Umbesetzung - "alles fertigmachen zum Ärgern"

Ich habe es mittlerweile aufgegeben mit Peter Seiffert zu rechnen. Von vier geplanten Terminen mit ihm wurden zwei. Und das ist statistisch betrachtet noch eine "gute" Ausbeute...

Frust!!!!! Da freut man sich wochenlang auf Rolando Villazons ersten Wiener Rodolfo, und dann sagt er ab!! DAbei war er gestern Nachmittag im KOnzerthaus beim Künstlergespräch noch so gut drauf..... Ersatz war der "singende Bilanzbuchhalter", Joseph Calleja. Sorry, ich weiß, er hat viele Fans, aber für mich besitzt er einfach null Ausstrahlung, und in seinem Fall ist mir Stimme alleine zu wenig. Gut, es hätte noch schlimmer kommen können, denn unser Einspringer für alle Fälle ist Keith Ikaya-Purdy, und da wäre ich wirklich kreischend davongelaufen.
Was mich aber wirklich geärgert hat (Über die Absage von RV bin ich traurig, aber nicht verärgert), ist das Verhalten der WSO, denn man hat es nicht für nötig befunden, die Besetzungsänderung auszuhängen, wie es eigentlich üblich ist. Das heißt, noch 5 Minuten vor Vorstellungsbeginn wurden im Foyer Karten gesucht und auch angeboten, natürlich total überteuert. "Selber Schuld", könnte man sagen, mir taten die Villazon-Fans aber doch Leid, die irres Geld ausgegeben haben, um 5 Minuten später mit dem Herrn Calleja konfrontiert zu werden. Erst unmittelbar vor Vorstellungsbeginn trat der Inspizient vor den Vorhang. Normalerweise werden bei uns so Indispositionen angekündigt, aber noch nie eine Absage. Den Buhorkan könnt ihr euch lebhaft vorstellen. Calleja allerdings profitierte vom Einspringerbonus, denn so toll war sein "Che gelida manina" zumindest für meine Ohren nicht, wie hinterher applaudiert und gejubelt wurde.
Mal sehen, ob Senor VR am Donnerstag zu singen geruht. Eines ist schon komisch, dass er immer nur Opernvorstellungen absagt (und zwar sehr häufig), während er sich bester Gesundheit erfreut, wenn er mit AN von einem Stadium ins nächste tingelt. Ich will ihm ja nichts unterstellen, aber sonderbar ist es schon.
lg von einer enttäuschten Severina

severina: Das tut weh - das kann ich echt mitfühlen! Da bin ich ja wirklich froh, dass ich meine Absicht zu dieser Vorstellung "anzureisen" (so ist das nämlich, wenn man nicht mehr in Wien wohnt =) ) rechtzeitig verworfen hab. Ja da haben wir gemeinsame Vorlieben - auf den den Ikaya-Purdy steh ich mirs auch so ungeheuerlich.

Apropos ärgerliches Verhalten der WSO:
Vor zwei Jahren - Tote Stadt. Im letzten Moment wurde bekannt gegeben, dass St. Gould indisponiert sei.
ABER - die Vorstellung wurde nicht abgesagt und er wurde nicht wirklich ersetzt. Man hatten doch glatt folgende Frechheit:
Gould lief ohne einen Ton von sich zu geben spielend und den Mund bewegend auf der Bühne rum während ganz rechts vorne an der Rampe irgendein Kravattl-Tenor (ich hab mich nicht bemüht, seinen Namen zu behalten) mit einem Notenpult platziert war, der die Rolle sang - oder es zumindest versuchte. Der Clown da im Vordergrund fand es auch noch toll, sich irgendwie schauspielerisch zu betätigen, so störte das ganze rein optisch noch mehr. Eine Farce. :motz:

Hallo Ihr Enttäuschten,

was ist die Alternative? die Leute nach Hause schicken?

LG
Austria

Zitat

Original von Austria
Hallo Ihr Enttäuschten,

was ist die Alternative? die Leute nach Hause schicken?

LG
Austria

Nein, natürlich nicht, und Calleja war ja auch ein anständiger Ersatz. Dafür, dass ich ihn persönlich nicht so mag, kann niemand etwas. Ich fand es nur ziemlich arg, dass man es von Seiten der Staatsoper nicht für nötig befand, rechtzeitig mit einer Info rauszurücken, denn dass Villazon wirklich erst um 18 Uhr abgesagt hat, wie der nette Herr vor dem Vorhang behauptet hat, glaube ich schlicht und einfach nicht. (Im Juni bei den "Rigoletto"-Absagen hat man ja auch eine ähnliche Verschleierungstaktik angewandt, aber da kam der berüchtigte rote Zettel immerhin zu Mittag raus. Damit ersparte man Leuten, die wirklich nur wegen Villazon kamen, 7 Stunden unnötige Anstellerei für Stehplätze und bewahrte andere davor, noch in letzter Minute viel Geld am Schwarzmarkt zu verlieren.) Ich hatte gottlob nur eine 10-Euro-Karte, also war mein diesbezüglicher Ärger gering. Die "Boheme" zählt (ebenso wie der "Rigoletto") halt zu den Opern, die ich mir nur wegen der SängerInnen anschaue, und wenn dann ein heiß Ersehnter absagt, bin ich schlicht und einfach enttäuscht. Noch dazu, wo Villazon ohnehin nur dreimal in dieser Saison an der WSO singt. (Seine Hallenstadion-Auftritte interessieren mich nämlich nicht!)
lg Severina

Zitat

Original von Austria
Hallo Ihr Enttäuschten,

was ist die Alternative? die Leute nach Hause schicken?

LG
Austria

Das ist natürlich keine Alternative!

So ein Fall ist natürlich unerfreulich, aber die Vorgangsweise ist durchaus üblich. Man soll nicht vergessen, dass die WSO pro Vorstellung zumindest zu einem Drittel von auswärtigen Gästen gefüllt wird. Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit während ihres Wien-Besuchs, um eine Vorstellung zu besuchen.

Zitat

Original von Theophilus
Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit während ihres Wien-Besuchs, um eine Vorstellung zu besuchen.

Aber sicherlich nicht die einzige, sehr viel Geld auszugeben.

Ulli

Zitat

Original von severina
Mal sehen, ob Senor VR am Donnerstag zu singen geruht. Eines ist schon komisch, dass er immer nur Opernvorstellungen absagt (und zwar sehr häufig), während er sich bester Gesundheit erfreut, wenn er mit AN von einem Stadium ins nächste tingelt. Ich will ihm ja nichts unterstellen, aber sonderbar ist es schon.

Ich hab ja von einem befreundeten Sänger gehört (ist schon länger her, ich hoffe, ich gebe es halbwegs richtig wieder), dass Villazon teilweise mit Gewalt singt und deswegen in letzter Zeit immer wieder Stimmprobleme hat (was vielleicht auch erklären würde, warum er bei den Stadionauftritten mit Netrebko nicht absagt - sofern man mit Mikro leichter singt - nehme ich mal an, kenne mich aber gesangstechnisch überhaupt nicht aus). Hat jemand der Anwesenden auch schon so was gehört bzw. kann das jemand widerlegen?

Lg

nufan

Fazit: Ein Villazón ist ohne Netrebko nix wert.
Ich will jetzt gar nicht zu überlegen anfangen, in welchem Körperteil bei dem Mann die Stimme sitzen muß...

Zitat

Original von Edwin Baumgartner
Fazit: Ein Villazón ist ohne Netrebko nix wert.
Ich will jetzt gar nicht zu überlegen anfangen, in welchem Körperteil bei dem Mann die Stimme sitzen muß...

Entschuldige, aber manchmal frage ich mich schon, ob Du von der Frau nicht besessen bist...

Tja, oh Schuhmachermeister,

Zitat

Eines ist schon komisch, dass er immer nur Opernvorstellungen absagt (und zwar sehr häufig), während er sich bester Gesundheit erfreut, wenn er mit AN von einem Stadium ins nächste tingelt.

Das Zitat ist nicht von mir.
Aber die Beobachtung, die in dem Zitat mitgeteilt wird, ist völlig richtig: Villazón gilt in der Branche als "Absager" - es sei denn, man verpflichtet AN gemeinsam mit ihm.
Das hat ganz ausdrücklich nichts mit einer privaten Beziehung zu tun. Aber es fällt wirklich auf, daß Villazón keine Probleme hat, wenn AN dazuengagiert ist.
Insoferne (und das muß gerade ich sagen...) ist AN sicherlich die diszipliniertere von den beiden.

Ich frage mich, ob dahinter nicht auch ein Trick stecken kann. Ich erinnere mich, daß zumindest einige Zeit das Duo Gheorgiu/Alagna nur im Doppelpack zu buchen ging (o.k., die sind verheiratet, dennoch seltsam...). Angenehmer Nebeneffekt: Gemeinsames Hochtreiben der Gage.
Quod licet Alorghiu et liceat Netrebzón - auf daß die Gage blüh und wachs,
meine ich, äh - Edwin Baumgartner

Da muss ich dir leider zustimmen, obwohl ich ja glaube, dass die beiden das große Geld bei ihren Hallenstadion-Events scheffeln, man muss nur einmal die horrenden Eintrittspreise betrachten. Verglichen damit ist ein Opernbesuch beinahe gratis und die Abendgagen wahrscheinlich peanuts. :wacky:
Aber vielleicht schont sich der gute Rolando ja auch nur, falls der Alagna bei der PR davonläuft......... :] :] :]
lg Severina

Was mir wirklich Sorgen macht ist, dass AN und RV den Unterschied zum Popstar vor allem in der Tatsache sehen, weniger Geld und Bodyguards als diese zu besitzen. Selbst wenn das ein Scherz in einer lockeren Interviewatmosphäre gewesen ist, ein Körnchen Wahrheit...tralala.

Zu Villazons Absagen: Ich habe bisher nach allem, was ich hören konnte den Eindruck, dass der Sänger Villazon mit dem begnadeten Darsteller und Stimmbesitzer nicht mithalten kann. Wenn er dann auf der Bühne aus sich herausgeht, kann das schnell schieflaufen, wenn die Stimme nicht sitzt und forciert wird. Und wie es mit den Nerven hinter der dauergutgelaunten Kulisse ausschaut, weiß man ja auch nicht.

Gruß
Sascha

Zitat

Original von Edwin Baumgartner
Aber die Beobachtung, die in dem Zitat mitgeteilt wird, ist völlig richtig: Villazón gilt in der Branche als "Absager" - es sei denn, man verpflichtet AN gemeinsam mit ihm.

Tja, vielleicht weiß auch er, dass er sich mit ihr an seiner Seite gesanglich nicht blamieren kann?

@ Antracis:Ja, es ist wirklich jammerschade, dass er derart sorglosm it seiner Stimme umgeht, die ich wirklich außergewöhnlich schön finde. (Mein rein subjektiver Eindruck!) Was seine Nerven anbelangt, so hat er in einem Interview einmal gemeint, er würde mehrmals wöchentlich mit seinem Psychotherapeuten telefonieren. Nun weiß man bei ihm ja nie, wo der Gag endet und die Wahrheit beginnt. Übrigens beneide ich dich um die Gelegenheit, die "Manon" mit dem "Traumpaar" zu sehen, denn die Berichte aus LA waren ja nahezu euphorisch. Ich habe ja kurz mit dem Gedanken geliebäugelt, auf gut Glück nach Berlin zu fahren und vor der Vorstellung auf Karten zu lauern, aber da ich nicht bereit bin, Schwarzmarktpreise zu zahlen, wäre das wohl aussichtslos. (Natürlich habe ich schon vor einem Jahr Karten bestellt, aber ebenso natürlich lauter Absagen bekommen ) Noch lieber würde ich die Berliner "Carmen" mit RV sehen, denn die Inszenierung von Kusej fand ich zumindest im TV faszinierend.

@ Barezzi: Ich denke, das hat RV nicht nötig, seine Stimme hält jedem Vergleich stand! :] (Oute mich hiermit als Fan, falls du noch daran zweifeln solltest :] :] :] )
lg Severina

Zitat

Original von severina
Übrigens beneide ich dich um die Gelegenheit, die "Manon" mit dem "Traumpaar" zu sehen, denn die Berichte aus LA waren ja nahezu euphorisch.

Liebste Severina,

das LA steht lediglich für Landshut , wo ich unter der Woche als kleiner Lehrer tätig sein darf, wenn nicht gerade Ferien (wie diese Woche) sind
Ich back hier auch nur kleine Brötchen
Nach Landshut (Autokennzeichen: LA) werden die beiden wohl nicht kommen

Stefan

Nachtrag:

Zitat

Ich denke, das hat RV nicht nötig, seine Stimme hält jedem Vergleich stand!

Weiß doch, dat Du Fan von bist - aber wenn man sich Edwins Beschreibung von Anjuschkas stimmlichen Fähigkeiten durchliest, dann sollte sich niemand neben ihr blamieren können

Zitat

Original von severina
@ Antracis:Ja, es ist wirklich jammerschade, dass er derart sorglosm mit seiner Stimme umgeht, die ich wirklich außergewöhnlich schön finde. (Mein rein subjektiver Eindruck!) Was seine Nerven anbelangt, so hat er in einem Interview einmal gemeint, er würde mehrmals wöchentlich mit seinem Psychotherapeuten telefonieren. Nun weiß man bei ihm ja nie, wo der Gag endet und die Wahrheit beginnt. Übrigens beneide ich dich um die Gelegenheit, die "Manon" mit dem "Traumpaar" zu sehen, denn die Berichte aus LA waren ja nahezu euphorisch. Ich habe ja kurz mit dem Gedanken geliebäugelt, auf gut Glück nach Berlin zu fahren und vor der Vorstellung auf Karten zu lauern, aber da ich nicht bereit bin, Schwarzmarktpreise zu zahlen, wäre das wohl aussichtslos.
lg Severina

Hallo Severina,

das mit dem Psychotherapeuten finde ich bedenklich - allerdings aus der Angst heraus, dass der Therapeut uns da um den einen oder anderen Kunstgenuß bringt. Ich meine, so eine Neurose ist doch wertvoller Treibstoff für künstlerische Betätigung, die gehört auf die Bühne, nicht auf die Couch.

Wie schrieb Kurzke so schön über Thomas Mann: "Auch eine Neurose ist ein kostbares Stück Seele. Vor Mißbrauch sei allerdings gewarnt!"

Tja, die Manon. Für die Premiere gibt es ja noch ca. 5000 Stehplätze ganz kostenlos, allerdings neben der Oper, was Lautsprecher und Leinwand bedeutet. Sicher aber auch irgendwie ganz lustig.

Gruß
Sascha

Na, da warte ich lieber auf eine TV-Übertragung, die wird's ja hoffentlich geben! Du weißt nicht zufällig, ob die Kusej-Carmen auf DVD rauskommt?
Stefan, du Lieber, warum hast du mir das nicht früher gesagt! Hat mich doch immer nur die lange Flugzeit von einem Tripp nach LA abgehalten, dabei liegt das Gute doch so nah!! Wenn die beiden übrigens weiterhin solchen Raubbau an ihren Stimmen betreiben, werden sie vielleicht einmal froh sein, wenn sie in deinem LA auftreten dürfen - dann schlägt deine große Stunde!!
So, jetzt verfüge ich mich in die WSO, meine zweite "Boheme" absitzen, statt Rolando mit Miro Dvorsky Na, wenigstens nicht der Keith Ikaya-Purdy..... (Positiv denken, Severina! )
lg Severina

Zitat

Weiß doch, dat Du Fan von bist - aber wenn man sich Edwins Beschreibung von Anjuschkas stimmlichen Fähigkeiten durchliest, dann sollte sich niemand neben ihr blamieren können

Diese seltsame Diskrepanz konnte mir auch noch niemand erklären. Wenn ich daran denke, wie blass Juan Diego Florez im Don Pasquale der MET neben Anouschka geklungen hat. Wäre sie noch besser, könnte man überhaupt keinen brauchbaren Partner mehr finden...

Zitat

Original von severina
Stefan, du Lieber, warum hast du mir das nicht früher gesagt! Hat mich doch immer nur die lange Flugzeit von einem Tripp nach LA abgehalten, dabei liegt das Gute doch so nah!! Wenn die beiden übrigens weiterhin solchen Raubbau an ihren Stimmen betreiben, werden sie vielleicht einmal froh sein, wenn sie in deinem LA auftreten dürfen - dann schlägt deine große Stunde!!
So, jetzt verfüge ich mich in die WSO, meine zweite "Boheme" absitzen, statt Rolando mit Miro Dvorsky Na, wenigstens nicht der Keith Ikaya-Purdy..... (Positiv denken, Severina! )
lg Severina

Und wie war´s heute oder bist Du gar nicht erst hingegangen, weil Du gar so lange noch online warst?
War der Ersatz diesmal ansprechend?
Meine beiden Heimatplätzchen IN und LA sind ja beide in Bayern (ebenso wie der Mozartwirt :] ) und nicht furchtbar weit weg. Meine Schwester ist sogar gerade in Wien, aber ob die sich kulturell umsehen wird...
Werde die nächsten Jahre schon noch Zeit finden, unsere sympathische Nachbarlandshauptstadt zu besuchen und dann kannst Du mir Dein zweites Wohnzimmer zeigen

Stefan

PS: Mein LA als frühere Residenzstadt und Hauptstadt des Regierungsbezirks Niederbayern (meinem momentanen Brötchengeber, der meine CD-Eskapaden finanziert ) ist übrigens um Welten schöner und interessanter, als dieses Moloch in den USA, das ich auch schon besucht habe und mir wenig Sehnsucht bereitet

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Und wie war´s heute oder bist Du gar nicht erst hingegangen, weil Du gar so lange noch online warst? War der Ersatz diesmal ansprechend?
Es lebe der Fremdenverkehr!! Ein netter Franzose hat mir meine Karte abgekauft und mich davor bewahrt, unter dem guten Miro zu leiden. :lips: (Nein, der wäre in wirklich keiner Beziehung ein Ersatz gewesen!!) Dann kam ich an der Arcadia vorbei, dem Plattenshop, wo am Samstag punkt Mitternacht die brandneue A&R-CD verkauft werden soll, und da verkündete doch tatsächlich ein Plakat, es gäbe dann eine "besondere Überraschung". Also wenn die beiden dort tatsächlich auftauchen und den Clown spielen und er dann womöglich am Sonntag wieder nicht singt, krieg ich die Krise. Aber da erwürgt ihn der Holender wahrscheinlich höchstpersönlich!
Buona notte, Severina

Zitat

Original von severina
Dann kam ich an der Arcadia vorbei, dem Plattenshop, wo am Samstag punkt Mitternacht die brandneue A&R-CD verkauft werden soll, und da verkündete doch tatsächlich ein Plakat, es gäbe dann eine "besondere Überraschung".

Ich vermute, da kommt dann ein Outing und es stellt sich heraus, das Villazon tatsächlich nur ein sehr begabter Schauspieler ist und gar nicht singen kann. Gesungen hat die ganze Zeit der wackere Domingo aus dem Orchestergraben heraus. Da er aber ja vielbeschäftigt ist, kommt es halt häufig zu Absagen. Anjuschka wird bei der Gelegenheit dann übrigens vom Spanier auch gleich mitfalsettiert, deshalb sollte Edwin Ihm auch die Intonationsschwächen nachsehen. Dahinter steht natürlich das ehrgeizige Ziel von Domingo, 2017 dann am Ende seiner Baritonkarriere den Herzog, Rigoletto und Gilda in einer einzigen Aufführung zu singen. Nur Sparafucile wird von Alagna übernommen. Wenn er seine Stimme nämlich weiterhin so gekünstelt heroisch abdunkelt, ist er 2017 locker beim Basso profondo angekommen.

Gruß
Sascha

Sascha,
lg Severina

Zitat

Original von Antracis
Nur Sparafucile wird von Alagna übernommen. Wenn er seine Stimme nämlich weiterhin so gekünstelt heroisch abdunkelt, ist er 2017 locker beim Basso profondo angekommen.

Gruß
Sascha

Da könntest ja recht haben: Der Alagna schreibt im heutigen Profil-Interview, dass er jeden Tag als Bariton aufwacht und erst dank Stimmtechnik zum Tenor mutiert.
Vielleicht wacht er ja bald als Bass auf.

Zitat

Original von Brangäne

Da könntest ja recht haben: Der Alagna schreibt im heutigen Profil-Interview, dass er jeden Tag als Bariton aufwacht und erst dank Stimmtechnik zum Tenor mutiert.
Vielleicht wacht er ja bald als Bass auf.

JO, und manchmal gibt's halt technische Gebrechen.... Ich hoffe ja sehr, dass sein Des Grieux live besser klingt als bei der Radioübertragung von der MET
lg Severina

Hallo liebe Severina,

auch wenn Du diesen Beitrag schon vor langer Zeit geschrieben hast muss ich einfach antworten weil es mir genauso ergangen ist. Am Vortag noch im Konzerthaus bei dem amüsanten Gespräch mit Villazon, konnte auch ich die Absage kaum glauben. Und vorallem mit Deiner Meinung über Calleja sprichst Du mir aus dem Herzen, der ist total überschätzt und langweilig! Als ich ihn später auch als Alfredo ertragen sollte ging ich in der Pause, fand ihn richtig dilletantisch! Aber wie Du schreibst - nicht ist so arg wie Ikaya-Purdy! Da kann sonst singen wer will - den tue ich mir sicher nicht mehr an! Das letzte Werk das er mir vermiest hat waren die "Vespri" Das genügt.

Liebe Grüße,
Margit

Manche Umbesetzungen werden zum Segen! Siehe Pjotr Beczala als Edgardo in Lucia.......
So sehr ich Villazon verehre, aber mit dieser Besetzung hätte er seine Talente eher verschenkt oder sogar hysterisch gewirkt, während Beczala genau richtig am Platz war.

F.Q.

Hallo Fairy Queen!

Das habe ich genauso empfunden - auch mich begeistert Villazon, aber in diesem Fall war die Absage tatsächlich ein Gewinn. Schon lange nicht hat mich ein Tenor derart fasziniert wie Beczala!

Liebe Grüße,
Margit

Es kann auch anders gehen. In meiner Schulzeit sollten wir in Henzes "Der junge Lord" gehen. Ich, der von Gesang nicht viel Ahnung hatte, wollte da völlig unbefangen hingehen. Kurz vor Beginn kam der berühmte Mann vor den Vorhang und erklärte uns, dass es aus Krankheitsgründen Mascagnis "Cavalleria" und Leoncavallos "Bajazzo" gespielt würde.

Das war ein echter Segen für mich, war ich doch fortan von dem Virus, welches Oper heißt, infiziert.

LG Uwe

12. April 2009: Ich besitze Karten für Herheims Lohengrin in Berlin an diesem Tag. Zu 70% will ich wegen René Pape hin.
Etwa zwei Wochen vor der Vorstellung lese ich, dass Kwangchul Youn für ihn einspringt. Der war aber sehr gut. Herrje, der Mann singt besser als mancher Deutsche :wacky:.

Pape erfreute sich aber am 11. April bester Gesundheit. Da sang er nämlich den Basspart im Verdi-Requiem. Meine Anfrage an die Staatsoper, was das denn zu heißen habe, wurde nach dem Motto "Wagner ist ja schwerer als Verdi" beantwortet. Lasse ich nicht gelten, denn der Heinrich ist ja nun keine Riesenpartie.

Hoffentlich muss Pape nicht auch im Juli 2010 das Bett hüten- da soll er in München Filippo II. singen. Aber das werde ich mir wegen Paata Burchuladze (der singt den Großinquisitor) vielleicht doch nochmal überlegen, wenn ihr wisst, was ich meine...