Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2008)

  • Hallo Gurnemanz,
    Dein Hinweis auf den barocken Violinklang machte mich neugierig. Darum habe ich Deine Empfehlung gleich angeklickt und reingehört.
    Nun steht auf meinem Wunschzettel die CD von Ignazio Albertini - sonates pour violon & basse continue, die Musik gefällt mir ausgesprochen gut! :yes:
    Vielen Dank für den Tipp!
    Mit lieben Grüßen,


    diotima. :hello:

  • Zitat

    Original von diotima
    Vielen Dank für den Tipp!


    Gern geschehen. Die französische Geigerin Hélène Schmitt hat übrigens in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Werken teilweise fast vergessener Meister eingespielt, z. B.:


    Giovanni Stefano Carbonelli (ca. 1690-1772)
    Sonaten für Violine und Basso continuo Nr. 1, 6, 7, 10, 12
    Hélène Schmitt, Gaetao Nasillo, Karl-Ernst Schröder, Andrea Marchiol



    Diese Aufnahme gefällt mir inzwischen fast noch mehr als die andere: Was dem Händel-Zeitgenossen hier eingefallen ist - einfach klasse! Werd's mir gleich vor dem Einschlafen noch einmal zu Gemüte führen.


    Carbonelli wie Albertini waren mir bislang völlig unbekannt, bis ich diese Aufnahmen kennenlernte.

  • ein wenig hummels klavierquintett op. 87 ...


    nicht sonderlich berauschend; auch vom trio wanderer plus christopohe gaugue und stephane logerot hätte ich wesentlich mehr erwartet ... alles recht uninspiriert ... schade ... (harmonia mundi)

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Guten Abend


    Zitat

    Original von miguel54


    Wahrscheinlich ist er traurig darüber, daß er die Musik nie hören konnte, die zweihundert Jahre nach seiner Zeit entstanden ist ... ich frage mich, nach welchen Kriterien solche Bilder ausgesucht werden ... :rolleyes:


    Zu dieser CD, die ich jetzt gerade höre, passt das Coverbild -"Bildnis eines Hofmusikers mit Saiteninstrumenten" von Joachim Blauel- schon eher:



    Johann Sebastian Bach


    Cembalokonzerte BWV 1053, 1054, 1064
    Konzert für 3 Cembali BWV 1063
    Violinkonzert BWV 1041


    wunderbar gespielt -teils auf dem Nachbau eines Chr. Zell-Cembalo- von der Musica Alta Ripa :jubel: :jubel:


    Das Ensemble gefällt mir immer besser, warum ich diese Aufnahmen länger nicht hören wollte ?


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Aus den "Très riches heures du Moyen Age - Le temps de l'Amour Courtois"


    Alfonso X el Sabio: Santa Maria leva


    [amx=B00000074R]100[/amx]


    Auch hier fehlt in der Box der Text (in galicischer Sprache). Dazu ist auch noch Cantiga 7 angegeben, es ist Track 7, aber Cantiga 320, "De loor de Santa Maria", ein Loblied. Das Lied entstammt einer umfangreichen Sammlung von Marienliedern, die im Auftrag von Alfons X, genannt der Weise, König von Kastilien, angefertigt wurde. Viele der Texte und Melodien stammen von dem König selbst. Dieses Lied ist eine hymnische Lobpreisung - und wer einmal diese Cantgas gehört hat, wird sich nicht von der Schönheit der Melodien trennen wollen.



    Santa Maria leva
    o ben que perdeu Eva.

    O ben que perdeu Eva
    pola sa neicidade,
    cobrou Santa Maria
    per sa grand' omildade.


    Santa Maria leva...

    O ben que perdeu Eva
    pela sa gran loucura,
    cobrou Santa Maria
    cona sa gran cordura.


    Santa Maria leva...

    O ben que perdeu Eva,
    a nossa madr' antiga.
    cobrou Santa Maria
    u foi de Deus amiga.


    Santa Maria leva...

    O ben que perdeu Eva
    du perdeu parayso,
    cobrou Santa Maria
    pelo seu mui bon siso.


    Santa Maria leva...

    O ben que perdeu Eva
    u perdeu de Deus medo,
    cobrou Santa Maria
    creend' en el mui cedo.


    Santa Maria leva...

    O ben que perdeu Eva
    britand' o mandamento,
    cobrou Santa Maria
    per bõo entendemento.


    Santa Maria leva...

    Quanto ben perdeu Eva
    fazendo gran folya,
    cobrou a groriosa
    Virgen Santa Maria.


    Santa Maria leva...


    Liebe Grüße Peter

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  • Guten Morgen


    von dem von Kaiser Leopold wegen seiner geschätzten Mühewaltung geadelten und mit ruhmb und lob geachteten:



    Johann Heinrich Schmelzer



    Sonatae unarum fidium I - VI (1664)
    Sonata 'Cucu'


    und


    Andreas Anton Schmelzer


    Sonata: 'Victori der Christen'


    Andrew Manze (Violine) und der begleitenden Continuogruppe mit Nigel North (Theorbe) und John Toll (Cembalo u. Orgel) :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Clara Schumann: Beim Abschied



    ... leider nicht die altgriechische Version ...


    Liebe Grüße Peter



    Purpurgluten leuchten ferne,
    Golden sinkt der lichte Tag,
    Einzeln werden Silbersterne
    An dem Himmelsbogen wach.
    Und des Tages Königin
    trägt ihr Haupt zum Schlummer hin;
    Noch ein Gruß, auf Wiedersehn,
    S'ist kein Abschied, kein Vergehn.



    Schatten deckt die weite Erde,
    auf den Fluren lagert Nacht.
    Armes Herz, nun stille werde,
    Das der Tag so müd gemacht!
    O erscheine lieb und mild
    Mir im Traume, süßes Bild.
    Noch ein Gruß, auf Wiedersehn,
    S'ist kein Abschied, kein Vergehn.



    Ach, es rinnen heiße Tränen,
    Bald ein seliges Gefühl,
    Bald ein schmerzlich banges Sehnen
    Mir die Brust zerbrechen will.
    Nur der Traum führt es zurück,
    Das zu schnell entschwundne Glück.
    Noch ein Gruß, auf Wiedersehn,
    S'ist kein Abschied, kein Vergehn.



    Wenn ins Abendrot ich sehe
    Und die Sonne sinkt herab,
    Denke ich an all das Wehe,
    Das ich schon bestanden hab.
    Ach, vielleicht der nächste Morgen
    Hebet alle, alle Sorgen.
    Drum getrost, auf Wiedersehn,
    S'ist kein Abschied, kein Vergehn.



  • Nachdem ich mir die erste Cd einige Tage einverleibt habe nun die Nummer 2




    Das ist erst Recht eine Offnebarung, weil hier die allerschönsten Lieder und Duette versammelt sind . Sophie Danemann besitzt nicht nur eine wunderschöne und genau nach meinem Geschmack timbrierte Liedstimme sondern auch der Bariton Stefan Loges(er war schon hier in Lille mit ienem Schubert Programm zu Gast) zeigt sich von der besten Seite.
    Die Zusammenarbeit zwischen den Sängern und Eugène Asti am Klavier lässt ebenfalls ncihts zu wünschen.
    Ein besonders Schmankerl wird noch im Schumann-Thread erwähnt werden, wenn wir beim entsprechenden Lied angekommen sind:
    "Allnächtlich im Traume" in der Mendelssohn-Version!


    Man fühlt sich mit dieser Cd in eine bessere und im besten Sinne deutsche Welt versetzt-anders kann ich es mit meinen armen Worten nciht sagen.


    Peter hat nciht übertrieben, indem er wochenlang von dieser Mendelssohn-Lied-Edition schwärmte.
    Das ist m.E. besser gemacht und besser gesungen als meine Referenzaufnahmen mit Bonney oder Fischer-Dieskau.
    Ich bin completement enchantée!!!! :jubel: :jubel: :jubel:


    Fairy Queen

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  • Ne Grippe ist nicht schlecht, wenn sie einem den Musikgenuß nicht verleidet, aber man trotzdem nicht arbeiten muss :D


    Deswegen gabs hier Schumann-Tag



    Cellokonzert mit Gastinel



    Violinkonzert mit Renaud Capucon



    Klavierkonzert mit Lupu

  • Johannes Ockeghem: S'elle m'amera/Petite camusette



    Will man die Schönheit von volkstümlichen Melodien dieser Zeit erfahren, achte man auf die drei unteren Stimmen, in denen "Petite camusette" gesungen wird. In den oberen Stimmen hört man den höfischen Text. Auch so kann man das gleichzeitige Singen von zwei Texten, wie es sich um diese Zeit (auch drei Texte gleichzeitig) entwickelte, einsetzen. Oben wird höfisch geminnt ("Ich weiß nicht, ob sie mich lieben wird, doch werde ich tun, was ich tun kann") unten geht es derber zu ("Kleine Plattnase, du bringst mir fast den Tod")




    Liebe Grüße Peter

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  • Johannes Brahms: Och Moder, ich well en Ding han



    Erwartet man gar nicht von Brahms, eher von Wader ...



    Och Mod'r, ich well en Ding han!
    "Wat för en Ding, ming Hetzenskind?"
    En Ding, en Ding.
    "Wells de dann e Pöppchen han?"
    Nä, Moder, nä!
    Ehr sitt kein gode Moder,
    Ehr könnt dat Ding nit rode!
    Wat dat Kind för'n Ding well han,
    Dingderlingdingding!


    Och Mod'r, ich well en Ding han!
    "Wat för en Ding, ming Hetzenskind?"
    En Ding, en Ding.
    "Wells de dann e Ringelchen han?"
    Nä, Moder, nä!
    Ehr sitt kein gode Moder,
    Ehr könnt dat Ding nit rode!
    Wat dat Kind för'n Ding well han,
    Dingderlingdingding!


    Och Mod'r, ich well en Ding han!
    "Wat för en Ding, ming Hetzenskind?"
    En Ding, en Ding.
    "Wells de dann a Kleidchen han?"
    Nä, Moder, nä!
    Ehr sitt kein gode Moder,
    Ehr könnt dat Ding nit rode!
    Wat dat Kind för'n Ding well han,
    Dingderlingdingding!


    Och Mod'r, ich well en Ding han!
    "Wat för en Ding, ming Hetzenskind?"
    En Ding, en Ding.
    "Wells de dann eine Mann han?"
    Jo, Moder, jo!
    Ehr sitt en gode Moder,
    Ehr künnt dat Ding wohl rode,
    Wat dat Kind för'n Ding well han,
    Dingderlingdingding!




    Liebe Grüße Peter

  • Ludwig van Beethoven: Lob auf den Dicken



    ... für drei Singstimmen und Chor ...



    Schuppanzingh ist ein Lump -
    Wer kennt ihn, wer kennt ihn nicht,
    den dicken Saumagen, den aufgeblasenen Eselskopf,
    o Lump Schuppanzigh, o Esel Schuppanzigh -
    Wir stimmen alle ein:
    Du bist der größte Esel, o Esel, hi, hi, ha -


    Ignaz Schuppanzingh (1776-1830) war ein berühmter Wiener Violinist, u.a. Leiter eines Strichquartetts bei Fürst Lichnowsky, später bei Graf Razumovsky. Schuppanzingh leitete ua. Aufführungen der 9. Sinfonie und die späten Streichquartette Beethovens, der ihm auf vielfältige Art verbunden war. Möglicherweise hat Beethoven bei Schuppanzingh Violinunterricht genommen. Beethoven machte sich oft über Schuppanzinghs Korpulenz lustig, er nannte ihn "Mylord Falstaff".


    Liebe Grüße Peter


  • Hallo, Peter!


    Ich bin mir recht sicher, dass ich diesen niederdeutschen Text schon mehrmals in einer älteren Vertonung, vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, gehört habe. Mit einer CD kann ich nicht dienen.


    Hast Du eine Idee?


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • guten Abend allerseits. Heute war wieder ein schöner Tag, und so geht er auch weiter :



    Gustav Mahler, Symphonie Nr 1
    Royal Concertgebouw Orchestra, Mariss Jansons

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

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  • Ich war mir auch ganz sicher, dass ich es in einer anderen Fassung kenne, aber Google hat mir überhaupt nicht weiter geholfen. Da muss ich den nächsten Besuch der Bibliothek benutzen, um da Klarheit zu schaffen.


    Liebe Grüße Peter

  • Frederick Delius (1862-1934):
    Sea Drift für Bariton, gemischten Chor und Orchester 1903
    Songs of Farewell - Liederzyklus für gemischten Doppelchor und Orchester 1930
    Songs of Sunset - Liederzyklus für Mezzosopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester 1906/07
    Sally Burgess, Mezzosopran; Bryn Terfel, Bariton
    Waynflete Singers, Southern Voices, Bournemouth Symphony Chorus
    Bournemouth Symphony Orchestra, Richard Hickox
    Chandos, 1993, 1 CD



    :hello:
    Johannes

  • Franz Schubert: Abendstern D 806



    Der Mensch spricht in a-moll, der Stern antwortet in Dur ...



    Was weilst du einsam an dem Himmel,
    O schöner Stern? und bist so mild;
    Warum entfernt das funkelnde Gewimmel
    Der Brüder sich von deinem Bild?
    "Ich bin der Liebe treuer Stern,
    Sie halten sich von Liebe fern."


    So solltest du zu ihnen gehen,
    Bist du der Liebe, zaud're nicht!
    Wer möchte denn dir widerstehen?
    Du süßes eigensinnig Licht.
    "Ich säe, schaue keinen Keim,
    Und bleibe trauernd still daheim."




    Liebe Grüße Peter

  • weiter geht es mit



    Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr 5
    Concertgebouw Orchestra, Bernard Haitink

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

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  • Zitat

    Original von rolo betman
    weiter geht es mit



    Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr 5
    Concertgebouw Orchestra, Bernard Haitink


    Hallo Rolo,
    die 5. ist ja - neben der 12. - die einzige Symphonie von DS, mit der ich bis heute nix anzufangen weiß. Habe ich deshalb auch schon ewig nicht mehr gehört. Jetzt nehme ich mal Dein Posting zum Anlaß wieder reinzuhören - und zwar in genau der von Dir gezeigten Einspielung.


    Viele Grüße,
    Medard

  • Fürs erste bleibe ich in Great Britain:


    Sir Arnold Bax (1883-1953):
    Symphonie Nr. 1 Es-dur für Orchester 1921/22
    BBC Philharmonic Orchestra, Vernon Handley
    Chandos, 2002/03, 5 CD



    :hello:
    Johannes

  • ich bleibe bei dieser Kombination :



    Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr 8
    Concertgebouw Orchestra, Bernard Haitink


    PS. die Fünfte mit Haitink war ja mein Einstieg in die DSCH-Welt, aber inzwischen gefallen mir andere Aufnahmen doch besser (Kondrashin, Roshdestwenskij) ...

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Zitat

    Original von rolo betman


    Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr 8
    Concertgebouw Orchestra, Bernard Haitink


    Das Coverbild ist ja allerliebst. :D


    Was steht denn da links unten in Russisch drauf? Kann das jemand übersetzen?



    Viele Grüße


    Bernd

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