

    Sie singt und stellt die Mimi nicht nur hervorragend und unübertroffen dar - sie lebt die Mimi, sie ist die Mimi!!!



    2. Celestina Casapietra

    Auch sie war in allem eine rundum hervorragende Mimi. Ich habe sie oft in der Berliner Staatsoper live erlebt.


    In sehr guter Erinnerung ist mir die jap. Sopranistin Atsuko Azuma geblieben, die als Mimi, wie auch als Butterfly internationale

    große Erfolge feierte, u. a. an der Met. Auch sie habe ich an der Staatsoper in beiden Partien erlebt.

    Sie war übrigens meine erst erlebte Mimi auf der Bühne.


    Und weil ich gerade dabei bin, ergänzend meine Wertung für die Partie der Tosca:

    Auch hier gibt es so viele hervorragende Sängerinnen, daß mir eine Aufzählung und Reihenfolge nicht möglich ist.

    Doch eine Sängerin rangiert auch hier bei mir mit weitem Abstand an der Spitze:

    Tosca - Anna Tomowa Sintow

    Viele Male für mich unübertroffen, an der Berliner Staatsoper live erlebt - einmal, nach nicht enden wollendem Jubel,

    sogar mit Da Capo ihrer Arie "Vissi d´arte...


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich hätte da noch eine Rolle für dieses Spiel anzubieten, zu der ich schon immer ein ambivalentes Verhältnis hatte (womit ich, wie ich weiß, nicht alleine bin!), auch wenn sie vom Komponisten mit schöner Musik bedacht wurde: Don Ottavio.

    Lieber "musikwanderer",

    sei bedankt, dass du den Don Ottavio ins Spiel gebracht hast. Nein, mit dem "ambivalenten Verhältnis" zu dieser Figur bist du natürlich nicht alleine, das hatte sogar schon Donna Anna. ^^


    Ich nenne folgende drei Lieblingsrolleninterpreten:


    1. Leopold Simoneau - er singt das in der Salzburger Mitropoulos-Aufnahme einfach nur vollendet schön.



    2. Fritz Wunderlich - der strahlendste und unangefochtenste deutschsprachige Don Ottavio, den ich je gehört habe:



    3. Mein faszinierendster Live-Rolleninterpret des Don Ottavio war zweifellos Michael Rabsilber in der Kupfer-Inszenierung an der Komischen Oper Berlin. Niemand hat die Rollenambivalenz wohl glaubhafter verkörpert, dieses Schwankende, dieses Zerrissensein zwischen dem Wunsch zum Mut zur Courage und dem halbherzigen Eingestehen der eigenen feigen Schwäche - ein Biedermann, wie er im Buche steht. Ungeachtet dessen verfügte Rabsilber über einen sehr schöen Mozart-Tenor, den er mir viel Fähigkeit zur Modulation einzusetzen wusste.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Dein Beitrag, lieber Stimmenliebhaber, mit der von Dir schon öfters geposteten Mitroupolos-Aufnahme hat mich neugierig gemacht. Ich habe bereits in mein Portomonnaie geschaut...


    Die Kölner Produktion mit Prey, Wunderlich, Grümmer, Mathis, Crass, unter Sawallisch habe ich seinerzeit hier vor Ort nicht bekommen können (weil sie schnell ausverkauft war), und dann - aus den Augen, aus dem Sinn. Folglich war Dein Beitrag ein Anstoß. Und dabei noch ein weiterer Blick ins Portomonnaie notwendig...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Carmen, Titelpartie



    Hier ist die Auswahl wieder recht groß



    1. Agnes Baltsa


    Ich habe sie einige Male in der Rolle erlebt. Sie war in ihrer Zeit die prägende Carmen, daher meine Nr. 1



    2. Anita Rachvelishvili


    Sie hat mich in der letzten Aufführung vor der Corona-Schließung begeistert.



    3. Ramona Zaharia


    Ich habe sie an der DOB erlebt und war begeistert von ihrem noblen, differenzierten Gesang.



    Nicht geschafft haben es z. B. Garanca, Matochkina, Graves, Domashenko oder Zaremba.

  • Ich möchte noch bei der Götterdämmerung bleiben und Gutrune zur Wertung stellen:


    • Norma Sharp - aus dem Dresdner Ring. Im dritten Akt, "War das sein Horn", gefällt sie mir ganz besonders gut.
    • Gundula Janowitz - in der Karajan-Einspielung
    • Ricarda Merbeth - die ich an der DOB in dieser Partie gehört habe

    Ich hätte gerne Fr. Sharp oder Fr. Merbeth mit einem Schnipsel verlinkt, habe aber keinen gefunden.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Hatten wir schon den Scarpia aus Tosca?

    Wenn nein, wäre das eben meine heutige neue Rolle fürs Spiel.


    1. Giuseppe Taddei (in Karajans erster Einspielung von 1962)

    2. Georg Hann (auf Deutsch; Gesamtaufnahme von 1944 unter Hans Steinkopf)

    3. Wilhelm Rode (auf Deutsch; wenn sich wohl auch nur ein Auszug unter Selmar Meyrowitz von 1930 erhalten hat)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich möchte noch bei der Götterdämmerung bleiben und Gutrune zur Wertung stellen

    Lieber "Hans Heukenkamp",


    sei bedankt, dass du die Gutrune aus Wagners "Götterdämmerung" ins Spiel gebracht hast - obgleich ich kaum eine andere Rolle kenne, die ich persönlich uninteressanter finde. Die Gutrune hat in der "Götterdämmerung" so viel Gewicht wie die Brünnhild in "Kriemhilds Rache" von Hebbel. Zumindest schiebe ich es schon auf die Rolle, dass mich noch keine Gutrune wirklich begeistern konnte, also auch Sängerinnen, die mich in anderen Rollen durchaus beeindruckt haben.


    Also nenne ich drei Sängerinnen, die mich in anderen Rollen beeindruckt haben, aber auch die Gutrune gesungen haben.


    1. Elisabeth Grümmer



    2. Sena Jurinac



    3. Eva-Maria Bundschuh



    Oder doch besser in der 7 Jahre früheren Bayreuther Aufnahme:



    Also dieses Mal bei mir leider eher Lieblingsinterpretinnen als Liebligsrolleninterpretinnen - sorry! Zumal ich irgendwie nie eine richtig tolle Gutrune live erlebt habe. Die beste war vielleicht Eva Johansson an der Deutschen Oper Berlin, obgleich die mir in anderen Rollen wie Elsa nicht besonders gut gefallen hat. Da ht mir zum Beispiel Susan Anthony gefallen, die mir jedoch als Gutrune in Hamburg gar nicht gefallen hat, sondern blass blieb. Aber welche Gutrune bleibt nicht blass? Entweder sie bleibt blass oder stört... :D

    (Auch andere Gutrune-Interpretinnen von Armstrong über Wiedstruck und Ulla Gustavsson bis hin zu Heidi Melton konnte nicht wirklich meine Gunst erringen. Hatte ich Anne Schwanewilms mal als Gutrune an der Staatsoper, 2001 im Young-"Ring" zum Beispiel? Dann war sie vielleicht meine beste Live-Gutrune. An ihre Live-Sieglinde im Februar 2001 erinnere ich mich sehr gerne zurück. An ihre Gutrune, wenn es sie denn gab, habe ich keinerlei Erinnerungen. Die Rolle geht einfach zwischen Brünnhilde, Siegfried, Hagen und - mit Abstand - Gunther - unter. :untertauch:)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • atten wir schon den Scarpia aus Tosca?

    Wenn nein, wäre das eben meine heutige neue Rolle fürs Spiel.

    Lieber "Joseph II.", sei bedankt, dass du den Scarpia ins Spiel gebracht hast, er war noch nicht dran. Meine Lieblings-Scarpias folgen später.

    ABER: Wer den Scarpia ins Spiel bringt, darf und sollte sich auch bei der Wertung der Rolle der Tosca beteiligen! :P:hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • [...] die Gutrune aus Wagners "Götterdämmerung" [...] - obgleich ich kaum eine andere Rolle kenne, die ich persönlich uninteressanter finde.

    Das dürfte wirklich so ziemlich die undankbarste Wagner-Rolle sein, die mir beim Abhören diverser Aufnahmen noch nie irgendwie im Gedächtnis blieb, da man sich (wie richtig gesagt) einfach auf die anderen, selbst den Gunther, konzentriert.


    An aufnahemtechnisch festgehaltenen weiteren bedeutenden Interpretinnen mangelt es aber eigentlich nicht, darunter Hilde Konetzni (unter Moralt 1949, unter Furtwängler 1950 und 1952 und unter Kempe 1955), Martha Mödl (unter Knappertsbusch 1951 und unter Keilberth 1952), Regina Resnik (unter Stiedry 1951 und 1952), Sena Jurinac (unter Furtwängler 1953), Gré Brouwenstijn (unter Keilberth 1955), Leonie Rysanek (unter Knappertsbusch 1956), Ingrid Bjoner (unter Fjeldstad 1956 und unter Kempe 1960), Marianne Schech (unter Stiedry 1957), Claire Watson (unter Solti 1964), Heather Harper (unter Solti 1965), Ludmilla Dvoráková (unter Böhm 1967), Gwyneth Jones (unter Leitner 1967), Helga Dernesch (unter Maazel 1969), Janis Martin (unter Suitner 1969), Gundula Janowitz (unter Karajan 1969/70), Jeannine Almeyer (unter Boulez 1979) sowie Cheryl Studer (unter Levine 1989).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Scarpia aus Tosca

    Und hier meine Favoriten des Scarpia:

    (Ich habe mir in den letzten Monaten viele "Tosca"-Aufnahmen angehört)


    1. Tito Gobbi - meine unangefochtene Nummer 1



    (Leonard Warren mit seiner Träne in der Stimme ist ein idealer Rigoletto oder auch Macbeth, aber für mich leider kein Scarpia)


    2. Ingvar Wixell - noch mehrfach als Scarpia an der Deutschen Oper Berlin live erlebt. Der lag eigentlich genauso auf der Rolle drauf, wie Gobbi, vielleicht eine Idee aristokratischer und etwas weniger mafiös-"dreckig", aber ebenfalls ein sadistischer Schurke, das personofizierte Böse.


    Es gibt von Ingvar Wixells Scarpia zahlreiche Aufnahmen, auch die "verbotene" unveröffentlichte aus Sofia, weil Tomowa und/oder Gedda wohl schon zu schlecht waren...


    Hier ein Mitschnitt aus der Scala von 1980;



    3. Mein live erlebter Lieblings-Scarpia war Falk Struckmann - mehrfach erlebt an der Staatsoper Berlin. Auch er ein perfekter, weil aristokratischer Widerling. Und das Erstaunliche: Wenn er Italienisch sang, blühte seine Stimme auf in einer Art und Weise, die er in deutscher Sprache so nie erreichte. Das galt zwar auch für andere Rollen, für den Scarpia, den er auch besonders zu lieben schien, ganz besonders. Struckmann als Scarpia - das passte einfach ideal!




    Diese Videos sind von 2010, da war er schon etwas über den Zenit, ich habe ihn in dieser Rolle im Bereich 1996 bis 2003 mehrfach Unter den Linden erlebt und genossen. Es gibt auch ein offizielles Video mit ihm aus Antwerpen von Anfang der Neunziger:


    https://www.operaonvideo.com/t…ato-huffstodt-struckmann/

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • ABER: Wer den Scarpia ins Spiel bringt, darf und sollte sich auch bei der Wertung der Rolle der Tosca beteiligen! :P:hello:

    Da hast Du fraglos Recht. Ich versuche es mal, auch wenn es mir nicht so leicht fällt wie beim Scarpia.


    1. Angela Gheorghiu (besser geht kaum)

    2. Maria Callas (Sakrileg, nur auf Rang 2 bei mir ...)

    3. Leontyne Price (Prägung durch Karajan)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Don Giovanni - Commendatore - Franz Crass - Otto Klemperer . musikwanderer


    Das unterstütze ich!

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Ich komme heute nicht dazu, mir viele Gedanken zu diesem Thema zu machen, will aber meinen heutigen Rollen-Slot auch nicht verfallen lassen. Daher eine Rolle, bei der ich nicht viel nachdenken muss:


    Händel: "Rodelinda" - Bertarido

    (Auch für diejenigen, die bisher noch nicht wussten, woher mein Nickname kommt. ^^)


    Im Gegensatz zu den bisher ins Spiel gebrachten Händel-Werken ist "Rodelinda" eine meiner Lieblingsopern dieses Komponisten. Beide hier genannten Interpreten habe ich live erlebt.


    1. Andreas Scholl

    1999 habe ich die Oper mit diesem Countertenor in Glyndebourne kennen- und liebengelernt. Immer noch meine Referenz in dieser Rolle. Es gibt eine Aufzeichnung dieser Produktion auf DVD. Er hat den "Bertarido" auch in einer MET-Produktion gesungen, die auf Bluray verfügbar ist.


    2. Bejun Mehta

    Im Januar in Amsterdam erlebt, auch ganz hervorragend.


    Ein dritter, der hier mithalten kann, fällt mir nicht ein.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Händel: "Rodelinda" - Bertarido

    Lieber "Bertarido",

    sei herzlich bedankt, dass du den Bertarido ins spiel gebracht hast! :D

    1. Andreas Scholl

    1999 habe ich die Oper mit diesem Countertenor in Glyndebourne kennen- und liebengelernt. Immer noch meine Referenz in dieser Rolle. Es gibt eine Aufzeichnung dieser Produktion auf DVD.

    Da gehe ich mit. Als großer Scholl-Fan habe ich diese DVD im Bestand und mir auch einmal angesehen.

    Also: Eine Stimme von mir für Andreas Scholl als mein Lieblingsrolleninterpret.


    Andere Interpreten dieser Rolle kenne ich leider nicht... :untertauch:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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