ZitatAlles anzeigenOriginal von Pius
Zurück zu Beethoven:
Kann man wirklich die Erste und Zweite als der früheren Phase zugehörig zusammenfassen, und dann kommt plötzlich die Eroica und fegt alles weg?
Nein, die Zweite ist IMO von der Ersten mindestens so weit weg wie die Eroica von der Zweiten.
Während ich die Erste zunehmend als Beethoven-Durchschnitt und KV551-Ableger betrachte, finde ich in der Zweiten durchaus schon wirklich Großes, Revolutionäres, allem voran das Ende des ersten Satzes - man muß als Dirigent nur den Mut haben, aus der Symphonie rauszuholen, was in ihr steckt. Anscheinend haben viele ein Problem damit.
Viele Grüße,
Pius.
Hallo Pius,
da steckt viel gutes und wahres in dem, was Du über Beethovens 2. schreibst.
Ketzerisch frage ich mal nach: bist Du über Deinen "Preisschatten gesprungen"?
Die von mir gepriesene Aufnahme mit Rafael Kubelik paßt imo exkat in Dein Anforderungsprofil. Bei ihm wird Beethoven nicht als Abfolge von Maozart und Haydn gespielt, sondern erhält sein eigenständiges Profil, das all das Geniale, das folgen wird, schon vorausahnen läßt. Neben der ersten Aufnahme mit Norrington habe ich Beethovens 2. nie mehr so "vorausschauend" gehört.
Zu Ulli: Die Naxos-Aufnahme unter Béla Drahos ist imo eine sehr gute Wahl. Neben einer sehr sorgfältig geprobten Aufnahme erhält man eine, in der endlich einmal die Holzbläser mit besonderer Akribie und Liebe behandelt werden.
Es mag daran liegen, daß Drahos, bevor er sich dem Dirigieren widmete, einige Flöten-Wettbewerbe gewann und deswegen wohl ein besonderes Faible für "das Holz" entwickelte. Ich schätze seinen Zyklus der Beethoven-Sinfonien sehr.