ZitatOriginal von pbrixius
Bei einer ästhetischen Kommunikation wird immer auch der Kommunikationspartner (hier der Hörer von Musik) eine Rolle spielen. Das heißt, das die Frage lautet: Welche Musik verdient für wen besondere Wertschätzung.
Es ist sogar ohne weiteres möglich, daß der Hörer gar nicht entscheiden kann, ob etwas Musik ist oder nicht. Wenn ich mein Beispiel vom Nagel-in-die-Wand-Schlagen noch einmal aufgreifen darf: Mein Nachbar, der nicht wissen kann, mit welcher Intention ich hämmere - ob mit der, ein Bild zu befestigen, oder der, vielleicht genau kalkulierte Geräusche zu erzeugen -, ist ohne weitere Informationen nicht in der Lage zu entscheiden, ob er nur mehr oder weniger zufällig nebenher entstandenen Lärm hört, den der Verursacher gern vermieden hätte, oder ob er Musik hört.
Im letzteren Fall mag man die Nase rümpfen über eine derart primitive Musik (z. B. ein monotones bumm bumm bumm) und ihr die Wertschätzung verweigern - doch, ich denke, so ähnlich hat es einstmals angefangen, daß irgendein Urmensch zwei Hölzer gegeneinander schlug und er empfand, daß der so entstehende Klang eine eigene interessante Qualität hat. Ab da war Musik.
Hat nicht Stanley Kubrick in Odyssee 2000 so etwas am Anfang seines Films dargestellt - als die Steinzeitmenschen den schwarzen Quader entdeckten?