Eine sicher fast vergessene Hochdramatische
CATARINA LIGENDZA
wird 70 Jahre alt!
Herzlichen Glückwunsch.
Eine große unvergessene Hochdramatische
Sängerin und Darstellerin.
Brünnhilde,Isolde,Senta,Elisabeth,Elsa,
Ariadne,Leonore,Lisa.....
u.a. DEUTSCHE OPER BERLIN, STAATSOPER WIEN
Bayreuth, London u.v.a
Catarina Ligendza
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Auch von mir einen Glückwunsch!
Es werden mit diesem Geburtstag Erinnerungen wach.
Sie hat ganz plötzlich ihren Rücktritt von der Bühne hier
in Berlin bekannt gegeben.Noch heute sprechen wir noch von der LIGENDZA mit grösster
Hochachtung -
Man sollte auch ihre "AGATHE" im Freischütz nicht unerwähnt lassen (gibt's auch auf DVD).
An der New Yorker Met hat sie auch mal die "LEONORE" im Fidelio gesungen.
Verheiratet ist sie mit dem Oboisten Peter Ligendza; unter ihrem Mädchennamen Beyron hat sie 1963 in Linz debütiert. (Gottfried Cerwenka hat bei Oe1 bereits am 2.10. eine Portraitsendung über sie gebracht)
Im Alter von 50 Jahren hat sie überraschend 1988 ihren Rücktritt von der Bühne erklärt.
Wir hätten sie gerne noch länger gehört! -
Als "Brünnhilde"/"Isolde"/"Senta"/"Leonore" ist sie mir unvergesslich in Erinnerung..
Heldenbariton
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Zitat
Original von Harald Kral
Wir hätten sie gerne noch länger gehört!Das würde ich so nicht sagen - im Gegenteil: Catarina Ligendza war klug genug, zu einem Zeitpunkt aufzuhören, wo die stimmlichen Probleme zunahmen und kaum noch zu überhören waren.
Eine echte hochdramatische war sie für mich nie - die Kraft war der eigentlich jugendlichen Stimme abgetrotzt, immer war zuviel Luft im Spiel, was den Tönen einen instabilen Klang verlieh. Die Registerverblendung funktionierte gegen Ende ihrer Karriere nicht mehr optimal.
Aber: wenn man sie auf der Bühne erlebt hat, dann blieb da ein ausgesprochen starker Eindruck zurück - die Ligendza lebte ihre Partien, sie war im besten Sinne eine Sängerdarstellerin, jemand der mit dem Kopf bei der Sache ist, sie wusste immer, was sie da singt, und wie sie das rüberbringen muss. Schade, dass sie auf Tonträgern so wenig präsent ist: die dritte Norn bei Karajan - und ausgerechnet Eva, keine Rolle, die ihr sonderlich liegt.
Der Bayreuther "Tristan" von 1975 (mit Carlos Kleiber am Pult und einem schwachen Helge Brilioth als Partner), der hätte verdient, dass man ihn mal wieder zu Gehör bringt.
Auch der Stuttgarter "Freischütz" ist gewiss zu empfehlen, der liegt auf DVD vor.
Mir ist Catarina Ligendza als Brünnhilde im Berghaus-Ring in Frankfurt noch in bester Erinnerung geblieben, trotz der stimmlichen Mängel.
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Mich freut zu lesen dass doch soviele "Taminos" hier
sich erinnern an diese tolle Sängerin.
Caterina Ligendza war eine echte Sängerdarstellerin,
obwohl ich den Ausdruck nicht mag!
Sie hat von jetzt auf gleich aufgehört zu singen, da sie Angst
hatte nicht mehr perfekt sein zu können.
Ein echter PROFI halt! =)
Sie hat nur wenigen Menschen ihre Adresse hinter lassen
und ist mit Ihrem Gatten nach Schweden, wollte
mit dem gesamten Kulturbetrieb nichts mehr zu
tun haben!!!
Dort hat sie ein Haus in der Einsamkeit!
Diese Entscheidung mußte man respektieren.
In der Süddeutschen Zeitung gibt es heute
einen Artikel zu Ihrem Geburtstag.
Das hat sie sich mehr als verdient, finde ich!!!
Hoch soll sie leben!
:] :]Wie alle merken bin ich ein großer Fan von Ihr!
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Mir bleibt Catarina Ligendza in bester Erinnerung als Brünnhilde im Stuttgarter Ponnelle-Ring 1981 sowie als Isolde ebendort im denkwürdigen Tristan 1973 unter Carlos Kleiber mit Wolfgang Windgassen (Tristan) und Gottlob Frick (König Marke).
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Zitat
Original von Siegfried
Mir bleibt Catarina Ligendza in bester Erinnerung als Brünnhilde im Stuttgarter Ponnelle-Ring 1981 sowie als Isolde ebendort im denkwürdigen Tristan 1973 unter Carlos Kleiber mit Wolfgang Windgassen (Tristan) und Gottlob Frick (König Marke).
Vom "Siegfried" dieses Rings habe ich einen Mitschnitt und kann bestätigen, daß er sehr hörenswert ist ; und den "Tristan" gibt es auf CD. Demnächst werde ich sie hoffentlich treffen und ihr bei der Gelegenheit eine hübsche Rarität zukommen lassen: den Mitschnitt der Wiener "Pique Dame" von 1982. Und irgendwo liegt auch noch ein zweiter Akt "Fidelio" mit Hans Beirer herum... -
Catarina Ligenza war meine erste Senta - in einer Verfilmung/ Fernsehaufzeichnung (?) des fliegenden Holländer, die ca. 1974 ausgestrahlt wurde - der Holländer dazu war Donald McIntyre....
Elisabeth
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An Heldenbariton
Ich denke genauso ,sie war in allen Rollen soooo überzeugend.
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Zitat
Original von Elisabeth
Catarina Ligenza war meine erste Senta - in einer Verfilmung/ Fernsehaufzeichnung (?) des fliegenden Holländer, die ca. 1974 ausgestrahlt wurde - der Holländer dazu war Donald McIntyre....Mein Gedächtnis lässt doch auch nach - aufgrund dieses Threads kommen tatsächlich Bilder wieder, die irgendwo in meiner Erinnerung verschüttet sind:
der "Holländer" dürfte eine Inszenierung von Vaclav Kaslik gewesen sein, die fürs Fernsehen produziert wurde. Sie hat mir nicht gefallen, das weiss ich noch. Neben Ligendza und McIntyre ist mir noch Hermin Esser ( :wacky: ) als Erik erinnerlich.
Die angesprochene "Pique Dame" - war das Kurt Horres (Regie), René Kollo als German und Martha Mödl als Grafynya? Da kann ich mich auch noch dunkel dran erinnern, die war insgesamt recht ordentlich...
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Die Zeitschrift "Opernwelt" hat ihre diesjährige CD C.Ligendza gewidmet. Sie enthält Arien von Puccini (Liu), Wagner (Senta, Elsa, Isolde), Verdi (Desdemona), etc.
Leider ist die CD nur im Abo erhältlich....Kennt denn ein hier jemand die "Tristan"-Aufnahme mit ihr und Wenkoff aus der Scala ? Lohnt sich die Anschaffung, falls man sie irgendwo finden sollte...?
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Die Aufnahme des Scala-Tristan lohnt vollauf, denn nicht nur Ligendza und Wenkoff sind fantastisch, Moll, Nimsgern und Baldani sind es auch.
Von Carlos Kleiber kann ich nur schwärmen.
Erschienen ist die Aufnahme bei Myto.Heldenbariton
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Ich habe von Ligendza nur den Kleiber-Tristan aus Bayreuth 1974 daheim. Stimmlich ist sie eine grandiose Isolde, lyrischer als meine Favoritin Frida Leider, aber mit einer sehr überzeugenden dramatischen Expansion. Zudem klingt ihr Organ so wenig matronenhaft, daß sie für mich als Isolde vor Flagstad und in jedem Fall vor Birgit Nilsson rangiert.
Helge Brilioth ist aber so kloßig und anstrengend, daß ich mir den Scala-Mitschnitt wohl auch noch werde anschaffen müssen.
LG,
Christian
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Wie ulfk179 bereits bemerkte, erhielen im März 2007 die Abonnenten der "Opernwelt" diese CD:
Inhalt:
1 Georg Friedrich Händel
Neun Deutsche ArienFLAMMENDE ROSE, ZIERDE DER ERDE
Peter Ligendza (Oboe), Anders Öhrwall (Cembalo), Bengt Eriksson (Cello)
Aufnahme: 1976 5.23
2 Wolfgang Amadeus Mozart
KONZERTARIE «Misera, dove son! – Ah! non son io che parlo» KV 369
Königliche Hofkapelle Stockholm / Dirigent: Varujan Kojian
Live-Aufnahme: 1974 7.02
3 Ludwig van Beethoven
Fidelio
ARIE DER LEONORE
«Abscheulicher, wo eilst du hin»
Symphonieorchester des Schwedischen Rundfunks / Dirigent: Otmar Suitner
Live-Aufnahme: 1973 7.24
4 Richard Wagner
Der fliegende Holländer
BALLADE DER SENTA
«Johohe – Traft ihr das Schiff im Meere an»
Symphonieorchester Norrköping / Hedvigsförsamlingens Damenchor / Dirigent: Thomas Schuback
Live-Aufnahme: 1973 7.56
5 Richard Wagner
Lohengrin
SZENE DER ELSA
«Einsam in trüben Tagen»
Symphonieorchester Norrköping / Dirigent: Thomas Schuback
Live-Aufnahme: 1973 6.00
6 Giuseppe Verdi
Otello
SZENE DER DESDEMONA
«Piangea cantando – Ave Maria»
Göteborger Symphoniker / Dirigent: Bogo Leskovitch
Live-Aufnahme: 1965 11.13
7 Giacomo Puccini
Turandot
ARIEN DER LIU
«Signore ascolta» 2.52
8 «Tu che di gel sei cinta»
Symphonieorchester des Schwedischen Rundfunks / Dirigent: Nils Grevillius
Live-Aufnahme: 1963 3.27
9 Antonin Dvorák
Rusalka
RUSALKAS LIED AN DEN MOND
«Silberner Mond dort am Himmelszelt»
Symphonieorchester des Schwedischen Rundfunks / Dirigent: Nils Grevillius
Live-Aufnahme: 1963 5.45
10 Alexander Borodin
Fürst Igor
ARIE DER JAROSLAVNA
«Ach, bittrer Schmerz»
Göteborger Symphoniker / Dirigent: Bogo Leskovitch
Live-Aufnahme: 1965 4.37
11 Wilhelm Peterson-Berger
Arnljot
LIEDER DER VAINO
«Vems röst hör jag ropa över fjällen» 1.52
12 «Oh, vore var maska jag knyter»
Göteborger Symphoniker / Dirigent: Bogo Leskovitch
Live-Aufnahme: 1965 3.08
13 Richard Wagner
Tristan und Isolde
ISOLDES LIEBESTOD
«Mild und leise»
Symphonieorchester des Schwedischen Rundfunks / Dirigent: Otmar Suitner
Live-Aufnahme: 1973
6.42Schade, dass es die CD nicht einzeln zu kaufen gibt!
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Immerhin hatte auf einem seiner zahlreichen musikalischen Ausflüge Oberpapst Reich-Ranicki sie als "meine schönste Isolde" bezeichnet, was sie ihm später während einer Podiumsdiskussion mit Everding über Sinn und Unsinn der Kritik aus dem Publikum heraus unter die Nase rieb...
Gruß,
audiamus
.
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Zitat
Original von audiamus
Immerhin hatte auf einem seiner zahlreichen musikalischen Ausflüge Oberpapst Reich-Ranicki sie als "meine schönste Isolde" bezeichnet, was sie ihm später während einer Podiumsdiskussion mit Everding über Sinn und Unsinn der Kritik aus dem Publikum heraus unter die Nase rieb...Sinn oder Unwert von Kritik ist eine der großartigsten Diskussionen, die ich je gehört habe!
Zurück zum Thema:
Eine der wenigen offiziellen Aufnahmen mit Catarina Ligenza, die derzeit noch erhältlich sind:
Richard Wagner (1813-1883)
Die Meistersinger von NürnbergFischer-Dieskau, Lagger, Domingo, Laubenthal, Ligenza, Ludwig
Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Eugen Jochum
Label: DGG, ADD, 1976LG, Elisabeth
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Catarina Liegendza war eine anrührende Wagner-Sängerin. Sie hatte z. B. als Brünnhilde oder Isolde nicht die stimmliche Strahlkraft einer Nilsson oder die darstellerische Intensität einer Mödl.
Ihre Stimme überzeugte jedoch durch ein ungemein warmes Timbre und seelenvollen Vortrag. Dazu kam noch eine emotional ergreifende Darstellung. Insgesamt konnte Ligendza die Herzen des Publikums berühren und gewinnen, wie kaum eine andere Sängerin in hochdramatischen Partien. Caterina Ligendza wird allen, die das Glück hatten sie auf der Bühne zu erleben, als eine besonders sympathische Interpretin in Erinnerung bleiben. -
Ich habe sie nur in der auf einem Foto gezeigten Meistersinger Aufnahme auf LPs.
mit Dietrich Fischer-Dieskau als Sachs, nicht seine beste Darbietung.
Aber, dass Caterina Ligendza schon 70 ist, hätte ich nichtgedacht,
kann mich in Wien an eine Fidelio Leonore erinnern.
Liebe Grüße Peter aus Wien.
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Hallo zusammen,
in den Tiefen des www scheint es noch einen inoffiziellen Mitschnitt ihrer Ariadne aus Hamburg (1979) zu geben - kennt jemand von Euch diese Aufnahme?
LG, Elisabeth
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Zitat
Original von Elisabeth
Catarina Ligenza war meine erste Senta - in einer Verfilmung/ Fernsehaufzeichnung (?) des fliegenden Holländer, die ca. 1974 ausgestrahlt wurde - der Holländer dazu war Donald McIntyre....... ich sehe gerade, dass die Aufnahme Mitte Juni auf DVD erscheint.
ZitatOriginal von Alviano
der "Holländer" dürfte eine Inszenierung von Vaclav Kaslik gewesen sein, die fürs Fernsehen produziert wurde. Sie hat mir nicht gefallen, das weiss ich noch. Neben Ligendza und McIntyre ist mir noch Hermin Esser als Erik erinnerlich.Gutes Gedächtnis, lieber Alviano!
LG, Elisabeth
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Hab gestern in Zürich den hochklassigen Tristan mit Nina Stemme und Ian Storey gesehen und musste weit zurückdenken, die Oper so eindrücklich erlebt zu haben. Es kamen mir die Aufführungen mit Catarina Ligendza in Bayreuth 1975/76 in den Sinn. Punkto Ausdruckskraft und Bühnenpräsenz habe ich seither kaum etwas besseres gesehen. Ligendzas Stimme fehlte auf der Bühne nichts (was man auf den Tonträgern kaum glauben mag). Die Textverständlichkeit war vorbildlich, ihre Stimme wunderbar warm und ausgeglichen. Vielleicht verklären sich künstlerische Eindrücke im Rückblick - oder sie sind am Ende sogar erotisch infiltriert, sei's drum - aber ich bin offenbar nicht der einzige der Ligendzas Isolde für ausserordentlich hält, zumindest auf der Bühne.
Hier ein paar aktuelle Fotos aus einem Meisterkurs mit ihr. Sie sieht immer noch toll aus mit ihrem Wuschelkopf. Siebzig? Kaum zu glauben.
http://www.junge-musiker-stift…na-ligendza/158/#more-158Liebe Grüsse und schöne Weihnachten allerseits!
Spielmann -
Danke, dass durch den Beitrag von Spielmann, der Eintrag von Caterina Ligendza wieder "frisches Blut" bekommen hat. Dies animierte mich eine nette Episode zu schildern, die ich bis jetzt unterschlagen habe. Am 17. Oktober 2008 fand das diesjährige Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft statt. Frau Ligendza, die sonst zu unseren ganz lieben, geschätzten Ehrengästen gehört, hatte genau an diesem Tag Geburtstag, den sie verständlicher Weise im Kreise Ihrer Familie feiern wollte. Wir gratulierten ihr aber mit dem "teuersten Chor" aller Zeiten. Ich rief sie an und weit über 100 Sängerlegenden, Intendanten, Dirigenten, Regisseure, Dramaturgen und sogar die gestrengen Kritiker sangen Caterina ein Geburtstagsständchen. Sie war sehr erfreut, ja berührt, wie mir später berichtet wurde.
Herzlichst
Operus -
Zitat
Original von operus
Am 17. Oktober 2008 fand das diesjährige Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft statt. Frau Ligendza, die sonst zu unseren ganz lieben, geschätzten Ehrengästen gehört, hatte genau an diesem Tag Geburtstag, den sie verständlicher Weise im Kreise Ihrer Familie feiern wollte. Wir gratulierten ihr aber mit dem "teuersten Chor" aller Zeiten. Ich rief sie an und weit über 100 Sängerlegenden, Intendanten, Dirigenten, Regisseure, Dramaturgen und sogar die gestrengen Kritiker sangen Caterina ein Geburtstagsständchen. Sie war sehr erfreut, ja berührt, wie mir später berichtet wurde.
Herzlichst
OperusEs war auch für mich erhebend, diesem "teuersten Chor aller Zeiten" für einige Minuten angehören zu dürfen.
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Auch für mich ein Thema, das schöne Erinnerungen weckt. Wunderbar nett auch die Bilder von dem Meisterkurs!
Hier in meinem Wohnzimmer hängt hinter Glas ein Plakat aus der Wiener Staatsoper "Tristan und Isolde" unter Carlos Kleiber mit Ligendza weiters Hopf, Sotin, Neidlinger ... 1973! Die Aufführung war für mich so ein eindrucksvolles Erlebnis, dass mich dieses Plakat seither begleitet hat. Ich war damals tagelang nicht wirklich ansprechbar...Bei Premiereopera
gibt es übrigens noch einige hier nicht genannte Aufnahmen:Tristan aus der Scala 1978
Lohengrin aus Wien 1985 (auch als DVD)
Lohengrin aus München 1978 (auch als DVD)
und eine Operngala aus Berlin 1986(Hab schon einmal bei Premiereopera etwas bestellt. Kam nach 4 Monaten. Ja, aber es kam. Und war halt sonst nirgends aufzutreiben.)
Herzliche Feiertagsgrüsse von Eva
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Heute hat sie Geburtstag:
[timg]http://i2.photobucket.com/albums/y27/gon_171/23-17.jpg;l[/timg]
Catarina Ligendza (* 18. Oktober 1937 in Stockholm), schwedische Opernsängerin; Tochter der Opernsängerin Brita Hertzberg und des Heldentenors Einar Beyron.
Sie ist mit dem deutschen Oboisten und Dirigenten Peter Ligendza verheiratet, mit dem sie auch in gemeinsamen Konzerten und Rundfunkaufnahmen zusammenarbeitete.
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Eine sicher fast vergessene Hochdramatische
CATARINA LIGENDZA
wird 70 Jahre alt!
Herzlichen GlückwunschHeute hat sie Geburtstag:
[timg]http://i2.photobucket.com/albums/y27/gon_171/23-17.jpg;l[/timg]
Catarina Ligendza (* 18. Oktober 1937 in Stockholm), schwedische Opernsängerin; Tochter der Opernsängerin Brita Hertzberg und des Heldentenors Einar Beyron.
Sie ist mit dem deutschen Oboisten und Dirigenten Peter Ligendza verheiratet, mit dem sie auch in gemeinsamen Konzerten und Rundfunkaufnahmen zusammenarbeitete.
Seither ist in diesem Thread nichts über Catarina Ligendza geschrieben worden.
Aber ihr Name ist immer genannt worden, wenn die Idealinterpreten für die großen Wagner-Partien gesucht wurden, wenn Lieblingssänger aufgelistet werden sollten und wenn unvergessliche Opernereignisse erinnert werden sollten! Und immer ist dann auch recht eingehend die Herrliche Stimme und die Gestaltungskunst von Catarina Ligendza gerühmt worden.Heute nun wird sie 80 Jahre alt und dazu möchte ich von ganzem Herzen gratulieren!
Ich habe oft und meistens auch ziemlich ausführlich hier im Forum über Catarina Ligendza geschrieben. Der Grund ist einfach, dass sie für mich die wichtigste Wagner-Sängerin seit Mödl und Varnay war
Mit zwei Zitaten aus früheren Beiträgen möchte ich ihren Geburtstag feiern:
Zu ihrer Brünnhilde habe ich unter anderem geschrieben:
ZitatAber bei Ligendza wäre noch etwas anderes zu erwähnen. Ihre Stimme war in den tieferen Lagen absolut sicher, aber sie entfaltete da nicht die Fülle und den Farbenreichtum wie in der oberen Mittellage und vor allem in der Höhe! Damit mochte es sein, dass sie Hörerwartungen etwa in der Todverkündung nicht erfüllte. Sie hat dafür durch eine fabelhaft ausgefeilte Phrasengestaltung beeindruckt. Tastenwolf hat in einem anderen Thread so eindrucksvoll dargestellt, wie wichtig es ist, musikalische Sinnzusammenhänge über Atempausen und Phrasierungseinheiten hinaus zu denken und zu formen. Ligendza war genau dafür geschätzt und verehrt! Aber nicht jedermann ist das wichtig. Manch ein Opernfreund erwartet - um beim Beispiel zu bleiben - in der Todverkündung einfach einen düsteren, unheilkündenden Ton, den Ligenzdza nicht bot. Da mag er dann vieleicht gar nicht recht wahrnehmen und würdigen, was sie bot.
Mir ist gerade wieder in dem ja zum Glück auf CD veröffentlichten Siegfried-Duett mit Jean Cox fast der Atem gestockt, als ich ihr "Aus Nebel und Grau'n windet sich wütend ein Angstgewirr...." und später dann das "...sieh meine Angst..." hörte. Da dringt sie wirklich in Tiefen, die kaum eine Brünnhilde zu öffnen weiss. Und vor diesem Hintergrund gewinnt dann ihr Jubel etwas Befreites und hell Leuchtendes, wie es Wagner wohl gewünscht hat. Auch Ligendza hatte ja mit den hohen Cs keinerlei Mühe, aber sie waren bei ihr nicht strahlend ausgestellte Spitzentöne, die überwältigen, sondern wonnig-beseeligter Ausdruck ihres Liebesglücks, der berauscht!Als es um die Idealbesetzung für die Brünnhilde in der Götterdämmerung ging, habe ich versucht, die Stärken verschiedener Sängerinnen, die ich in der Partie gehört habe und wichtig fand, herauszuarbeiten:
ZitatJa, Operus, da hast Du Recht. Es gibt Vorlieben. Für deren Herausbildung sind natürlich starke persönliche Erlebnisse ganz wichtig. Ich kenne Musikfans aus Kassel, die lassen im hochdramatischen Fach nichts auf Gerda L a m m e r s kommen, weil sie die Werke von Wagner durch sie kennen gelernt haben und wieder und wieder beeindruckt und ergriffen waren von ihrer Stimme und ihrer Gesatltung.
Ich bin in Berlin aufgewachsen. Die ersten fünf Aufführungen, die ich von der Götterdämmerung hörte, waren durchweg gleich besetzt:
M ö d l , G r ü m m e r , S u t h a u s , U h d e , G r e i n d l . Ich war jedes Mal begeistert. Für mich war das die Erfüllung!
Und dann brachte die Staatsoper unter den Linden einen Ring mit:
Helena B r a u n , Sigrid E k k e h a r d , Günter T r e p t o w , Rudolf G o n s z a r und Ludwig H o f m a n n unter Hans K n a p p e r s t b u s c h . Wieder war ich begeistert und durchaus nicht weniger!
Es folgten viele weitere Aufführungen mit anderen Sängern in Berlin, in München, in Bayreuth und schließlich wurde mein Radius immer größer! Damit kam ich - und ich denke, dass es jedem so geht - schließlich dazu, die Leistungen der Sänger zu vergleichen und damit einerseits genau auf ihre stimmlichen, gesanglichen und darstellerischen Qualitäten (und Schwächen!) zu achten und andererseits zu fragen, wie sie denn ihre Partien verstehen und darstellen und was sie dazu beitragen, dass das Werk lebendig wird und uns etwas gibt.Hat man einmal angefangen hat, sich nicht einfach nur der Opernaufführung hinzugeben sondern sie genau hinhörend und mitdenkend zu genießen, so lässt einen das natürlich nicht mehr los. Deshalb habe ich mich im Laufe der Jahre wieder und wieder mit immer neuen Interpretationen beschäftigt und wunderbare Entdeckungen gemacht. Man lernt dann auch, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine Partie anzulegen und jede ihren eigenen Sinn und Wert hat.
Man kann M ö d l nicht gegen L i g e n d z a ausspielen. Jede ist auf ihre Art eine großartige Verkörperung der Partie.
Das würde ich von V a r n a y auch sagen. Von N i l s s o n eher nicht. Sie beeindruckt natürlich mit der Kraft und dem hellen Strahl ihrer Stimme (ich habe sie als Brünnhilde ausschließlich in den 60er Jahren gehört), sie singt die immens schwere Partie absolut mühelos und erfüllt die meisten Forderungen, die Wagner an seine Sänger stellte. Aber leider nicht alle. Den Sinn der Worte zu erhellen, gar auszuloten und zu deuten, war ihre Sache nicht. Wem das wichtig ist, wird mit ihr nie ganz glücklich werden. Für ihn geht an Mödl kaum ein Weg vorbei. Aber er muss dann eben auch damit leben, dass man bei ihr - ich sag es mal ganz höflich - immer hört, wieviel Anstrengung es kostet, diese Partie zu singen.
Eine ganz zentrale Frage ist natürlich, wie ich die Rolle der Brünnhilde eigentlich sehe. Auch da gibt es Alternativen. Ist sie für mich in erster Linie die liebende, betrogene, nach Rache sinnende und im Vollzug der Rache leidende und doch weiter liebende Frau? Oder ist Brünnhilde für mich vor allem die mythische Figur, die um Wesen und Vergehen der Welt weiß und schließlich das Ende der Welt herbeiführt und damit die Erlösung von Fluch und Schuld erreicht?
Im ersteren Fall wäre L i g e n d z a das Ideal. Im zweiten Fall die V a r n a y !
ICH finde beide großartig und möchte nicht gerne wählen müssen.Allerdings stellt sich mir dann doch immer wieder die Frage: gäbe es eine, die so mühelos die Partie bewältigt wie die Nilsson, die so jugendlich und weiblich ist und so warm und tief liebt wie die Ligendza, die den Sinn und die Bedeutung von Worten und Tönen so unmittelbar erfahrbar macht, wie die Mödl und die schließlich die mythische Dimension der Figur ganz ausfüllt wie die Varnay? Ich habe eine solche Brünnhilde nicht gehört. Nicht live und nicht in Aufnahmen. Also bleibt die Möglichkeit, sich für die eine oder andere zu entscheiden. Aber genau das fällt mir schwer, ja genau genommen ist es mir nicht möglich. Ich brauche die Mödl genau so wie die Ligendza und die Varnay, um zu erfassen, was Wagner uns in diesem letzten Teil der Tetralogie erzählt.
Über sie gäbe es noch so viel zu sagen. Ihre Isolde, Senta, Elsa müsste man rühmen wie ihre Arabella, Ariadne und Crysothemis!
Sicher werden andere noch etwas beitragen!Jetzt nur noch ein Mitschnitt ihrer Isolde, für alle, die sie bisher nicht gehört haben:
https://www.youtube.com/watch?v=4-u7aqZNaoghttps://www.youtube.com/watch?v=K-g_dOf7JBc
https://www.youtube.com/watch?v=_MHrc_SaRFg
In tiefer Verehrung
Caruso41
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Da hier unverständlich niemand sekundiert, möchte ich Catarina Ligendza auch ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren. Glücklicherweise erfreut sie sich offenbar immer noch guter Gesundheit und auch Willi hat sie nun in die Gratulationsliste aufgenommen.
Sie war meine erste Brünnhilde (im Wieland Wagner- Ring) Ende der 60er und in "Walküre" und "Siegfried" kann ich mir keine rollendeckendere Gestaltung als Frau Ligendza mit ihrer Mädchenhaftigkeit und Jugendlichkeit vorstellen. In der "Götterdämmerung" hat mich Astrid Varnay mehr überzeugt, was die Darstellung anbelangt, aber die Schönheit der Stimmführung und die strahlenden Spitzentöne sind bis heute für mich unerreicht.
Was die Isolde anbelangt, haben wir ja etliche Aufnahmen aus Bayreuth, aber wenn man die auch auf CD (leider in grauslicher Tonqualität) vorliegende Aufnahme aus Stuttgart 1973 mit WW, Frick und Kleiber miterlebt hat, so ist man für spätere Aufnahmen verdorben.
Eine jugendlichere "Hochdramatische" wie sie , hat es es seither leider nicht mehr gegeben! Auch was die Darstellung betrifft, steht sie bei mir , was Wagner betrifft, weit vor Nilsson (von späteren Heroinen ganz zu schweigen), die ich glücklichweise auch noch (dies im Gegensatz zu Mödl) in ihrer "Hochzeit" erleben durfte. -
Wahrscheinlich feiert die große unvergessene Sopranistin ihren Geburtstag in Schweden. Wir haben einen Blumengruß an ihr deutsches Domiziel gesandt. Irgendwie wird sie unser Blumengruß erreichen. Hier an dieser Stelle nochmals Gratulation mit allen guten Wünschen.
Herzlichst
Operus -
Ich habe oft und meistens auch ziemlich ausführlich hier im Forum über Catarina Ligendza geschrieben. Der Grund ist einfach, dass sie für mich die wichtigste Wagner-Sängerin seit Mödl und Varnay war
Lieber Caruso, mir ist es immer so vorgekommen, also habe sie die Mödl und die Varnay - ja, wie soll ich es sagen? - "überwunden"! Überwunden, indem sie einen völlig neuen Stil kreiert hat. Jung, blond, strahlend, leichter und nicht so erdenschwer. Damit will ich die Damen nicht gegeneinender ausspielen. Ich kann ohnehin nur nach Tondukumenten urteilen, weil es mir nicht gegeben war, sie alle live zu hören wie Du. Was soll ich aber auch noch schreiben, nachdem ich Deine hier von anderer Stelle eingestellten Beiträge ganz genau gelesen habe? Zunächst hatte ich meine Schwierigkeiten mit der Ligendza, weil ich an ihre gewichtigen Vorgängerinnen gewöhnt und der unerschütterlichen Überzeugung war, dass Wagner so und nicht anders gesungen werden müsste. Als die Ligendza auf den Plan trat, hatte ich die früheren Aufnahmen von Kirsten Flagstad noch nicht entdeckt für mich. Sie ist am ehesten für einen Vergleich, wenn es denn sein müsste, heranzuziehen.
Schade ist nur, dass sich die Zahl der offiziellen Einspielungen in Grenzen hält. Andererseits konnte sie ihr Talent womöglich am besten auf Bühnen entfalten wie die vielen Mitschnitte verdeutlichen. Durch Deinen wunderbaren Geburtstagsbeitrag fühle ich mich inspiriert und ermuntert, sie wieder häufiger zu hören. Auch kritisch zu hören, denn mir kommt es so vor, als habe sie nicht die allerbeste Technik gehabt. Damit erfüllt sich für mich der Sinn solcher Erinnerungsarbeit.
Harald hatte in einen Beitrag auf ihre Herkunft hingewiesen. Catarina Ligendza war die Tochter der seinerzeit sehr berühmten Sänger Brita Hertzberg und Einar Beyron. Die sangen bereits das Fach, das später unsere Jubilarin für sich erobern sollte. Es gibt auch Tionaufufnahmen der Eltern. Ich habe hier und da von einem sehr schwierigen Verhältnis gelesen, das nicht ohne hemmenden Einfluss auf die Karriere von Catarina geblieben sein soll. Weißt Du mehr darüber? Im Netz kursieren sehr aussagekräftige Famiuelienfotos. Ich will nur keines einstellen, weil ich mir nicht sicher bin, ob sie rechtsfrei sind. Wir gehen hier bei Tamino oft ziemlich frei mit dem Copyright um.
Dir nochmals Dank!