Die MET im Kino

  • Ich war gestern abend auch im Kino und muss sagen das eine so lange Wagner Oper im Kino doch bequemer ist als im Opernhaus. Zum einen kann man zwischendurch rausgehen und sich Getränke oder was zu essen holen und zum anderen sind die Sitze sind bequemer. Während des ersten Aktes bin ich kurzzeitig sogar eingeschlafen. Die Inszenierung war nicht so schlimm wie befürchtet, obwohl ich den Otto Schenk Parsifal bevorzuge. Sänger und Orchester kann man natürlich nicht objektiv beurteilen, da man nicht weiss, wie technisch gearbeitet worden ist. Rene Pape war einfach grandios als Gurnemanz, Peter Mattei war einer der besten Amfortase die ich in den letzten Jahren gesehen habe und aus seiner kurzen Rolle als Klingssor hat Evgeny Nikitin das Beste gemacht und die beiden Wagner Schwestern haben für Bayreuth einen richtig guten Holländer verloren. Nicht so gut gefallen hat mir Katarina Dalyaman als Kundry. Gut gemacht hat seine Sache Jonas Kaufmann obwohl man grade im zweiten Akt gemerkt hat, das der Parsifal eine Grenzpartie für ihn ist. Auch das Dirigat von Daniele Gatti hat mir sehr gut gefallen, obwohl mir der erste Akt doch etwas zu langsam war. Wie macht ihr das denn kleidermäßig? Geht ihr in so eine Übertragung auch so hin, als ob ihr in die Oper geht oder zieht ihr euch lässiger an? Ich hatte gestern nur einen Pullover an und auf meinen Anzug verzichtet.

  • Ich habe mir gestern den Parsifal auch angesehen und fand ihn in jeder Beziehung gelungen. Mir gefiel auch die Inszenierung ausgesprochen gut.
    In meinem Kino war es ruhiger als in jedem Opernhaus. Man merkte, dass die Aufführung alle Zuschauer in ihren Bann gezogen hatte. Auch darstellerisch ließ der Abend nichts zu wünschen übrig. Trotz der Länge verflog die Zeit.
    Rodolfo, ich ziehe mich dann doch leger an, anders als für das Opernhaus.
    Es war inzwischen meine 7. Oper im Kino und weitere werden sicher folgen.


    :hello:
    Jolanthe

  • Hallo Rodolfo39,


    Ich bin nicht opernmässig gestylt ins Kino marschiert :no: Ich hatte auch Pulli und Jeans an und wie ich gesehen habe, war das absolut mehrheitstauglich.


    Ich stimme Dir voll und ganz zu: Peter Mattei war einer der besten Amfortas-Darsteller, die ich bislang gesehen habe. Das "Blutbad" im 2. Aufzug war gewöhnungsbedürftig, die Inszenierung hat mich allgemein nicht sehr beeindruckt.

  • Den Parsifal habe ich mir auch angeschaut.
    Die Akustik ist im Kino ja leider immer mager, aber gute Sänger werden dadurch auch nicht schlechter....
    Die Inszenierung, wenngleich als technisch aufwändigste der Spielzeit selbstbeweihräuchert, fand ich langweilig, aber nicht schlecht. Ober Herr Kaufmann wirklich Wagner singen sollte, ist hier ja schon genügend abgehandelt worden, er lieferte allemal eine solide Leistung ab.
    René Pape und Peter Mattei waren großartig, Papes Stimme war bestens aufgelegt, Matteis Spiel dazu noch so großartig, dass das Leid des Amfortas sprichwörtlich in höhere Sphären getragen wurde. 5 Sterne von mir für ihn!

    Beste Grüße, KFB


    _____________________________________________


    Being individual is more important than being popular

  • § RODOLFO39
    "Nur finde ich den Maskenball aus Met in voller Länge unter der Eingabe die ich im vorherigen Posting geschrieben habe nicht mehr. Das gleiche ist mit Ernani 2012 aus der Met in voller Länge k,
    Da ich letzte Woche dummerweise meine Youtube Ordner gelöscht habe wo alle Opern drin waren, bin ich grade dabei diesen wieder neu anzulegen. Nur finde ich den Maskenball aus Met in voller Länge unter der Eingabe die ich im vorherigen Posting geschrieben habe nicht mehr. Das gleiche ist mit Ernani 2012 aus der Met in voller Länge kann ich auch auf Youtube nicht mehr finden. Kann mir jemand von euch helfen und mir schreiben, was ich bei Youtube eingeben muss? Óder könnte ihr ein Youtube Link hier reinkopieren?[/quote]


    Lieber rodolfo39.
    Act 1+3 habe ich gefunden, der 2-ter fehlt aber immer wieder weiter probieren da ich festgestellt hase daß einigen Teilen auf youtube veschwinden und dan erscheinen wieder.
    Viel Glück
    Ballo:


    http://www.youtube.com/watch?v=FgN0EPy_frs Act 1
    http://www.youtube.com/watch?v=boLCMFDmVOM Act 3


    als audio gesamt:
    http://www.youtube.com/watch?v=dR8fg8VY8yg


    :hello:

    Pourqoi me reveiller....

  • Da dröhnt es im Kino unglaublich. Auf solche musikalischen Eruptionen ist ein Kinosaal einfach nicht ausgerichtet.


    Man wird einfach viel zu laut gespielt haben - ein Leiden, dass ich schon in früheren Zeiten erleben musste (Don Giovanni, Carmen, La Traviata, Otello - Opernfilme in den 80ern). Ein modernes Kino mit zeitgemäßer Soundanlage muss bei aktuellen Blockbustern ganz andere klangliche Eruptionen wiedergeben können, als ihm eine Oper in echter Live-Lautstärke je abverlangen würde.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber werther,


    vielen Dank für deine Hinweise. Kann ja noch sein das der restliche Akt vom Maskenball noch hochgeladen wird. . Habe aber durch dich einige Aufnahmen wieder gefunden, die vorher von Youtube gelöscht wurden.

  • Zitat von »Louis«
    Da dröhnt es im Kino unglaublich. Auf solche musikalischen Eruptionen ist ein Kinosaal einfach nicht ausgerichtet.

    Man wird einfach viel zu laut gespielt haben - ein Leiden, dass ich schon in früheren Zeiten erleben musste (Don Giovanni, Carmen, La Traviata, Otello - Opernfilme in den 80ern). Ein modernes Kino mit zeitgemäßer Soundanlage muss bei aktuellen Blockbustern ganz andere klangliche Eruptionen wiedergeben können, als ihm eine Oper in echter Live-Lautstärke je abverlangen würde.


    Meiner Meinung nach dem hängt von der Ausstattung von Audioanlage jedes Kino. Ich habe in Großraum Stuttgart 4 Kinosäle besucht und fast überall der Sound von gut bis sehr gut. Es stimmt schon, dass die Anlagen überholt waren in den letzten Jahren. Aber in 2012 waren einige Schwierigkeiten an Ton und Bild wegen Sturme Dichteregen und Solareruptionen (Meinungen einen Fachmann den ich kenne )


    Parsifal hat mir auch gut gefallen - musikalisch. Tatsächlich Rene Pape sehr gut, die anderen passabel. Die Inszenierung war schwach und zu simpel. Nur die Aue und ein paar Projektionen ist ein bisschen zu wenig aber vielleicht besser als irgendwelchen Blödeleien.

    Pourqoi me reveiller....

  • Sagitt fragt:


    Hat sie gesungen? Frau Dessay? Krankheitsbedingt verhindert, konnte ich im Netz lesen, dass sie in NY viel Kritik erntet, teilweise durch de Niese ersetzt war. Und wenn man bei YouTube mal die junge Julia Lezhneva anhört, geht ein solcher Vergleich zu Lasten der Dessay aus.
    Vielleicht sollte sie nun Schauspielerin werden, wie sie selbst bereits ankündigte?


    Aber, wie war er nun, der Julio Cesare?

  • hat keiner gesehen?


    Läßt die Attraktivität nach? Gestern wurden die Buchungen für die nächste Saison freigegeben. Netrebko im Onegin praktisch ausverkauft (praktisch, weil ich die ersten drei Reihen, die ebenfalls unerschämte 30 Euro kosten sollen, nicht mitrechne).


    Aber bei Händel wirklich niemand?

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  • Ich war gestern abend auch im Kino und muss sagen das eine so lange Wagner Oper im Kino doch bequemer ist als im Opernhaus. Zum einen kann man zwischendurch rausgehen und sich Getränke oder was zu essen holen und zum anderen sind die Sitze bequemer. Während des ersten Aktes bin ich kurzzeitig sogar eingeschlafen.

    Hallo Rodolfo.


    Unter Anderem wegen der Länge bin ich kein Wagner Fan, aber da Musik und Gesang am Anfang so schön war habe ich kurz die Augen geschlossen. Dadurch war die Oper für mich etwa 30 bis 40 Min kürzer. Ich fand die Aufführung und insbesondere die Leistung der Sänger (René Pape und Peter Mattei) hervorragend.
    Während der Vorstellung rausgehen und etwas zu essen oder trinken holen? Das macht bei uns im Kino keiner. Allerdings kenne ich das vom Kino in England und habe es in Italien (Venedig, La Fenice) auch schon während der Oper erlebt.


    Liebe Grüße


    Serse

  • Sagitt fragt:


    Hat sie gesungen? Frau Dessay? Krankheitsbedingt verhindert, konnte ich im Netz lesen, dass sie in NY viel Kritik erntet, teilweise durch de Niese ersetzt war. Und wenn man bei YouTube mal die junge Julia Lezhneva anhört, geht ein solcher Vergleich zu Lasten der Dessay aus.
    Vielleicht sollte sie nun Schauspielerin werden, wie sie selbst bereits ankündigte?


    Aber, wie war er nun, der Julio Cesare?

    Hallo Sagitt.
    Ich sehe mir zumeist die MET Übertragungen an und lese auch diverse Kritiken.


    Zum Thema Dessay hier der folgende Auszug, der die meisten Kritiken wiederspiegelt und auch meinem empfinden entspricht:


    Ms. Dessay has had some vocal setbacks in recent years and a shaky run last season as Violetta in the Met’s production of Verdi’s “Traviata.” If she is still not at her best, she is mostly in good voice, tossing off coloratura passagework, singing with sparkle in the perky arias and with melting richness in the sad ones. Now and then she seems distracted by the task of singing. In the great aria of seduction “V’adoro pupille,” Cleopatra, pretending to be Lydia, a noblewoman who has been robbed of her birthright by Ptolemy, tries to enthrall Caesar with a serenade. Ms. Dessay mostly sang with plaintive beauty. But there was some audible effort in her breathing and caution in her delivery.


    Die Dessay war aus meiner Sicht nie eine der Top-Sopranistinnen, konnte aber immer durch ihre Darstellungskunst brillieren. Für mich unvergessen die Regimentstochter und die Nachtwandlerin. Die Traviata (Aix, Wien - habe ich live gesehen - und MET) krankte im Wesentlichen an der Inszenierung.


    Liebe Grüße
    Serse

  • hat keiner gesehen?


    Läßt die Attraktivität nach? Gestern wurden die Buchungen für die nächste Saison freigegeben. Netrebko im Onegin praktisch ausverkauft( praktisch, weil ich die ersten drei Reihen, die ebenfalls unerschämte 30 Euro kosten sollen, nicht mitrechne).


    Aber bei Händel wirklich niemand?

    Hallo Sagitt.


    Ich habe die Überftragung gesehen und fand sie gut. Da das eine Langfassung war, wäre es wahrscheinlich langweilig geworden, wenn optisch nichts abwechslungsreiches geboten worden wäre. Tanzeinlagen von der Dessay sowie komische Abschnitte und der Rundschlag bei den Kostümen und dem Bühnenbild über verschiedene Zeiten und Kontinente haben das ganze aufgelockert. Von Segelfregatten bis zur Britannia; von Bollywood bis zur englischen Kolonialzeit war alles dabei. Sogar ein Schottenrock.


    Natalie Dessay hatte einige Schwächen (z.B. zwei Aussetzer), konnte aber am Ende in zwei Arien überzeugen. Also nicht Spitzenklasse, aber unter dem Strich sehr gut.


    Die anderen Leistungen:
    Meine Lieblingsfeindin Renee Fleming (ich mag die Frau einfach nicht reden hören) sprach von David Daniels als den besten Counter und von Harry Bicket als hervorragenden Barockdirigenten. Beides sehe ich total anders. Bicket ließ nur phasenweise das richtige Barockfeeling aufkommen und Daniels war für mich am Anfang weit entfernt von einem Weltklassecounter. Am Ende wurde er besser. Tolomeo (Christophe Dumaux) sang von Anfang an in einer anderen (besseren) Klasse.


    Zum Thema nachlassende Attraktivität:
    Ab 10 Uhr konnte man am Sonntag Karten kaufen. Ich war um 9 Uhr vor Ort und dank einer Bekannten (sie kam um 8 Uhr) dann als Dritter an einer von 7 Kassen.
    Da anscheinend einige für über 3000 € Karten kauften habe ich teilweise nicht mehr meine Lieblingsplätze bekommen. Nach einem Kaffee und der Verteilung unserer Karten war um 12 Uhr immer noch eine Schlange von etwa 20 Leuten an jeder der Kassen.


    Nichts von nachlassender Attraktivität, obwohl es jetzt bei uns Konkurrenz aus Paris (Live vom Palais Garnier) gibt.


    Bei uns ist das Kino auch bei weniger attraktiven Vorstellungen fast immer ausverkauft (ohne Reihe 1 bis 6). Die ersten Reihen werden normal garnicht verkauft. Bei Bedarf wird ein zweiter Kinosaal geöffnet. Laut dem Geschäftsführer unseres Kinos (Cinespace in Bremen) sollen wir mit über 2000 Besuchern mal bei einer Aufführung mit der Netrebko den Weltrekord bei der Zuschauerzahl erreicht haben.



    Einen schönen Morgen


    wünscht Serse

  • Guten Morgen


    gerade das Cinespace in Bremen verkauft durchaus alle Plätze. die es hat. Beim Onegin am 5.Oktober ist bis auf die ersten drei Reihen alles vorbestellt. Einen zweiten Saal macht der Geschäftsführer meist nicht auf. Eine Begründung ist nicht wirklich erkennbar,außer, dass Karten für Reihen verkauft werden sollen, die vollkommen unattraktiv sind, aber natürlich auch 30 Euro kosten. Überdies ist die Lautsprecheranlage in Kino 2 defekt, bei höhen Tönen scheppert sie (oben rechts). Der Geschäftsführer behauptet, es läge an der Übertragung,nicht an seiner Anlage. Bei Maria Stuarda war es im zweiten Akt ziemlich unerträglich. Repariert wurde es bisher nicht, obwohl er mehrfach darauf hingewiesen wurde. Man hat zwar ein interessantes Publikum entdeckt, rühmt sich auch, eines der größten Kinos in Europa zu sein, die so etwas übertragen, aber sich wirklich auf dieses Publikum einstellen will man nicht. So man sich, einem Bedürfnis nachgehend, in den Pausen mit dämlichster Musik beschallt, diesem Kontrast nicht entziehen. Der Popcorngeruch und das samstägliche Gewusel zeigt, dass das Opernublikum natürlich die Exoten sind.
    Meine Freude an diesen Übertragungen ist deutlich gemindert.

  • Läßt die Attraktivität nach? Gestern wurden die Buchungen für die nächste Saison freigegeben. Netrebko im Onegin praktisch ausverkauft (praktisch, weil ich die ersten drei Reihen, die ebenfalls unerschämte 30 Euro kosten sollen, nicht mitrechne).


    Die Netrebko sang in Wien jetzt im April die Tatjana im Eugen Onegin dermaßen bezwingend und großartig, daß sie in NY sicherlich einen schönen Erfolg wird feiern können.


    NB: Dieser Wiener Onegin unter Andris Nelsons mit Hvorostovsky, Netrebko, Korchak, Gorny, wo in der kleinen Rolle des Triquet Norbert Ernst ein viel beachtetes Kabinettstück ablieferte, war rundum eine wunderbare Aufführung. Die Sänger durchwegs gut, Dirigent, Chor und Orchester großartig!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Der Popcorngeruch und das samstägliche Gewusel zeigt, dass das Opernublikum natürlich die Exoten sind.
    Meine Freude an diesen Übertragungen ist deutlich gemindert.


    Meine auch.
    Popcorn beim Operbesuch wäre vor einiger Zeit noch Stoff für die Witzblätter gewesen, dürfte aber nunmehr Ausdruck eines zunehmenden Dranges nach Selbstverwirklichung sein, die ihre höchste Erfüllung darin findet, es jedem Trottel nachzumachen.

  • Zitat

    Zitat von Sagitt
    Überdies ist die Lautsprecheranlage in Kino 2 defekt, bei höhen Tönen scheppert sie (oben rechts). Der Geschäftsführer behauptet, es läge an der Übertragung,nicht an seiner Anlage. Bei Maria Stuarda war es im zweiten Akt ziemlich unerträglich.

    Hallo Sagitt,


    Maria Stuarda habe ich nicht gehört, da ich etwas Besseres vorhatte. Ansonsten habe ich das Scheppern nicht gehört. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer weit hinten sitze. Ich hatte allerdings bei Giulio Cesare das Gefühl, dass der Ton ziemlich dumpf klang. Meine Schwester sieht das ja immer in England und die hat mir dann bestätigt, dass es bei ihr auch so war.
    Popcorn habe ich zumindest im Saal bisher noch nicht gerochen. Wenn jemand in meiner Nähe Popcorn essen sollte, dann würde es allerdings - wegen der Geräusche - ziemlichen Stress geben.
    Das Gewusel kann man leider nicht vermeiden. Die können ja nicht alle anderen Aufführungen ausfallen lassen. Ich habe mich an die negativen Begleitumstände gewöhnt. Es ist eben nicht Oper, sondern Kino.


    Liebe Grüße


    Serse

  • Sagitt meint:


    Wäre dieses Teil nun doch repariert? Ich hatte früher mit anderen Opernfreunden gesprochen, die dieses Scheppern, bevorzugt bei hohen Töne im Forte bestätigten.


    Die anderen Begleitumstände, in der Tat, sind nicht zu verhindern. Im Kino natürlich kein Popcorn, im Foyer oben, wenn man versehendlich dort anstellt, weil man glaubt, dort eher ein Getränk zu bekommen, in den recht kurzen Pausen.


    Die Umstände sind ja auch kein Hindernis. Die Nachfrage nach Karten ist riesengroß. Wenn man nicht sehr rechtzeitig bucht, gibt es gar nichts oder für 30 Euro wirklich schlechte Plätze.

  • Hallo Sagitt.


    Ja das stimmt. Eine Bekannte war 1 1/2 Stunden vor Kassenöffnung da, so das ich ziemlich weit vorne war. Trotzdem habe ich nur für die Hälfte der Vorstellungen meine Lieblingsplätze bekommen. Trotzdem alle im oberen Block.


    Gute Nacht
    Serse

  • Gestern besuchte ich die Werther-Übertragung aus der MET. Es war eine sehr schöne Inszenierung.
    Jonas Kaufmann sang einen traumhaften Werther und ließ auch darstellerisch nichts zu wünschen übrig. Sophie Koch war ihm eine ebenbürtige Partnerin.


    Von Beginn an herrschte in meinem Kino in Oberhausen eine atemlose Stille wie ich sie selbst in einem Opernhaus noch selten erlebt habe.
    Sehr berührend die Schlussszene, die man sich auf der web-Seite der MET anschauen kann.


    :hello:
    Jolanthe

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich hab mir am Samstag auch die Kinoübertragung angesehen. Am Ende gab es sogar im Kino Applaus, was sonst relativ selten ist. Der Werther ist wohl noch eine der besten Rollen von Herrn Kaufmann, obwohl ich vor einigen Jahren die Fassung an der Met die für Thomas Hampson umgeschrieben worden ist, auch nicht schlecht fand. Bin schon auf die Premiere des Werthers an der Rheinoper im April in Düsseldorf gespannt. Beinahe wäre ich zu spät gekommen, da ich angenommen hatte, dass die Übertragung wie sonst üblich um 19 Uhr los geht. Am Samstag ging sie aber schon um 18 Uhr los, hab es aber noch rechtzeitig gemerkt. Es gab aber noch etliche Nachzügler im Kino.

  • Ich fand den "Werther" am Samstag eine der gelungensten Aufführungen, die ich im Kino aus der MET gesehen habe. Auch die schauspielerische Leistung vor allem im letzten Bild und die Inszenierung fand ich überzeugend.


    rodolfo39


    Meines Wissens ist die von Hampson gesungene Bariton-Fassung eine, die von Massenet noch persönlich erstellt wurde und zwar für den Bariton Mattia Battistini. Hier ein Bild des Sängers in der Rolle.


  • Nach den eher schwachen Kino-Vorstellungen dieser Saison präsentiert sich die Met im Kino 2014/15 mit einem etwas interessanterem Programm.


    Hier die Kino-Termine für 2014/15:



    11.Oktober 2014
    Macbeth (Verdi)
    Zeljko Lucic, Anna Netrebko, Joseph Calleja, René Pape; Fabio Luisi


    18. Oktober 2014
    Le nozze di Figaro (Mozart)
    Ildar Abdrazakov, Marlis Petersen, Peter Mattei, Marina Poplavskaya, Isabel Leonard; James Levine


    01. November 2014
    Carmen (Bizet)
    Anita Rachvelishvili, Aleksandrs Antonenko, Anita Hartig, Ildar Abdrazakov; Pablo Heras-Casado


    15. November 2014
    The Death of Klinghoffer (Adams)
    Michaela Martens, Paulo Szot, Alan Opie; David Robertson


    13. Dezember 2014
    Die Meistersinger von Nürnberg (Wagner)
    Johan Botha, Annette Dasch, Johan Reuter, Johannes Martin Kränzle; James Levine


    17. Januar 2015
    Die lustige Witwe (Léhar)
    Renée Fleming, Nathan Gunn, Alek Shrader; Andrew Davis


    31. Januar 2015
    Les contes d'Hoffmann (Offenbach)
    Vittorio Grigolo, Hibla Gerzmava, Kate Lindsey, Thomas Hampson; Yves Abel


    14. Februar 2015
    Iolanta (Tschaikowsky)/Herzog Blaubart's Burg (Bartók)
    Anna Netrebko, Piotr Beczala/Nadja Michael, Mikhail Petrenko; Valery Gergiev


    14. März 2015
    La donna del lago (Rossini)
    Joyce DiDonato, Daniela Barcellona, Juan Diego Florez; Michele Mariotti


    25. April 2015
    Cavalleria Rusticana (Mascagni)/Pagliacci (Leoncavallo)
    Marcelo Alvarez, Eva Maria Westbroek, Zeljko Lucic/Marcelo Alvarez, Patricia Racette, George Gagnidze, Lucas Meachem; Fabio Luisi




    Gregor

  • Ja, ja insbesondere die Übertragungen von November, Januar und Februar !!! auch mit erhöhten Eintrittspreise, und am Ende Marcello Alvarez als Turridu und Canio :rolleyes:

    Pourqoi me reveiller....

  • Sagitt meint:


    Heute die Cosi.
    Bis auf die ersten drei Reihen wieder ausverkauft.


    Levine wieder an Pult. Gottseidank. Gehen kann er nicht, aber dirigieren! Eine Cosi mit viel Feuer. Sein Publikum hat ihn bejubelt, mit Recht.
    Er dirigiert konventionell, kein Harnoncourt oder gar Currtentzis, aber das auf sehr hohen Niveau.


    Er hatte durch die Bank weg gute bis sehr gute SängerInnen. Die Damen Philepps und de Niese waren sehr gut, die Dorabella, Isabel Leonard, ausgezeichnet.


    Die Herren nicht ganz so überzeugend. Am besten noch Polenzani, Don Alfonso ein wenig schwach.


    Die Inscenierung konventionell bis peinlich. Hier im Forum wird ja viel gegen Regietheater geschrieben, dies allerdings war nur konventionell.
    Nach einer Deutung durch Haneke kann man das bei der MET nicht für Weltniveau halten. Der Schluß ist so flach. Nichts von der Spannung dieses Stücks bleibt übrig. Was machen die Herren, die für andere entflammt waren, insbesondere Ferrando denn jetzt?
    Ob man es wie Flimm deutet oder wem auch immer. Ich erwarte eine Auseinandersetzung mit dem, was komponiert wurde, die Irritation, der Schmerz, die tiefe Scham, die Brutalität. Das fehlt vollkommen.


    Geradezu entlavernd die Meinung der Herren im Pauseninterview mit Fleming. Sie haben von der Cosi nichts verstanden. Alles nur Theater. Ist doch alles nur Spaß. Als wenn die Demütiging der Frauen nur Spaß wäre.


    Eine Inscenierung, die dem musikalischen Niveau entspräche, wäre der MET angemessen. Diese war es eindeutig nicht.

  • Ergänzung zu 325:


    Im Interview wurde Levine gefragt, ob die aktuellen SängerInnen davon eingeschüchert sein könnten, mit welchen Künstlern er in seiner lange Karriere die Cosi bereits musiziert habe. Angesichts seiner hoch-karätigen Besetzung seiner Aufnahme bei der DG kann man die Frage verstehen.
    Levine verneint natürlich. Aber hört man vergangene Besetzungen, war die gestern allenfalls gut, mehr nicht, keinesfalls herausragend, am ehesten noch Isabel Leonard.

  • Lieber sagitt,


    Nun, können wir nur hervorragende Inszenierungen erwarten? Irgendwelche Schwächen wird es wohl immer wieder geben. Wir sollten doch froh sein, wenn man eine Inszenierung als gut bezeichnen kann.
    Natürlich sollte ein Regisseur im Rahmen der vom Librettisten und Komponisten vorgegebenen Handlung das herausarbeiten können, was du meinst. Und das ist wohl seine Hauptaufgabe, nicht das "Künstler" spielen, indem man sich mit fremden Werken schmückt, sie aber nicht versteht. Weil das aber wohl kaum noch einer beherrscht, verdrehen die meisten einfach die Handlung und dann haben wir das, was ich unter "Verunstaltungstheater" verstehe.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Meine Lieben,


    Seit kurzer Zeit findet man auf youtube den vor kurzem hier besprochenen Werther mit Kaufmann von der Met.
    Eine derartig intelligente Regie, die nur mit geringfügigen Modernisierungen arbeitet, dürfte man im deutschsprachigen Raum heutzutage vergeblich suchen und ich kann jedem Opernfreund nur empfehlen in dieses herrliche Werk einzutauchen.
    Um Euch das Suchen zu ersparen, füge ich hier die Links ein:
    http://www.youtube.com/watch?v=I3WwcEj64Mk


    http://www.youtube.com/watch?v=SsA_ePZvPyo

  • Ich hab die Übertragung von Cosi gesern abend im Radio verfolgt, da mir die Oper zu spät endet, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, abgesehen davon, ist die Cosi auch die Oper von Mozart mit der ich am wenigsten Anfangen kann, da sie mir zu langatmig ist und zu viele Rezetative hat die sich immer wieder wiederholen. Aber trotzdem hat mich die Übertragung, vor allem Dank des frischen und schwungvollen Dirigates von Levine, mitgerissen. Das lag natürlich auch an den hervorragenden Sängern. In zwei Wochen werde ich wieder im Kino sein, wenn es die La Cenerentola, ebenfalls mit Levine als Dirigenten gibt. Ist Frau Leonard nicht irgenwie mit Levine verbandelt ?
    Hat eigentlich jemand schon die La Boheme bei You Tube entdeckt ?

  • Sagitt meint:


    Zu 329: wenn man WikI Glauben schenken darf, nein. Sie hat einen Mann und ein Kind, aber nicht von Levine. Sie ist eine sehr gute Sängerin und schauspielert beachtlich, ich fand sie eindrucksvoller als die Philipps und nicht so übertrieben wie die de Niese.


    Das Werk "verstehen" ist ein wichtiger Anspruch. Aber, was ist das "Werk". Der Text von daPonte UND die Musik von Mozart. Komponiert Mozart wirklich den Text? Nehmen wir "fra gli ampllessi". Schauspielert Ferrando hier oder ist er wirklich entflammt? Für eine Frau, die viel besser zu ihm zu passen zu scheint? Der Text scheint in Richtung Posse zu deuten, die Musik aber für mich klar ein Liebesduett.


    Wie interpretiert man nun das "Werk"? Sind echte Gefühle im Spiel, ist das Schluß C-Dur nicht die ganze Wahrheit, sondern Verwirrung muß vorherrschen. Die Paare wieder zusammen? Flimm in Zürich läßt es schneien. Welch ein Einfall. Andere inscenieren, dass die geknüften Verbindungen bleiben, Haneke insceniert vor allem die tiefgehende Verwirrung.


    In NY wird einfach, ohne jeden doppelten Boden C-Dur insceniert. Mir ist das zu wenig.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose