Sagitt meint:
Händel ist ja noch nicht sehr prominent bei Tamino vertreten. Also ein weiterer thread: Händels Orgelkonzerte. Von ihm ist bekannt, dass er zeitlebens ein großartiger Organist gewesen sein muss, von Wettbewerben in Italien mit Scarlatti bis hin zu seinen letzten Lebensjahren in London, in denen er- bereits blind- die Orgel traktiert haben soll.
Seine Orgelkonzerte fallen ungefähr in die Zeit, in der Händel von der Oper weg zum Oratorium gelangte und Orgelkonzerte quasi als Zwischenspiele in die Oratorien integrierte..
Seine Orgelwerke sind wesentlich die Konzerte op. 4 und op. 7.
Ich lernte diese Konzerte Anfang der sechziger Jahre mit Karl Richter kennen. Dieser schätzte einen pompösen Händel und so musizierte er auch, mit einer richtig großen Orgel wurde Dampf gemacht.
Als zweite Aufnahme kam mir dann Malcolm mit St. Martin in the fields in die Hände- schon deutlich transparenter, geschwinder.
Dann kamen die vielen Ensembles in historischer Spielweise. Concentus mit Tachezi an der Orgel, Pinnock mit Simon Preston Orgel, Goodman mit Nicholson als Organist. Alle Aufnahmen sind gut anhörbar, musizieren munter ( und gar nicht mächtig).
Meine bevorzugte Aufnahme ist nach wie vor- durchaus schon älter- Daniel Chorzempa mit den Amsterdamern. Chorzempa, ein amerikanischer Organist war für mich immer erste Wahl, auch gegenüber einem Helmut Walcha. Er hat nur ein kleines Repertoire eingespielt und wurde in Deutschland mit einer damals hochgelobten Einspielung der Orgel-Triosonaten bekannt.
Die Händelwerke wurden in einer holländischen Kirche vor den Toren Amsterdams aufgenommen, die Tasten klappern- so richtig historisch- Es ist so frisch musiziert worden, das eine helle Freude ist.