Hallo Fuchur,
zu deinem OT-Thema: Frühere Decca-Aufnahmen klingen anders als spätere, weil weniger Mikrofone eingesetzt worden waren (oft nur 3, in der Anordnung des sogenannten Decca-Trees, später schon auch mehr, aber es wurde nie so exzessiv "gespotlighted" wie bei der DG etc). Außerdem dürfte es sich in der Frühzeit der Stereophonie um Röhren-Mikrofone gehandelt haben (die ein Label wie Tacet auch heute noch nutzt). Später, in den 70er Jahren, wurden eben mehr und andere Mikrofone eingesetzt. Und einzelne davon wurden näher an die Musiker herangebracht (u.a. um mehr Details einzufangen und beispielsweise eine Solo-Klarinette im Orchester etwas hervorheben zu können). Je näher man aber mit einem Mikrofon ans Instrument herangeht, desto "schärfer" wird der Klang. Die Aufnahme selbst wird später aus den weiter entfernten und den näheren Mikrofonen zusammengemischt. Wenn einer das nicht mit Sorgfalt und Können macht, dann klingt die Aufnahme nicht mehr räumlich (bzw. pseudo-räumlich), die Größenverhältnisse im Orchester sind dann nicht mehr gewahrt und es kann, wie von dir geschildert, der Eindruck entstehen, man säße weit weg vom Orchester (es gibt aber auch Fälle, wo es genau umgekehrt ist, da muss man sich ducken, um die Bogenspitze des Konzertmeisters nicht ins linke Auge zu kriegen...).
Jetzt aber zurück zu Sibelius...
Freundliche Grüße
Heinz