moderne &/+ jugend

  • liebe fans der (klassischen) modernen musik, und natürlich auch alle anderen :P,



    mit meinen selbst noch so jungen jahren ist mir vor wenigen minuten aufgefallen, wie die meisten jugendlichen heute allen sparten der gesellschaft und des konsums ausgeliefert sind. als jugendlicher hat man heute mit 14 bis 16 jahren schon alles gesehen, alles gehört, kennst die skurrilsten dinge und hört oft auch musik, die genau dieses bild wiederspiegelt.


    bei dieser ganzen "abhärtung" stellt sich natürlich auch die frage, wie die (vor allem klassikinteressierten) jugendlichen auf moderene musik (ich sage einfach mal alles ab messiaen) reagieren mögen. ich kenne es von mir und auch anderen meines alters, die musik machen, dass cluster und alles, was in die richtung geht, nichts besonderes oder für's ohr ungewöhnliches darstellen und sich daraus auch natürlich auch ein ganz anderes hörgefühl entwickelt.


    ich denke nicht, dass das jetzt ein revolutionäres fredthema ist :D, aber trotzdem würde mich doch mal interessieren, wie die "alt eingesessenen" über diesen umgang mit musik denken, ob eine leichtfertigkeit beim hören etwas gutes darstellt, oder ob der nötige respekt für die musik fehlt. oder gewöhnt sich die breite gesellschaft mittlerweile etwa an schräge töne? =) wenn ja, fällt mir meine praktische orgelausbildung von nun an leichter :hahahaha:



    ich bin gespannt auf alle antworten und gedanken :)



    lg, widor

  • Die jungen Leute zwischen 14 und 22 treffen sich im Landesjugendorchester NRW und spielen Messiaens La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ für mehr als 100 Orchestermusiker und ebenso viele Chorsänger. Leider waren die letzten Aufführungen bereits gestern und vorgestern in und bei Köln. Dass so etwas überhaupt klappt, ist ein kleines Wunder, aber solche gibt es bekanntlich immer wieder.


    Manche jungen Leute spielen auch etwas anderes. Vielleicht, und das wäre zu wünschen, entscheiden sie sich weniger extrem für die eine und gegen die andere Musikrichtung und kommen ohne das Denken in Schubladen aus. Vielleicht bietet ja auch der Besuch eines Landes- oder Bundeswettbewerbs von
    Jugend Musiziert eine Klärung dieser Frage. Zum Beispiel am Wochenende um den 9. März in der schönen Stadt Münster (die Transfiguration haben die jungen Musiker des LJO von NRW dort auch gespielt).

  • Ich bin nicht der Meinung, daß "moderne Musik" für jugendliche Klassik-HÖRER etwas Selbstverständlichers ist. Die Akzeptanz dürfte sich in Grenzen halten - die Begeisterung umso mehr.


    Anders sieht es wahrscheinlich dann aus, wenn es sich um junge Klassik-MUSIKER handelt. Die sind wahrscheinlich schon durch ihre Ausbildung "vorgeprägt"


    Zitat

    aber trotzdem würde mich doch mal interessieren, wie die "alt eingesessenen" über diesen umgang mit musik denken, ob eine leichtfertigkeit beim hören etwas gutes darstellt, oder ob der nötige respekt für die musik fehlt. oder gewöhnt sich die breite gesellschaft mittlerweile etwa an schräge töne?


    Viele Fragen auf einmal - aber während ich hier lese sehe ich die permanente Kleinschreibung - und sie stösst mich ebenso ab, wie moderne Musik es tut.


    Ich bin kein Richter, der feststellt ob Musik "Respekt" notwendig hat (ich glaube nicht) - allerdings braucht Musik meiner Meinung nach eine eingängige Melodik und keine schrägen Töne.


    Die letzte Frage kann ich gerne wieder beantworten:
    Nein - die BREITE Gesellschaft hat sich NICHT an schräge Töne gewöhnt, lediglich ein kleiner Kreis.
    Die BREITE Gesellschaft flieht die Klassik - und wenn ich mir die heutige Szene vor Augen halte, dann kann ich das ganz gut nachvollziehen


    Was ein Landesjugendorchester Spielt oder nicht spielt, das liegt ja nicht im Ermessen der Ausführenden - viele sind froh, daß sie überhaupt die Möglichkeit haben in einem Orchester zu spielen...................


    Aber wie gesagt, die Musiker, das ist nicht das Problem - Aus meiner Sicht (und das lass ich mir nicht ausreden) fehlt hier das Publikum. - auch das junge. Bach, Beethoven, Brahms und Bruckner, Haydn, Mozart Schubert und Mahler - das werden noch etliche Jahrzente die "Renner" bleiben.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich bin nicht der Meinung, daß "moderne Musik" für jugendliche Klassik-HÖRER etwas Selbstverständlichers ist. Die Akzeptanz dürfte sich in Grenzen halten - die Begeisterung umso mehr.


    Selbstverständlich sicher nicht. Jedoch sind die Grenzen aus meiner Sicht nicht so klar, sondern können dennoch auch anders verlaufen. ;)


    Die Berliner Philharmoniker arbeiten seit einigen Jahren im Rahmen von Education-Projekten mit Kindern und Jugendlichen, wobei diese aktiv an Aufführungen teilnehmen, die vorher mit Orchestermitgliedern, und anderen Beteiligten erarbeitet wurden.
    Als Material dient bisher schwerpunktmäßig Musik der Moderne, u.a. von Strawinski, Turnage, Ravel, Kurtag, Goebbels, Debussy, Berg und Takemitsu.
    Die Musik wird von den jungen Teilnehmern durchaus gut angenommen und nicht selten habe ich Kommentare von Beteiligten gelesen, dass diese mit der Musik sogar mehr anfangen konnten, als mit Mozart und Beethoven. Sie war Ihnen zugänglicher. Selbstverständlich gibt es auch den umgekehrten Fall. Und - leider - auch diejenigen Fälle, wo sämtliche Art - anspruchsvoller - Musik keine Verbindung aufbauen konnte.



    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Nein - die BREITE Gesellschaft hat sich NICHT an schräge Töne gewöhnt, lediglich ein kleiner Kreis.
    Alfred


    Durch ständiges Wiederholen wirds leider auch nicht richtiger, Alfred.
    Erstens müßtest Du mir erst einmal sagen, was schräge Töne sind (Carola, die - ich hoffe, ich tue ihr nicht Unrecht - bisher wenig Berührung mit der Moderne hatte - zeigt siech sehr beeindruckt von Vasks Violinkonzert "Distant Lights" aus dem Jahre 1994 - und das Konzert ist sicher nicht das konventionellste, es ist einfach unglaublich spannend!), zweitens was ist breit. Aber das haben wir ja eigentlich auch schon BREITgetreten :hahahaha:


    :hello:
    Wulf

  • Hallo Wulf.


    Natürlich wurde das Thema inzwischen BREIT getreten.
    Aber ich habe mich in meiner Formulierung lediglich auf die gestellte Frage bezogen.


    Zitat

    oder gewöhnt sich die breite gesellschaft mittlerweile etwa an schräge töne?


    Und weil wir schon beim Breittreten sind:


    In diesem Forum wird immer wieder hervorgezerrt wie sehr die "junge Generation" die "moderne Musik" (hier folgerichtig als "schräge Töne" apostrophiert - und zwar NICHT von mir) liebt - da wird es wohl erlaubt sein zu widersprechen.


    Denn diese Bahauptung wurde schon gemacht als ich noch blutjung war - und das ist schon einige Monate :D her.......


    Beste Grüße
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • sooo viele antworten auf einmal :D
    für meine kleinschrift entschuldige ich mich, aber wenn ich mit großbuchstaben schreibe, dauert das verfassen einer antwort (ohne etwaige recherche) mindestens 10 minuten :untertauch:


    also ich denke bei "schrägen tönen" an atonalität, bzw. alles, was in die richtung geht. so könnte man streng genommen schon in der romantik anfangen, nach der moderne zu suchen (was ja logisch ist, da sich die moderne doch teilweise aus der romantik entwickelt hat); ich als organist denke da an vierne, durufle, reger...


    und die breite gesellschaft sind alle, die den zugang zu solcher musik haben, oder ein interesse daran haben, sie zu hören.


    was die vielen generationen angeht, in denen noch die "klassiker" die renner bleiben, da denke ich, dass das bis zu einem gewissen grad noch stimmt, doch sieht mir das hier weniger wie eine einbürgerung in etwas neues aus, sondern mehr wie ein musikalischer umschwung, der zwar schon ewig besteht, der aber seine zeit braucht um zu greifen. das könnte jetzt auch vom barock zur klassik, von der klassik in die romantik sein...wie auch immer. so wird es sich sicher herausstellen, dass diese und jede kommende generation vertrauter mit der der jetzt noch modernen musik ist und der umgang mit ihr selbstverständlicher wird. denn von einer flächendeckenden akzeptanz kann man, wie erwähnt, noch nicht reden; man sieht es bei fast allen arten von konzerten. doch erlebe ich es auch immer mehr, dass junge leute (=jugendliche) in ein orgelkonzert kommen, wenn auf dem plakat "messiaen" draufsteht. ein omen...? :jubel:



    liebe grüße


    widor



    ps: was ich allgemein noch segn möchte: ich lebe sprichwörtlich auf dem land, das heißt, ich kann schlecht alfred's perspektive aus wien oder vergleichbare blickwinkel teilen. wenn also meine antworten besonders widersinnig erscheinen, kann das daran liegen, dass ich mich in kulturellem brachland aufhalte :pfeif:

  • Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe...
    Die These ist, dass Jugendliche offener gegenüber "schrägen Tönen" seien, weil sie schon alles Mögliche gewöhnt wären im Gegensatz zu älteren Semestern, bei denen das nicht der Fall ist.


    In dieser Allgemeinheit halte ich das für falsch, wenn auch einiges daran richtig ist. Ich glaube, dass widor von seiner persönlichen Erfahrung als Musiker und Musikbegeisterter unzulässig auf eine unmusikalische Allgemeinheit schließt. Der typische Jugendliche (und das gilt auch für viele über 30jährige) versteht unter "alles Mögliche" gehört das Spektrum der Populärmusik von "schrägem" Heavy-Metal oder düsterem Gothic über eingängigere Rock, Pop, Disco, Chartsmusik. Vielleicht sind auch ein paar elektronische (Ambient) oder jazz- und fusionnahe Klänge dabei. Da die allermeisten seiner Altersgruppe nur einen winzigen Bruchteil dieses Spektrums hören und den Rest ignorieren oder verabscheuen, kann er sich mit gutem Recht schon als vielseitiger Hörer fühlen, wenn er einiges jenseits des Pop-Mainstreams kennt oder schätzt. Fast alle diese Musikrichtungen sind sich aber untereinander sehr ähnlich, wenn man sie mit klassischer oder moderner Kunstmusik vergleicht. Ich kann Songs zig verschiedener Pop/Rock-Richtung kennen, ohne daraus einfacheren Zugang zu Sinfonien, Choralvorspielen oder freieren Formen neuerer Musik zu haben.
    Und der "typische" 16jährige hat vielleicht ein wenig abseitige Populärmusik, aber häufig kaum ebenso Jazz, Klassik des Standardrepertoires oder gar Alte Musik und Musik der Moderne gehört. Die meisten von denen haben keineswegs einen repräsentativen Querschnitt oder auch nur eine kleine Auswahl von "allem" gehört, sondern hauptsächlich die Popmusik, die gerade (oder in ihrer jeweiligen Szene) in ist.


    Richtig ist aber zum einen, dass was Klangfarben betrifft, eine Gemeinsamkeit mancher modernen und populären Musik mit "schrägen" oder elektronischen Klängen besteht und auch der Stellenwert der Klangfarbe oder die Auffassung eines Musikstück als langsam veränderte Klangfläche sich bei manchen Spielarten beider Musikrichtungen findet. Minimal Music fällt einem sofort ein, auch einige Stücke von Ligeti wie Atmospheres und sicher auch einiges von Messiaen.


    Zum anderen ist es natürlich nicht ganz falsch, daß junge Leute insgesamt eher offener gegenüber Unbekanntem sind. Wobei diese Offenheit aber vermutlich eher auf Minderheiten zutrifft, zumal eine milliardenschwere Konsum- und Werbe-Industrie durch Rund-um-die-Uhr-Bombardement eher dazu führt, daß Optionen jenseits von ihr erst gar nicht wahrgenommen werden.


    Insgesamt glaube ich daher zwar, daß eine gewisse Offenheit besteht, aber ich vermute eher nicht, daß sie verglichen mit älteren Hörern besonders ausgeprägt ist. Ich weiß es aber natürlich nicht. Insbesondere habe ich noch weniger ein Bild des "typischen" 30, 40 oder 60jährigen Hörers, nichtmal ein Klischee und schon gar nichts halbwegs erfahrungsfundiertes...
    Mein Vorurteil wäre, daß die "offensten" Hörer zwischen ca. 25 und ca. 50 Jahre alt sind und schon seit ihrer Jugend ein vergleichsweise breites Musikspektrum hörten, das sie dann stetig erweitert haben.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich persönlich glaube, dass bei typischen Jugendlichen am besten jene klassische Musik ankommt, der typische Filmmusik am meisten ähnelt, also Hoch- bis Spätromantik. Auch meine Erfahrungen z. B. im Musikunterricht gehen in diese Richtung. Moderne klassische Musik wird ziemlich vehement abgelehnt - abgesehen von manchen jungen Musikern. (Alte Musik ebenso.)


    Und ich glaube, dass vor allem zwei Faktoren dafür wesentlich sind: 1.) beinhaltet Pop/Rock kaum avancierte Harmonik und nur wirklich einfache Melodien; 2.) ist Musik "in", die man überall nebenbei hören kann, ohne sich wirklich mit ihr auseinandersetzen zu müssen - und das trifft auf die Moderne eben überwiegend nicht zu.


    Liebe Grüße,
    Martin

  • Dass sich die Filmmusik an der Romantik orientiert und nicht an der Moderne, kommt ja auch nicht von ungefähr. Die Beliebtheit der romantischen Tonsprache ist m. E. ursächlich für ihre Verwendung in der Filmmusik, nicht umgekehrt.


    zu 1. Natürlich gab und gibt es Pop- und Rockbands bzw. -interpreten, die mehr als drei Akkorde und "wirklich einfache Melodien" zu bieten haben, aber dazu gab es ja schon mal einen Thread. Das Bild, das die einschlägigen Musiksender liefern, ist leider ein anderes und gibt die Vielfalt und die Möglichkeiten dieser Musik nicht wieder.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

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  • Zitat

    Original von Draugur
    zu 1. Natürlich gab und gibt es Pop- und Rockbands bzw. -interpreten, die mehr als drei Akkorde und "wirklich einfache Melodien" zu bieten haben, aber dazu gab es ja schon mal einen Thread. Das Bild, das die einschlägigen Musiksender liefern, ist leider ein anderes und gibt die Vielfalt und die Möglichkeiten dieser Musik nicht wieder.


    Das ist mir schon klar. Aber die einschlägigen Musiksender beliefern ja nur das Publikum, und offensichtlich braucht das die Vielfalt und die Möglichkeiten von Pop/Rock nicht. (Und alle Leute, die ich kenne, die sehr viel Pop/Rock abseits des Mainstreams hören, interessieren sich auch für Klassik, zumindest nebenher.)


    Liebe Grüße,
    Martin

  • Nicht unbedingt repräsentative, aber treffende Beispiele für die These dieses Threads sind meine Mitbewohner, deren Interesse für Klassik vor allem die Moderne betrifft.
    Anschlusspunkte der populären Subkultur sind in diesen Fällen:


    - Throbbing Gristle (Industrial),


    - merzbow,


    - Diamanda Gallas (eine satanistische Gesangsvirtuosin, gegenüber der Nina Hagen äußerst blass erscheint),


    - Sonic Youth (die wohl auch schon mal ein Stück von Christian Wolff gespielt haben),


    wie es wohl überhaupt ein paar Berührungspunkte zwischen nicht direkt mainstreamiger elektronischer Musik und der Avantgarde gibt.
    Und hinter der Tödlichen Doris (z. B. "Avon Gard") steckt wohl auch eine Kunstreflexion.


    Viele Grüße


    :hello:

  • Zitat

    mit meinen selbst noch so jungen jahren ist mir vor wenigen minuten aufgefallen, wie die meisten jugendlichen heute allen sparten der gesellschaft und des konsums ausgeliefert sind. als jugendlicher hat man heute mit 14 bis 16 jahren schon alles gesehen, alles gehört, kennst die skurrilsten dinge und hört oft auch musik, die genau dieses bild wiederspiegelt. bei dieser ganzen "abhärtung" stellt sich natürlich auch die frage, wie die (vor allem klassikinteressierten) jugendlichen auf moderene musik (ich sage einfach mal alles ab messiaen) reagieren mögen. ich kenne es von mir und auch anderen meines alters, die musik machen, dass cluster und alles, was in die richtung geht, nichts besonderes oder für's ohr ungewöhnliches darstellen und sich daraus auch natürlich auch ein ganz anderes hörgefühl entwickelt.


    ok.... Also das 14-16 jährige schon alles gehört haben, ist unter den Jugendlichen mit Sicherheit nicht der Fall. Eigentlich hängt es doch eher von der jeweiligen Mode, auch in der Musik ab, was den jugendlichen bekannt ist-
    Wenn wir von jugendlichen "Klassikinteressierten" ausgehen, dann war es auch schon in meiner Jugend so, dass da eine grosse Offenheit für moderne Musik bestand. Ein "klassikinteressierter" Jugendlicher spielt in den meisten Fällen ein Instrument und über das spielen der modernen Musik kann man sich ihr am besten nähern. Bei "Jugend Musiziert" gehörten die modernen Stücke regelmässig zu den Highlights im Programm der jugendlichen Musiker. Es gab auch einige Teilnehmer, die ihr zeitgenössisches Werk sogar selber komponierten.


    Gruss Syrinx

  • Es mag seltsam erscheine, daß gerade ICH dieses Thema wieder aufgreife, aber ich glaube der Thread verdient, da´mehrere als bisher sich mit diesem Thema befassen.


    Zum einen muß gesagt werden, daß dieses Forum mit Sicherheit KEINE Repräsentative Mehrheit darstellt, oder zumindest kein Spiegel der heutigen Konzertszene ist.


    Vielleicht kann jemand der die "Szene" kennt (ich meine hiemit die der "Moderne") mittteilen wi in etwa die Altersverteilung bei "Wien Modern" aussieht.
    Ohne dort je ein Konzert besucht zu haben, möchte ich annehmen, daß der Altersdurchschnitt dort über 45 ist (?)


    Zudem fält mir die Formulierung von widor erst jetzt auf:


    Zitat

    bei dieser ganzen "abhärtung" stellt sich natürlich auch die frage, wie die (vor allem klassikinteressierten) jugendlichen auf moderne musik (ich sage einfach mal alles ab messiaen) reagieren mögen. ich kenne es von mir und auch anderen meines alters, die musik machen, dass cluster und alles, was in die richtung geht, nichts besonderes oder für's ohr ungewöhnliches darstellen und sich daraus auch natürlich auch ein ganz anderes hörgefühl entwickelt.


    Ich lese hier etwas von "Abhärtung", und daß Cluster nichts Besonderes oder Ungewöhnliches" darstellen, für jene die daran gewöhnt sind - und daß hier ein "anderes Hörgefühl" entsteht....


    Was mir fehlt ist die BEGEISTERUNG die bei mir Verdi, Bellini, Rossini, Mozart, Haydn, Beethoven oder Schubert, Viotti, Boccherini oder Vivaldi auslösen - oder aber auch Gelöstheit und Enstpannung, die klassische Musik (Liederabende, Kammermusik) bieten können...auch "betörender Liebreiz" ist ein Prädikat, welches mir weniger zur Musik der Moderne zu passen scheint.....


    Wenn es letztlich die Aussage wäre - "Zeitgenössische" Musik würde von der Jungen Generation deshalb gehört - weil sie darauf "gedrillt " wurde - zuungunsten von Mozart und Haydn - dann wäre das IMO bedauerlich....



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Wenn es letztlich die Aussage wäre - "Zeitgenössische" Musik würde von der Jungen Generation deshalb gehört - weil sie darauf "gedrillt " wurde - zuungunsten von Mozart und Haydn - dann wäre das IMO bedauerlich....


    Es erscheint mir auch als eine erstaunliche Beobachtung, zeitgenössische Musik solle unter Jugendlichen verbreitet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Selbst wenn man Jugendlichen Bartok oder Strawinski vorspielt, werden die meisten sagen "Das klingt ja scheußlich, davon werde ich ganz verrückt und nervös! Mach aus!". Manche formulieren es etwas vorsichtiger, in etwa "Mit dieser Art von Musik kann ich ehrlich gesagt nichts anfangen.". Das sagt mir jedenfalls meine Erfahrung.
    Wieso sollten Jugendliche eher an Cluster etc. gewöhnt sein als Erwachsene? In welcher Disco, auf welcher Geburtstagsparty, auf welchem Radiosender, der Jugendliche anspricht, in welcher GZSZ-Folge hört man denn Cluster?


    Ich glaube eh nicht so sehr an solche Gewöhnungsargumente, die die Musik rechtfertigen sollen. Hörerfahrung kann zwar beträchlichte Auswirkungen auf das Hörerlebnis haben, aber letztendlich sind wir alle doch Menschen mit (annähernd) gleichem biologischen Aufbau. Und die Septime wird für uns alle immer schräger klingen als die Terz, weil es einfach in der Natur des Intervalls liegt (siehe Hindemiths theoretische Abhandlungen über die Obertonreihe und die Kombinationstöne).
    Der Unterschied, der die unterschiedlichen Reaktionen auf "moderne" Musik erklärt, liegt m. E. nicht in der Gewöhnung (viele Gegner der Musik haben mehr davon gehört als Neulinge, die sie direkt anspricht), sondern daran, dass die einen sich (bspw.) an einer kadenzlosen Musik stören, weil sie nicht die von ihnen erwarteten (positiven) Reaktionen des Gehirns hervorruft, während andere gerade darin den Reiz sehen, Musik auf eine "andere Weise zu erleben".
    Noch es wird nie jemand - auch nicht ein Jugendlicher, der sich angeblich eher daran gewöhnt hat - mit Clustern zugepackte Musik so hören wie Mozart oder Haydn.
    Was ja auch nicht das Ziel der Musik ist, denn sie soll ja eben nicht die vorherige Musik ersetzen, sondern bereichern.


    Ich denke also, es kommt viel eher auf die Erwartungshaltung bzw. Einstellung des Hörers gegenüber der Musik an, als auf "Gewöhnung" oder Alter.

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich bin nicht der Meinung, daß "moderne Musik" für jugendliche Klassik-HÖRER etwas Selbstverständlichers ist. Die Akzeptanz dürfte sich in Grenzen halten - die Begeisterung umso mehr.


    Und so ist. Ich kann ja immerhin für mich sprechen; ich versteh einfach nicht was meine ganzen Gleichaltrigen um mich herum so an diesem elenden Geleier der heutigen Musik so toll finden. Es ist wirklich immer dasselbe. Und das schlimmste ist: Die Musik selbst ist so weit im Hintergrund, dass es schon weh tut.


    "Fette Bässe, ein Rhythmus der ins Blut geht und ein passender Text." Das ist es, was Musik von heute ausmacht. Ich bekomm bei der Diskussion immer zu hören "Auf deiner Musik kann man nichtmal abdancen." Tja, vielleicht ist das so, aber dafür müsste man nich tunbedingt neue Lieder schreiben, es ist ja eh immer dasselbe.


    Was mich wohl am meisten ärgert, ist das Geld das sich damit verdienen lässt. Man sollte sich als junger Komponist eigentlich fragen, ob man es auch nicht auf diese primitive Weise versuchen sollte. Ein Sing mit ner hübschen Melodie komponieren, ein bisschen sein Aussehen aufpolieren und dann ab zu Deutschland sucht den Superstar. Und wenn die Milionen auf der Bank bunkert kann man sich den Kompositionen widmen. :faint:
    Wenn ich höre "Neuer Song von Tokio Hotel!" bekomm ich das :kotz: denn es wurde wirklich nur ein Text geschrieben der runtergeleiert wird. Der REst wird halt im Tonstudio gebastelt.


    Naja, jedenfalls kann man dieses, ich nenne es mal, Phänomen nicht erklären. Das verwunderlichste ist wirklich, dass zu meiner Musik immer gesagt wird "Warum gefällt dir das, Christian? Ist doch immer dasselbe!" Danach bin ich meistens wütend und am Rande der verzweiflung, denn die meinen das wirklich ernst. Wer so Musikverschränkt ist, dem kann man einfach nicht helfen. Und traurigerweise betrifft es fast alle in meinem Alter. :(

  • Zitat

    Fette Bässe, ein Rhythmus der ins Blut geht und ein passender Text


    Gefällt mir bei Händel und Vivaldi auch ziemlich gut.


    Und daß man zumindest auf Barockes abtanzen kann, zeigte hervorragend Simone Kermes am 15.05.2008 in Schwetzingen.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • Nur, dass es sich dabei um diesen Trancebass handelt, der imemr denselben Ton spielt. Zudem wollt ich damit sagen, dass es eben NUR das ist, was wichtig ist. Händel und Vivaldi hatten mehr zu bieten. :D

  • Ostinati z.B. :D

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Sakow
    [
    Naja, jedenfalls kann man dieses, ich nenne es mal, Phänomen nicht erklären. Das verwunderlichste ist wirklich, dass zu meiner Musik immer gesagt wird "Warum gefällt dir das, Christian? Ist doch immer dasselbe!" Danach bin ich meistens wütend und am Rande der verzweiflung, denn die meinen das wirklich ernst. Wer so Musikverschränkt ist, dem kann man einfach nicht helfen. Und traurigerweise betrifft es fast alle in meinem Alter. :(


    Das hat in der Tat etwas mit Hörerfahrung zu tun. Eine Freundin erzählt mir, sie sei wiederum mit einer Freundin von ihr im Konzert gewesen. jene Freundin meinte, das Ganze sei recht hübsch gewesen, klang aber auch irgendwie gleich. Und sie hat sogar Recht. es gab Smetana und Dvorak. das ist (spät)romantische sprache mit starkem Lokalkolorit. Bei erster Begegnung oder oberflächlicherer Betrachtung klingt das sehr ähnlich, zumindest ähnlicher als ein Madrigal von Monteverdi und der "Sacre".


    Genauso verhält es sich aber auch im Pop/Rock-Bereich. Du bist nicht daran gewäöhnt. Klar, wenn du nur den Trance-Stumpfsinn Deiner Bekannten mitbekommst ist das schon sehr sehr ähnlich. Aber auch innerhalb der Pop/Rock-Branche gibt es ziemlich viel Abwechslung, viel mehr, als so mancher eingfleischter Klassik-Begeisterter mit eher marginalem Bezug zu Pop-Rock vermuten würde.


    :hello:
    Wulf

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  • Wie wahr, wenn ich nur zB an "Domine Fili Unigenite" denke da könnte ich ja sofort wieder zum loszappeln beginnen ;)
    Das Problem ist an der Sache das diese Rythmen meist raffinierter, difiziler, subtiler nicht gleichförmig durchgehend in Anwendung sind (dessen man auch gut in manchen Bereichen der diversen traditionellen Weltmusiken oder im Jazz finden kann) und welch Mensch auf einfältig, schlicht grob eintönig andauerndes Stampf-Klatsch-Stampf-Klatsch...im Viertelrythmus steht, wird in der Regel - der Mensch ist ja schließlich ein Gewohnheitstier - so schnell nicht davon abweichen wie vielleicht jemand der nur gewohnt ist mit Glutamate statt Kräuter und natürliche Gewürze zu essen.
    Ich sag mir...jedem das seine solang man mich nicht mit was belästigt und quält das mich in schlechte Seelenzustände bringt. 8o
    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Vielleicht kann jemand der die "Szene" kennt (ich meine hiemit die der "Moderne") mittteilen wi in etwa die Altersverteilung bei "Wien Modern" aussieht.
    Ohne dort je ein Konzert besucht zu haben, möchte ich annehmen, daß der Altersdurchschnitt dort über 45 ist (?)


    Ich war zwar die letzten Jahre oft dort, kann aber nicht sagen, ob der Durchschnitt über oder unter 45 ist. Jedenfalls WESENTLICH niedriger als im Konzerthaus oder Musikverein sonst.


    Zitat

    Was mir fehlt ist die BEGEISTERUNG die bei mir Verdi, Bellini, Rossini, Mozart, Haydn, Beethoven oder Schubert, Viotti, Boccherini oder Vivaldi auslösen - oder aber auch Gelöstheit und Enstpannung, die klassische Musik (Liederabende, Kammermusik) bieten können...auch "betörender Liebreiz" ist ein Prädikat, welches mir weniger zur Musik der Moderne zu passen scheint.....


    Und "Begeisterung" ist nicht gleich "Gelöstheit" oder "Entspannung".
    Ist "Begeisterung" nicht eher der "Entspannung" entgegengesetzt?


    Außerdem lese ich von Dir selten im Forum etwas, das den Ausdruck von Begeisterung für Musik besonders mitreißend rüberbringt.


    Das schaffen die Klassikhörer überhaupt schlecht.


    Echt coole Scheibe, Mann.

  • Zitat

    Original von rappy
    Es erscheint mir auch als eine erstaunliche Beobachtung, zeitgenössische Musik solle unter Jugendlichen verbreitet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Selbst wenn man Jugendlichen Bartok oder Strawinski vorspielt, werden die meisten sagen "Das klingt ja scheußlich, davon werde ich ganz verrückt und nervös! Mach aus!".


    Würde ich auch so erwarten, auch bei Mozart und Co, dort aber etwas seltener.

    Zitat

    Hörerfahrung kann zwar beträchlichte Auswirkungen auf das Hörerlebnis haben, aber letztendlich sind wir alle doch Menschen mit (annähernd) gleichem biologischen Aufbau. Und die Septime wird für uns alle immer schräger klingen als die Terz, weil es einfach in der Natur des Intervalls liegt (siehe Hindemiths theoretische Abhandlungen über die Obertonreihe und die Kombinationstöne).


    Dazu schreib ich Dir noch einen Thread ...
    :P

    Zitat

    Der Unterschied, der die unterschiedlichen Reaktionen auf "moderne" Musik erklärt, liegt m. E. nicht in der Gewöhnung (viele Gegner der Musik haben mehr davon gehört als Neulinge, die sie direkt anspricht), sondern daran, dass die einen sich (bspw.) an einer kadenzlosen Musik stören, weil sie nicht die von ihnen erwarteten (positiven) Reaktionen des Gehirns hervorruft, während andere gerade darin den Reiz sehen, Musik auf eine "andere Weise zu erleben".


    Und ich kann z.B. manch kadenzbehaftete Musik nicht leiden, weil sie nicht die erwarteten positiven Reaktionen des Gehirns hervorrufen, sondern negative: "Was ist denn das für ein Dreck" z.B.
    :pfeif:

  • Zitat

    Das schaffen die Klassikhörer überhaupt schlecht.


    Das Gerücht, dass Klassikhörer verbissen auf die alten Meister schwören und das neue kaum an sich heranlassen (Neues heißt in diesem Sinne neue Klassik) muss ich leider unterstreichen. :untertauch:


    Die Ressonance hier im Forum zu neuen Kompositionen ist ja sowas von gering, dabei handelt es sich (wenn nicht gerade Filmmusik ist) um das wofür alle hier sind: Klassik. Ein jeder sollte es hören, kaum einer macht es. Geschweige denn zu sagen, ob es nun gefällt oder nicht. Auch von Alfred habe ich zu meinen Kompositionen noch kein Feedback erhalten, obwohl ich mir sicher war, ihm würde es sehr zusagen.


    Zitat

    Aber auch innerhalb der Pop/Rock-Branche gibt es ziemlich viel Abwechslung, viel mehr, als so mancher eingfleischter Klassik-Begeisterter mit eher marginalem Bezug zu Pop-Rock vermuten würde.


    Die Musik um 1960-80 oder auch noch 90 brachte recht viel Abwechslung. Aber man kann nicht sagen dass sich jetzt noch viel ändert. Ein Blick auf die aktuellen Charts....nein danke. :D

  • Zitat

    Original von Sakow


    Das Gerücht, dass Klassikhörer verbissen auf die alten Meister schwören und das neue kaum an sich heranlassen (Neues heißt in diesem Sinne neue Klassik) muss ich leider unterstreichen. :untertauch:


    Die Ressonance hier im Forum zu neuen Kompositionen ist ja sowas von gering, dabei handelt es sich (wenn nicht gerade Filmmusik ist) um das wofür alle hier sind: Klassik. Ein jeder sollte es hören, kaum einer macht es. Geschweige denn zu sagen, ob es nun gefällt oder nicht.


    Also so wenig Resonanz haben die "Neuen Meister" (aus Alfreds Perspektive) nun auch nicht. Wobei die Filmmusik nicht mehr Resonanz hat als die Klassiker.

    Zitat

    Auch von Alfred habe ich zu meinen Kompositionen noch kein Feedback erhalten, obwohl ich mir sicher war, ihm würde es sehr zusagen.


    :D


    Wobei Du jedenfalls in jeder Hinsicht schön an dem Zitat von mir vorbeigeschrieben hast. Das hast Du jedenfalls nicht schlecht geschafft.
    :yes:

  • Zitat

    Auch von Alfred habe ich zu meinen Kompositionen noch kein Feedback erhalten, obwohl ich mir sicher war, ihm würde es sehr zusagen.


    Letzteres ist völlig richtig, es hat mir sehr zugesagt (ich gehe davon aus , daß wie beide dasselbe meinen - nämlich die Videoclips bei itune (?)


    Aber ich vermeide in der Regel seit einiger Zeit Stellungnahmen. Wenn ein Forenbetreiber EINEM Mitglied etwas positives schreibt - dann erwarten in der Regel alle anderen , daß es es bei ihnen auch tut.


    Zudem bist Du durch ein Lob aus meinem Munde bereits von vielen in eine "Schublade" gesteckt - und das schadet Dir mehr als es Dir nutzt


    Letztlich will ich niemanden ermuntern in "alten Stil" zu komponieren. Das wird zwar einigen Leuten gefallen, aber man sitzt quasi zwischen zwei Stühlen.
    Die konservative Riege wird meinen "ganz nett" - aber ich hör doch lieber meinen Mozart - die Vertreter der "zeitgenössischen Avantgarde" jedoch werden Dich schneiden.


    Natürlich könnte sich dereinst ein Stil durchsetzen den ich für mich "Neo-Klassik" genannt habe - aber eigentlich glaube ich - zumindest zu meinen Lebzeiten - nicht wirklich daran.


    Von heute komponierter Musik leben wird man ohnedies nur mittels Subventionen - solange es noch welche gibt - und hier entscheidet in der Regel nicht ob Muisik oder Geräusch "komponiert" wird - sondern ob man ins politische und zeitgeistige Konzept der jeweiligen Machthaber, bzw Sponsoren passt.


    Vor meinem geistigen Auge erstehen immer wieder jene "Events" wo eine Gruppe unmusikalischer Manager zwei Stunden lang "Progressives"
    ertragen muß, weil die Firmenphilosophie des Gastgebers (und potentiellen Auftraggebers !!!) dieses verlangt - bis dann plötzlich ein Gong zum erlösenden Buffet ruft........



    KSM schrieb:


    Zitat

    Außerdem lese ich von Dir selten im Forum etwas, das den Ausdruck von Begeisterung für Musik besonders mitreißend rüberbringt.


    Das mag durchaus seine Richtigkeit haben - letztlich habe ich jene Werke, die mich begeisterten schon seit Jahrzehnten gehört.
    "Begeisterung" - ich empfand sie bei etlichen Sinfonien Beethovens, bei seinen Klaviersonaten, bei Mozarts Klavierkonzerten, bei Verdis Opern und natürlich bei Rossini und Vivaldi.
    HEUTE können mich gelgentlich noch Schuberts Klaviersonaten begeistern - und -selten aber doch - Erstbegegnungen mit mir bis dato unbekannten Werken des 18., bzw frühen 19. Jahrhunderts.
    Ferdinand Ries hat mich quasi im Sturm erobert.
    Solch eine Begeisterung kann man akllenfalls Gleichgesinnten mitteilen - ein Internetforum, das sich tendenziell immer mehr von der Klassik entfernt . ist hier kein geeignetes Medium.
    Generell begeistert mich HEUTE kaum mehr was - weil den heutigen Interpreten jenes Charisma fehlt, das Karajan, KLemperer, Callas , Schwarzopf und etliche andere künstler der Vergangenheit hatten, zudem jener Bombast der stets den Eindruck vermittelte es fände gerade etwas ganz aussergewönliches statt - für ein ausgewähltes Publikum....
    Aber zumindest eine wenige Neuerscheiinungen pro Jahr am CD-Markt vermögen auch mich zu begeistern. Ich komme leider kaum dazu darüber zu schreiben, weil ich stets mit administrativen Fragen des Forums befasst bin.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Sakow
    Die Ressonance hier im Forum zu neuen Kompositionen ist ja sowas von gering, dabei handelt es sich (wenn nicht gerade Filmmusik ist) um das wofür alle hier sind: Klassik. Ein jeder sollte es hören, kaum einer macht es. Geschweige denn zu sagen, ob es nun gefällt oder nicht. Auch von Alfred habe ich zu meinen Kompositionen noch kein Feedback erhalten, obwohl ich mir sicher war, ihm würde es sehr zusagen.


    Ich sehe "Dein Problem" hier eher woanders angesiedelt. Du bist einfach nicht präsent, weil Du an den vielsaitigen ( :D ) Diskussionen nicht teilnimmst. Damit signalisierst Du Desinteresse am Forum und seiner Besatzung, wobei Du im Gegenzug erwartest, mit Deinen Kompositionen auf Interesse zu stoßen, was sich m. E. ziemlich ausschließt. Zudem tut Dein eben durch die Nichtpräsenz geringer "Bekanntheitsgrad" sein übriges dazu...


    Kompositionen anderer Forianer werden zwar im Verhältnis zu berühmten Größen der Vergangenheit auch wenig, aber doch teils ziemlich vehement und ernsthaft diskutiert [was Dich natürlich ärgert, weil Du nicht dazugehörtst]. Das aber kannst Du ändern.


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Letzteres ist völlig richtig, es hat mir sehr zugesagt (ich gehe davon aus , daß wie beide dasselbe meinen - nämlich die Videoclips bei itune (?)


    Du sollst ihn nicht anschauen, sondern anhören. ;)


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Vor meinem geistigen Auge erstehen immer wieder jene "Events" wo eine Gruppe unmusikalischer Manager zwei Stunden lang "Progressives"
    ertragen muß, weil die Firmenphilosophie des Gastgebers (und potentiellen Auftraggebers !!!) dieses verlangt - bis dann plötzlich ein Gong zum erlösenden Buffet ruft........


    :D
    Fein! Denen würde gerne mal was komponieren ...
    :hahahaha:


    Zitat

    Solch eine Begeisterung kann man akllenfalls Gleichgesinnten mitteilen - ein Internetforum, das sich tendenziell immer mehr von der Klassik entfernt . ist hier kein geeignetes Medium.
    Generell begeistert mich HEUTE kaum mehr was - weil den heutigen Interpreten jenes Charisma fehlt, das Karajan, KLemperer, Callas , Schwarzopf und etliche andere künstler der Vergangenheit hatten, zudem jener Bombast der stets den Eindruck vermittelte es fände gerade etwas ganz aussergewönliches statt - für ein ausgewähltes Publikum....
    Aber zumindest eine wenige Neuerscheiinungen pro Jahr am CD-Markt vermögen auch mich zu begeistern. Ich komme leider kaum dazu darüber zu schreiben, weil ich stets mit administrativen Fragen des Forums befasst bin.


    Aber Du kannst Dich doch hoffentlich noch an dem begeistern, was Du ohnehin schon lange kennst?


    Die Frage ist doch die, wie man das in einem Internetforum vermitteln soll. Man vergleiche die Positionen von Ulli und pbrixius: Ulli meint, pbrixius könne seine Begeisterung für Musik nicht rüberbringen (soweit ich das im Gedächtnis habe) und pbrixius mag Ullis "Jubelpyramiden" nicht.


    Gerade die Jubelpyramiden erwecken in mir aber unmittelbar den Eindruck, dass Ulli von seinen Scheiben begeistert ist. Dennoch habe ich im Forum eine Jubelpyramiden-Hemmung. Ich probier es mal:


    :jubel:


    :jubel: :jubel:


    :jubel: :faint: :jubel:


    :jubel: :jubel:


    :jubel:


    Und jetzt noch ein Cover dazu:

    ;)

  • Müsste die Püramide nicht passender Weise eher so ausschaun?


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :jubel:
    :jubel:
    :jubel:
    :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel:
    :jubel:
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    :evil:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • Es sind die Videos bei youtube, richtig.
    Ich denke ich verstehe, diese "politische" Situation, dass du sie hörst ist mir dabei ja schon das wichtigste. Und es richtete sich schließlich nicht nur an dich. Ein Komponist will einfach nur hören wie die Musik ankommt. Und selbst wenn jeder nur einen Satz schreibt alle "Es gefällt mir." oder "Es gefällt mir nicht."


    Das mit dem ermuntern (oder das Gegenteil davon) ist bei mir nicht wichtig. Denn beinahe jeder kann mich diesbzeüglich nicht verstehen. Sie denken alle an den Provit und an die Zukunftschancen, und vergessen dabei gänzlich, dass ich die Musik eigentlich meiner eigenen seelsorge wegen schreibe. Alles andere würde mir selbst nicht gut tun.
    Dass ich damit finanziell bald in große Schwierigkeiten kommen kann ist mir nicht neu. Aber ich bin ein gänzlich untauglicher Mensch. Wie ich letztens festellste sogar zu dumm zum Haare-Machen. :D Also, warum sollte ich was anderes Versuchen?
    Ich vertrau auf das was ich gut kann und hoffe schlicht, dass ich solch einen Sponsoren finde.
    (Und wenn nicht isses nach meinem Tod wenigstens ne nette Geschichte :D )


    Zitat

    Ich sehe "Dein Problem" hier eher woanders angesiedelt. Du bist einfach nicht präsent, weil Du an den vielsaitigen ( ) Diskussionen nicht teilnimmst. Damit signalisierst Du Desinteresse am Forum und seiner Besatzung, wobei Du im Gegenzug erwartest, mit Deinen Kompositionen auf Interesse zu stoßen, was sich m. E. ziemlich ausschließt. Zudem tut Dein eben durch die Nichtpräsenz geringer "Bekanntheitsgrad" sein übriges dazu...


    Kompositionen anderer Forianer werden zwar im Verhältnis zu berühmten Größen der Vergangenheit auch wenig, aber doch teils ziemlich vehement und ernsthaft diskutiert [was Dich natürlich ärgert, weil Du nicht dazugehörtst]. Das aber kannst Du ändern.


    Ich wusste, dass ich mich dieser Moralpredigt nicht entziehen kann und ich wusste, dass sie ausgerechnet von dir kommen wird. :D
    Ja, das weis ich auch. Aber wie du vielleicht mitbekommst bemühe ich mich derzeit genau um dies. Und ich bemühe mich auch, über meine eigenenen Grenzen zu gehen. Ich kenne von Mozart fast alles, ich vergöttere ihn schließlich.
    Aber alles um Mozart herum....bin ich echt unerfahren und ich bin dabei mein Hör-Wissen aufzubessern. Zurzeit bin ich übrigens in der Romantik, die du ja so sehr liebst, Liebster. ;)
    Gib mir ein bisschen Zeit, ja? :untertauch:

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