Italienische Oper für Einsteiger auf deutsch ??

  • Zitat

    Original von Blackadder
    Ich möchte die Sprache hören, für die die Töne gesetzt wurden... Und ich bin ein Fan von Übertitelung, die mich kurz und knackig auf das Gesungene hinweist. Nicht von jeder Oper gibt es Textbücher und lieber schiele ich kurz nach oben als raschelnd ein Reclamheftchen zu Gemüte zu führen... Ich habe die Übertitelung von Cavallis "Giasone" sehr genossen...


    Äh, wenn auf deutsch gesungen wird, brauchst Du aber doch kein Reclamheft :rolleyes:


    Ich höre halt beides gerne, deutsch übersetzt und im Original. Daher finde ich es schade, dass nicht beide Richtungen bedient werden. S'ist wie beim Regietheater, das die anderen Sehgewohnheiten buchstäblich platt gemacht hat. Da wird dann auch gleich der Zeigefinger erhoben, wenn man sich mal dagegen ausspricht.

  • [quote]Original von Knusperhexe



    Äh, wenn auf deutsch gesungen wird, brauchst Du aber doch kein Reclamheft :rolleyes:


    quote]


    Womit wir freilich wieder beim Thema "Textverständlich singende Sänger" wären (die knacktrockene Akustik der Kölner Oper ist da allerdings sehr hilfreich, gilt auch für's Dortmunder Stadttheater).


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.


  • Na ja, irgendwas versteht man aber doch immer. Aber klar, die Akustik in Köln ist :kotz: Ich würde das Teil ja auch am liebsten gleich in die Luft jagen bzw. umnutzen für Musicals. Warst Du schon in der neuen Cosi? Da habe ich mich echt gefragt, warum sie die nicht auf deutsch speilen, wo eh schon so viele deutsche Sänger dabei sind.


    LG,


    Knuspi

  • Hallo Knuspi,


    da war ich noch nicht drin, habe auch eher La Boheme auf meiner Agenda.


    Was die Kölner Oper betrifft, nun, da werden wir uns wohl nie einig werden. Ich habe bislang wirklich noch keinen Platz gefunden, wo ich mich über die Akustik beklagen konnte. Ganz ehrlich: mir erzeugen eher die alten Prunkbauten Unbehagen. Aber das ist wohl eine Gesinnungsfrage.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Stimmt, das hatten wir ja schon mal :O


    Von der neuen Bohème war ich sehr enttäuscht. Von Lieb fühlt man da nicht viel. Die stehen immer mit dem Rücken zueinander und es ist, als würden zwei Kühlschränke aufeinander prallen. Ätzend! Hast Du noch die alte Inszenierung gesehen? Wo halb Paris nachgebaut war? Seufz!


    Und um wieder zurück zum Thema zu kommen: Es gibt eine herrliche, deutsch gesungene Bohème mit Alfons Fügel und Trude Eipperle. SCHÖÖÖÖÖÖÖÖN!

  • Habe darüber heute mit meiner Gl im Unterricht diskutiert.
    Sie ist da wohl auch nicht sehr streng, und konnte meine dogmatische Haltung nicht ganz nachvollziehen. Aber ich finde nach wie vor, nimmt man eine italienische Oper und deutscht sie ein, ist das als nehme man einfach ein paar Noten weg und ersetze sie durch Neue, nur weil evtl das Publikum so besser hören oder verstehen mag. Aber dasselbe gilt natürlich auch für deutsche Opern, die kann / sollte man auch nicht mal eben auf italienisch singen.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Glaubt Ihr persönlich, daß es einem absoluten Quereinsteiger leichter fällt, eine italienische Oper so zu hören, daß ihm keine Sprachbarriere in die Quere kommt, als wenn er sich den Text langsam erarbeiten muß ?


    Salut,


    ich glaube gar nichts, was andere betrifft. Vielmehr sollte es der/die Betroffene einfach selbst ausprobieren. Es mag durchaus in Fremdsprachen Bewanderte "Deutsche" geben, die eine Übersetzung oder Über-/Unterbetetitelung als Verhonepipelung betrachten. Ich persönlich hatte bei meinen ersten Begegnungen mit z.B. italienischen Opern Mozarts stets einen Klavierauszug mit Originaltext und deutschem Text vorliegen. Ich tat mich da - zugegebener Maßen [allerdings im zarten Alten von 9 Jahren] - ziemlich schwer mit. Letztlich war die Lösung, den fürchterlichen Klavierauszug zu entsorgen und - soweit möglich - den Text aus dem [übersetzten] Libretto mitzulesen. Und danach das Ganze nochmals ohne Libretto, dafür mit Partitur und Originaltext.


    Zu schätzen gelernt habe ich die Originalsprache z.B. bei Werken aus Schweden [Kraus, Naumann] oder Tschechien [Dvorák]. Man mag da vielleicht, wie Alfred es andeutete, zwischen "europäischen" [vielmehr romanischen] und slavischen Sprachen bzw. Drittsprachen unterscheiden. Aber letztlich habe ich dazugelernt, dass die Artikulation eines noch so bedeutungsfremden Wortes viel mehr ausmacht, als eine vernünftige Übersetzung dies leisten kann [es gibt allerdings Ausnahmen].


    Jedem das Seine.


    Interessant wird das erst dann, wenn man dann versucht, das erhörte mitzusingen. Da kann dann schnell das dabei herauskommen... aber das hat auch was für sich.


    :D


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zu diesem Thema habe ich mich zwar scho im Libretto-Thread geäußert, aber ich äußere mich gerne noch einmal dazu: Ich persönlich möchte eine Oper in der Originalsprache hören, weil es, zumindest für mich, einfach harmonischer klingt. Das gilt auch für die slawischen Sprachen, wo ich wirklich kein Wort verstehe, trotzdem würde ich eine tschechische "Jenufa" unserer deutschen vorziehen. Denn ehrlich gesagt verstehe ich bei einer deutsch gesungenen Oper nicht viel mehr (besonders bei Tenören und Sopranen habe ich große Probleme), und auf das Wenige kann ich gerne verzichten, weil ich das Libretto in der Regel gut kenne. Übertitel würden mich wahrscheinlich auch stören, deshalb liebe ich unser Wiener System, wo jeder seinen Minibildschirm vor sich hat und ihn nach Belieben benutzen oder ausschalten kann. Aber selbst wenn ich mitlese, dann meist die italienische Version, weil mich eben der Originaltext interessiert.
    @ THomas: Dein Sprechtheatervergleich hinkt sehr, denn am Theater geht es ja primär um den Text, wenn ich da also die Sprache nicht verstehe, ist alles sinnlos. In der Oper bleibt dir auf jeden Fall der Musikgenuss, auch wenn du wenig oder nichts vom Text verstehst.
    lg Severina

  • Ein paar Thesen von mir:


    - Der Text ist ein ganz wesentlicher Bestandteil einer Oper. Wie man eine Oper genießen kann, ohne den Text zumindest grob verstehen, ist mir schleierhaft. Auf alle Fälle geht es meilenweit an der Intention *aller* Beteiligten vorbei (Komponist, Textdichter, Interpreten).


    - Vieles ist Gewohnheitssache. Hätte man Verdis Originaltexte vernichtet und anschließend alles nur noch auf deutsch gesungen, fände man heute die deutschen Texte normal. Verdis Italienisch klingt übrigens ziemlich komisch, vorsichtig ausgedrückt. Genauer: Dieses Italienisch ist grauenhaft. Wenn heute ein Italiener so reden würde, würde man ihn in die Klapsmühle stecken.


    - Gewöhnung hin oder her: In der Regel gehen Musik und (Original-)Text eine Symbiose ein, die bei Übersetzungen nur sehr schwer beizubehalten ist. Allerdings erkennt man diese Symbiose nur, wenn man die Sprache grob beherrscht oder zumindest die Schlüsselwörter kennt.


    Was also tun:


    - Übertitel sind die derzeit beste Lösung. Zu erkennen am allgemeinen Erfolg. Die wissen schon, warum sie das tun. Letztens war ich mit meiner Mutter in La Bohème. Ohne Übertitel könnte ich ihr das nicht zumuten. Ich schätze, dass 90% der Besucher auf Übertitel angewiesen sind. Gestern war ich in La Traviata. Ich habe oft hochgeschaut. Oper ohne Text ist wie ein Film ohne Ton. Gefällt mir nicht. Selbstverständlich müsste man auch Wagner übertiteln. Bei Wagner ist der Text besonders wichtig, da muss man alles vestehen.


    - Leider helfen Übertitel nicht bei Wortspielen und Ähnlichem. Dazu muss man die Sprache wirklich kennen und den Text akustisch verstehen. Mozarts Rezitative und auch einige Arien sind voll von Beispielen. Hier könnte eine Übersetzung zumindest der Rezitative sinnvoll sein. Ich befürchte nur, dass man keinen hinreichend genialen Übersetzer findet. Das Italienische hat eine andere Klangstruktur als das Deutsche. Der Übersetzer müsste viele Dinge gleichzeitig beachten. Ob das möglich ist?


    Beispiel, das mir am Herzen liegt:


    Haydns "Il mondo della luna"


    Text von Goldoni, total witzig. Auf Italienisch für 99% der Zuschauer nicht verständlich. Diese Oper könnte es, geschickt übersetzt (Rezitative reichen) und kreativ inszeniert, wieder in den Spielplan schaffen...



    Thomas Deck


    PS: Zur Ausgangsfrage: Meine erste Oper (als LP) war der Figaro auf Italienisch. Ich konnte damals zwar noch kein Italienisch, aber mit Hilfe der (recht genauen) Übersetzung im Textbuch konnte ich dem Geschehen durchaus grob folgen. Insofern halte ich den Figaro auch auf Italienisch für eine gute Einsteigeroper.


    Bei Smetanas Verkaufter Braut auf Tschechisch würde man sicher auch so manche Erleuchtung bekommen. Der Aufwand, dem Tschechischen grob zu folgen, erscheint mir allerdings ziemlich hoch...

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose


  • @ 1


    Genau so empfinde ich das auch, zumindest was den Text als wesentlichen Bestandteil einer Oper betrifft. Ich finde, eine Oper kann schon sehr sehr viel transportieren, und das geschieht allerdings nicht unbedingt über den Text. Die Komposition und der Gesang in seiner Originalität und "gedachten " / gewählten Sprache vermittelt alles was an Gefühl und Leidenschaft notwendig ist, und man kann sich, zumindest ist das bei mir so, primär an der Musik erfreuen. Und das trifft doch zumindest zu 75 % die Intention der Komponisten.


    @ 2


    Dass man dann nicht "unbedingt" 100 % weiss, was da vor sich geht streite ich nicht ab. Aber das kann ja schon dadurch behoben werden, wie du so schön sagst, indem man die Schlüsselwörter kennt, oder wie du es gemacht hast, das Libretto kennt, oder sich das Nötige aus dem Übertext entnimmt.


    Ich denke, dass sprachliche Nuancen jeder Art in der Wahl der Wörter und deren Konsonanten und VOkalen liegt. Das sind Bestandteile einer jeden Sprache die Eingang in jedermanns Ohr findet, und somit unmittelbar die Symbiose komplett macht. Der Text wurde ja nicht einfach unter die Noten geklatscht, sondern, so gehe ich davon aus, explicit gewählt und ein Vokal an eine Note geheftet. Deswegen finde ich, dass der Charme gewisser Melodien sehr unter dem Deutschen leidet, allerdings auch die Prägnanz verloren gehen kann, sofern man deutsche Texte transportiert.
    Wagner auf italienisch, wuahh, grauselig. Aber das wiederum nur meine bescheidene Meinung, und evtl mögen die Opern Wagners oder Verdis nciht unbedingt als Einsteigermodell taugen.


    Gruss


    Sascha

  • Zitat

    Original von Brangäne
    Einzelfälle mag es geben. Dennoch:


    Bei den meisten italienischen Opern ist der deutsche Text doch eher abschreckend, klingt verstaubt bis lächerlich. Spontan fällt mir ein:
    ...Schauder ergreeeiiift mich - starr bleibt der Blick... und
    ...löscht Ihr das Feuer nicht, das Ihr entzüündet,
    werd ich es lööschen, mit Eurem Blut.


    Hmm, aber die Texte sind doch nicht als Literatur zu verstehen, sondern hinsichtlich ihrer Singbarkeit geschrieben. Und da klingt's doch dann richtig gut. :yes:


    Ich mein', was sollten denn erst die Italiener sagen, denen spült's doch den Gefühlsballast ganz ungebremst ins Ohr. Aber da habe ich noch nie gehört, dass sie ihre Texte nicht mehr mögen.


    Ich gehe jetzt sogar mal soweit, dass das Hören von Opern im Original akustisch ein Plus ist, aber von der Gefühlsebene bricht ganz viel weg. Deswegen würde ich es sehr begrüßen, wenn's wieder mehr Opern in der jeweiligen Landessprache gäbe.


    LG,


    Knuspi

  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    Stimmt, das hatten wir ja schon mal :O
    Und um wieder zurück zum Thema zu kommen: Es gibt eine herrliche, deutsch gesungene Bohème mit Alfons Fügel und Trude Eipperle. SCHÖÖÖÖÖÖÖÖN!



    Sowie mit Rudolf Schock und Erna Berger :angel:
    (leider nur als Querschnitt)


    Und obwohl ich Fritz Wunderlich sehr verbunden bin, finde ich dessen Bohème-Querschnitt mit Anneliese Rothenberger nicht sonderlich gut, da Beide sehr steril singen.


    PS: Meiner Eltern allererste Schellackplatte nach dem Krieg war "Wie eiskalt ist dies Händchen/ Wie sich die Bilder gleichen" mit Alfons Fügel, der aus Bonlanden bei Stuttgart stammt.Da war meine Liebe zur Oper entflammt. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    ich wollte gerade sagen: Berger als Mimi? Kenne ich gar nicht gesamt. Ja, das wäre herrlich! Du, ich habe auch noch ein paar Schellackscnipsel mit der Berger als Musette und Oehme-Förster als Mimi. TRAUMHAFT!
    Kennst Du eigentlich noch weitere Aufnahmen mit dem Alfons Fügel?


    Ich finde ihn als Rodolfo echt der Kracher!


    Noch ein weitere Pluspunkt, wenn man Opern auf deutsch hört. Man kann besser mitsingen.


    LG,


    Knuspi

  • Salut DatMutzel,


    Sowas habe ich auch schon alles erlebt:
    Vor etlichen Jahren waren wir mit einer Studentenvereinigung mal in der Bayerischen Staatsoper (Aida) - natürlich auf den billigsten Plätzen - und hinter uns waren dann nur noch die Partitur-Leser-Steh-Plätze. Da war dann eine Gruppe Spanier (oder waren es doch Italiener ?( ?!), von denen mindestens einer mitsang und gleichzeitig dirigierte :D
    Wäre es keine romanische Sprache gewesen, hätte er sich wohl auch etwas schwerer getan :pfeif: :stumm:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von DasMutzel
    Hab ich das Richtig verstanden?? DU sitzt im Saal und singst mit? 8o :evil: :no: :D :jubel:


    Um Himmels willen, NEIN Mutzel! Aber hinterher oder vorher, da schmetter ich alle Rollen!Und das Schauspielern dabei klappt auch besser auf deutsch. Mein "Alfredo", äh "Alfred" ist der Hit - und erst meine Knusperhexe, aber die singt ja eh immer in deutsch! :D


    LG,


    Knuspi


  • Hi Knuspi, und wo kann man deine Talente bewundern? :D :D :D :D (singen kann man ja auch unter der Dusche, aber schauspielern??? :D)
    Sorry, habe heute meinen unernsten Tag.... :angel:
    lg Sevi :hello:

  • Zitat

    Original von severina



    Hi Knuspi, und wo kann man deine Talente bewundern? :D :D :D :D (singen kann man ja auch unter der Dusche, aber schauspielern??? :D)
    Sorry, habe heute meinen unernsten Tag.... :angel:
    lg Sevi :hello:


    Hey, bin selbst immer ganz überwältigt von meinem Hoffmann im Regen, sprich unter der Dusche. Da bin ich vor Rührung ganz weg.


    Aber zu Deiner Freude, hier meine größte, wirklich größte Schmach - in jungen Jahren:


    Die Königskinder-Aufnahme mit Fischer-Dieskau gab es damals nicht im Handel, aber der WDR hatte mir dann gestattet, den Mitschnitt bei ihnen im Studio hören zu dürfen. Das war herrlich und ich ging volll mit. Da ich das Libretto eh auswendig konnte, habe ich den tollen Raum genutzt, die Handlung bei voller Lautstärke nach zu spielen. Und was soll ich sagen, gerade, als ich aushole und mit Schmackes der imaginären Gänsemagd die Krone vom Haupt fege, sehe ich doch zufällig im Fenster gegenüber zwei sehr interessierte WDR-ladies, mich beobachten. :O :O :O :O :O :O :O :O
    Ich werde jetzt noch rot, wenn ich dran denke.


    Schamrote Grüße,


    Knuspi

  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    Hallo Siegfried,
    Kennst Du eigentlich noch weitere Aufnahmen mit dem Alfons Fügel?
    LG,
    Knuspi



    Hallo Knuspi, wie wärs damit?


    Hamburger Archiv für Gesangskunst, Aufnahmen 1941-1951


    ALFONS FÜGEL
    Bestell-Nr. 10338 Preis: EUR 15,-


    Verdi: La Traviata


    1 So hold, so reizend 3.16


    2 Ach, ihres Auges Zauberblick 3.55


    3 O laß uns fliehen (mit M. Guilleaume) 4.02


    1948; SFO Stuttgart, Franz Müller-Kray


    4 Donizetti: Don Pasquale


    Laß es, ach laß es mich hören(mit G. Callam) 3.10


    1942; Großes Opernorchester, Hanns Steinkopf


    5 Bizet: Carmen


    Hier am Herzen treu geborgen 4.12


    1941; Großes Opernorchester, Meinhard von Zallinger


    6 Lortzing: Undine


    Vater, Mutter, Schwester, Brüder 3.30


    1950, RSO Stuttgart, Fritz Mareczek


    7 von Flotow: Martha


    Ach so fromm 3.08


    1942; Großes Opernorchester, Hanns Steinkopf


    8 Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor


    Horch, die Lerche singt im Hain 2.38


    1942; Großes Opernorchester, Hanns Steinkopf


    9 Verdi: Aida - Holde Aida 4.09


    Aufnahme -und Orchesterdaten unbekannt


    0 Wagner: Der fliegende Holländer


    Mit Gewitter und Sturm 4.23


    1942; Großes Opernorchester, Hanns Steinkopf


    Puccini: La Bohème


    11 Wie eiskalt ist dies Händchen 4.25


    12 Du entzückendes Mädchen (mit Trude Eipperle) 3.44


    1940; Orchester der Bayerischen Staatsoper, Clemens Krauss


    13 Puccini: Madame Butterfly


    Willst du nun endlich (mit Trude Eipperle) 8.58


    1942; Orchester der Bayerischen Staatsoper, Heinrich Hollreiser


    14 Puccini: Turandot


    Weine nicht, Liu 2.47


    1943; Orchester der Bayerischen Staatsoper, Heinrich Hollreiser


    Millöcker: Der Bettelstudent


    15 Ich hab kein Geld, bin vogelfrei 1.31


    16 Ich knüpfte manche zarte Bande 2.24


    Aufnahme -und Orchesterdaten nicht bekannt


    17 Künneke: Der Vetter von Dingsda


    Ich bin nur ein armer Wandergesell 3.21


    1942; Orchester Hanns Steinkopf, Hanns Steinkopf


    18 Künneke: Glückliche Reise


    Drüben in der Heimat 3.26


    1949; Orchester des Bayerischen Rundfunks, Theo Mackeben


    19 Künneke: Zauberin Lola


    Es ist auch dir einmal 2.25


    1951; Orchester des Bayerischen Rundfunks, Werner Schmitt-Boelcke


    20 Lincke: Frau Luna


    Schlösser, die im Monde liegen 3.54


    1942; Großes Rundfunkorchester Berlin, Hanns Steinkopf


    21 Zeller: Der Obersteiger


    Sei nicht bös' 4.46


    1942; Orchester der Staatsoper Berlin, Hanns Steinkopf :jubel::hello::jubel::hello: :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Das ist für mich eine schwere Frage.Ich glaube, einem Neuling wird der italienische Text wenig zusagen, obwohl melodisch geschmeidig und wohltuend für die Ohren klingt. Die Antworten die hier zum Teil gemacht wurden, lassen außeracht,dass sich um einen Neuling handelt, der behutsam an die Oper herangeführt werden soll.ER wird durch den fremden Text M.E. abgeschreckt.
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    Das ist für mich eine schwere Frage.Ich glaube, einem Neuling wird der italienische Text wenig zusagen, obwohl melodisch geschmeidig und wohltuend für die Ohren klingt. Die Antworten die hier zum Teil gemacht wurden, lassen außeracht,dass sich um einen Neuling handelt, der behutsam an die Oper herangeführt werden soll.ER wird durch den fremden Text M.E. abgeschreckt.
    Padre


    Yepp, so isset in den meisten Fällen.

  • Sry, aber das halte ich anders.


    Oper ist Oper!


    Das diese Werke nun einmal ein gewisses Niveau haben kann man nicht von der Hand weisen, und sollte sich jemand dafür interessieren, sollte, muss er das nunmal hinnehmen. Und ich finde das ist kein Problem der Sprache. :beatnik:



    Irgendwie kommt mir die Frage mittlerweile sehr komisch vor, und ich entwickel auch eine gewisse abwehrende Haltung ihr gegenüber.


    Versteh ich die Frage allgemein deute ich sie :


    Jemand hat durch irgend einen Indikator Interesse bekommen und fragt mich, welche OPer er sich mal anhören sollte?


    Oder


    Jemand bekommt aus einer Unterhaltung oder Diskussion heraus gesagt, er solle sich damit mal auseinadersetzen, und um nicht Gefahr zu laufen, das Werk könnte nicht gefallen nimmt man eine leichte, am besten nicht anspruchsvolle Oper, um jenen nicht gleich zu überfordern.


    Im ersten Fall würd ich einfach sagen: "Friss oder Stirb!" Gefällt oder eben nicht.


    2tens


    Dann fängt man vielleicht am besten mit einem MIx aus verschiedenen Arien an, 10 oder 15 Stück, deutsch italienisch und was weiss ich, und bietet dem NEUeinsteiger somit ein breites Spektrum. Hat er dann etwas gefunden, was seinem Ohr zusagt, kann man den nächsten Schritt machen.


    Vielleicht, so denke ich nun, nachdem ich das geschrieben habe, wäre das die ultimative Lösung für alle arten von Einsteigern.


    Man bietet Anspruchsvolles ohne zu anspruchsvoll zu sein / wirken oder zu überfordern. Dann schlägt man vielleicht eine Brücke.


  • Ja, der Text ist so fast richtig (vorletzte Zeile: "... damit der Tag ersteh' ...").
    Ich kenne die ital. und dt. Aufnahme Schocks - da ziehe ich die dt. bei weitem vor! Vielleicht entstand die ital. aber auch nach seinem Zenit.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Felipe,


    ist das eine Gesamtaufnahme? Ich habe eine deutsche Turandot mit Rosvange, die ich sehr mag. Gibt es eigentlich eine deutsche Einspielung der Norma?


    LG,


    Knuspi


  • Genau diese Stelle war es, die, von einem Manrico mit Turbokompressor (Rosvaenge) gesungen, mir als Kind das Genre Oper als eine übertriebene und unfreiwillig komische Musikrichtung erscheinen ließ.


    Als ich viele Jahre später auf ein italienisch gesungenes Gegenbeispiel stieß, das wirklich wie eine lyrische Romanze klang, war meine erste Frage: Singt der wirklich das Gleiche?


    Ich verstehe einige Brocken Italienisch und half mir mit der englischen Übersetzung im Libretto weiter:


    "Ah, yes, my love, in being yours,
    in knowing that you are mine,
    my soul will now be braver,
    my arm stronger.
    But if on my page of fate
    it be written
    that I must die
    on the enemy´s sword,
    with my last breath
    my thougths will be of you, ..."


    Das erscheint mir doch etwas Näher am italienischen Original zu sein als die deutsche Übersetzung, die ja auch schon etwas älter ist.
    Kann es sein, dass hier der Sprachstil Wagners in die deutsche Verdi-Übersetzung eingeflossen ist? Vielleicht gibt es aber heute schon eine Übersetzung, die etwas zurückgenommener ist und die "Wonne", das "Erbeben" und den "letzten Hauch" gestrichen hat?


    In dem obigen Beispiel kamen Text und Interpretation zu einem in meinen Ohren übersteigerten Ausdruck zusammen.
    (Dass Rosvaenge auch ungemein lyrisch singen konnte, bewies er bei Weber: Die Bitte "Schont, oh schont, die teure Braut" habe ich nie wieder inniger gehört).


    Es gibt aber auch eine deutsch gesungene Aufnahme der "Sizilianischen Vesper", für die ich alle italienischen liegen lasse: Heinrich Schlusnus singt den Montfort mit einem klassischen, tragischen Pathos; in dieser Aufnahme stört mich die Übersetzung überhaupt nicht (und Rosvaenge ist hier ein jugendlich-ungestümer Gegenpart).


    Also bin ich mal wieder unentschlossen: Ob mir eine deutsche Übersetzung gefällt oder nicht, kann vom Text der Übersetzung oder von dem Gesangsstil abhängen.
    Im Allgemeinen gefällt mir die Originalversion jedoch meist besser, weil Text und Musik dort meiner Meinung nach eine größere Einheit bilden.


    :hello: Petra

  • Liebe Petra,


    ein gutes und nicht einmal untypisches Beispiel. Lieber verstehe ich gar nichts als das. Ich möchte auch lieber nicht wissen, wie oft sich schon Sänger ärgern mussten, weil ein die Übertitel mitlesendes Publikum gerade an einer besonders tragischen Stelle der Musik losprusten musste.


    Natürlich hat der "Italiener an sich", sollte es ihn geben, ein entspannteres Verhältnis zur Emphase als wir "coolen" Deutschen, aber für einen Italiener, so wurde mir glaubhaft berichtet, klingen die Texte zwischen Belcanto ujd Verdi nicht unbedingt weniger grotesk als die gängigen Übersetzungen für uns. Ncht jeder Librettist verfügte über das superbe Sprachgefühl eines Boito. Wenn manche dort mit Wagner ihre Probleme haben, liegt es jedenfalls am wenigsten daran, dass sie seine Texte nicht verstehen. Oft genug ist wahrscheinlich eher das Gegenteil der Fall.


    Man sollte aber den italienischen Librettisten gegenüber nicht zu ungerecht sein. Oftmals ist es auch der deutsche Übersetzer, der dem damals üblichen, pathetischen Sprachgebrauch folgte, der heute besonders lachhaft klingt, ob durch Wagner geprägt oder nicht. Man höre sich nur mal Wochenschauen der fünfziger Jahre an, die wie aus einer anderen Welt zu kommen scheinen. Und die sind nur ein halbes Jahrhundert alt, während die gängigen Übersetzungen, die der Verlag Ricordi bis heute für Puccini vorschreibt, oft doppelt so alt oder noch betagter sind, etwa bei Mozarts Da Ponte-Opern.


    Leider sprechen die Gesetze der Ökonomie gegen die Erstellung neuer und besserer Übersetzungen, denn welcher Musikverlag will heute noch eine neue Sprachfassung in Auftrag geben, welcher Sänger einen eigenen Text für eine einzige Aufführungsserie lernen, in der er vielleicht nur ein paar mal auftritt, und welcher Intendant hat schon ein Budget für solchen "Luxus"? Felsenstein war da eine große und nicht von ungefähr bis heute rühmliche Ausnahme. So bleibt es noch am ehesten einzelnen Regisseuren überlassen, in den deutschen text einzugreifen, und das bekanntlich nicht immer nur zu ihrem Nutzen.


    Hinzu kommt, dass der Klang der Texte schon früh, spätestens aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Komposition zunehmend geprägt haben, so dass mit dem Klang des Originaltextes oft auch ein Stück der geplanten Musik verloren geht. Man beachte nur, wie eng Chabrier oder Debussy an ihren Texten entlang arbeiteten. Vile melodische Entwicklungen sind bei der notwendig anderen Wortstellung, vom Klang ganz zu schweigen, nicht nur überraschend, sondern wirken überraschend sinnlos - ganz im Gegensatz zum Original.


    Dennoch spricht auch sehr viel für GUTE deutsche Fassungen, nur kann und will sie sich eben kaum jemand mehr leisten. Dazu habe ich mal einen Thread angefangen, der leider nur zwei Tage aktiv blieb: Blind aus Notdurft - Kunst und Elend der Übersetzung Vielleicht kann man den ja mal wieder aufgreifen.


    :hello: Rideamus


    PS: die alte Einspielung der SIZILIANISCHEN VESPER mit Schlusnus und Rosvaenge hatte ich auch mal auf 2 Heliodor-LP. Ich mag aus der zeitlichen Entfernung die Sängerleistungen nicht mehr beurteilen, aber ich weiß, dass sie mir für lange Zeit Verdi verdorben hatte, weil sich das Werk für mich wie ein schlechter Weber anhörte. Das war sicher nicht nur die Schuld des Textes, sondern insgesamt der völlig werkfremden Darbietung. M. E. sind solche Aufnahmen wirklich nur noch was für erprobte Kenner, die mit dem Original vertraut genug sind um die Kopie richtig einschätzen zu können.

  • Es ist doch wohl piepegal, ob ein Sänger in deutsch singt:"Bis dann der Tag ersteht" oder:"Damit der Tag ersteh". Im Original heißt es sowieso anders: "All' alba vincero!"heißt doch soviel wie:"In der Morgendämmerung mein siegen". Wie soll man das denn auf sechs Silben unterbringen ?
    Dazu möchte ich auch noch sagen,daß mir ein guter Sänger, der deutsch singt lieber ist, als ein mittelmäßiger Sänger, der italienisch singt.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.


  • Hallo Knusperhexe,


    es handelt sich hierbeit (leider) nur um Aufnahmen der Arie allein. Ich glaube nicht, daß es eine gesamte Turandot-Aufnahme mit Schock gibt, weder auf Deutsch, noch Italienisch. Das Nessun dorma allein findet man allerdings relativ häufig auf Deutsch (Schock, Tauber, Kiepura etc.).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose