Warum ist "klassische Musik" nicht "populär"

  • Zitat

    In einer deutschlandweiten Umfrage aus dem Jahr 2023 gaben 11,3 Prozent der Befragten ab 14 Jahre an, dass sie dem Genre klassische Musik sehr gerne zu hören.

    Ich vermute mal, dass von diesen angegebenen 11,3 Prozent ein nicht unerheblicher Anteil so etwas hier


    https://de.wikipedia.org/wiki/Popul%C3%A4re_Klassik


    meinen.


    Viele Befragte denken mutmaßlich an Rondo Veneziano, André Rieu und Konsorten und meinen, dies wäre "Klassik". Vielleicht empfinden einige auch Fernsehwerbung, die mit "Oh wie verführerisch sind Choco Crossies" , oder


    usw. musikalisch untermalt wird als angenehm oder denken an klassikähnliche Filmmusik von John Williams, Hans Zimmer usw. .


    Es wäre ja für das (ehemalige?) "Volk der Dichter und Denker" nicht schlecht, wenn tatsächlich immer noch etwa jeder zehnte Deutsche E-Musik "sehr gerne hört". Aber aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich das eher nicht bestätigen. Ich schätze ca. 5 Prozent wäre vielleicht ein realistischerer Wert.


    :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Tatsächlich lautet der Titel der Umfrage "Bevölkerung in Deutschland nach Beliebtheit von klassischer Musik, Klavierkonzerten und Sinfonien". Mehr Details zur Umfrage kenne ich leider nicht.

    Mein 15 jähriger Junior wurde bei der heutigen Autofahrt mit Chostakovitch beschallt und hat nicht gemeckert - man muss die Saat in seinem direkten Umfeld ausbringen ;)

    "Über Musik zu schreiben ist wie über Architektur zu tanzen..."

  • Es gibt schöne Ausnahmen. Die hochmusikalische Tochter meiner Freunde sang mit 11 schon den Elias im Sopran, dann lernte sie vom Blatt zu singen und ist mit 15 festes Mitglied des besten Chores in Mülheim, einem Vokalensemble. Ihre Mutter singt nur im normalen Chor, das ist aber für sie kein Problem. Neulich traf mich der Schlag, als sie mir erklärte, einer ihrer Lieblingskomponisten sei - Thomas Tallis! Wir haben jetzt beschlossen, dass ich sie an die Alte Musik heranführen werde, durch CDs, aber auch durch den Besuch der sensationellen Konzertreihe "Alte Musik" in der Essener Philharmonie.

    Dabei ist sie ein normaler Teenager mit den üblichen Musiken und Handyspielen. Hier in Mülheim gibt es eine klassische kirchliche Musikschule für Kinder und Jugendliche, wo die Kinder von kleinauf das Singen lernen. Die Nachfrage ist groß!

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Tatsächlich lautet der Titel der Umfrage "Bevölkerung in Deutschland nach Beliebtheit von klassischer Musik, Klavierkonzerten und Sinfonien". Mehr Details zur Umfrage kenne ich leider nicht.

    Hallo Boris. Die Umfrage war hier kürzlich Gegenstand einer längeren Diskussion ( ab #321) in allen Facetten...

    "Von Herzen - Möge es wieder zu Herzen gehen"

    (Ludwig van Beethoven über den Beginn des "Kyrie" seiner "Missa Solemnis")

  • Zitat

    Hallo Boris. Die Umfrage war hier kürzlich Gegenstand einer längeren Diskussion ( ab #321) in allen Facetten...

    Danke - ich war zugegebenermassen noch nicht mit dem gesamten Thread durch, hole ich nach ;)

    "Über Musik zu schreiben ist wie über Architektur zu tanzen..."

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  • Tatsächlich lautet der Titel der Umfrage "Bevölkerung in Deutschland nach Beliebtheit von klassischer Musik, Klavierkonzerten und Sinfonien". Mehr Details zur Umfrage kenne ich leider nicht.

    Mein 15 jähriger Junior wurde bei der heutigen Autofahrt mit Chostakovitch beschallt und hat nicht gemeckert - man muss die Saat in seinem direkten Umfeld ausbringen ;)

    hier gibt es noch ein paar Details


    Warum ist "klassische Musik" nicht "populär"

  • hier gibt es noch ein paar Details

    Hallo astewes. Von Dir kann man wirklich lernen, wie man mit einem Neuen umgeht, was ich ja am eigenen Leib von Dir/durch Dich erfahren durfte. Ich schicke Boris nur ein #, Du aber stellst das für ihn sofort zusammen. Respekt! Wie fragte ich Dich "einst"? Ob Du Pädagoge bist, was Du ja "mangels Eignung" weit von Dir gewiesen hast. Ich glaubte Dir das schon seinerzeit nicht :)

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  • Zitat

    In einer deutschlandweiten Umfrage aus dem Jahr 2023 gaben 11,3 Prozent der Befragten ab 14 Jahre an, dass sie dem Genre klassische Musik sehr gerne zu hören. Dieser Trend ist eine Fortsetzung aus den vergangenen Jahren bei dem die Zustimmung im Bereich von 11,5 Prozent bei den Hörern lag.

    Solche 'Umfragen sind mit äusserster Vorsicht zu geniessen. Etw wie die Ergebisse, wenn Eltern befragt werden ob ihre Kinder gelegentlich Ohrfeigen bekommen.

    Dazu kommt noch, daß "Klassik" gerne auch aus dem "Croßover-Bereich" geholt wird. Um die Statistik aufzubessern hat man vor einigen JAhren die Filmmusic zum Film "Titanic" der "Klassik" zugeordnet. Wie schauts mit dem Genre "Musical" aus ? Sind die Werke von Lloyd-Webber "Klassik"? - Eigentlich eindeutig JEIN. Ein legitimer Nachfolger der Operette - die wiederum aus der Oper entstanden ist.

    Dzu kommt daß Deutschland (und noch mehr Österreich (Wien !!) ) ein sehr klassikfreundliches Land in Europa ist, ebenso Wie Italien, Frankreich und Englanf. Aber wie schauts mit dem Rest der Welt aus. Beispielsweisen den USA - wo man ja gern Austria mit Australien verwechselt.

    Nein - Machen wir uns nichts vor - Klassik ear immer schon Musik für eine elitäre Minderheit. Adel, Bürgertum. Mit der Eingliederung ins Arbeitermilieu entstanden dann jene unsäglich unanhörbaren Werke der "Avantgarde" - und - ich erwähne es immer wieder gern - Das Regietheater.

    Wier hatten hier ein Mitglied, das im Jahre 1828 das Ende der Klassik sah. So eng würde ich es nicht sehen - meine "Klassik " endet - von wenigen Ausnahmen abgesehen - um 1900.:baeh01:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Aber wie schauts mit dem Rest der Welt aus.

    Nun, in Asien schaut es sehr gut aus, vor allem in China, Taiwan, Japan und Korea. Fast alle großen deutschen bzw. europäischen Orchester machen regelmäßig und mit großem Erfolg Asien-Tourneen und spielen in ausverkauften Sälen, und auch umgekehrt werden die einheimischen Orchester und Solisten (oft in Deutschland, Frankreich oder den USA ausgebildet) immer besser; letztere sind inzwischen in den Preisträgerlisten sämtlicher großer Wettbewerbe in der Überzahl. Allein in China wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 200 hochklassige Konzertsäle gebaut, das Publikum ist im Durchschnitt viel jünger als in Deutschland. Rund 40 Millionen Menschen lernen dort Klavierspielen (dazu gabe es vor einiger Zeit auf Arte einen sehr informativen Film). Kurt Masur hat schon vor 12 Jahren, als er hier in Detmold unser Hochschulorchester dirigierte, einen Film von seiner letzten Asien-Tournee vorgeführt und die Begeisterung tausender jüngerer Menschen als Anlass für die Warnung genommen, dass, wenn hierzulande nichts geschieht, die Zukunft der europäischen Musik eher dort sein könnte.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Hallo,


    ich habe neulich eine Polizeiruf 110-Folge gesehen: Münchner Produktion mit Matthias Brandt (Kommissar von Meuffels) und Barbara Auer. Zweimal mussten beide spät abends im Kommissariat arbeiten. Der Nachtportier hörte mit einer kräftigen Anlage Musik, welche die Dienststelle durchströmte: Brahms‘ 4. Sinfonie (Kopfsatz) und Mozarts Klavierkonzert Nr.24 (Kopfsatz). Das passte IMO atmosphärisch sehr gut und führte zu einem ‚Prickeln‘ zwischen den beiden AkteurInnen. Der Komissar und seine Kollegin konstatierten, dass dies wohl der einzige Nachtportier bei der Polizei in Deutschland sei, der klassische Musik höre. Niemand würde sich über die Lautstärke beklagen, da man vor der klassischen Musik Respekt habe.


    LG Siamak

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  • Nun, in Asien schaut es sehr gut aus, vor allem in China, Taiwan, Japan und Korea. Fast alle großen deutschen bzw. europäischen Orchester machen regelmäßig und mit großem Erfolg Asien-Tourneen und spielen in ausverkauften Sälen, und auch umgekehrt werden die einheimischen Orchester und Solisten (oft in Deutschland, Frankreich oder den USA ausgebildet) immer besser; letztere sind inzwischen in den Preisträgerlisten sämtlicher großer Wettbewerbe in der Überzahl. Allein in China wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 200 hochklassige Konzertsäle gebaut, das Publikum ist im Durchschnitt viel jünger als in Deutschland. Rund 40 Millionen Menschen lernen dort Klavierspielen (dazu gabe es vor einiger Zeit auf Arte einen sehr informativen Film). Kurt Masur hat schon vor 12 Jahren, als er hier in Detmold unser Hochschulorchester dirigierte, einen Film von seiner letzten Asien-Tournee vorgeführt und die Begeisterung tausender jüngerer Menschen als Anlass für die Warnung genommen, dass, wenn hierzulande nichts geschieht, die Zukunft der europäischen Musik eher dort sein könnte.

    Nicht nur das asiatische Publikum ist neugierig und aufgeschlossen, auch die Interpreten werden immer interessanter. So kommen die aufregendsten Klavieraufnahmen in letzter Zeit meines Erachtens aus Asien, und fast durchgehend nicht mit Virtuosen-Repertoire, sondern mit Schubert & Schumann und natürlich Chopin. Beispielhaft genannt seien Dasol Kim mit einem reinen Schubert-Programm (gestern bei Spotify erschienen), Minsoo Hong mit einem wunderbaren Carnaval, Dong Heyk Lim auch mit Schubert, Jae-Hyuck Cho mit atemberaubenden Chopin Balladen. Und das DG Debüt von Bruce Liu (Sieger im Chopin-Wettbewerb) steht kurz bevor.


    Das hat nichts mehr zu tun mit den Mätzchen eines Lang Lang! Diese Interpreten haben unerhörte musikalische Qualitäten und überzeugen durch persönliche Deutungen des romantischen Repertoires. Von daher geht die Begeisterung des asiatischen Publikums einher mit einer bedeutenden neuen Generation an Musikern.


    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mal hier in München bei den Jugend musiziert - Konzerten an der Musikhochschule zugehört. Auch hier war die Überlegenheit der Asiaten augenfällig. Alle erste Preise gingen an sie - kein europäischer Solist konnte da mithalten. Und hierbei handelt es sich um die bedeutendste musikalische Talentförderung in Deutschland!



    Viele Grüße, Christian


  • So kommen die aufregendsten Klavieraufnahmen in letzter Zeit meines Erachtens aus Asien, und fast durchgehend nicht mit Virtuosen-Repertoire, sondern mit Schubert & Schumann und natürlich Chopin. Beispielhaft genannt seien Dasol Kim mit einem reinen Schubert-Programm (gestern erschienen), Minsoo Hong mit einem wunderbaren Carnaval, Dong Heyk Lim auch mit Schubert, Jae-Hyuck Cho mit atemberaubenden Chopin Balladen. Und das DG Debüt von Bruce Liu (Sieger im Chopin-Wettbewerb) steht kurz bevor.

    Ja, da gibt es hervorragende Pianisten und Musiker. Bruce Liu ist allerdings meines Wissens in Frankreich geboren und kanadischer Staatsbürger (mit chinesischen Eltern). Ich fand ihn vor zwei Jahren beim Chopin-Wettbewerb herausragend, ebenso live bei einem Klavierabend in Düsseldorf vor einem Jahr. Ich kenne bei der DG nur die CD mit seinen Wettbewerbs-Mitschnitten aus Warschau. Ist da noch etwas anderes geplant?


    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mal hier in München bei den Jugend musiziert - Konzerten an der Musikhochschule zugehört. Auch hier war die Überlegenheit der Asiaten augenfällig. Alle erste Preise gingen an sie - kein europäischer Solist konnte da mithalten. Und hierbei handelt es sich um die bedeutendste musikalische Talentförderung in Deutschland!

    Ehrlich gesagt finde ich die Entwicklung von "Jugend Musiziert" schon lange sehr zweifelhaft. Ich habe bei der letzten Austragung zum ersten Mal seit vielen Jahren alle Jury-Angebote abgelehnt, weil mir die grundsätzliche Ausrichtung in die falsche Richtung zu gehen scheint. Aber das ist ein anderes Thema...

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  • Die angekündigte Bruce Liu-Aufnahme habe ich oben noch eingefügt.


    Ich kenne die Biografien der genannten Pianisten nicht. Entscheidend ist meines Erachtens auch gar nicht die Staatsbrügerschaft, sondern der Kulturkreis. Und was Üben und Ausdauer betrifft, sind die asiatischen Kulturen den europäischen überlegen. Malcolm Gladwell hat dazu ein spannendes und lesenswertes Buch geschrieben (es hängt kurioserweise auch mit dem Reisanbau zusammen und den dort nicht vorhandenen langen Sommerferien). Aber für die hohe Qualität der asiatischen Musiker gibt es sicher auch viele andere Gründe. Die Vorträge der aisatischen Musiker bei Jugend Musiziert wirkten durch die Bank ausgereifter, sowohl technisch als auch musikalisch.


    Warum geht für dich Jugend Musiziert in die falsche Richtung?

    Ich war nur Zuhörer und von der Qualität der Vorträge sehr begeistert. Es hat großen Spaß gemacht, den Jugendlichen zuzuhören.

    Mehr weiß ich darüber nicht, aber es schien mir ein sinnvoller Wettbewerb zu sein.


    Von welcher grundsätzlichen Ausrichtung sprichst du?


    Viele Grüße

    Christian

  • Von der Optik her sicher gewöhnungsbedürftig, spielt der junge Mann Beethovens "Sturm" zumindest so, dass es ihm 2012 gut zwei Millionen "Follower" bei YouTube brachte. Was sagt uns das?


    Entschuldigung, dass ich hier erst zwei Seiten später reagiere: Ich halte den blinden Tsujii für einen faszinierenden Menschen und Musiker. Wer von seiner Sehbehinderung weiß, wird sein Verhalten wohl nicht als affektiert bezeichnen (nicht Bernd ist der angesprochene).


    Gabs neulich zum Spottpreis, würde ich gerne empfehlen, ist aber offenbar aktuell vergriffen.


    Er hat Jehova gesagt!

  • Warum geht für dich Jugend Musiziert in die falsche Richtung?

    Ich war nur Zuhörer und von der Qualität der Vorträge sehr begeistert. Es hat großen Spaß gemacht, den Jugendlichen zuzuhören.

    Mehr weiß ich darüber nicht, aber es schien mir ein sinnvoller Wettbewerb zu sein.


    Von welcher grundsätzlichen Ausrichtung sprichst du?

    In einem Satz: Die Ausrichtung geht seit etlichen Jahren von der Qualität zur Quantität. Ein paar Beispiele: Teilnehmer werden auch bei erheblichen technischen und/oder musikalischen Schwächen mit ersten Preisen überschüttet, der Leistungsgedanke wurde und wird immer mehr durch eine vermeintliche "Motivation" ersetzt (wobei in der Regel ein erster Preis nicht besonders motivierend wirkt, wenn alle anderen Teilnehmer ihn auch bekommen haben). Das hat inzwischen vor allem auf Regionalebene, teilweise auch bei den Landeswettbewerben absurde Ausmaße angenommen, wenn z.B. in ausnahmslos alle Teilnehmer einer Kategorie bzw. Altersgruppe mit ersten Preisen bedacht werden. Ich erinnere mich an eine Diskussion mit einer Jury-Vorsitzenden auf Regionalebene, die eine unsäglich schlechte Dvorak-Sonatine (Geige und Klavier), bei der buchstäblich kein einziger Ton getroffen wurde, dennoch zum Landeswettbewerb weiterleiten wollte. Ihre Begründung war: Diese Sonatine ist ein anspruchsvolles Stück. Ich habe daraufhin vorgeschlagen, zukünftig auf die Wettbewerbsvorspiele ganz zu verzichten und statt dessen enfach den Anspruch der eingereichten Programme zu bewerten. Die Erosion der Anforderungen geht schon bei den Repertoirebedingungen los: Es gibt keine Verpflichtung zu einem polyphonen Stück mehr (außer bei Orgel), es muss kein langsamer Satz mehr gespielt werden, kein Stück nach 1950, und auch in den oberen Altersgruppen reichen zwei beliebige verschiedene Epochen. Die Zahl der Kategorien wurde immer mehr in die Breite erweitert, mit Klavier achthändig, Hackbrett, Bağlama, Musical, Pop-Gesang und sogar DJ. Außerdem gibt es inzwischen "Jumu open", für (so der Ausschreibungstext) "neue Blicke auf Altes, für eine Mischung aus Stilen, Genres und Herkünften, für eine Anreicherung durch andere Künste, etwa durch Wort, Licht, Szene, Film, Tanz". In der Praxis bedeutet das sehr oft, dass instrumentales Können so gut wie keine Rolle mehr spielt, statt dessen gibt es mehr gut gemeinte als gute Performances, bei denen der oft weltverbessernde Anspruch den künstlerischen Wert ersetzt. Oder einfacher gesagt: Das ist sehr oft großer Käse, der weder so genannt noch entsprechend bewertet werden darf. Natürlich gibt es bei manchen Bundespreisträgern immer noch herausragende Leistungen, aber das ganze Projekt hat nicht mehr das primäre Ziel, Leistungen zu fördern und zu belohnen sondern Teilnehmer zu "motivieren". Das geschieht nicht selten, indem man sie über ihren Stand belügt. Das will ich nicht mehr länger mitmachen.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
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    (Theodor W. Adorno)

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  • Auch wenn der Thread ein wenig abdrifftet - so ist er doch sehr interessant geworden:


    Ich will punktweise Antworten.

    Die Überlegenheit der Asiten beruht IMO nicht auf größerem Talent sondern auf zwei anderen Fakten:


    a) Der Stellenwert der klassischen Musik ist - warum auch immer - in der Gesellschaft des Asiatischen Raumes derzeit besonders hoch, wogegen er hier langsam im Singen begriffen ist. Man sieht das auch daran, daß CDs, die bei uns längst aus den Kalalogen gestrichen sind - in Japon neu - zum vollen Preis aufgelegt werden. Die Wertschätzung ist eine andere.


    b) der Asiat hat eine "Ameisenmentalität" Er ist emsig und arbeitet mit allerhöchstem Einsatz. Die persönliche Bequemlichkeit spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Das Ziel muß erreicht werden. Dieser Leistungswille existiert übrigens auch bei den Russen - der völlig rücksichtlos auf das beste Erfolgserlebnis hin konditioiert ist.

    Hierzu eine Geschichte aus den von ca 1985. Seit 1979 leitete eine Russin, Ludmilla Petrowa die Ballettschule der Wiener Staatsoper.Sie war Kundin bei Foto City und somit "kannte" ich sie flüchtig.Sie war eher unauffällig und angenehm. Im Jahr 1985 wurde sie "abgelöst" weil sich Eltern über die rauhe Behandlung ihrer Kinder beschwert haben (2019 - so konne ich nachlesen - gab es wieder einen ähnlichen Fall)Es ist nun mal so, daß man Bestleistungen nur mit hartem Training erreicht - siehe auch die einstigen "Diktatoren unter den Dirigenten..

    Dass in unseren Breiten mehr auf das Wohlbefinden der Künstler Wert gelegt wir als auf die "Spitzenleistung" wirf uns ins Gehobene Mittelmaß zurück -aber man ist zufrieden.


    Das gilt übrigens auch bei japanischen Konzernen am Arbeitsplatz in anderen Berufen.

    Man muß halt Priotitätem setztm.


    c) Das was Christian Köhn beanstandet, das Begünstigen des Mittelmaßes ist nur eine Folgeerscheinung des von mir beschriebenen.

    "ein Vorschuß auf zu erwartende Leistungen, die dann allerdings nier erbracht werden - einfach weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind"


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich empfehle einen Blick in einen Atlas. Man kann da sehen, dass Asien vom Suez-Kanal bis nach Japan und vom Eismeer bis fast nach Australien reicht. Europa ist nichts weiter als das »zerklüftete Nordwestkap« dieser gewaltigen Landmasse. Die Vielzahl und Verschiedenheit der Kulturen dieses Gebiets lässst eine pauschale Aussage über »den Asiaten« nicht zu, wie man schnell sieht, wenn man mal Arabien, China, Indien und Japan miteinander vergleicht. Auch die Mentalitäten sind entsprechend verschieden und die Unterschiede jedenfalls größer als zwischen Island und Italien, die man ja auch nicht in einen Topf werfen würde. Es liegt also auf der Hand, dass das Wort von der »Ameinsenmentalität des Asiaten« unsinnig sein muss, selbst wenn man davon absieht oder es vorübergehend toleriert, dass es sich um ein primitives rassistisches Klischee handelt.

  • Die Berliner Zeitung hat heute ein sehr interessantes Interview zum Bildungssystem Chinas, dasbvom Projekt einer Gesamtübersetzung der Werke Goethes ausgeht. Day betrifft zwar nur einen Teil Asiens, ist aber immerhin in Bezug auf diesen Teil geeignet, einige populäre Vorurteile abzubauen und durch Wissen zu ersetzen. Wenn allerdings an der Sicherheit seines Überlegenheitsbewusstseins gelegen ist, der sollte die Lektüre vermeiden.

  • Die Vielzahl und Verschiedenheit der Kulturen dieses Gebiets lässst eine pauschale Aussage über »den Asiaten« nicht zu, wie man schnell sieht, wenn man mal Arabien, China, Indien und Japan miteinander vergleicht.

    Das ist einerseits vollkommen richtig - andrerseits sind Pauschaleinschätzungen durchaus üblich - wenngleich nicht treffsicher. Wenn ich sage: Ein Hund kann bissig und gefährlich sein ist das ebenso verallgemeinernd - aber man hat zumindest eine grobe vorstellung.

    Wenn der Mitteleuropäer "Asiaten" im Zusammenhang mit klassischer Musik sagt, dann denkt er in erster Linie an Japan und Korea - weniger an China -und schon gar nicht an Indien. die Länder gibt es - aber man nimmt sie nicht wahr. Man interessiert sich einfach nicht für sie.

    Man kann über "primitive rassistische Klischees" lästern - aber sie werden vermutlich die zukünftige Politik Europas (implizit?) beherrschen - Ich gebe jener Politik die sich für eine "weltoffene" Welt einsetzt - keine allzugroße Chance. Aber das ist nicht das Thema......

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Also ich möchte da ausgeschlossen werden. Mir ist nimmer bewusst, dass die Welt groß und sehr vielfältig ist. (Auch die Unterschiede zwischen Korea und Japan sind erheblich.) Und dass rassistische Pauschalisierungen unvermeidlich sind, bestreite ich energisch. Sie sind es nur für Rassisten.

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  • Ich halte den blinden Tsujii für einen faszinierenden Menschen und Musiker. Wer von seiner Sehbehinderung weiß, wird sein Verhalten wohl nicht als affektiert bezeichnen (nicht Bernd ist der angesprochene).

    Hallo Johannes. Ich wusste nicht, dass Tsujii blind geboren wurde. Insofern danke für Deine Info. Mit diesem Wissen ist seine Leistung natürlich umso höher einzuschätzen. Mir ging es bei meiner Gegenüberstellung lediglich um die Resonanz auf diesen Pianisten im Netz. Du hast Recht: Von affektiertem Verhalten kann man im Wissen um seine Beeinträchtigung nicht sprechen, was ich - wie Du sagst - ja auch nicht getan hatte. Aber ich lerne für mich daraus, vorab Infos einzuholen, bevor ich einen in der Tat bewundernswerten Menschen wie Tsujii als Beispiel für Beethovens "Sturm"-Interpretation hier einstelle.

    "Von Herzen - Möge es wieder zu Herzen gehen"

    (Ludwig van Beethoven über den Beginn des "Kyrie" seiner "Missa Solemnis")

  • In einem Satz: Die Ausrichtung geht seit etlichen Jahren von der Qualität zur Quantität. Ein paar Beispiele: Teilnehmer werden auch bei erheblichen technischen und/oder musikalischen Schwächen mit ersten Preisen überschüttet, der Leistungsgedanke wurde und wird immer mehr durch eine vermeintliche "Motivation" ersetzt

    Ich kenne das gleiche Prinzip auch aus der Ausbildung in meinem Bereich. Alle haben "irgendwie" recht. Man möchte die Jugendlichen (oder jungen Erwachsenen) nicht mehr die Frustration der Erkenntnis eigener Fehlbarkeit erleben lassen.


    Das führt zu mehreren Problemen. Erstens eine zum Teil gewaltige und ggf. fatale Selbstüberschätzung und zweitens die fehlende Einsicht, dass man sich Erkenntnisse erst erarbeiten muss. Es gibt ja keinen Grund dazu, wenn man immer alles von Anfang an "richtig" macht? Ich habe das einmal in einem Extrembeispiel an einem meiner Mitarbeiter erleben müssen.


    Solche Tendenzen stehen dann aber, um wieder auf das Thema des Threads zu kommen, einer Rezeption "klassischer" Musik im Weg, denn was nicht sofort klar ist, lohnt nicht ....

  • Wenn ich sage: Ein Hund kann bissig und gefährlich sein ist das ebenso verallgemeinernd - aber man hat zumindest eine grobe vorstellung.

    In Analogie zu Deiner Aussage über Asiaten müsste der Satz aber heißen "Hunde sind bissig und gefährlich", und wenn Du ihn so formuliertest, hätte ich weniger eine grobe Vorstellung von Hunden als von Dir...


    Dass in unseren Breiten mehr auf das Wohlbefinden der Künstler Wert gelegt wir als auf die "Spitzenleistung" wirf uns ins Gehobene Mittelmaß zurück -aber man ist zufrieden.

    In der musikalischen Berufsausbildung stimmt das so nicht. Ich kenne zahllose Studenten, die, in Deutschland geboren, unter großer Belastung und mit extremem Fleiß alles tun, um am Instrument weiterzukommen. Sechs Stunden tägliches Üben sind üblicherweise die Vorgabe, manche erweitern das von sich aus auf acht oder mehr. Hinzu kommen Neben- und Pflichtfächer. Trotzdem fällt auf, dass deutsche Musikerinnen und Musiker seit Jahren bei den großen internationalen Wettbewerben kaum noch unter den Preisträgern zu finden sind (in den neunziger Jahren haben z.B. Markus Groh und Severin von Eckardstein den renommierten Concours Reine Elisabeth in Brüssel gewonnen, einige andere haben weitere Preise gewonnen). Ich bin sicher, dass die Gründe dafür unterhalb der Hochschulschwelle liegen, nicht nur bei den ungezählten geschlossenen oder kaputtgesparten Musikschulen sondern bei einer insgesamt fehlgeleiteten Bildungspolitik. Im neuen Bundeshaushalt kann jeder nachlesen, wo die Prioritäten liegen - und wo nicht.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Entschuldigung, dass ich hier erst zwei Seiten später reagiere: Ich halte den blinden Tsujii für einen faszinierenden Menschen und Musiker. Wer von seiner Sehbehinderung weiß, wird sein Verhalten wohl nicht als affektiert bezeichnen (nicht Bernd ist der angesprochene).

    Ich bin wohl der Angesprochene. Ich kenne den Pianisten über dieses Video hinaus nicht und maße mir weder an, ihn als Musiker oder gar als Menschen zu beurteilen. Dafür reicht so ein Video sicher nicht aus.


    Was mir auffiel, ist eine Haltung mit Tendenz zur Show. Damit ist er keineswegs alleine unterwegs, da gibt es sogar momentan noch prominentere Beispiele :)


    Das ist auch nichts, was ich musikalisch bemängeln würde. Seine technischen Fähigkeiten stehen für mich auch nicht auf dem Prüfstand. Dafür fehlen mir dann auch im Detail die Kenntnisse. Was mir an seiner Interpretation nicht gefällt, ist die IMO etwas grobschlächtige Art, mit dem Material umzugehen. Ich erkenne kaum Zusammenhänge in der Verarbeitung der Motive keine dynamischen Bezüge. Alles wird IMO gerade mal so interpretiert, als stünde es für sich. Hört man sich Levit an, erkennt man die Möglichkeiten, die in dem Stück stecken.


    Ich habe mir sogar meine alte Gulda Aufnahme noch einmal angehört, der man ja auch häufig mangelnde Sensibilität vorwirft. Für mich machen die beiden Interpretationen den Unterschied zwischen Schüttelfrost und Gänsehaut ... ;)


  • Teilnehmer werden auch bei erheblichen technischen und/oder musikalischen Schwächen mit ersten Preisen überschüttet, der Leistungsgedanke wurde und wird immer mehr durch eine vermeintliche "Motivation" ersetzt (wobei in der Regel ein erster Preis nicht besonders motivierend wirkt, wenn alle anderen Teilnehmer ihn auch bekommen haben). Das hat inzwischen vor allem auf Regionalebene, teilweise auch bei den Landeswettbewerben absurde Ausmaße angenommen, wenn z.B. in ausnahmslos alle Teilnehmer einer Kategorie bzw. Altersgruppe mit ersten Preisen bedacht werden.

    Diese Praxis fand ich bei meinem Besuch von Jugend musiziert ebenfalls sehr merkwürdig, alledings war ich nur bei einer Preisverleihung der jüngsten Altersstufe anwesend und bin davon ausgegagen, dass es bei den älteren Teilnehmern strenger gehandhabt wird. Die besten Teilnehmer haben allerdings auch in dieser Altersstufe einen Sonderpreis erhalten, so dass sich doch wieder eine gewisse Rangliste ergeben hat, obwohl alle einen 'ersten Preis' erhalten haben. Aber ich kann verstehen, dass du diese Praxis falsch findest. Dennoch finde ich es sehr gut, dass es diesen Wettbewerb gibt - es gibt ja in Deutschland nicht so viele davon.


    Noch einmal kurz zu dem oben erwähnten Buch von Malcolm Gladwell: Dieser hat untersucht, warum Asiaten u.a. bei mathematischen und musikalischen Wettbewerben weltweit besser abschneiden und er hat dafür viele Statistiken ausgewertet. Eine Ergebnis seiner Untersuchung war, dass es im asiatsichen Kulturraum keine lange Sommerferien wie in Europa gibt - der Nachteil von langen Ferien ist, dass die erworbenen Kenntnisse wieder verloren gehen, wenn keine Instanzen (bspw. Eltern) dem entgegen wirken. Die langen Sommerferien im europäischen Raum haben ihren Ursprung ja in der Erntezeit im Sommer, bei der alle helfen mussten. Beim Reisanbeau gibt es dergleichen nicht, es wird mehrmals im Jahr geerntet und demzufolge sind die Ferien dort wesentlich kürzer. In der Folge führt dies laut Gladwell in asiatischen Kulturen zu weniger Urlaub und einer insgesamt größeren Disziplin beim Erlernen neuer Fähigkeiten. Hört sich kurios an, ist in Gladwells Argumentation aber schlüssig dargelegt.



    Viele Grüße

    Christian

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  • Ich kenne den Pianisten über dieses Video hinaus nicht und maße mir weder an, ihn als Musiker oder gar als Menschen zu beurteilen. Dafür reicht so ein Video sicher nicht aus.


    Was mir auffiel, ist eine Haltung mit Tendenz zur Show.

    Lieber astewes! Von "affektiert" hattest auch Du nicht gesprochen. Nachdem ich diese Diskussion mit dem Beispiel des jungen Japaners über Beethovens "Sturm" ausgelöst habe, möchte ich Dich fragen, ob Dir bekannt war, dass Tsujii blind geboren wurde. Mir nicht. Darauf hat uns Johannes hingewiesen. Die Haltung mit Tendenz zur Show sollte vor dem Hintergrund dieser Info neu bewertet werden. Den Showeffekt kann man auch bei manch einem "Sehenden" feststellen. Unabhängig davon gilt es, die Interpretation zu beurteilen, und ja, da ist auch der gute Gulda ein sehr gutes Beispiel.


    Was ich mich indes frage, ist dies: Glauben wir eigentlich, dass ein Mensch, der sich bislang nicht oder nur wenig mit klassischer Musik beschäftigt hat, dies aber künftig mehr tun will und sich in unserem Forum "schlau" machen möchte und dann so manches Diskussionsthema gerade in diesem Thread hier verfolgt, dass der dadurch wirklich mehr Lust auf klassische Musik bekommt?

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    (Ludwig van Beethoven über den Beginn des "Kyrie" seiner "Missa Solemnis")

  • Nachdem ich diese Diskussion mit dem Beispiel des jungen Japaners über Beethovens "Sturm" ausgelöst habe, möchte ich Dich fragen, ob Dir bekannt war, dass Tsujii blind geboren wurde.

    Ich kannte nur das Video. Ich wusste nichts von der Tatsache, dass er blind geboren wurde, noch dass er Preise bekommen hat.


    Die Haltung mit Tendenz zur Show sollte vor dem Hintergrund dieser Info neu bewertet werden.

    Ich mag so etwas nicht besonders. Wenn er nun meint, ewig mit dem Kopf hin und her wackeln zu müssen, um sein Spiel zu präsentieren, ist es im Endeffekt seine Sache. Notfalls mache ich eben die Augen zu :)



    Unabhängig davon gilt es, die Interpretation zu beurteilen, und ja, da ist auch der gute Gulda ein sehr gutes Beispiel.

    So sehe ich das. Da interessieren mich die Umstände seines Lebens am Ende nicht.


    Was ich mich indes frage, ist dies: Glauben wir eigentlich, dass ein Mensch, der sich bislang nicht oder nur wenig mit klassischer Musik beschäftigt hat, dies aber künftig mehr tun will und sich in unserem Forum "schlau" machen will und dann so manches Diskussionsthema gerade in diesem Thread hier verfolgt, dass der dadurch wirklich mehr Lust auf klassische Musik bekommt?

    Das kann ich nicht wirklich beurteilen. Da würden wahrscheinlich Zahlen helfen.


    Für mich war es aber so, dass mein musikalischer Horizont durch die Teilnahme am Forum beträchtlich erweitert wurde. Natürlich fällt es schwer, seine eigenen Hörgewohnheiten zu ändern. Aber man kann seinen eigenen Geschmack durch das, was andere hören, besser positionieren und kriegt hin und wieder Anregungen. (Bei mir sind es ein paar Komponisten und mehr orchestrale Musik und mehr Zugang zu den Bläsern ..:)) Dazu kommen interessante soziale Erfahrungen ;)


    Ich vermute, dass das vielleicht nicht so weit von den Erfahrungen eines Neulings in Klassik entfernt ist.

  • Für mich war es aber so, dass mein musikalischer Horizont durch die Teilnahme am Forum beträchtlich erweitert wurde.

    Für mich auch. Und das schon jetzt - nach nicht einmal vier Wochen. Ich meinte mehr die Diskussionen um Asien und Europa, um Kontinente und Hunde, die bissig sind oder auch nicht. Das Thema hier ist ja die Frage, warum klassische Musik nicht populär ist, was ich schon vom Ausgangspunkt her für nicht belegt halte. "Populär" im Sinne der Wortbedeutung wird "unsere Musik" sicher nie werden. Unser Forum aber sollte bei "Neulingen" Lust darauf machen. Und das kann es auch absolut. Niemand ist ja verpflichtet, hier alles zu lesen.

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  • Unser Forum aber sollte bei "Neulingen" Lust darauf machen.

    Ist das wirklich so? Und wer hat das festgelegt? Du? Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass es das strategische Ziel des Forenbetreibers ist, "Neulingen" Lust zu machen. Vielmehr schwebte ihm doch immer etwas anderes vor: ein elitärer Elfenbeinturm für bürgerliches Klientel. Bevor du hier selbstherrlich Forenstrategien festlegst, solltest du vielleicht erst mal nachfragen, ob die Forenleitung diese Strategien teilt.

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